Klinische Psychologie (Fach) / Klinische 1 (Lektion)

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  • Klassifikation nach DSM V: “Störungen im Zusammenhang mit psychotropen Substanzen und abhängigen Verhaltensweisen” wieder Unterscheidung in a)  Substanzkonsumstörungen b)  Substanzinduziert Störungen grundlegende Neuordnung: •  keine Trennung zwischen „Abhängigkeit“ und „Missbrauch“ (wie bei ICD) •  Einbezug ausgewählter nicht-substanzbezogener Verhaltenssüchte (z.B. pathologisches Glücksspiel)
  • DSM V: Kodierungen und Substanzklassen - Süchte Begriff “Störungen im Zusammenhang mit psychotropen Substanzen und abhängigen Verhaltensweisen” bezieht sich primär auf spezifische Störungen beim Konsum psychotroper Substanzen 10 Substanzklassen umfassen legale Drogen, verschiedene natürliche und synthetisch hergestellte illegale Rauschmittel: •  Alkohol •  Koffein •  Cannabis •  Halluzinogene •  Inhalanzien •  Opioide, Medikamente (Sedativa, Hypnotika, Anxiolytika) •  Stimulanzien (Amphetamine, Kokain u.a.) •  Tabak •  unbekannte Substanzen (Designerdrogen, legal highs) + Pathologisches Spielen für jede Substanz kann das Vorliegen einer substanzinduzierten Störung (akute Intoxikation, Entzugssyndrom, induzierte körperliche o. psych. Störung) kodiert werden
  • DSM V: Diagnostische Kriterien für “Substanzkonsumstörungen/Suchtverhalten” 4 Symptomgruppen + 11 Kriterien 4 Symptomgruppen: Kontrollverlust, soziale Beeinträchtigung, riskanter Konsum, pharmakologische Kriterien 11 Kriterien: 1.  Konsum in größeren Mengen und über längere Zeiträume als beabsichtigt 2.  anhaltender Wunsch, den Konsum zu beenden bzw. zu kontrollieren und erfolglose Versuche der Konsumreduktion 3.  großer Zeitaufwand für Erwerb, Konsum der Substanz oder Erholung von deren Konsum 4. Craving (Suchtverlangen) 5. Versagen bei Rollenaufgaben 6. Fortsetzung des Konsums trotz andauernder oder wiederkehrender sozialer oder zwischenmenschlicher Probleme 7.  Aufgabe oder Einschränkung wichtiger sozialer, beruflicher oder Freizeitaktivitäten aufgrund des Substanzkonsums 8.  wiederholter Konsum in Situationen mit körperlicher Gefährdung 9.  Fortführung des Konsums trotz andauernder oder wiederkehrender psychischer oder körperlicher substanzassoziierter Probleme 10. Toleranzentwicklung 11.  Entwicklung eines Entzugssyndroms
  • Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen (F20-F29) Begrifflichkeit abgeleitet aus dem griechischen schizo (spalten) und phren (Zwerchfell, Geist, Gemüt), übersetzt als „Seelenspaltung“  (abgespalten von Wirklichkeit) Entfremdung, die sich wie ein Graben zwischen einem betroffenen Menschen und seiner Umwelt auftut und sich im inneren Erleben des Erkrankten fortsetzt Personen in einem psychotischen Zustand haben erhebliche Schwierigkeiten, in einer organisierten, rationalen Form zu denken. Eine psychotische Störung ist somit allgemein definiert durch ihre erheblichen Auswirkungen auf die Wahrnehmung, die Gedanken und das Bewusstsein bzw. das Ich-Erleben.
