Psychologie (Fach) / Differentielle Psychologie (Lektion)
In dieser Lektion befinden sich 443 Karteikarten
WS 16/17
Diese Lektion wurde von LauraFichti erstellt.
- Welche 3 hierarchischen Ebenen wurden, ausgehend von der Erkenntnis, dass es auf Testebene eine große Fülle unterscheidbarer kognitiver Fähigkeiten gibt, klassifiziert? (Three Stratum Theory) Stratum = Schicht Stratum III: 1 general ability (g-Faktor) Stratum II : 10 broad abilities Stratum I : über 70 narrow abilities
- CHC Modell: Die "broad abilities" (G steht für "General") lauten... Crystallized Intelligence (Gc) → Catell Fluid intelligence (Gf) → Catell Quantitative Reasoning (Gq) → Horn Reading & Writing Ability (Grw) Short-term Memory (Gsm) → Horn Long-term Storage (Glr) → Horn Visual Processing (Gv) → Horn Auditory Processing (Ga) → Horn Processing Speed (Gs) Decision/Reaction Time/Speed (Gt) → Horn (CDS)
- An welchen Theorien orientierte sich Howard Gardner (*1943) für seine Theorie multipler Intelligenzen ("Frames of Mind Theory") und was zeichnet diesen Ansatz aus? Er orientierte sich eng an klassischen Intelligenzmodellen, wie jene von Thurstone ("7 primaries") & Guilford ("Structure of Intellect Model").Seinen Ansatz zeichnet die Erweiterung auf neue Intelligenzbereiche = Frames of mind aus.
- Inhaltlich unterscheidet Gardner mehrere eigenständige Bereiche menschlicher Intelligenz, sog. multiple Intelligenzen und begründet dies auf der Basis von? neuropsychologischen Beweisführungen(z.B. Läsionen in Hirnbereichen führen zu bestimmten Ausfällen) kognitionspsychologischen Beweisführungen(je Intelligenz spez. Inputs/ Output/ Kernoperationen) psychometrischen Beweisführungen(z.B. Eigenständigkeit musikalischer Intelligenz) entwicklungspsychologischen Beweisführungen(phylogenetisch/ ontogenetisch Nachweise über Entwicklung der Intelligenz)
- Nenne die 7 Intelligenzen von H. Gardner! -> für jede Intelligenz spez. Tätigkeitsbereiche Linguistische z.B. Journalist Räumliche z.B. Architektur Logische z.B. Statistiker Musikalische z.B. Komponist Kinästhetische z.B. Tänzer Sozial-Inter-personale z.B. Wahrnehmung von Gestik, Mimik etc. Sozial-Intra-personale z.B. Einblick in innere Vorgänge, Selbstdisziplin
- Wie lautet die Kritik (von Rost, 2008) an Gardner's Theorie multipler Intelligenzen? Konstrukte nicht neu Beweisführung weder zwingend noch vollständig (teilw. willkürlich) Unabhängigkeit der Intelligenzen ≠ Befundlage einer hierarchischen Struktur der Intelligenz Ablehnung g-Faktor -> wenig Erfolgsvorhersage ≠ Befundlage g = Prädiktor für Erfolg fehlende empirische Bewährung durch Gütekriterien Verlängerung der Liste multipler Intelligenzen, anstatt empirische Fundierung
- Auf welchen Ansätzen beruht R. Sternbergs (1985) Triarchische Intelligenztheorie, im Vergleich zu den anderen methodischen Ansätzen? Auf kognitionspsychologischen & informationsverarbeitenden Ansätzen;integriert zwar die Modelle auf Basis FA-Forschung, beruht selbst aber nicht auf methodischen Ansätzen.
- Welche 3 (Tri-) Bereiche intelligenten Verhaltens ("Subtheorien") werden von Sternberg unterschieden? Komponenten der "inneren Welt": Umfasst all jene Elemente Intelligenten Verhaltens, die in der Person angelegt sind; Erfahrung: Weist auf jene Elemente intelligenten Verhaltens hin, die der Vermittlung zwischen innerer und äußerer Welt dienen; Kontext:Umschreibt wesentliche Determinanten und Ziele intelligenten Verhaltens in der "äußeren Welt".
- Welche 3 wichtigen Komponenten sind der Komponenten-Subtheorie ("innere Welt") zuzuordnen? Metakomponenten: Planende Strategie-Komponenten z.B. Erkennen eines Problems Ausführungskomponenten: bereichsspezfische Fähigkeiten; je nach Theorie unterschiedl. Generalitätsgrad (z.B. Thurstone's Primärfaktoren, Guilford SOI Modell),sie führen Metakomponente aus + geben Feedback über Fortschritt Wissensaneignungskomponenten: Erwerb jenes Wissens, das die Meta- & Ausfürhungskomponenten für ihre Tätigkeit benötigen;z.B. Infos selektiv enkodieren, zu Einheiten kombinieren und selektiv vergleichen.
