Meeresbiologie (Fach) / Phykologie (Lektion)
In dieser Lektion befinden sich 77 Karteikarten
PM5, Rostock, SS16
Diese Lektion wurde von LernBot erstellt.
- 1. Erläutern Sie die Strahlungsverhältnisse im Phytal ... o Grundsätzlich: blaues Licht dringt am tiefsten ein (bis 200m), rotes kaum (wenige m)o Strahlungsverhältnisse im Phytal abhängig von acht „Schlüssel“-Faktoren: Geographische Breite ...
- 2. Nennen und erläutern Sie physiologische und biochemische ... o Dynamische Photoinhibition: langsam zunehmende, intensive Wärmeabstrahlung, deutliche Verringerung der Quantenausbeute (Reversibler Prozess!) o State transition: LHC wandert aus Granabereich vom PSII ...
- 3. Was ist chromatische Adaption? Verschiebung des Pigmentverhältnisses von Phycocyanin zu Phycoerythrin in den Phycobilisomen der Rhodophyta zur optimalen Nutzung der vorherrschenden Strahlung (Wellenlänge) o Absorptionsmaximum PC: ...
- 4. Welche Arten der Photoinhibition gibt es? Erläutern ... o Dynamische PI: regulatorisch und reversibel. Verringerung der Quantenausbeute, intensive Wärmeabstrahlung o Chronische PI: photodamage: irreversible Schädigung des Reaktionszentrum des PSII
- 5. Welche Funktion übt die Photolyase aus? o unter UV-Belastung Dimerisierung benachbarter Thymin-Basen in DNA o Photolyase erkennt Thymin-Dimer, bindet daran und katalysiert Spaltung des Dimers -> DNA-Reparatur ohne schneiden der DNA o Photolyase ...
- 6. Wodurch entsteht Sauerstoff-Stress in der Zelle ... o Hohe UV-Strahlung -> Bildung von reactive oxygen species (ROS) = O2-Radikale -> Sauerstoffstress o Anreicherung hydro- und lipophiler Antioxidantien (z.B. Gluthation, Vitamine A, C, E) und Aktivierung ...
- 7. Wie können sich Algen gegenüber erhöhter UV-Belastung ... o Bildung von MAAs (Mycosporin-ähnliche Aminosäuren), absorbieren im UV-Bereich zwischen 310-360nmo Vermeidungsstrategie bei Tiefenalgen kein UVo Effiziente DANN-Reparatur (Photolyase)o Dynamische ...
- 8. Was versteht man unter Photoperiodismus und -morphogenese? ... Photoperiodismus = von der Tageslänge abhängige Wachstums- und Entwicklungsprozesse z. B. Phylloidbildung bei Laminaria hyperborea unter Kurztagbedingungen (8h Licht), keine Phylloidbildung bei Störlicht ...
- 9. Erläutern Sie die Temperaturbedingungen und -änderungen ... hohe Wärmekapazität bei geringer Wärmeleitfähigkeit -> Puffervermögeno Erwärmung Oberfläche (+28°C am Äquator, -1,8°C in Polargebieten)o relativ konstant in der TiefeMeeresströmungen verändern ...
- 10. Was versteht man unter der Q10-Regel? o Temperaturerhöhung um 10° -> Verdoppelung der metabolischen Reaktionsgeschwindigkeit o ABER: in der Realität schwankt der Q10-Wert zwischen Faktor 1,1 und 5,3
- 11. Wie kann sich eine Alge an abnehmende Temperaturen ... Regulation enzymatischer Reaktionsgeschwindigkeiten: Enzymaktivität erhöhen quantitativ: erhöhte Expression bestehender Enzyme qualitativ: Ausbildung neuer Enzymvarianten
- 12. Erläutern Sie die Abgrenzung von marinen biogeographischen ... o Temperaturtoleranz artspezifisch -> biogeographische Verbreitung von Arten Temp-abhängigo Abgrenzung durch Sommer- und Winterisothermen, also entlang der Linien gleicher Temperatur im Sommer und Winter: ...