  • Definition Halluzinationen - Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen Sinneswahrnehmungen ohne adäquate Stimulation der entsprechenden sensorischen Kanale; man hört z. B. Stimmen, Geräusche, Musik, ohne dass eine real hörbare Person, Lautsprecher oder andere Geräuschquellen vorhanden sind. > keine äußere Reizquellen vorhanden
  • Definition Wahn - Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen feste, unverrückbare Überzeugungen, die trotz unbestreitbarer Beweise für das Gegenteil aufrechterhalten werden, z.B. vom Nachbarn oder einem Geheimdienst abgehört zu werden  > nicht korrigierbare Falschbeurteilung der Wirklichkeit; inhaltl Denkstörung
  • Untergruppen Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen F20.x Schizophrenien: Paranoide Schizophrenie (F20.0), Hebephrene Schizophrenie (F20.1), Katatone Schizophrenie (F20.2), Undifferenzierte Schizophrenie (F20.3), Postschizophrene Depression (F20.4), Schizophrenes Residuum (F20.5), Schizophrenia simplex (F20.6) > keine trennscharfen Kategorien F21 schizotype Störung - ohne akuten Wahn F22 anhaltende wahnhafte Störungen - nur Wahn  F23 akute vorübergehende psychotische Störungen - nicht chronisch F24 Induzierte wahnhafte Störung - zweite Person wird von erster angesteckt mit Schizophrenie, Trennung, dann kein weiterer Wahn F25 Schizoaffektive Störungen- schizophrene und affektive Symptome phasenweise gleichzeitig F28 Sonstige nichtorganische psychotische Störungen F29 Nicht näher bezeichnete nichtorganische Psychose
  • Definitionen der Untergruppen F20 – F25 Schizophrenie:  grundlegende Störung des Realitätsbezuges;  Klarheit des Bewusstseins i.d.R. nicht beeinträchtigt;  verschiedene Wahrnehmungsstörungen (vor allem im akustischen und optischen Bereich);  verläuft häufig in Phasen oder Schüben >> Early Onset Schizophrenia: Beginn vor 18. Lebensjahr > Very Early Onset Schizophrenia: vor 13. Lebensjahr Schizoaffektive Störungen: sowohl schizophrene als auch affektive Symptome während derselben Krankheitsphase Schizotype Störungen:  ähnliche Symptome wie die Schizophrenie, jedoch ohne Halluzinationen und Wahn Wahnhafte Störungen: anhaltender Wahn, der weder als organisch noch als schizophren oder affektiv klassifiziert werden kann; Zusammenhang mit der Schizophrenie ist unklar (zB Verfolgungs-, Liebes-, Größen-, Hypochondrischer Wahn)
  • (Charakteristischer Verlauf einer schizophrenen Erkrankung) biolog, psych, soz Ebene genetisch-konstitutionelle Präposition ... Vulnerabilität > Prodromalstadium > akute Erkrankungsepisode > Besserung oder Chronifizierung > altersbedingte Verschlechterung
  • Leitsymptomatik Schizophrenie - Positivsymptomatik Positivsymptomatik = Zusätzliches zum gesunden Normalzustand/ Erleben Gedankenlautwerden, Gedankeneingebung oder Gedankenentzug, Gedankenausbreitung, Kontrollwahn Kommentierende oder dialogische Stimmen Anhaltende Wahnideen Anhaltende Halluzinationen jeder Sinnesmodalität  Formale Denkstörungen wie Gedankenabreißen oder Einschiebungen in den Gedankenfluss > Zerfahrenheit, Danebenreden oder Neologismen (unlogische Abfolge, lose Assoziationsketten; phonetisch statt inhaltlich verknüpft)  Katatone Symptome: Erregung, Haltungsstereotypien, wächserne Biegsamkeit, Mutismus (psychogenes Schweigen), Stupor (vollst. Aktivitätsverlust bei wachem Bewusstseinszustand - Starrheit)
  • Leitsymptomatik Schizophrenie - Negativsymptomatik Negativsymptomatik = weniger als Normalzustand auffällige Apathie (mangelnde Anteilnahme und Erregbarkeit gegenüber äußeren Reizen)  Sprachverarmung (Wortschatz, Satzbau) Affektverflachung (Verminderung affektiver Ausdrucksmöglichkeiten, indifferent und gleichgültig, verminderte Fähigkeit auf Gefühle zu reagieren und sie zu empfinden) sozialer Rückzug allgemeine Verringerung der Leistungsfähigkeit
