Approbationsprüfung Psychotherapie (Fach) / Medizinische und pharmakologische Grundlage (Lektion)
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Kapitel 2 und 3
Diese Lektion wurde von Wolkenkuckucksheim erstellt.
- Medulla oblongata Hauptfunktion? Nachhirn Hauptanteil der Formatio reticularis (Kreislaufzentrum, Atemzentrum), ARAS (Vigilanz, Schlaf)
- Brücke (Pons) Hauptfunktion? sendet Fasern ins limbische System (z.B. an Panikattacken beteiligt)
- Mittelhirn drei wichtige Elemente Substantia nigra: Produktion Dopamin Mesolimbisches System: Antrieb, Belohnung, Aktivierung kann Übertragung der Schmerzbahnen vom Rückenmark hemmen, Positivsymptomatik Schizophrenie Mesostriatales System (Substantia nigra und Basalganglien): Willkürmotorik und komplexe Bewegungsabläufe, gestört bei Parkinson und extrapyramidiale Symptome bei Schizophrenie
- Zwischenhirn (Diencephalon) - vier wichtige Strukturen 1) Thalamus („Tor zur Welt“): Fasern der Rezeptoren von Sinnesorganen enden hier (Ausnahme: Geruchssinn); Information wird umgeschaltet und weitergeleitet 2) Hypothalamus: reguliert Hypophysenfunktion, Homöostase (Temperatur, Ernährung) 3) Hypophyse (Hirnanhangdrüse): produziert verschiedene Hormone (s.u.) 4) Epiphyse (Zirbeldrüse): Melatonin: biolog. Rhythmen.
- Kleinhirn (Cerebellum) Gleichgewicht Muskeltonus Koordination von willkürlicher Muskelaktivität
- Limbisches System Lokalisation Wichtigste Funktion wichtigste Strukturen und ihre Funktionen (5) Im Großhirn/Endhirn Motivation und Emotion und begleitenden körperliche Reaktionen 1) Amygdala: Angstreaktion (z.B. Relevanz bei Angststörungen) 2) Hippocampus: Einspeicherung von Gedächtnisinhalten 3) Gyrus cinguli: affektive Bewertung von Stimuli (z.B. Zwangspatienten hatten zwar nach 3) operativem Eingriff noch Zwangsgedanken, litten aber kaum noch darunter) 4) Nucleus accumbens: Funktion unklar Vermutung: Belohnungssystem (z.B. Relevanz bei Abhängigkeitserkrankungen) 5) Corpus mammilare: vermutete Rolle für Gedächtnisprozesse (z.B. bei Korsakow-Syndrom verkleinert)
- Acetylcholin Hauptwirkungsorte (3) Neurotransmitter an: Präganglionär Sympathikus Prä- und postganglionär Parasympathikus muskuläre Endplatte
- Noradrenalin (wichtigster Wirkungsort) an fast allen postganglionären sympathischen Synapsen
- Basalganglien wichtigste Funktion und Neurotransmitter Extrapyramidial-motorisches System (Auslösung, Modulation von Bewegungen) Dopamin
- Transitorische ischämische Attacke (TIA) vorübergehende neurologische Ausfallserscheinungen, die nicht länger als 24 Stunden anhalten Ursache: örtlich begrenzte Durchblutungsstörung einer Gehirnregion Symptome ähnlich wie bei Schlaganfall
- Schlaganfall Definition im Kontrast zu TIA Symptome länger als sieben Tage anhaltende neurologische Defizite aufgrund einer Minderdurchblutung einer Gehirnregion Symptome: Sehstörungen Neglect (fehlende Wahrnehmung eines Teils der Umwelt), Gangstörungen, Gleichgewichts- oder Koordinations-störungen Taubheitsgefühl, Lähmung oder Schwäche im Gesicht, Arm, Bein, oder auch einer ganzen Körperhälfte Orientierungsstörungen
- Deltawellen (EEG) Frequenz Bewusstseinsgrad niedrigste Frequenz Tiefschlaf, Bewusstlosigkeit (Koma, Narkose)
- Thetawellen Frequenz Bewusstseinsgrad zweitniedrigste Frequenz Ermüdung, Einschlafen, Trance, Hypnose bei Kindern auch im Wachzustand
