Psychologie (Fach) / Differentielle Psychologie (Lektion)
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WS 16/17
Diese Lektion wurde von LauraFichti erstellt.
- Wie können Veränderungen im Rasch-Modell quantifiziert werden? Da die Personenfähigkeitsparameter auf einer Intervallskala liegen, können Veränderungen durch Parameterdifferenzen quantifiziert werden; in KTT NICHT möglich, da Ordinal-/Rangsakliert! -> Zudem müssen für verschiedene Messzeitpunkte nicht dieselben Items eingesetzt werden.
- .... sind Persönlichkeitseigenschaften, die Leistungen ermöglichen. Fähigkeiten
- .... sind Ergebnisse von Handlungen, die bewertbar sind nach gut/ schlecht. Leistungen
- Erzielte Leistung in einer bestimmten Aufgabe hängt von was ab? (2 Nennungen) Fähigkeit und Anstrengung (=Leistungsmotivation)
- Fähigkeitsunterschiede = Leistungsunterschiede gilt nur wann? Wie heißt dieses Grundproblem? Wenn sich Vpn im Test gleich anstrengen!"Kompetenz-Performanz-Problem"
- Die realisierte Leistung (Performanz) in einer Aufgabe ist nur wann ein geeignetes Maß für Kompetenz (Fähigkeit)? Nur bei gleicher Motivationsstärke!
- Versuche das "Kompetenz-Performanz-Problem" in den Griff zu bekommen: Wie kann die Maximale Anstrengung (Motivation) der Vpn durch entsprechende Gestaltung der Testsituation erreicht werden? indem Unter- bzw. Überforderung möglichst vermieden wird = adaptives Testen indem Belohnung für gute Leistung geboten wird indem eine entsprechende Instruktion gegeben wird
- Versuche das "Kompetenz-Performanz-Problem" in den Griff zu bekommen: Worauf werden bei mehreren Testwiederholungen die intraindividuellen Leistungsschwankungen zurückgeführt? Und was stellt die bestmögliche Schätzung der Fähigkeiten dar? Die intraindividuellen Leistungsschwankungen werden auf Anstrengungsunterschiede zurückgeführt, so dass die Maximalleistung die bestmögliche Schätzung der Fähigkeit ist!
- Was besagt das "Aggregationsprinzip"? Dass Messungen aufgrund von Mittelungen über mehrere Messungen reliabler werden, weil sich die je Einzelmessung unterschiedlichen Messfehler teilweise kompensieren. -> die gemittete Messung ist verglichen mit den Einzelmessungen mit einem kleineren Messfehler behaftet!
- Was bedeutet "inter legere" (von lat. intelligentia")? = auswählen durch kritische Beachtung der relevanten Merkmale; ein Ding oder Begriff richtig einordnen.
- Welche Begriffe sind im Alltagsgebrauch mit Intelligenz verwandt (jedoch von ihr zu differenzieren)? "Begabung" - frühkindlich vorhandene Voraussetzung für den späteren Erwerb von Fähigkeiten (jedoch stark mit Vorannahmen über Entwicklungsursachen belastet - kaum veränderbar) (Asendorpf, 1996) "Klugheit" - zusätzlich zur Intelligenz: reflexive Umsicht, Menschenkenntnis und Lebenserfahrung (Hassenstein, 1988) "Weisheit" - Expertenwissen im Bereich grundlegender Lebensfragen (Baltes & Smith, 1990)
- Welche drei Verhaltensweisen (3 Faktorielles System nach Sternberg, 1981) betrachten Laien als Idealtypisch für intelligente Personen? (F1-F3) F1: Praktische Problem-Löse-Fähigkeit F2: Verbale Fähigkeit F3: Soziale Kompetenz
- Was für ein Vorteil hat Borings (1923) Aussage "Intelligenz ist das, was Intelligenztests messen"? Eine eindeutige Kommunikationsbasis für Interessierte ist gegeben.
- ..... behauptet (1958), dass "unsere Intelligenztests nur die Fähigkeit messen, in unserer speziellen Kultur erfolgreich zu sein" Anastasi (1958); stimmt nicht ganz -< nicht jeder mit Erfolg = intelligent!
- Zitat: "Intelligenz ist die Fähigkeit, zweckvoll zu handeln, vernünftig zu denken und sich mit seiner Umgebung wirkungsvoll auseinanderzusetzen" von .... Wechsler
- Eine evolutionistische Formulierung zur Intelligenzdefinition von ..... (1950): " intelligence Amid chaos would have no survival value" und wer baut darauf auf? Sherrington (1950); Hofstätter (1977): "Intelligenz ist die Fähigkeit zur Auffindung von Ordnungen (Redudanz) in der Welt."