  • Unterformen Affektiver Störungen F30-F39 Manische Episode F30 (unipolar) Bipolare Affektive Störungen F31 Depressive Episode F32 (unipolar) Rezidivierende Depressive Störungen F33 (bipolar) Anhaltende Affektive Störung F34 > Dysthymia ((unipolar)); Zyklothymia ((bipolar)) #Affekt - patholog andere Stimmungslage/ Stimmungsveränderung
  • Definition Manische Episode (F30) in einem umschriebenen Zeitraum (mind. 1 Woche) deutlich abgrenzbare Veränderung der Stimmung und des Antriebes, i.S. einer gehobenen oder reizbaren Stimmung und Antriebssteigerung > Stimmung in einem deutlich abnormen Ausmaß über die Dauer von einigen Tagen gehoben oder gereizt; gesteigerte Aktivität oder motorische Ruhelosigkeit, Gefühl von körperlicher und seelischer Leistungsfähigkeit bipolare affektive Störung = Auftreten von mindestens zwei abgrenzbaren Episoden einer affektiven Störung, eine davon mit manischen Merkmalen
  • Merkmale einer manischen Episode gesteigerte Gesprächigkeit Rededrang Ideenflut Verlust normaler sozialer Hemmungen altersinadäquate Kritiklosigkeit verminderes Schlafbedürfnis überhöhte Selbstüberschätzung erhöhte Ablenkbarkeit gesteigerte Libido Größenwahn
  • Untergruppen von Manien (F30) Hypomanie (abgeschwächte Form der Manie) Manie ohne psychotische Symptome Manie mit psychotischen Symptomen Sonstige manische Episoden Manische Episode, nicht näher bezeichnet Manie
  • Symptome der Hypomanie (F30.0) anhaltende, leicht gehobene Stimmung, gesteigerten Antrieb und Aktivität, auffallendes Gefühl von Wohlbefinden und körperlicher und seelischer Leistungsfähigkeit; gesteigerte Geselligkeit, Gesprächigkeit, übermäßige Vertraulichkeit, gesteigerte Libido und vermindertes Schlafbedürfnis Reizbarkeit, Selbstüberschätzung und „flegelhaftes“ Verhalten
  • Symptome der Manie ohne psychotische Symptome (F30.1) Stimmung situationsinadäquat gehoben, kann zwischen sorgloser Heiterkeit und fast unkontrollierbarer Erregung schwanken vermehrter Antrieb, Überaktivität, Rededrang, vermindertes Schlafbedürfnis Aufmerksamkeit kann nicht mehr aufrechterhalten werden >> starke Ablenkbarkeit; Selbstüberschätzung mit Größenideen oder übertriebenem Optimismus Verlust normaler sozialer Hemmungen >> leichtsinniges, rücksichtsloses oder unpassendes und persönlichkeitsfremdes Verhalten
  • Symptome der Manie mit psychotischen Symptomen (F30.2) Zusätzlich Wahn (zumeist Größenwahn) oder Halluzinationen (zumeist Stimmen, die unmittelbar zum Betroffenen sprechen) Erregung, ausgeprägte körperliche Aktivität, Ideenflucht >> u.U. für normale Kommunikation unzugänglich (Manie mit parathymen (nicht passend zur Stimmung) psychotischen Symptomen, Manie mit synthymen (passend zur Stimmung) psychotischen Symptomen, Manischer Stupor)
  • Untergruppen der Bipolaren affektiven Störung (F31) F31.0 gegenwärtig hypomanische Episode F31.1 gegenwärtig manische Episode ohne psychotische Symptome F31.2 gegenwärtig manische Episode mit psychotischen Symptomen F31.3 gegenwärtig leichte oder mittelgradige depressive Episode F31.4 gegenwärtig schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome F31.5 gegenwärtig schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen F31.6 gegenwärtig gemischte Episode = depressive und hypoman. Symptome im schnellen Wechsel oder gleichzeitig F31.7 gegenwärtig remittiert F31.8 Sonstige bipolare affektive Störungen Bipolar-II-Störung F31.9 Bipolare affektive Störung, nicht näher bezeichnet
