Histologie (Fach) / Organe (Lektion)

In dieser Lektion befinden sich 108 Karteikarten

organe

Diese Lektion wurde von SophiaLuisa erstellt.

Lektion lernen

  • Was sind Merkmale der Monopoese? Monozyten und Neutrophile stammen von einer Progenitorzelle ab. Aus Monoblasten und Promonozyten entstehen Monozyten.
  • Was geschieht in der Lymphopoese? Aus Lymphozyten-Stammzellen entstehen Lymphoblasten. Aus diesen entwickeln sich einerseits Pro-T-Lymphozyten (durchlaufen Knochenmark in undifferenziertem Zustand, siedeln sich am Thymus an) und Pro-B-Lymphozyten (differenzieren sich im Knochenmark, besiedeln als B-Lymphozyten lymphatische Organe wie Milz, Lymphknoten oder Mandeln)
  • Was passiert in der Thrombopoese? Über Megakaryoblasten und Promegakaryozyten entstehen die sog. Knochenmarksriesenzellen, die Megakaryozyten (35-150um mit polyploidem Kern). Im Zytoplasma der Megakaryozyten bilden sich die Granula der Thrombozyten. Es bilden sich fingerförmige Fortsätze. Die Fortsätze verschmelzen mit der Zellmembran, sodass es zur Abschnürung von Fragmenten der Riesenzelle kommt, den Thrombozyten.
  • Was sind primär lymphatische Organe? Knochenmark und Thymus (lymphatische Vorläuferzellen profilieren und differenzieren sich zu reifen T-und B-Lymphzyten)
  • Was sind sekundär lymphatische Organe? Lymphknoten, Mandeln, Milz, mukosaassoziierte Lymphfollikel im Magen-Darm-Trakt (MALT):dort werden die Lymphozyten gespeichert und kommen mit Fremdsubstanzen in Kontakt
  • Antigen-Funktionsprinzip des Immunsystems? Bereits vor erstem Antigenkontakt wird Lymphozyt auf ein bestimmtes Antigen festgelegt (geprägt). Die Prägung erfolgt durch die Einlagerung eines Rezeptor-Proteins an der Zelloberfläche des Lymphozyten. Bindet ein Antigen an das spezifische Rezeptor-Protein, wird dieser Lymphozyt zur Proliferation und Reifung angeregt (klonale Selektionstheorie). Der erstmalige Kontakt mit einem Antigen führt zu einer primären Immunantwort, wobei sog. Gedächtniszellen entstehen -> beim zweiten Kontakt mit dem selben Antigen wird die Immunreaktion schneller und stärker (immunologisches Gedächtnis). Jene Lymphozytenklone, die einen Rezeptor für körpereigene Moleküle tragen, werden eliminiert (erworbene immunologische Toleranz) -> dadurch kann das Immunsystem fremd von körpereigen unterscheiden!
  • Wo arbeiten B- und T-Lymphozyten? wandern ständig zwischen Blut und den sekundär lymphatischen Organen hin und her (Rezirkulation). Der Übertritt vom Blut in das lymphatische Organ erfolgt über im Bereich spezialisierer postkapillärer Venolen (hoch endotheliale Venolen, HEV)
  • Eigenschaften B-Lymphozyten -werden im Knochenmark gebildet und geprägt -humorale Abwehr: nach Kontakt mit spezifischem Antigen kommt es zu einer Aktivierung und es entstehen Antikörper-produzierende Plasmazellen -anschließend entwickeln sich B-Gedächtniszellen -Antikörper = Immunglobuline
  • Was sind Lymphfollikel? -knötchenförmige Ansammlungen von überwiegend B-Lymphozyten -Primärfollikel (noch kein Antigen-Kontakt), Sekundärfollikel (nach Kontakt mit Antigen) -Sekundärfollikel besitzen ein helles Keimzentrum (Reaktionszentrum), das von einem dunklen Lymphozytenwall umgeben ist -> Ort der Vermehrung und Selektion der B-Lymphozyten -wichtiger Bestandteil des Keimzetrums: Antigen-präsentierende follikuläre dendritische Zellen
  • Was ist die Aufgabe von Antigen-präsentierenden follikulären dendritischen Zellen? Sie sind Bestandteil des Reaktionszentrums eines Lymphfollikels und präsentieren aus Lymphe oder Blut aufgenommene Antigene.  Passt ein Antigen zum Rezeptor von B-Lymphozyten, werden diese zur Proliferation angeregt.