- Erfahrungs-Subtheorie (Triarchische Intelligenztheorie von Sternberg): -> Bestandteile intelligenten Verhaltens, die zwischen innerer und äußerer Welt vermittelnd tätig sind! Welche zwei Fähigkeiten erscheinen Sternberg in diesem Zusammenhang maßgeblich? (Wobei Nähe zu Gf/Gc Theorie von Cattell ersichtlich wird) Fähigkeit mit relativ neuem Umzugehen; über Tests erfasst die hohen Gf Anteil haben(z.B. Inductive Reasoning, Figural Relations etc.) Fähigkeit, Informationsverarbeitung zu automatisieren; d.h. aus Erfahrungen zu lernen (Gc) -> Je Lebensalter unterschiedlich ausgeprägt:Jünger: Fähigkeit mit neuem umzugehen höher, mehr Ressourcen verbraucht um aus Erfahrungen zu lernenÄlter: Höherer Anteil der Informationsverarbeitung automatisiert, mehr Ressourcen zur Aneignung von neuen Inhalten benötigt.
- Kontext-Subtheorie (Triarchische Intelligenztheorie nach Sternberg): Was sind die 3 wesentlichen Ziele intelligenten Verhaltens in der "äußeren Welt"? Anpassung an die Umwelt:Anforderungen je nach Kultur/ Schicht unterschiedlich "Shaping" der Umwelt:Anpassung an Umwelt gelingt nicht -> Versuch die Umwelt nach eigenen Vorstellungen zu verändern. (z.B. Paradigmenwechsel) Wechsel der Umwelt:Wenn jedoch Anpassung- & Shapingleistung misslingen -> Wechsel der Umwelt!
- Auf was legte Sternberg in der Neufassung seiner Triarchischen Theorie den Schwerpunkt? Wie heißen die 3 Intelligenzbereiche? Und im Sinne der Erreichung welchen Ziels? Er legte den Schwerpunkt auf das Finden einer individuell "funktionellen Balance" (Optimierung im Hinblick auf eigene Stärken & Schwächen),in drei Intelligenzbereichen: analytische, kreative & praktische Intelligenz und Sinne der Erreichung eines soziokulturell definierten Erfolgskriteriums ("success").
- Im sog. Komponenten-Ansatz, mit dem spezifische (Denk-)Schritte der Informationsverarbeitung identifiziert wurden, wurden welche Vergleiche angestellt? -> Prozessmodelle in Analogie zur Computermetapher untersucht. Verglichen wurde die je Denkschritt benötigte Zeit zwischen verschiedenen Personen.
- Was kann als allgemeingültiges Ergebnis, in der Forschung des allgemeinen Prozessmodells, festgehalten werden? Dass bei allen Komponenten - mit Ausnahme der Enkodierung - intelligentere Personen weniger Zeit benötigen, als weniger intelligente. -> Encode stimulus (Sensory memory) -> Search (LTM) -> Decision (STM/ Working M) -> Response (from STM to response unit)
- Was wurde als globale Eigenschaft des kognitiven Informationsverarbeitungssystems untersucht, egal um welche Operationen (visuelle/auditive) es sich dabei handelt? Und wie wurde es untersucht? Verarbeitungsgeschwindigkeit/ mentale Geschwindigkeit (Mental Speed, MS) --> untersucht mittels Elementary Cognitive Tasks (ECT), die so einfach gestaltet sein mussten, dass sie sich nicht mit verschiedenen mentalen Strategien lösbar sind.-> r = -.23 bis -.30 Zusammenhang Intelligenz: intelligente Personen waren schneller( Je intelligenter, desto weniger Zeit benötigt = negative Korrelation)
- Was besagt das "Hick-Paradigma" (von Hick, 1952)? Es besteht ein linearer positiver Zusammenhang zwischen Reaktionszeit und Anzahl der Wahlmöglichkeiten (=Informationsmenge in Bit) -> siehe Jensen-Box: 8 Lampen, so rasch wie möglich eine Leuchte auswählen. Reaktionszeit (RZ) = Bewegungszeit (BZ) + Entscheidungszeit (Produkt von Bit * Infoverarbeitungsgeschw. (IV))
-
- In einfacher Näherung kann angenommen werden, dass für jede Verdoppelung der Wahlmöglichkeiten in einem Experiment die Reaktionszeit um ..... steigt. ca. 150 MS
- Was konnte Roth (1964) zeigen in Bezug auf die Reaktionszeit & Intelligenz bei wachsender Zahl von Alternativen? Dass, die Reaktionszeit bei intelligenteren Menschen signifikant langsamer ansteigt, als bei weniger intelligenten.