  • Definition/ Symptome Bipolarer affektiver Störung (F31 - ICD-10) wenigstens zwei Episoden (einer affektiven Störung, eine davon mit manischen Merkmalen), in denen Stimmung und Aktivitätsniveau des Betroffenen deutlich gestört sind: • gehobene Stimmung, vermehrter Antrieb und Aktivität (Hypomanie oder Manie), • Stimmungssenkung und verminderter Antrieb bzw. Aktivität (Depression)
  • Leitsymptome der Bipolaren affektiven Störung F31 - oder besser: Diagnosekriterien Vorliegen einer manischen Episode oder einer gemischten Episode, mit mindestens einer vorhergegangenen affektiven Episode ODER Vorliegen einer depressiven Episode mit mindestens einer vergangenen manischen oder gemischten Episode ODER gegenwärtiger Zustand erfüllt nicht die Kriterien für eine affektive Störung, aber wenigstens eine eindeutig belegte hypomane, manische oder gmeischte affektive Episode und zusätzlich mindestens eine andere affektive Episode
  • Unterschied zwischen Bipolar-I und Bipolar-II Störung (DSM-5) - siehe Abbildungen im Skript Bipolar-I Störung: wiederholt manische oder gemischte Episoden wechseln sich mit depressiven Episoden ab Bipolar-II Störung: hypomanische Episoden wechseln sich mit depressiven Episoden ab
  • Untergruppen Depressive Episode (F32) F32.0 Leichte depressive Episode (Psychoth + Sport ausreichend als Behandlung) F32.1 Mittelgradige depressive Episode F32.2 Schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome F32.3 Schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen F32.8 Sonstige depressive Episoden Atypische Depression F32.9 Depressive Episode, nicht näher bezeichnet
  • Symptome der Depressiven Episode (F32 - ICD-10) = Major-Depression nach DSM-5 gedrückte Stimmung; verändert sich von Tag zu Tag wenig • Verminderung von Antrieb u. Aktivität, der Fähigkeit zu Freude, des Interesses u. der Konzentration • ausgeprägte Müdigkeit nach jeder kleinsten Anstrengung, Schlaf gestört • Appetit vermindert • Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen beeinträchtigt • Schuldgefühle oder Gedanken über eigene Wertlosigkeit • reagiert nicht auf Lebensumstände • von "somatischen" Symptomen begleitet (Früherwachen, Morgentief, deutliche psychomotorische Hemmung, Agitiertheit [übermäßige motorische Aktivität], Appetitverlust, Gewichtsverlust und Libidoverlust)
  • Leitsymptome Depressive Episode (F32.0-F32.3) mindestens 2 Wochen andauernde Störung • mit gedrückter Stimmung, Verlust von Freude und Interesse und erhöhter Ermüdbarkeit • Symptomatik vielfältig: z.T. altersabhängig und wenig situationsgebunden; somatische und/oder psychotische Symptome können vorhanden sein • Bezeichnung als unipolar • Verlauf siehe Skript > kann einzelne Episode darstellen oder langandauernd/ chronisch
  • Untergruppen Rezidivierende Depression (F33) F33.0 gegenwärtig leichte Episode F33.1 gegenwärtig mittelgradige Episode F33.2 gegenwärtig schwere Episode ohne psychotische Symptome F33.3 gegenwärtig schwere Episode mit psychotischen Symptomen F33.4 gegenwärtig remittiert F33.8 Sonstige rezidivierende depressive Störungen F33.9 Rezidivierende depressive Störung, nicht näher bezeichnet
  • Symptome der Rezidivierenden depressiven Störung (F33) wiederholte depressive Episoden • Anamnestisch keine unabhängigen Episoden mit gehobener Stimmung und vermehrtem Antrieb (Manie); kurze Episoden von Hypomanie können allerdings unmittelbar nach einer depressiven Episode (u.U. durch eine antidepressive Behandlung mitbedingt) aufgetreten sein • erste Episode in jedem Alter zwischen Kindheit und Senium • Beginn akut oder schleichend - häufig durch belastende Lebensereignisse ausgelöst/ Stress • Dauer: wenige Wochen bis viele Monate • Risiko, dass ein Patient mit rezidivierender depressiver Störung eine manische Episode entwickelt, ist niemals vollständig aufgehoben > umso mehr Episoden durchlebt, desto höher Wahrsch auf wiederkehrende Episoden