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- Wie nennt Hofstätter den alpha-Fehler und wie den beta-fehler? α-Fehler = "Dummheit erster Art" -> H0 gilt, wird aber abgelehnt!-> oft soziale erwünschtheit! β-Fehler = "Dummheit zweiter Art" -> H1 gilt wird aber abgelehnt!-> nicht erkennen vorhandener Ordnung = eigentlicher Gegenstand der meisten Intelligenztests!!
- Was versteht man unter "Analysatoren" zur Auffindung von Ordnungen (Redundanz) in der Welt? Wahrnehmung Gedächtnis Lernen— Kulturspezifische Bildung: Sprache Tradition Wissenschaft ⇒ANALYSATOREN
- Welche Ansicht, zur Intelligenzstrukturforschung, scheint sich in jüngster Zeit in der Fachwelt durchzusetzen? Dass intelligente Leistungen wahrscheinlich am besten durch eine hierarchische Struktur abgebildet werden können (vgl. CHC-Modell)
- Wie lautet Charles Spearman's (1863 - 1945) größter Beitrag zu den Intelligenzmodellen? Die Generalfaktortheorie - "Zwei-Faktoren.Theorie" der Intelligenz
- Mit was befasste sich Charles E. Spearman während seiner Laufbahn und was war seine größte Zielsetzung? Er arbeitete über Probleme der Wahrnehmung, Geschichte der Psychologie und Denkpsychologie -> Ziel: Mittels "Korrelationspsychologie" das gemeinsame Element aller mental tests (einschl. experimentalpsycholog. Leistungstests) aufzufinden! G-Faktor
- Da Spearman bei seinen Korrelationsmessungen eine Messungenauigkeit vermutete, kam er zu dem Schluss, dass man den "wahren" Zusammenhang erst erhält, wenn man empirisch ermittelte Korrelationen durch (Wiederholungs-) Reliabilität der beiden Maße (Tests) MINDERUNGSKORRIGIERT (d.h. aufwertet), daraus entwickelte sich welche Formel? Die sog. Verdünnungsformel, korrekt entwickelt jedoch falsch eingesetzt -> diese Formel = Basiswissen innerhalb der Klassischen Testtheorie
- Wie entdeckte Spearman den g-Faktor (Generalfaktor der Intelligenz)? Durch den korrigierten Zusammenhang zwischen sensorischer Diskrimination & Intelligenz mit r = 1.01 -> größer 1 nicht möglich!-> Schluss: Sens. Disk. & Intelligenz = Ausdruck einer grundlegenden Fähigkeit = g-Faktor!
- Warum heißt das Generalfaktormodell auch ZWEI-Faktoren-Modell? Da zu der "genereal intelligence" (g) auch noch ein, für jeden Test spezifischer Faktor, der sogennante s-Faktor, hinzukommt!
- Wann gilt das g-Faktor Modell? Wenn die Tetradenbedingung empirisch erfüllt ist d.h. alle zweizeiligen "Determinanten" verschwinden bzw. nahe Null sind ≈ 0)
- Was bei Spearman der s-Faktor, ist bei Burt der...? Gruppenfaktor; als auch s-Faktor = Restkorrelation nach Extraktion von g (etwa verbal ability)-> nach Einbezug kognitiver Tests (nicht mehr sensorische Diskr. & nicht-aggregierte glaobale Fremdbeurteilung von Intelligenz) g-Faktor alleine nicht ausreichend!
- Was ist bis heute die praktische Auswirkung von Spearmans (eigentlich überholter und unhaltbarer) g-Faktor-Theorie? Dass der IQ, aus Plausibilität und Einfachheit, immer noch als Gesamtscore dargestellt wird (=durchschnittliche Höhe des Intelligenzniveaus), obwohl dies nicht verallgemeinerbar ist.Punktewerte für Einzeltests = Intelligenzprofil
- Was ist Hofstätter's (1977) Kritik am IQ? Dass ein n-Dimensionales Gebilde (Intelligenz) eindimensional betrachtet wird, was eine stark eingeschränkte Aussagekraft mit sich bringt.
- Von wem wurde Spearman's g-Faktor-Theorie weiterentwickelt? (2 Nennungen) 1) USA: Thurstone -> sieben "primary mental abilities" 2) England: Hierarchische Modelle (Burt,1949; Vernon, 1950, 1965)
- Was war die Gegenposition zu Spearman's g-Faktor? Thurstones sieben Gruppenfaktoren (primary mental abilities), die seiner Meinung nach in wechselnden Gewichtungsverhältnissen beteiligt sind.
- Was entwickelte Thurstone um die (minimale) Zahl und Spezifität der Gruppenfaktoren zu ermitteln? Er entwickelte die Multiple Faktorenanalyse und das Kriterium der Einfachtruktur.