- 13. Warum wird die biogeographische Verbreitung von ... o Lethal-, Wachstums- und Reproduktionsgrenze sind Temperaturabhängig, aber i. d. R. nicht deckungsgleich o Verschiedene Stadien im Lebenszyklus benötigen unterschiedliche Temperaturen, z.B. Ulothrix ...
- 14. Wie können sich Algen gegen Gefrieren schützen? ... o Gefrierschutzproteine: erniedrigen den Gefrierpunkt und beeinflussen Größe und Form von Eiskristallen bzw. binden ans Eisgitter und verhindern weiteres Eiswachstum o Änderungen in der Membranlipidzusammensetzung ...
- 15. Erläutern Sie die Lebensbedingungen von Eisalgen ... Innereisalgen: kalte, relativ stabile Temp., hoher Salzgehalt, Schwachlichtbedingungen Eisoberflächenalgen: hohe Temperaturschwankungen, geringe Salinität, hohe Lichtintensität Eisbodenalgen: Meerwassertemperatur ...
- 23.a Erklären Sie „Turgor“ Druck des Zellsaftes auf die Zellwand; dem osmotischen Druck entgegengerichtet nur bei Zellen mit Zellwand
- 17. Erläutern Sie die Salzgehalte/-änderungen aquatischer ... o Salzgehalte der Ozeane relativ konstant o Vertikale Gradienten: Litoral, Packeis, Gezeitentümpel Hypersalin >33 Sa durch Verdunstung, Wind, Ausfrieren Hyposalin <33 Sa durch Niederschläge ...
- 18. Erläutern Sie den Prozess der osmotischen Akklimation ... o Hypersaliner Stress: Phase I (schnelle Prozesse, nicht durch Alge kontrolliert): Wasserfluss aus Zelle Phase II (langsame, durch Algen kontrollierte Prozesse, tatsächliche Akklimation): Ionenaufnahme, ...
- 19. Was versteht man unter dem Begriff „Wasserpotential“? ... Wasserpotential (reines H2O) = 0 Im Wasser gelöste Substanzen verringern Wasserpotential -> Wasserpotential kann nur negative Werte annehmen Wasser fließt immer von hohem zu niedrigen Wasserpotential ...
- 21. Welche physiologische, biochemische und biogeochemische ... o Physiologisch: Fraßschutz Organischer Osmolyt Bakterielles Substrat ...
- 22. Was versteht man unter einem Salzgehalts-Ökotyp? ... verschiedene Populationen einer Art mit unterschiedlichen Genotypen als Anpassung an Habitatspezifische Salzgehalte 1. Schritt der Artbildung
- 24. Was versteht man unter Makro- bzw. Mikronährstoffen? ... o Makronährstoffe werden von Primärproduzenten zum Aufbau von Biomasse in großen Mengen benötigt, Mikronährstoffe dagegen nur in Spuren. Mikronährstoffe sind z.B. Fe, Si, Mn, Co, Zn, B, Mo, V. o ...
- 25. Erläutern Sie die Nährstoffsituation im Pelagial ... o Pelagial: dreidimensionaler Raum Nährstoff-Verfügbarkeit saisonal variabel: Stürme (v.a. Herbst) sorgen für Durchmischung der Wassersäule -> Nährstoffverteilung Schichtung der Wassersäule ...
- 26. Erläutern Sie die verschiedenen Nährstoffaufnahmemechanismen. ... o Adsorption: passiv, diffusionsgetrieben, entlang eines Gradienten, bidirektional, geringe Aufnahmerate, keine Sättigung, geringe Spezifität. Kein Energieaufwand nicht inhibierbar o Passiver Transport: ...
- 27. Erläutern Sie das Michaelis-Menten-Modell. Was ... Beschreibt die Kinetik von Enzymen v = vmax * s/ Km + s v = Aufnahmerate vmax = maximale gesättigte Aufnahmerate s = Substratkonzentration Km = Halbsättigungskonstante ...