  • Leitsymptome Rezidivierende Depressive Störung (F33.0-F33.3) wiederholte depressive Episoden, abgrenzbar • Episoden dauern ca. 3 - 12 Monate • werden häufig durch belastende Lebensereignisse ausgelöst
  • Untergruppen Anhaltende Affektive Störungen (F34) F34.0 Zyklothymia - bipolar F34.1 Dysthymia - unipolar F34.8 Sonstige anhaltende affektive Störungen F34.9 Anhaltende affektive Störung, nicht näher bezeichnet
  • Symptome der Anhaltenden Affektiven Störungen (F34) anhaltende, meist fluktuierende (wechselnde) Stimmungsstörungen • Mehrzahl der einzelnen Episoden nicht ausreichend schwer genug, um als auch nur leichte depressive oder hypomanische Episoden gelten zu können • ziehen beträchtliches subjektives Leiden und Beeinträchtigungen nach sich • Intervalle mit normaler Stimmung fehlen oder dauern allenfalls wenige Wochen (laut Diagnosekriterien dürfen nicht mehr als zwei Monate Symptomfrei sein) • dauert meist Jahre an (manchmal den größeren Teil des Erwachsenenlebens) • gelegentlich können rezidivierende oder einzelne manische oder depressive Episoden eine anhaltende affektive Störung überlagern
  • Symptome der Zyklothymia (F34.0) + Definition andauernde Instabilität der Stimmung mit zahlreichen Perioden von Depression und Hypomanie, von denen aber keine ausreichend schwer und anhaltend genug ist, um die Kriterien für eine bipolare affektive Störung (F31.-) oder rezidivierende depressive Störung (F33.-) zu erfüllen • kommt häufig bei Verwandten von Patienten mit bipolarer affektiver Störung vor • einige Patienten mit Zyklothymia entwickeln schließlich selbst eine bipolare affektive Störung zweite Definition: Instabilität der Stimmung mit mehreren Episoden depressiver oder auch hypomanischer Gestimmtheit (ohne dass die Kriterien einer mittelschweren oder schweren depressiven Episode oder einer manischen Episode erfüllt)
  • Vergleich Depressive und Hypomanische Symptomatik in der Zyklothymia (F34.0) mind. drei Merkmale müssen in einigen Perioden vorhanden sein Depressiv                                                    Hypomanisch verminderte Energie/Aktivität                      vermehrte Energie/ Aktivität Schlafstörung                                              vermindertes Schlafbedürfnis Verlust Selbstvertrauen/ Gefühl von           übersteigertes Selbstwertgefühl                               Unzulänglichkeit Konzentrationsschwierigkeiten                   geschärftes/ ungewöhnlich kreatives Denken soz Rückzug, verminderte Gesprächigkeit| geselliger, gesprächiger, witziger Verlust von Interesse an sexuellen ...        gesteigertes ... und anderen Aktivitäten  Pessimismus bzgl Zukunft                        überoptimistisch oder Übertreibung früherer Erfolge
  • Symptome der Dysthymia (F34.1) chronische, wenigstens mehrere Jahre andauernde depressive Verstimmung, die weder schwer noch hinsichtlich einzelner Episoden anhaltend genug ist, um die Kriterien einer schweren, mittelgradigen oder leichten rezidivierenden depressiven Störung (F33.-) zu erfüllen • Konstante oder immer wiederkehrende depressive Verstimmung, wobei keine oder nur sehr wenige Depressionsperioden die Ausprägung einer leichten depressiven Episode erreichen • Verlauf siehe Skript