- Was war das Ergebnis von Thurstone's "Multipler Faktorenanalyse"? Zunächst waren es 9 Primärfaktoren (1938), dann 7 Primärfaktoren der Intelligenz, die wie gleichberechtigte Bausteine nebeneinander stehen, jedoch mit unterschiedlicher Breite (z.B. P und M sind spezifisch, V und R eher breit).
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- Was meint Thurstone wenn er von "theoretischen Konstrukten" welche keine realen Gegebenheiten sind, spricht und die durch eigesetzte Rotationstechniken zum Teil erhebliche korrelieren? Er spricht von Faktoren; das System ist laut ihm "offen" und kann (soll) ergänzt werden.
- Nenne die 7 "Primary mental abilities" - Gruppenfaktoren! (S) Space: Raumvorstellung = der am besten fundierte Faktor- Visualization (z.B. Papierfalten)- Spatial Relations (räumliche Lagebeziehungen z.B. Würfelaufgabe) (N) Number: Rechnerische Fertigkeiten (nicht mathematisch!) z.B. addieren usw. -> "Konzentrationsfähigkeit" (V) Verbal Comprehension: Sprachliche Intelligenz (Kenntnis + Bedeutung von Wörtern, angemessene Verwendung z.B. Textverständnis) (W) Word Fluency: Wortflüssigkeit, rasche Verfügbarkeit von Sprache (z.B. Anagramme, Reime etc.) (M) Memory (associative): Behalten paarweise gelernter Assoziationen (mechanische Kurzzeitgedächtnisleistung z.B. Wort-Zahl oder Bild-Figur Paare reproduzieren (R) Reasoning: Logisches Schließen (undabhägig von der Korrektheit des Inhalts);Schon Thurstone vermutete 3 Sub-Faktoren:- Deduction (D)- Induction (I)- Reasoning (R) (P) Perceptual Speed: Wahrnehmungsgeschwindigkeit; Rasches Erkennen von Details, die in irrelevantem Material eingebettet sind (z.B. "Hidden Figures")- Speed of closure: Schnelligkeit des Gestaltschlusses (z.B. bruchstückhafte Bilder erkennen)- Flexibility of closure: Umstrukturierung und Wandlung von Gestalt (z.B. Umspringbilder)
- Nach welchem Intelligenzmodell sind die deutschen Tests LPS (Leistungs-Prüf-System), PSB ( für Schul- u. Bildung) und IST (Intelligenz-Struktur-Test) entwickelt worden? Nach dem Gruppenfaktorenmodell von Thurstone!
- Wie werden Hierarchische Modelle grundsätzlich erstellt? Faktoren 1. Ordnung = (sog. Primärfaktoren) durch faktorisierte Testergebnisse (Ausgangsdaten) Dann wird "individuelle Ausstattung" jeder Person in den Faktoren errechnet (sog. Faktorenwerte/ Faktorscores) Dann neuerliche FA der Faktorscores = Faktoren 2. Ordnung (sog. Sekundärfaktoren) eventuell so weiter..
- Das Hierarchische Modell von Vernon (1961) sieht eine hierarchische Ordnung der Intelligenzfaktoren in vier Ebenen (steigender Allgemeinheitsgrad) vor, die wie folgt lauten... Unterste Ebene: Spezifische Faktoren , die nur den jeweiligen Test kennzeichnen Darüber etwas breiter angelegt: Untergruppenfaktoren (minor group factors) Darüber ein Niveau noch größerer Breite: Hauptgruppenfaktor (major group factors) Ebene des höchsten Allgemeinheitsgrades: g-Faktor ⇒mit dem Aufsteigen in der Hierarchie organisiert (dominiert) ein Faktor zunehmend mehr Untervariablen + die Korrelationen mit der Verhaltensebene werden geringer!
- In welche 3 Major Group factors teilt sich der g-Faktor (nach Amelang & Bartussek, 2001)? v:ed = verbal-edukativ Fähigkeiten k:m = kinästhetisch-motorische Fähigkeiten (i) = induktive Fähigkeiten
- Wessen Modell kann als eine Synthese aus "Spearman's g-Faktor Modell" und "Thurstone's Gruppenfaktormodell" angesehen werden? Das Hierarchische Modell von R. B. Cattell (1945), Assistent von Spearman:Die Existenz eines g-Faktors wird aus interkorrelierenden Sekundär- bzw. Primärfaktoren erschlossen.
- Auf was für ein Modell kam R. B. Cattell durch Sekundäranalysen hinlänglich replizierter Primärfaktoren? Es ergaben sich mehrere Sekundärfaktoren, von denen die ersten beiden folgende sind:Gf (fluid intelligence): Fähigkeit sich neuen Problemen/ Situationen anzupassen, ohne große frühere Lernerfahrung; = "culture fair" messbar, primär genetisch determiniert; starker Altersabbau Gc (crystallized intelligence): Fähigkeit, in der sich die kumulierten Effekte vorangegangener Lernprozesse "kristallisieren"; sprach- und kulturabhängig, milieuabhängig; geringer Altersabbau.
