Prosoziales Verhalten= Verhalten, das in der unmittelbaren Absicht ausgeführt wird, jemand anderem zu helfen oder zu nützen – weitere Ziele können eine Rolle spielen• Studien zu– Hilfeleistung in Notfällen– ...
Verschiedene Motive für prosoziales VerhaltenAltruismus = Prosoziales Verhalten motiviert allein durch den Wunsch, der anderen Person zu helfen, nicht für eigenen Nutzen Egoismus = Prosoziales Verhalten zumindest teilweise motiviert durch den ...
Wird Hilfe benötigt?• Umweltreize können verhindern, dass wir eine Notlage wahrnehmen– Großstadt versus ländliche Gegend Mehr Hilfe in ländlichen Gegenden– Mann mit blutendem Bein wird eher in Kleinstädten geholfen ...
Hat die Zielperson Hilfe verdient?• Norm der sozialen Verantwortung: "Hilf denen, die hilflos oder hilfebedürftig sind"– d.h. alten Menschen, Kindern, Kranken etc.• Attributionen hinsichtlich der Beeinflussbarkeit:"selbst schuld?"– ...
Sollte ich helfen?• "Bin ich derjenige, der helfen sollte?"• Forschungsprogramm zu "bystander nonintervention" angeregt durch spektakulären Mordfall Catherine Genovese, New York 1964– 38 Zeugen, keiner leistet ...
Schlüsselstudie zur Verantwortungsdiffusion: Darley ...• Vp nimmt an "Diskussion über persönliche Probleme" teil• Mehrere Vpn in Einzelkabinen, Kommunikation "über Intercom" (in Wirklichkeit alles vom Tonband)• UV: Zahl der Anwesenden – 1, 2 oder ...
Normen, die Hilfe fördern– Menschen in Führungspositionen oder mit spezieller Verantwortung helfen eher– Sobald eine/r hilft, nehmen andere das Verhalten als normativ wahr und helfen ebenfalls• Lernen am Modell– Persönliche ...
Normen, die Hilfe hemmen– Norm der Privatheit: Fremde intervenieren selten in "Familienangelegenheiten"• Studie von Shotland & Straw (1976):"I don't know you!" vs. "I don't know why I ever married you!"
Warum helfen Menschen?• Frage nach dem "Warum" des Helfens noch zentraler als die Frage nach dem "Wann" – Biologische Grundlagen– Motiv "mastery"– Motiv "connectedness"• Empathie und Altruismus• soziale Identität ...
Biologische Grundlagen: Ist prosoziales Verhalten ...• Eine Interpretation der Evolutionstheorie: Tendenz anderen zu helfen, die Kosten für den Helfer beinhaltet, kann nicht durch natürliche Auslese entstehen• Aber: Hilfe kann auch dem Helfer nützen– ...
Motiv "mastery": Individueller Nutzen und individuelle ...• Helfen tatsächlich abhängig von Nutzen und Kosten (Batson, 1998)– Nutzen z.B.: Dankbarkeit des Opfers, Hilfe als Gegenleistung, Bewunderung der Zuschauer …– Kosten z.B.: Zeitaufwand, Gefahr ...
Ist Hilfe rein egoistisch motiviert?• Wenn Nutzen auch nicht-beobachtbare emotionale Zustände einschließt, kann man als Motiv für Hilfe immer persönlichen Nutzen unterstellen• "Negative-state relief model" (Schaller & Cialdini, ...
Empathie und Altruismus (connectedness)• Empathie-Altruismus-Hypothese (Batson): Zwei emotionale Reaktionen auf das Leiden anderer– Persönliches Leiden ("personal distress") --> motiviert zu egoistischem Helfen oder zur Flucht– Empathische ...
Soziale Identität und Kooperation (Motiv "connectedness") ...• Wir helfen Mitgliedern der Eigengruppe mehr als anderen (valuing me and mine)• Soziale Identifikation: Nutzen für die Gruppe wird zum Nutzen für das Individuum• Doch was passiert, wenn Nutzen ...
GefangenendilemmaSituation mehrerer Gefangener, die nicht miteinander kommunizieren und unabhängig voneinander verhört werden, wobei die Kronzeugenregelung gilt. Gefangene, die gestehen und damit ihre Mitgefangenen ...