  • Leitsymtome Dysthymia (F34.1) Mindestens 3 der folgenden Merkmale müssen in einigen depressiven Perioden bestehen: • Verminderte Energie oder Aktivität • Schlafstörung • Verlust des Selbstvertrauens oder Gefühl von Unzulänglichkeit • Konzentrationsschwierigkeiten • häufiges Weinen • Verlust von Interesse oder Freude an sexuellen und anderen angenehmen Aktivitäten • Gefühl von Hoffnungslosigkeit oder Verzweiflung • Erkennbares Unvermögen, mit den Routine-Anforderungen des täglichen Lebens fertig zu werden • Pessimismus bezüglich der Zukunft oder Grübeln über die Vergangenheit • sozialer Rückzug • verminderte Gesprächigkeit • Insgesamt Beeinträchtigung der psychosozialen Anpassung hinsichtlich Beziehung zu Familienangehörigen, Gleichaltrigen und Erwachsenen außerhalb der Familie, Bewältigung von sozialen Situationen, Schule bzw. Beruf, Interesse an Freizeitaktivitäten
  • Unterformen der neurotischen, Belastungs- und somatoformen Störungen (F40-F48) F40.- Phobische Störungen (situationsbezogen mit starken Angstsymptomen, Prüfungsangst/ Schlangenphobie) • F41.- Andere Angststörungen • F42.- Zwangsstörung (Zwang soll Angst kontrollieren, Waschzwang) • F43.- Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen (äußerer Auslöser + Anpassungsreaktion) • F44.- Dissoziative Störungen [Konversionsstörungen] (kogn/ sensorische Fkt nicht mehr vorhanden, ohne organische Grundlage) • F45.- Somatoforme Störungen (körperliche Symptome ohne organische Ursache) • F48.- Andere neurotische Störungen
  • Definition Phobien (F40.-) / Phobische Störungen Gruppe von Störungen, bei der Angst ausschließlich oder überwiegend durch eindeutig definierte, eigentlich ungefährliche Situationen hervorgerufen > diese Situationen vermieden oder mit Furcht ertragen Befürchtungen des Patienten können sich auf Einzelsymptome (Herzklopfen/ Schwächegefühl) beziehen; häufig gemeinsam mit sekundären Ängsten (vor Sterben, Kontrollverlust, Gefühl, wahnsinnig zu werden) Vorstellung, dass phobische Situation eintreten könnte > Erwartungsangst (introrezeptiv - Panikattacke) häufig gleichzeitig mit Depression zwei Diagnosen (phobische Störung und depressive Episode) abh von zeitl Verlauf beider Zustandsbilder und therapeutische Erwägungen zum Zeitpunkt der Konsultation
  • Untergruppen Phobien (F40.-) F40.0 Agoraphobie F40.1 Soziale Phobien F40.2 Spezifische (isolierte) Phobien F40.8 Sonstige phobische Störungen F40.9 Phobische Störung, nicht näher bezeichnet
  • Definition Agoraphobie Befürchtungen, das Haus zu verlassen, Geschäfte zu betreten, in Menschenmengen und auf öffentlichen Plätzen zu sein, alleine mit Bahn, Bus, Flugzeug zu reisen Panikattacken (ausgelöst durch Befürchtungen) = häufiges Merkmal bei gegenwärtigen oder zurückliegenden Episoden Vermeidung phobischer Situation oft im Vordergrund einige Agoraphobiker erleben wenig Angst, da sie die phobischen Situationen meiden können > körperliche Stressreaktion als Folge
  • Soziale Phobien Definition Furcht vor prüfender Betrachtung durch andere Menschen, die zu Vermeidung sozialer Situationen führt i.d.R. verbunden mit niedrigem Selbstwertgefühl und Furcht vor Kritik häufig Erröten, Händezittern, Übelkeit, Drank zum Wasserlassen Steigerbar zur Panikattacke (Synonyme: Anthropophobie; Soziale Neurose) Befürchtungen, von anderen abgelehnt oder negativ bewertet zu werden
  • Spezifische (isolierte) Phobien Definition auf eng umschriebene Situationen wie Nähe von best Tiern, Höhen, Donner, Dunkelheit, Fliegen, geschlossene Räume, Urinieren, Defäkieren auf öffentl Toiletten, Genuss best Speisen, Zahnarztbesuch oder auf Anblick von Blut beschränkt kann Panikzustände hervorrufen (dazugehörig: Akrophobie, einfache Phobie, Klaustrophobie, Tierphobien) konkreter Anlass für Furcht
  • Untergruppen - andere Angststörungen (F41.-) F41.0 Panikstörung [episodisch paroxysmale Angst] F41.1 Generalisierte Angststörung F41.2 Angst und depressive Störung, gemischt F41.3 Andere gemischte Angststörungen F41.8 Sonstige spezifische Angststörungen (Angsthysterie = Ängste mit situativen Auslösern) F41.9 Angststörung, nicht näher bezeichnet (Angst o.n.A.)