- 28. Was versteht man unter dem Redfield-Verhältnis? ... relative Zusammensetzung von C, N und P in marinen Organismen-> wichtige Kenngröße für die Abschätzung des Nährstoffbedarfs C : N : P = 106 : 16 : 1 (gilt für Phytoplankter, bei Nährstoffsättigung) ...
- 29. Welche Faktoren beeinflussen den Jahresgang des ... o Tageslänge/Lichto Nährstoffverfügbarkeito Temperatur, beeinflusst Q10, Wachstum, etc.o Fraßdruck, beeinflusst Ausbildung von Schutzstrategien, etc.
- 30. Erläutern Sie die Aufnahme-Mechanismen für Kohlenstoff ... o CO2 diffundiert frei aus dem Wasser über Plasmalemma und Envelope-Membran in Chloroplasten o HCO3- kann von vielen marinen Algen aktiv aufgenommen werden, an Plasmalemma via Carboanhydrase oder Anionenaustausch, ...
- 31. Wie und in welcher Form wird Kohlenstoff in Tangen ... o Kurzstrecke: symplastisch (von Zelle zu Zelle via Plasmodesmen) vom Meristoderm in die Medulla o Langstrecke: in Trompetenzellen z.B. als Mannitol „source-sink“-Schema source = Phylloid exportiert ...
- 32. Was ist beta-Carboxylierung? o Alternative zur C-Fixierung via RuBisCO o lichtunabhängig, aber auch im Licht möglich (RuBisCO lichtabhängig, da Energie und Reduktionsäquivalente des Calvin-Zyklus aus Lichtreaktion der Photosynthese) ...
- 33. Erläutern Sie die Bedeutung von Kohlenstoff-Exsudation ... o Exsudate bilden Aggregate und sinken zu Boden -> C-Senke-> Nährstoff für Bakterien/Futter für microbial loopo Schutz vor Aufwuchs, Sediment-Ablagerung und Austrocknungo Nährstoffeintrag ins Pelagial ...
- 52. Wie wirken typische Anti-Fouling Substanzen? o Hemmung der Anheftung von Evertebraten-Larven (z.B. Seepocken) o Hemmung der Anheftung von Makroalgen-Sporen o Hemmung des Bakterienwachstums (teilweise) o Störung des bakteriellen „quorum sensing“: ...
- 41. Erläutern Sie den Begriff Konkurrenz sowie Konkurrenz-Mechanismus ... Nutzung gleicher Ressourcen (z.B. Raum, Nährstoffe, Licht) durch mehrere Individuen explorativ: Nutzung derselben Ressource → Nachteil für einen Organismus/Population -> verringerte Fitness ...
- 40. Was versteht man unter einer „green tide“? Extreme Phytoplanktonblüte o bedingt durch steigende Temperaturen und Eutrophierungo häufig toxisch, hohe Sauerstoffzehrung, Verschlechterung des Lichtklimaso häufig verursacht durch invasive Arten
- 20. Was sind „compatible solutes“? Welche Eigenschaften ... organische Osmolyte, die stabilisierenden Effekt auf Enzyme und Strukturmakromoleküle habenschützen vor Inaktivierung, Hemmung und Denaturierung bei Salzbelastung, Austrocknung, Gefrieren, also niedrigem ...
- 16. Wie schützen sich Algen vor Austrocknung? Biofilmbildung oder Schleimschicht zur WasserretentionGenexpression für Isoenzyme, die gegenüber höheren Temperaturen stabiler/ toleranter sind, HSPs = HitzeschockproteineZonierung: Austrocknungstolerantere ...
- 43. Erläutern sie Befall-Mechanismus und ökologische ... o Befall über sekundäre Tüpfelverbindungen: örtliche Verschmelzung von Wirt- und Parasitenzelle → über sek. Tüpfel Infektion des Wirts-Zellkerns → Transformation des Wirtsgenoms → Infektion ...