- Was wurde in der Verkehrspsychologie in Bezug auf Reaktionszeiten festgestellt? Dass bei regelmäßiger Übung die Reaktionszeiten, unabhägig von der Erhöhung der Wahlmöglichkeiten, gegen einen festen Wert gehen.
- In Bezug auf das Arbeitsgedächtnis (Working Memory), wird die Frage gestellt, wie viele Einheiten (Objekte) in diesem Gedächtnissystem gespeichert und mental bearbeitet (umgestellt/ wiedererkannt) werden können. (Kapazität mit 7+ "magical number seven"/ -2) Was lässt sich in Bezug auf intelligentere Menschen bezüglich dieses Systems sagen? Intelligentere Vpn haben ein größere Arbeitsgedächtniskapazität (r = +.32 bis +.50) Typische Aufgaben: "Zahlennachsprechen", LesespanneAufgabe
- Zusammenhang zwischen working Memory (WM) und mental Speed (MS): Meta-Analyse von Ackermann et al. (2005) WM & MS r = .57; Jensen (2005) schlug theoretische Synthese der beiden Befundlinien vor, er nimmt an, dass... das Gehirn kapazitätslimitiert ist (nur gewissen Anzahl von Operationen pro Zeiteinheit) Informationen im WM rasch "zerfallen" großes MS = mehr Operationen mit Infos, bevor Zerfall -> Je schneller die Verarbeitung (MS) und je größer die Kapazität des WM, desto effizienter kann ein Gehirn mit Infos umgehen nd desto intelligenter ist eine Person. -> Qualitative Unterschiede in der Informationsverarbeitung von Gehirnen?
- Stemmler et al. (2011) "Es geht also nicht mehr um die Funktionalität der 'Software', sondern um die Effizienz der 'Hardware'." Demgemäß stellt sich die Frage, ob Intelligenz also als eine Eigenschaft des ..... aufgefasst werden soll? zentralen Nervensystems -> von hier wäre es nur noch kleiner Schritt zur biologischen Fundierung der IntelligenzDoch: Direkte Messungen der Nervenleitgeschwindigkeit + Effizienz synaptischer Übertragungen derzeit kaum möglich, Befunde uneinheitlich!
- Ereigniskorrelierte EEG-Potentiale und Intelligenz: -> Event related potentials (ERP) werden wie sichtbar gemacht? Durch "Übereinanderlegen" der EEG-Ableitungen (sog. Mittelungstechnik) sichtbar gemacht.ERP nur nach enstsprechender Verstärkung und innerhalb sehr kurzer Zeiträume (bis ca. 500 ms nach Reizdarbietung) zu registrieren.
- Wie korreliert in der EEG-Forschung die Latenzzeit (Zeit von Reiz bis Antwort) mit psychometrischer Intelligenz? Sie korreliert negativ -> Gehirne intelligenter Personen verarbeiten Reize schneller
- Die Ähnlichkeit der EEG-Aktivität in verschiedenen Kortex Arealen korreliert wie mit Intelligenz? Korreliert negativ mit Intelligenz; Je Ähnlicher die EEG-Aktivität, desto unintelligenter die Person.
- Was lässt sich über Personen mit höherer Intelligenz in Bezug auf ihre Gehirnaktivität sagen? Personen mit höherer Intelligenz dissoziieren ihre Gehirnaktivität stärker, d.h. sie aktivieren jene Areale, die für die Aufgabenstellung wichtig sind, bei gleichzeitiger Deaktivierung nicht benötigter Areale.
- Was lässt sich zur Desynchronisation der EEG-Hirnaktivität in Bezug auf Intelligenz sagen? Wenn der Kortex funktional aktiviert wird, reduziertsich die Alpha-Aktivität (8-13 Hz.);EEG-Kurve zeigt dann unregelmäßiges Muster = desynchronisiert ->> Ausmaß bei Reizpräsentation kann gemessen werden -> Intelligente P. = weniger Hirnareale aktiv (geringerer funktioneller Aufwand)--> PET-Studien
- Was ist das Grundprinzip des PET? Bei stärkerer Beanspruchung des Gehirns wird mehr Energie verbraucht, dieser Energieverlust wird durch einen erhöhten Glukose-Stoffwechsel ausgeglichen.