- Alphawellen zweithöchste Frequenz (bis 13) Entspannter Wachzustand (geschlossene Augen)
- Betawellen höchste Frequenz (15-30) aufmerksamer Wachzustand, offene Augen, Erregung
- Brustenge, Druck/Schmerz hinterm Brustbein, auch ausstrahlend in linken Arm/Kiefer Schmerz tritt insbesondere bei körperlicher Belastung auf Diagnose? Ursache? Angina pectoris Ursache: Zu geringe Versorgung der Herzmuskulatur durch die Koronararterien, ohne dass diese Muskulatur dauerhaft geschädigt wird
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- Kribbeln, Atemnot, Herzrasen, Pfötchenstellung bei Fingerkrampf bei Hyperventilation Wie nennt man das? Hyperventilationstetanie
- Funktionen der Niere Entgiftung Regulation von Wasserhaushalt Regulation von Elektrolythaushalt Regulation von, Säure-/ Basehaushalt Blutdruck; Stimulation der Produktion roter Blutkörperchen
- Trisomie-21 Merkmale? Pränatal: Vergrößerte Nackenfalte Unterdurchschnittliche Körpergröße Epikanthus Vierfingerfurche oft GB
- Phenylketonurie Häufigkeit Genmutation, Chromosommutation oder Genommutation? Wie heißt die Aminosäure? Folgen ohne Behandlung Häufigste angeborene Stoffwechselstörung verursacht durch Genmutation Aminosäure Phenylalanin kann nicht abgebaut werden kann ihne Behandlung zu schwerer GB führen
- Eine Genmutation, die bewirkt, dass alle Sekrete eingedickt werden. Die Betroffenen leiden unter dauerndem Husten, Lungenentzündungen, Verdauungs- und Wachstumsstörungen Wie heißt die genetische Erkrankung Mukoviszidose (Zystische Fibrose)
- Beruht auf einer Genmutation und ist eine erbliche Hirnerkrankung (Zerstörung des Striatums), mit Symptomen wie plötzlich einschießende, unwillkürliche Bewegungen der Extremitäten. Chorea Huntington
- Eine Genmutation, bei der es zu einer Störung des Kupferstoffwechsels und einet toxischen Kupferansammlung in den inneren Organen kommt. Folgen sind geistige und motorische Retardierend und zerebrale Krampfanfälle. Wie heißt diese genetische Erkrankung Wilson-Syndrom
- Klinefelter-Syndrom numerische Chromosomenabberation (wie Trisomie 21) es sind nur Männer betroffen (XXY) kl. unterentwickelte Hoden, zu wenig Testosteron, Zeugungsunfähigkeit muss kein GB beinhalten
- Eine numerische Chromosomenabberation (Genommutation), bei die betroffenen Frauen nur ein X-Chromosom haben (X0). Sie leiden unter Minderwuchs, mangelnder Fortpflanzungsfähigkeit und sind nicht intelligenzgemindert. wie heißt das genetische Syndrom? Turner-Syndrom
- Williams-Beuren-Syndrom Strukturelle Chromosomenabberation Entwicklungsverzögerung, kogn. Einschränkungen Elfen/Koboldgesicht
- Fragiles X-Syndrom (Martin-Bell-Syndrom) Genmutation Aufmerksamkeitsdefizit, autistische Symptome, Krampfbereitschaft häufiger bei Männern häufigste Ursache für vererbte Intelligenzminderung
- Katzenschreisyndrom (Cri-du-chat-Syndrom) strukturelle Chromosomenabberation (wie Williams-Beuren Mehr Mädchen als Jungen katzenschreiartige, hohe und schrille Lautäußerungen im frühen Kindesalter kognitive Behinderung
- Anwendungssicherheit, d.h. Bereich zwischen minimaler therapeutischer und maximaler toxischer Dosis therapeutische Breite
- Absetzeffekt, d.h. verstärktes Auftreten von Symptomen nach Absetzen des Medikaments Rebound-Phänomen
- Pathophysiologie der Angst Überaktivierung limbisches System Störung der Benzodiazepinrezeptoren