  • Wie nennt man proliferierende B-Lymphozytenzellen? Zentroblasten (bei Proliferation kommt es zu Mutationen, sodass Zentrozyten entstehen, die entweder besser oder sschlechter zu Antigen passen -> Zentrozyten mit hoher Affinität zum Antigen werden zu Plasmazellen und Gedächtniszellen; die anderen werden eliminiert
  • Was sind MHC-Moleküle? Welche Typen gibt es? MHC= Major Histocompatibility Complex (integrale Plasmaproteine, die wichtig für die Funktion der T-Zellen sind) -MHC 1: kommen an der Oberfläche aller kernhaltiger Zellen vor und sind bei allen Zellen eines Menschen, bzw auch bei eineiigen Zwillingen, identisch. Gelangen MHC1 Moleküle eines anderen Körpers in den eigenen Organismus, werden die Zellen von zytotoxischen T-Lymphozyten erkannt und beseitgt -> auch bei Virus läuft dieser Prozess ab (Virale Proteine gelangen in MHC1-Moleküle und werden dort erkannt und abgetötet. -MHC 2: diese Proteine finden sich an der Oberfläche von Antigen-präsentierenden Zellen. Diese können Antigene aufnehmen, sodass Fragmente der Antigene in MHC2 Moleküle gelangen. MHC2 Komlexe sind nun verändert und werden von T-Helferzellen erkannt, die aktiviert werden
  • Welche verschiedenen T-Lymphozyten gibt es? -zytotoxischen T-Lymphozyten: binden an körperfremde oder virusinfizierte Zellen und zerstören sie ua. durch Perforine (machen Membran der abzutötenden Zellen durch Porenbildung durchlässig) und Granzyme (dringen in abzutötende Zelle ein und rufen Apoptose hervor) -T-Helferzellen: helfen B-Zellen bei Antikörperproduktion,indem sie nach ihrer eigenen Aktivierung durch MHC2 an B-Zellen binden und Zytokine ausschütten, sodass B-Zellen aktiviert werden -CD4 und CD8 (cluster of differentation): MHC-bindende Corezeptoren auf T-Helferzellen. CD4findet sich auf T-Helferzellen und bindet an MHC2, CD8 ist an der Oberfläche von zytotoxischen T-Zellen und bindet an MHC1 -> stabilisiert Interaktion zwischen den Zellen
  • Welche Lymphozytenart gibt es neben T- und B-Lymphozyten noch? Non-T-Non-B-Lymphozyten (unspezifische Killerzellen, die zu den großen Lymphozyten gehören, und virusinfizierte Zellen und Tumorzellen zytotoxisch beseitigen)
  • Welche Typen von Antigen-präsentierenden Zellen gibt es? -Interdigitierende dendritische Zellen: effektivste Gruppe, die sich in T-Zell-Arealen der sekundär lymphatischen Organe findet. Interdigitierende dendritische Zellen in der Epidermis heißen Langerhans Zellen. Sie nehmen transepithelial eingedrungene Antigene auf und wandern dann in T-Zell-Region -Makrophagen: sezernieren im Rahmen der unspezifischen Abwehr u.a. Zytokine und können Fragmente von Antigenen, an MHC2 gekoppelt, auf ihrer Oberfläche präsentieren -Follikulär-dendritische zellen: liegen in Reaktionszentren der Lymphfollikel und präsentieren den B-Lymphozyten Antigene (besitzen kein MHC2)
  • Woran erkennt man ein Tymus-Präparat? -Läppchengliederung (durch BGW-Septen) -dunkle Rinde (hoher T-Zellen Gehalt) und helles Mark -Fehlen von Lymphfollikel -Hasall-Köroerchen (stark azidophil) im Mark