Dilemma der Erschöpfung begrenzter Ressourcen– Beispiel Fischteich: Jeder Fischer ist motiviert, so viel zu fangen wie möglich– Aber: Überfischung erschöpft die Ressource – niemand mehr hat einen Nutzen
Dilemma öffentlicher Güter– Öffentliches Gut gibt es nur für alle (auch für die, die nichts beitragen) oder für niemanden• z.B. öffentlich-rechtliches Fernsehen, saubere Luft– Individuum ist motiviert, das Gut zu nutzen ...
Soziales Dilemma - Verhalten in sozialen Dilemmata– Normalerweise handeln Menschen nach ihrem individuellen Interesse => Ressource geht verloren– Verhalten oft verstärkt durch Normen (man sieht oder erwartet, dass andere das Gleiche tun) • Strukturelle ...
Wie lässt sich prosoziales Verhalten fördern?• Problem beim Annehmen von Hilfe: vermittelt zwei gegensätzliche Botschaften– selbst-unterstützende Aspekte• z.B. Erfüllung von Bedürfnissen, Erfahren von Wertschätzung– selbst-bedrohliche ...
Sozialpsychologie und Recht– Zeugenaussagen und die Beeinflussbarkeit des Gedächtnisses– Wie gut können wir Lügner enttarnen?
Stress und GesundheitWenn Personen einschneidende Lebensereignisse erfahren, vergrößert sich ihr Risiko zu versterben (Morse, Martin, & Moshonov, 1991) Erfasst mit der Social Readjustment Rating Scale (Holmes & Rahe, ...
Stress= negative Gefühle und Überzeugungen, die auftreten, wenn Personen sich nicht in der Lage fühlen, mit den Anforderungen der Umwelt umzugehen
Cohen et al. (1991): Wenn Personen mit Erkältungsvirus ...– Vpn schrieben (negative) Ereignisse auf, die sie in der letzten Zeit erlebt hatten und die ihr Leben beeinflussten– UV: Nasentropfen, die entweder Erkältungsvirus enthielt oder Placebo– Anschließend ...
Einflussfaktor: Wahrgenommene KontrolleWahrgenommene Kontrolle: Überzeugung, dass wir unser Umfeld auf eine Art und Weise beeinflussen können, die entscheidet, ob sich in der Folge Positives oder Negatives ergibt• Korreliert mit mentaler ...
Wahrgenommene Kontrolle in Altenheimen• Personen in Alten‐ oder Pflegeheimen haben häufig wenig Kontrolle über ihren Alltag (was mache ich, wen sehe ich, was esse ich,….)• Langer & Rodin (1977):– Bewohnern eines Pflegeheims ...
Stereotype Threat• Schwarze Amerikaner schneiden häufig schlechter in Intelligenztests ab als weiße Amerikaner• Frauen sind bei schwierigen Matheaufgaben häufig schlechter als Männer• Stereotype Threat: Angst ...
Gesundheitsverhalten verbessern: Message Framing• Betonung von Gewinnen oder Verlusten?• Wichtiger Unterschied: Entdeckung einer Krankheit vs. Prävention (Rothman et al., 1993)– Entdeckung: „Loss‐framing“ effektiver --> Verluste (Erkrankung)– ...
Gesundheitsverhalten verbessern: Dissonanztheorie• Wie könnte man mit Hilfe der Dissonanztheorie Studierende davon überzeugen, regelmäßig Kondome zu benutzen?• Studie von Aronson et al. (1991; 1994): Studierende wurden in einer Studie gebeten, ...
Zeugenaussagen und die Beeinflussbarkeit des Gedächtnisses ...Potentielle Fehlerquellen für Augenzeugen Ebene 1: Erkennung, Informationen über Personen wahrnehmen --> schlechte Sichtbedingungen, Fokus auf Waffen, Effekte von Erwartungen Ebene 2: Gedächtnis, Informationen, ...
Empfehlungen für die Gestaltung von Gegenüberstellungen ...• Jede Person in der Gegenüberstellung sollte der Beschreibung des Augenzeugen ähnlich sein• Dem Zeugen mitteilen, dass der Täter dabei sein kann oder auch nicht• Den Verdächtigen nicht immer ...
Sind wir gute Lügendetektoren?Jeder Mensch lügt– nach einer These von Aldert Vrij (University of Portsmouth) im Schnitt 2mal täglich und zu 80% in einer unschuldigen Art– eigennützige und prosoziale Gründe– z.B. aus Höflichkeit, ...
Gibt es verräterische Lügensignale?• These: Wer lügt, verrät sich durch Pausen, Stottern, Ähs und Mmms• Oder durch nonverbale Lügensignale?• „rot werden, unsicherer Blick, leichter Schweißausbruch“• Aber: es ließ sich ...