- Was versteht R. B. Cattell unter "fluider Intelligenz"? Gf (fluid intelligence): Fähigkeit sich neuen Problemen/ Situationen anzupassen, ohne große frühere Lernerfahrung; = "culture fair" messbar, primär genetisch determiniert; starker Altersabbau
- Was versteht R. B. Cattell unter "kristalliner Intelligenz"? Gc (crystallized intelligence): Fähigkeit, in der sich die kumulierten Effekte vorangegangener Lernprozesse "kristallisieren"; sprach- und kulturabhängig, milieuabhängig; geringer Altersabbau.
- Warum kann bei R. B. Cattell's Modell ein Faktor 3. Ordnung mit noch größerem Allgemeinheitsgrad extrahiert werden (= Spearmans g)? Dadurch, dass mehrere Primärfaktoren sowohl auf Gf als auch auf Gc laden (Korr. der Dimensionen ca. r = .50)
- Der Student & Mitarbeiter von R. B. Cattell, John Horn konnte in seiner Dissertation 1965 neben Gf und Gc weitere Faktoren - auf gleicher Abstraktionsebene - extrahieren, die da lauten... Gv: Visuelle Informationsverarbeitung Ga: Auditive Informationsverarbeitung Gs: Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung -> speed-Bedingung Gq: Quantitative Fähigkeiten, grundlegend mathematischer Aufgaben Gsm: Short-term-memory Glm: long-term-memory CDS: Correct decision speed -> bestätig mittel konfirmatorischer FA; nahegelgt wurde weiters ein Faktor der als "third order factor" die positive Korrelation zwischen allen kognitiven Leistungen erklärt: vgl. "g" von Spearman
- In Guilford's (1967) Taxonomischem Modell ("Structure of Intellect" Modell) wird die FA zur Hypothesenprüfung eines zuvor hypotetisierten, geschlossenen Systems von Faktoren eingesetzt. Im Bezugsrahmen welcher Dimensionen wird hier die "Structure-of-intelligence" beschrieben? kognitive Operationen Produkte Inhalte --> 120 Intelligenzfaktoren! -> KRITIK: muss reduziert werden, keine Unabhägigkeit der Faktoren gegeben!80% empirisch bestätigt -> großer heuristischer Wert -> viele aktuelle Forschungsansätze z.B. zur sozialen Intelligenz, basieren darauf.
- Was für ein Vorgehen kommt zu dem hypothesengeleiteten Vorgehen (wie bei Guilford - taxonomisches Modell/ structure of intellect) bei der Forschergruppe zum Berliner Intelligenzmodell (B-I, Jäger, 1984) hinzu? Ein ausgesprochen methodenkritisches Vorgehen (Versuch der Überwindung der Schwächen der FA). -> B-I vereint Elemente aus den Theorien von Spearman, Thurstone und Guilford unter Berücksichtigung allgemeiner Erkenntnisse der Intelligenzforschung sowie sehr gezielt durchgeführter gesonderter Erhebungen bzw. Analysen.
- Zu welchen Ergebnissen führten die diversen Analysen (expl. Strukturanalyse, Faktoren- und Clusteranalysen) im B-I? Sie führten zu 4 Operationsfaktoren (Bearbeitungsgeschwindigkeit, Gedächtnis, Einfallsreichtum, Verarbeitungskapazität)und 3 Inhaltsfaktoren (figural-bildhaft, verbal, numerisch),deren Allgemeinheitsgrad etwa dem Niveau von Sekundärfaktoren entspricht. -> Keine Primärfaktoren! -> Sondern: multifaktoriell bedingte Leistungen (operativ + inhaltsgeb. Faktor laden) -> BIMODAL!
- B-I Modell: Was repräsentieren die 12 möglichen Operations-Inhaltskombinationen als Ganzes? Einen g-Faktor (Allgemeine Intelligenz), der als nicht weiter differenzierbare Einheit dem Modell vorangestellt ist -> HIERARCHISCH
- Wie ist das Berliner Intelligenzstrukturmodell (B-I) aufgebaut? Bimodal & hierarchisch!
- Aus den Theorien welcher Wissenschaftler wurde das CHC-Modell (ähnlich dem B-I) entwickelt, das aktuell weltweit viel Zustimmung erhält? Aus den Theorien von Cattell (1941), Horn (1965) und Carroll (1993), da diese große Ähnlichkeiten aufwiesen.-> empirisch abgeleitet aus umfangreichen Daten-Reanalysen aus den letzten 60-70 Jahren
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