- Was versteht man unter „barren grounds“? Massenauftreten von Seeigeln (geringe Prädatorenzahl, kühle Temperaturen)→ Rhizoide von Makroalgen werden abgefressen → Kelpwald wird zu kargem Hartsubstrat Kollaps der Seeigel-Population (keine ...
- 45. Nennen sie typische Fraßschutzmechanismen von ... o Kalkeinlagerung, harte/ lederartige Oberflächeo chemische Abwehro geringer Nährwert: wenig Stickstoff (Proteine)o Wachstum > Fraßdrucko Vermeidung durch räumliche und saisonale Einnischungo Schutz ...
- 46. Welche Funktion üben Phlorotannine aus? Zellwand-Bestandteil in Algeno Fraßschutzo UV-Schutzo Spermazoiden-Killer (unmittelbar nach Befruchtung → keine Mehrfachbefruchtung!)
- 47. Was versteht man unter induzierbarer chemischer ... Synthese chemischer Verteidigungssubstanzen wird durch Beweidung eingeleitet/ stark erhöht z.B. Ascophyllum nodosum vs Littorina littorea/ Idotea granulosa Littorina verursacht massive Schäden, ...
- 48. Wie können sich Mikroalgen vor Fraß schützen? ... o Pelagische Diatomeen: chemische Verteidigung durch Verwundung aktiviert Phospho- und Glykolipide werden durch Lipoxygenasen in ungesättigte Aldehyde (Schutzmetabolite) gespalten Kompartimentierung ...
- 49. Nennen sie Beispiele für allelopathische Substanzen ... o Bromcyan: Nitschia cf pellucida (benth. Diatom.) Zielorganismen: koexistierende Algen-Taxa o unbekannte Verbindung: Ulva pertusa Zielorganismen: Mikroalgen, z.B. Alexandrinum tamarense, Heterosigma ...
- 50. Wo spielen Pheromone bei Makroalgen eine entscheidende ... o Sexualpheromon, z.B. bei Laminaria (Phaeophyceae) o nach Freisetzung aus Oogon geben Eizellen Lamoxiren ans Wasser ab → Explosionsartige (> 10s) Entleerung der Antheridien → Spermatozoide werden ...
- 51. Warum wehren sich viele Makroalgen gegen Biofouling? ... o Lichtabschwächung durch Bewuchs -> weniger Photosynthese, PP und Wachstumo vermindertes Nährstoffangeboto verminderte Verbreitung der Fortpflanzungsstadien -> eingeschränkte Reproduktion und Fitnesso ...
- 42. Wie schützen sich Laminaria und Chondrus gegen ... o Laminaria digitatawird durch Endophyt verletzt → Zellwand-Abbau → Freisetzung von Elicitor (Signalmolekül) Oligoguluronsäure → oxidative burst = Freisetzung von ROS (z.B. O2-, H2O2, OH-) o ...
- 53. Wie unterscheiden sich Toxine und Gifte? o Toxin = chemisch definierte Substanz o Gift = (komplexes) Stoffgemisch
- 54. Wie unterscheiden sich primäre und sekundäre ... o primäres Gift: selbst synthetisiert, z.B. Mycrocystin o sekundäres Gift: aus Nahrung rekrutiertes Gift, z.B. Aplysiaviolin, Batrachotoxin
- 56. Was ist Microcystin? Toxin verschiedener Cyanobakterien-Gattungen (Anabaena, Nostoc, Microcystis, u.a.)zyklische Heptapeptide aus ADDA, D-Allanin und D-iso-Glutamat, > 60 bekannte StrukurenLebertoxine, Tumorpromotoren
- 34. Welche Umweltfaktoren bestimmen die vertikale ... o Geomorphologie und Substrat o physikalische und chemische Gradienten der Gezeitenzone o Anpassungspotential der Algen → Zonierung = Reflexion der artspezifischen Ansprüche an das Habitat