- Seltene Nebenwirkung von Neuroleptika mit hohem Fieber, Stupor, wechselnden Bewusstseinslagen bis hin zum Koma Begriff? Malignes neuroleptisches Syndrom
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- Psychopharmaka, die -azin enden, z.B. Chlorpromazin, Perazin nierigpotente klassische Neuroleptika
- Psychopharmaka, die -ol enden, z.B. Haloperidol Hochpotente klassische Neuroleptika
- Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) Indikation typische NW CAVE Wirkstoffe Indikationen: Depressive Störungen, Panikstörung, Bulimie, Zwangsstörung Nebenwirkungen: keine anticholinergen, Übelkeit, Verdauungsbeschwerden, Unruhe, Schlafstörungen, Kopfschmerz, Benommenheit, (im Vergleich zu einigen trizylischen Antidpressiva deutlich weniger) sedierende, sex. Dysfunktionen CAVE: Serotoninsyndrom (bei Kombi mit trizyklischen Antidepressiva), Suizidgefahr Wirkstoffe: Es-Citalopram Fluoexetin Fluxovamin Paroexetin Sertralin
- Trizyklische Antidepressiva Indikation typische NW Indikationen: Depressive Störungen, Panikstörung, generalisierte Angststörung, Bulimie, PTSD, Schmerzsyndrome, Entzugssyndrome, Schlafstörungen, Zwangsstörung (nur Clomipramin) anticholinerg Tachykardie, Gewichtszunahme
- Lithium CAVE Nebenwirkungen und Symptome einer Intoxikation CAVE: geringe therapeutische Breite, Kontrolle des Blutplasmaspiegels regelmäßig Nebenwirkungen: Feinschlägiger Tremor, Durst, vermehrte Menge Harn Intoxikation: grobschlägiger Tremor, Somnolenz bis Koma, Parkinsonoid (Rigor Tremor, Akinese)
- Benzodiazepine Indikation Wirkung Wirkmechanismus (Rezeptor) Nebenwirkungen CAVE Indikation: nosologieübergreifend und symptomorientiert, z.B. Notfallmedizin, Premedikation vor Anästhesie, muskuläre Verspannungszustände, Angststörungen, Schizophrenie (in Kombination mit Neuroleptikum), epileptische Anfälle, agitierte Depression, Manie Wirkung: anxiolytisch, sedierend, muskelrelaxierend, antikonvulsiv Wirkmechanismus: Bindung an Benzodiazepin-Rezeptor dadurch Hemmung bestimmter Neurone des limbischen Systems Nebenwirkungen Sedierung, Konzentrationsminderung, Schwindel, Muskelschwäche, Artikulationsstörungen (bei hoher Dosierung) bei Langzeiteinnahme: Persönlichkeitswandel mit Antriebslosigkeit und Gleichgültigkeit CAVE: Gefahr der Abhängigkeit, Toleranzentwicklung, Rebound, deshalb nur 4-6 Wochen geben
- Leichte und schwere Entzugssymptome sowie Absetzphänomene bei Benzodiazepinentzug Entzugssymptome leicht: Angst, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Unruhe, Kopf-schmerzen, Übelkeit, Schwitzen, Tachykardie schwer: Schwerste Angstzustände, Muskelschmerzen, Schwindel,Verwirrtheitszustände, Delirien,Depersonalisationszustände,Derealisationszustände, cerebraleKrampfanfälle Absetzphänomene Wiederauftreten der Grunderkrankung Rebound-Phänomen: Wiederauftretender Krankheitssymptome allerdingsstärker als vor der Einnahme insbesondere vegetativeErregung
- Medikamente zur Rückfallprophylaxe bei Alkoholabhängigkeit (Anti-Craving-Medikamente) Acamprosat Naloxon
- Tachyphylaxie Tachyphylaxie ist eine schnelle Form der Toleranzentwicklung gegenüber bestimmten Arzneistoffen. Zum Beispiel führt die Wiederaufnahmehemmung von Neurotransmittern zu einer allmählichen Entleerung der präsynaptischen Transmitterspeicher. Der zunehmende Mangel des Transmitters hebt die Wirkung des Medikamentes sukzessiv auf.