  • Panikstörung Definition wiederkehrende schwere Angstattacken (Panik), die sich nicht auf spezifische Situation oder besondere Umstände beschränken > nicht vorhersagbar Symptome: plötzliches Herzklopfen, Brustschmerz, Erstickungsgeühle, Schwindel, Entfremdungsgefühle (Depersonalisation, Derealisation) Sekundär: Furcht zu sterben, vor Kontrollverlust, wahnsinnig zu werden Panikstörung nicht als Hauptdiagnose, wenn der Betroffene bei Beginn der Panikattacken depressive Störung (dann Panikattacken wahrscheinlich sekundäre Folge der Depression (Panikattacke, -zustand))
  • Generalisierte Angststörung Definition Angst generalisiert + anhaltend nicht auf best Umgebungsbed. beschränkt, sondern frei flottierend (nicht an Situation gebunden) Symptome variabel: Nervosität, Zittern, Oberbauchbeschwerden häufig Sorgen + Befürchtung, der Patient selbst oder Angehöriger könnten erkranken/ Unfall haben (dazugehörig: Angstneurose, -reaktion, -zustand) Kernsymptom: Sorgen, Betroffene leiden darunter
  • Angst und depressive Störung, gemischt Definition/Symptome gleichzeitiges Bestehen von Angst und Depression Verwendung nur, wenn keine der beiden Störungen eindeutig vorherrscht + keine für sich genommen eine eigenständige Diagnose rechtfertigt treten ängstliche + depressive Symptome in so starker Ausprägung auf, dass sie einzelne Diagnosen rechtfertigen > beide Diagnosen gestellt (Ängstliche Depression)
  • Andere gemischte Angststörungen Definition Angstsymptome gemischt mit Merkmalen anderer Störungen (F42-48) kein Symptome ist allein schwer genug um Diagnose einer anderen Störung zu stellen
  • *F42.- Zwangsstörung > zwei Hauptbestandteile Zwangsgedanken: Ideen, Vorstellungen, Impulse, die den Patienten immer wieder stereotyp beschäftigen; fast immer quälend, Patient versucht erfolglos, Widerstand zu leisten; Gedanken als zur eigenen Person gehörig erlebt (selbst wenn sie als unwillkürlich/ abstoßend empfunden) Zwangshandlungen / -rituale: ständig wiederholte Stereotypien; als unangenehm, unnütz, ineffektiv erlebt; oft als Vorbeugung gegen objektiv unwahrscheinliches Schadensereignis/ Unheil (auch selbst angerichtet); wiederholte Versuche, dagegen anzugehen; Angst ständig vorhanden; wenn Zwangshandlungen unterdrückt, verstärkt sich Angst deutlich
  • Untergruppen Zwangsstörungen F42.0 Vorwiegend Zwangsgedanken oder Grübelzwang F42.1 Vorwiegend Zwangshandlungen [Zwangsrituale] F42.2 Zwangsgedanken und -handlungen, gemischt F42.8 Sonstige Zwangsstörungen F42.9 Zwangsstörung, nicht näher bezeichnet
  • vorwiegend Zwangsgedanken/ Grübelzwang zwanghafte Ideen, bildhafte Vorstellungen, Zwangsimpulse fast immer quälend endlose Überlegung unwägbarer Alternativen, häufig verbunden mit Unfähigkeit, einfache, aber notwendige Entscheidungen des tägl Lebens zu treffen Beziehung zwischen Grübelzwängen und Depression > Zwangsstörung nur zu diagnostizieren, wenn Grübelzwang nicht während einer depressiven Episode und anhält
  • vorwiegend Zwangshandlungen Definition bezogen auf Reinlichkeit, wiederholte Kontrollen, übertriebene Ordnung/ Sauberkeit liegt Furcht vor einer Gefahr zugrunde, die den Patienten bedroht oder von ihm ausgeht Ritual = wirkungsloser oder symbolischer Versuche, Gefahr abzuwenden
  • F43.- Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen Unterschiede zu übrigen Störungen von F40-F49 + Kernmerkmale 1) Symptomatologie + Verlauf 2) ein oder zwei identifizierbare ursächliche Faktoren: a) außergewöhnlich belastendes  Lebensereignis (>akute Belastungsreaktion (kurzfristig)), b) besondere Veränd im Leben (> anhaltend unangenehme Situation > Anpassungsstörung) Entstehung immer als direkte Folge der akuten schweren Belastung oder des kontinuierlichen Traumas (nicht nur als vulnerabilisierende Einflussfaktoren!) >> d.h. belastendes Ereignis oder andauernde unangenehme Umstände = primäre + ausschlaggebende Kausalfaktoren > Störung währe ohne ihre Einwirkung nicht entstanden + können insofern als Anpassungsstörungen bei schwerer oder kontinuierlicher Belastung angesehen werden, als sie erfolgrecihe Bewältigungsstrategien behindern > zu Problemen der soz Funktionsfähigkeit führen