  • Was ist die Aufgabe von Thymusepithelzellen? -bilden netzartiges Zellretikulum -bilden kontinuierliche (über Desmosomen verbunden) Trennschicht um Blutgefäße -> Blut-Thymus-Schranke (verhindert, dass sich entwickelnde Lymphozyten mit Antigenen aus Blut in Kontakt kommen) -fungieren in Rinde als Ammenzellen, die Lymphozyten mit ihren langen Fortsätzen umhüllen -bilden Thymushormone
  • Was sind Hasall-Körperchen? -große, kugelige und stark azidophile Körperchen im Mark des Thymus -20-50um groß, nicht selten aber auch erheblich größer -bestehen aus abgeflachten, scheibenförmig zusammengelagerten Thymusepithelzellen -im Zentrum oft degenerative Veränderungen -Funktion bisher noch nicht bekannt
  • Welche Form der Selektion erfolgt vor allem im Thymus? Eine negative Selektion, da alle T-Zellen, die eine hohe Reaktivität zu körpereigenen Antigenen zeigen, eiliminiert werden. Durch die Thymusepithelzellen werden eine große Menge an körpereigenen Antigenen geboten, sodass nur 5% aller T-Zellen überleben und eine Selbst-Toleranz erwerben.
  • Aufgaben der Milz? Ausbildung von Lymphozyten, Erythrozyten-Sequenzierung, Immunabwehr, Speicherung von Thrombozyten
  • Mikroskopischer Aufbau der Milz? -kräftige Kapsel aus elastischen und kollagenen Fasern -Trabekel -Grundgewebe: retikuläres BGW -2 Kompartimente: weiße Milzpulpa (lymphatisches Gewebe) und rote Milzpulpa (Erythrozyten-Abbau)
  • Was sind Malpighi-Körperchen? Zentralarterien der Milz ziehen stellenweise in Lymphfollikel, die Malpighi-Körperchen
  • Wie sind die B-Zell-Areale und T-Zell-Areale in der Milz aufgeteilt? B-Zell-Areal: Lymphfollikel T-Zell-Areal: PALS
  • Inhalt rote/weiße Pulpa der Milz? rote Pulpa: Sinus (!), Pulpastränge und Blutzellen weiße Pulpa: PALS, Lymphfollikel mit Zentralarterie
  • Mikroskopischer Aufbau eines Lymphknotens? -Kapsel aus BGW -Trabekel (Bindegewebssepten) -> Kompartimentierung -Hilum -Sinus -dunkle Rinde (mit vielen Lymphfollikeln) -helles Mark (Lymphozyten in Strängen angeordnet) -B- und T-Zell-Regionen: B (Lymphfollikel und Markstränge), T (parafollikuläre Zone dazwischen)
  • Sinussystem des Lymphknotens -Lymphe gelangt durch zahlreiche Vasa afferantia in Randsinus -Intermediärsinus -Marksinus -zahlreiche marksinus fließen zum Vas efferens zusammen
  • Was sind Uferzellen? Sinusendothelzellen im Lymphknoten, die Sinus auskleiden
  • Was sind HEV bezüglich der Lymphknoten? HochEndothelialeVenulen (HEV) dienen der Rezirkulation von Lymphozyten
  • Mikroskopische Unterscheidung der verschiedenen Tonsillen? -Tonsilla palatina (Gaumenmandel): mehrschichtig unverhorntes Plattenepithel, große Anzahl tiefer und verzweigter Krypten mit Detritus, viel lymphatisches Gewebe, stark aufgelockertes Epithel (Retikularisierung), bindegewebige Kapsel, Abschnitte quergestreifter Gaumenmuskulatur und muköse Speicheldrüsen -Tonsilla lingualis (Zungenmandel): flache Krypten mit viel Abstand (Zungenbalg), muköse Drüsen, mehrschichtig unverhorntes Epithel, quergestreifte Muskulatur der Zunge -Tonsilla pharyngealis (Rachenmandel): mehrreihiges Flimmerepithel (respiratorisches Epithel), Becherzellen, keine Krypten, stattdessen flache Buchten, wenig lymphatisches Gewebe, schwache Kapsel, seromuköse Drüsen (stellenweise mehrschichtig unverhornt) -Tubenmandel (Tonsilla tubaria): kleiner Ansammlungen von Tonsillengewebe in der Schleimhaut