- Wie konnte die PET-Studie von Haier (1988) die Befunde der "Desynchronisation" von EEG-Kurven untermauern? Die Glukose Metabolismus Rate korrelierte signifikant negativ mit Intelligenz-> Intelligente Personen verbrauchten weniger Energie!
- Was passiert bei einem fMRT in der Intelligenzforschung? Hier wird die Veränderung der Sauerstoffsättigung des Blutes im Gehirn (die wiederum an den neuralen Metabolismus gekoppelt ist) gemessen, während Intelligenzaufgaben zu bearbeiten sind.-> intelligentere Personen = geringere Hirnaktivität
- Was besagt die "Hypothese der neuralen Effizienz" von Vernon (1993)? Dass, Gehirne von intelligenteren Personen beim Bearbeiten von kogntiven Aufgaben effizienter Arbeiten d.h. mit geringerem physiologischen Aufwand eine größere mentale Leistung erbringen können.
- Was besagt die Myelinisierungshypothese (Miller, 1994) bezüglich Hirnvolumen und Intelligenz? Neuronen mit dickerer Myelinschicht haben eine effizientere Impulsleitung (daher höhere mentale Geschwindigkeit), dementsprechend müssten Personen mit stärkerer Myelinisierung = größere Gehirne aufweisen = und effizienter denken.Korrelation zwischen Hirngröße + Intelligenz = r.24
-
- Was besagt die "Neurale Plastizitätshypothese" von Garlick (2002)? Größere Effizienz sei durch größere neurale Plastizität verursacht = Fähigkeit des Gehirns, sich neuen Anforderungen durch Aussprießen von Axonen und Dendriten strukturell-funktional anzupassen-> besser Anpassungsleistung -> größere mentale Geschwindigkeit -> bessere Effizienz
- Was war Terman's (1916) Beitrag zur Untersuchung der Geschlechtsunterschiede (GU) im IQ und was war die Folge davon? Terman übertrug den Binet-Test in den US-amerikanischen Sprachraum und führte erste Untersuchungen zu GU durch -> Ergebnis: kaum bzw. leichte Vorteile für Mädchen, keine Bedeutung beigemessen. Als Folge wurden Nachfolgeuntersuchungen angestellt (Terman & Merrill, 1937) mit dem Ergebnis signifikanter Unterschiede, bei einigen neuen Aufgaben -> Items als unfair bewertet und ausgeschlossen.
- Mit welchem Modell war es erstmals möglich, für beide Geschlechter, dasselbe latente Konstrukt gender fair zu messen? Mit dem Rasch Modell (dichotom-logistisches Modell)
- Was zeigen neuere Befunde zum GU bei Intelligenz, bei einer Meta-Analyse von Lynn & Irwing (2004)? Es liegt ein GU in mittleren IQ-Punkten zugunsten der Männer vor, der mit zunehmendem Alter größer wird. -> durch Raven-Test später bestätigt!
- Was berichtet Nyborg (2005) über GU in seiner sorgfältig durchgeführten Studie an dänischen Kindern? Jungen hatten im Durchschnitt 7.2 IQ-Punkte mehr und eine größere Varianz, Mädchen häufiger in mittleren Bereich.
- In welchen folgenden Bereichen sind Frauen bzw. Männer, nach Hyde (2005) besser? Und was wird als Ursachen angesehen? - verbale Fähigkeiten - Mathematische Fähigkeiten - Räumliche Fähigkeiten - Naturwissenschaftl. Fähigkeiten - Allgemeine Intelligenz (IQ) Frauen:- verbale Fähigkeiten- Mathematische Fähigkeiten Männer:- Räumliche Fähigkeiten- Naturwissenschaftl. Fähigkeiten Beide (leicht Männer):- Allgemeine Intelligenz (IQ) -> Als Ursachen für GU werden biologische wie auch soziale Faktoren diskutriert.
- Was entdeckte der Psychologe James R. Flynn (1984) als Erster und was war die Folge seiner Entdeckung? Dass die durchschnittliche Testleistung alle 10 Jahre um 3 IQ-Punkte steigt =Flynn-Effekt; -> veraltete Tests zeigen verzerrte Ergebnisse, standardisierte IQ-Test müssen somit alle paar Jahre evaluiert und nachjustiert werden.