- Entwicklung der Alkoholabhängigkeit nach Jelinek (vier Phasen) 1) Voralkoholische Phase: Trinken zum Spannungsabbau, soziales Trinken 2) Prodromalphase: Gier, Einengung aufs Trinken, Schuldgefühle, heimliches Trinke 3) Kritische Phase: zunehmender Kontrollverlust mit starker psych. Abhängigkeit, morgendliches Trinken und Horten, soziale Probleme und Selbstvernachlässigung 4) chronische Phase: tagelange Räusche mit psychot. Erleben, Entzugssyndrome, beginnende Alkoholintoleranz
- Jellineks Typologie der Alkoholikertypen Alphatrinker: Erleichterungstrinker, Kummertrinker - gefährdet Betatrinker: Gelegenheitstrinker, sozialer Trinker - gefährdet Gammatrinker: Rauschtrinker, Kontrollverlust, zwischendurch abstinente Phasen - Alkoholkrank Deltatrinker: Spiegeltrinker, Spiegel dauerhaft halten um Entzugssymptome zu vermeiden, funktionaler Alkoholkranker Epilon-Typ: Quartalstrinker, in unregelmäßigen Intervallen exzessiver Alkoholkonsum, alkoholkrank
- Langfristige körperliche (3) und neurologische Folgen (2) chronischen Alkoholkonsums Lebererkrankungen: z.B. Leberzirrhose Erkrankungen der Pankreas Schädigung des Magens Wernicke-Enzephalopathie Korsakow-Psychose --> beiden letzten infolge von Thiamin (Vit B1) Mangel
- Alkohol einfache Entzugssymptome (Psychomotorik, Herz, Schlafen, psychiatrische/neurolog. Symptome) Delirium tremens (v.a. psychiatrisch, neurologisch, Psychomotorik) F10 einfache Entzugssymptome: - Tremor - psychomot. Unruhe - Tachykardie - Insomnie - passagere Halluzination - Krampfanfälle Delirium tremens - Orientierungsstörung - Halluzinationen (Tiere, bewegte Objekte) - illusionäre Verkennungen - psychomot. Unruhe - vegetative Symptomatik - Krampfanfälle
- Opioide Wirkung/Intoxikation Entzugserscheinungen psych. und/oder phys. Abhängigkeit F11 Wirkung/Intoxikation: Euphorisierung, Sedierung, Schmerzhemmung, Entrückung von der Welt Intox: Atemdepression, Pupillenverengung, Koma Entzugserscheinungen: - drastisch und kurz - Leibschmerzen - Grippeähnliche Symptome - Schlaflosgkeit - Tachykardie, Hypertonie - Pupillenerweiterung starke psych. und phys. Abhängigkeit
- Cannabinoide Wirkung langfristige Folgen Entzugserscheinungen psych. und/oder phys. Abhängigkeit F12 Wirkung Euphorisierung, Sedierung, halluzinogene Effekte, Mydriasis, rote Augen, Appetitsteigurung langfristige Folgen: amotivationales Syndrom Merkfähigkeitsstörungen Trigger für psych. Störungen, Flashbacks Entzugserscheinungen eher keine, Angst, Reizbarkeit starke psych., keine phys. Abhängigkeit
- Sedativa und Hypnotika Wirkung langfristige Folgen Entzugserscheinungen psych. und/oder phys. Abhängigkeit F13 Wirkung Sedierung schlaffördernd entängstigend langfristige Folgen Verlangsamung Apathie verwaschene Sprache Entzugserscheinungen starker körperlicher Entzug, der bis zum Tod führen kann Tremor psychomot. Unruhe Insomnie passagere Halluzinationen paranoide Vorstellungen --> Ähnlichkeiten zu Alkoholentzug starke psych. und phys. Abhängigkeit, Toleranzentwicklung, Dosissteigerung
- Kokain Wirkung langfristige Folgen Entzugserscheinungen psych. und/oder phys. Abhängigkeit F14 Wirkung: Euphorisierung, Antriebssteigerung, Sympathikusaktivierung Steigerung der Leistungsfähigkeit wenig Schlafbedürfnis, wenig Appetit gesteigertes Selbstbewusstsein und sex Appetenz langfristige Folgen/Entzugserscheinungen: Craving Schlafstörungen Antriebslosigkeit, Lethargie Appetitsteigerung bizzare Träume Kokainpsychose (Dermatozoenwahn) starke psych., geringe phys. Abhängigkeit
- Sonstige Stimulanzien, einschl. Koffein Wirkung (generell, Affekt, Sinnestäuschungen/inhaltliche Denkstörungen) langfristige Folgen Entzugserscheinungen psych. und/oder phys. Abhängigkeit F15 Wirkung: Euphorisierend, antriebssteigernd, erhöhte Vigilanz Affektlabilität, Reizbarkeit, Aggressivität Illusionen, Halluzinationen bei erhaltener Orientierung, paranoide Vorstellungen Körperlich: Mydriasis, Unruhe, Hypertonie und Tachykardie, Schweißausbrüche, Kälte Entzugserscheinungen Lethargie, Müdigkeit, Verlangsamung Craving Appetitsteigerung Schlafstörungen bizarre Träume langfristige Folgen: Können auch paranoid-halluzinatorische Psychosen auslösen starke psych, keine phys. Abhängigkeit
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