- Nach der DIN 33430 sind die Normen von IQ-Tests mindestens alle ... Jahre zu evaluieren und alle .... Jahre zu erneuern? alle 8 Jahre = evaluieren alle 15 Jahre = erneuern
- Worauf deutet der seit mitte/ ende 80er Jahre verlangsamte IQ-Zuwachs des Flynn-Effekts hin? Auf eine mögliche Stagnation oder Umkehr der Effekte! siehe Gittler: invers u-förmiger Zusammenhang zw. Testleistung Raumvorstellung und dem Studiendurchführungsjahr für deutschsprachige Probanden von 1977 bis 2014.
- Was gilt als plausible Ursachen für IQ-Zuwächse, aufgrund der verfügbaren Evidenz? verbesserte Ernährung verbesserte medizinische Versorgung bessere und längere Beschulung soziale Multiplikatoren (d.h. Belohnung durch die Umwelt für intelligentes Verhalten) vermehrtes Raten in Tests
- Was sind die derzeit noch wenig beforschten Gründe der Umkehr des Flynn-Effekts? Deckeneffekte der positiven Faktoren = keine weitere Verbesserung z.B. noch bessere Ernährung möglich Manifestierung von negativen Zusammenhängen des Flynn-Effekts mit psychometrischem g (globale kognitive Fähigkeiten)
- Wie nennt sich die wohl bekannteste Hochbegabten-Längsschnittstudie und wer führte sie durch? Die Terman-Studie (1925) von Lewis M. Terman.
- Wie lauten die zwei einander widersprechenden Hypothesen der Terman-Studie? Harmoniehypothese (Terman glaubte an die Richtigkeit):Annahme eines postiven Zusammenhangs zwischen Hochbegabung und anderen psychischen/ physischen Merkmalen Divergenzhypothese (Genie & Wahnsinn): Annahme einer negativen Korrelation zwischen Hochbegabung und anderen psychischen/ physischen Merkmalen d.h. Hochbegabung geht mit Beeinträchtigungen in anderen Merkmalsbereichen einher.
- Ausgewählte Ergebnisse der "Terman-Studie"? Kindheit:- Hochbegabte größer und gesünder- Schullleistungen weit überdurchschnittlich- ausgeprägtes Neugierverhalten (beim Spielen); Wissensbasis weit über das Altersgemäße hinaus entwickelt Jugend:- Überlegenheit in Schulleistung beibehalten- Vorteilhafte Auswirkung von Fördermaßnahmen, "Klassen überspringen"- College-Quote: Männer = 90%, Frauen = 80% Erwachsenenalter: - Generell: Intellektueller Vorsprung blieb erhalten; überdurchschnittl. Produktivität im Beruf- Geschlechtsspezifisch: Frauen wie Männer gleich hohe Positionen in dieser Stichprobe.
- Was waren die Kritikpunkte an der Terman-Studie? Lehreruteil als erster Selektionsschritt fragwürdig IQ = unzureichend als alleiniges Maß für Hochbegabung Unterschichtkinder unterrepräsentiert (Lehrerurteil; Sprachlastigkeit des Standford-Binet Tests) IQ der S-B-Skala ≠ Abweichungs-IQ (Grenze ab 16 Jahren)
- Wie lauten die wesentlichen Schlussfolgerungen der Terman-Studie? mehrdimensionale Sichtweise intelektueller Leistungen nötig (z.B. triadischen Interdependenzmodell von Mönks)!! Gültigkeit der Harmoniehypothese eher wahrscheinlich als Divergenzhypothese
- Wie lauten Lucitos (1964) drei Definitionsklassen der Hochbegabung? "ex post facto" Definition: Hochbegabt, nachdem etwas Hervorragendes für die Menschheit geleistet wurde (vgl. historiometrischer Ansatz)2 wesentliche Definitionsmerkmale, transkulturell & zeitlich stabil:- Einschätzung der Eminenz (= herausragen ): Globaler Impact- Einschätzung der Produktivität: Zahl der geschaffenen Werke... statistische Definition:Menschen, die sich im oberen Teil der NV befinden. Integrierte, weite Definition:Person wird als hochbegabt angesehen, deren Potential sowohl im produktiven als auch im kritischen Denkbereich annehmen lässt, dass sie in Zukunft großes leisten werden (z.B. Innovationen und Problemlösungen), wenn dieses entsprechend gefördert wird.Bsp. solcher Ansätze: SOI-Modell Guilford, Drei-Ringe-Modell Renzulli, Trriadische Interdepend. Mönks
- Bei der integrierten Definition von Hochbegabung im Dreikomponentenmodell nach Renzulli (1978) sind welche 3 Komponenten beteiligt? Überdurchschnittliche Fähigkeiten (Above Average Abilitiy) Aufgabenorientierung (Task Commitment) Kreativität (Creativitiy) Schnittmenge = Hochbegabung (Giftedness)
-