  • Was versteht man unter Peyerschen Plaques? gehören zum lymphatischen System und sind Teil der MALT Ansammlung von Lymphfollikeln im Dünndarm (am häufigsten Ileum und Appendix)
  • Was sind M-Zellen? An den Stellen der Peyerschen Plaques fehlen Zotten und Krypten, stattdessen finden man sog. M-Zellen im Darm. Sie leiten z.B Viren und Bakterien an Lymphfollikel weiter ->Immunantwort
  • Was versteht man unter dem Prinzip der somatischen Hypermutation? während der Proliferation der B-Zellen im Lymphfollikel vom Zentroblast zum Zentrozyt kommt es zu Mutationen. Es entstehen Zentrozyten, deren Rezeptor besser oder schlechter an das Antigen bildet. Zentrozyten, die das von follikulär dendritischen Zellen präsentierte Antigen nicht oder nur schwach binden, werden eliminiert.
  • Unterschied spezifische und unspezifische Abwehr? Spezifische Abwehr: die durch T-Lymphozyten erworbene (zelluläre) oder durch B-Lymphozyten erworbene (humorale) Immunantwort des Körpers, die sich gegen spezifische Antigene richtet. Unspezifische Abwehr: bezeichnet die angeborene, nicht erregerspezifische Immunantwort des Körpers, bei der zb Granulozyten und Makrophagen beteiligt sind, die als fremd erkannte Zellen beseitigen
  • Was ist das MPS? Mononukleäres Phagozytensystem (MPS) Zellen, die eine ausgeprägte Fähigkeit zur Phagozytose haben (makrophagen) dienen als MPS dem Immunsystem, indem sie Fremdkörper beseitigen (aktiviert durch Zytokine) -> dienen als Antigen-präsentierende Zellen der spezifischen Immunantwort
  • Welche Regionen gibt es in der Nasenhöhle und wie sind sie aufgebaut? Regio cutanea: mehrschichtig verhorntes Plattenepithel, Talgdrüsen, apokrine Knäueldrüsen, Haare Regio respiratoria:Subepithiale Schicht (kapillarnetz, Lymphozyten), Mittlere Schicht (Drüsen), tiefe Schicht (venöser Schwellkörper), Funktion: Erwärmung, Anfeuchtung, Regulation und Reinigung der Luft) -> subepitheliales Kapillarnetz reguliert Wärme, Befeuchtung durch Wassergehalt des Schleimfilms, Reinigung durch Flimmerepithel, Regulation durch venösen Schwellkörper Regio olfactoria: Riechschleimhaut mit Stützzellen, Riechzellen und Basalzellen
  • Woran erkennt man ein Larynx Präparat? -Plica vocalis, Plica vestibularis durch Ventriculus laryngis getrennt -Plica vocalis (Lig vocale, M. vocalis, mehrschichtig unverhorntes Plattenepithel, Reinke Raum) -Plica vestibularis (seromuköse Drüsen, respiratorisches Epithel, Fettzellen) -ganz oben Cartilago thyroidea (hyaliner Knorpel)
  • 3 Schichten der Trachea? -Tunica mucosa (flimmerepithel, Becherzellen, seromuköse Drüsen) -Tunica fibromusculocartilaginea: Knorpelspangen aus hyalinem Knorpel,M. trachealis, Ligg. anularia -Tunica adventitia: lockeres BGW für Verschieberaum
  • Brochialsystem der Lunge -Hauptbronchien -Lappenbronchien -Bronchi segmentales -Bronchioli -Bronchioli respiratorii -Ductus alveolares -Alveolen
  • Unterschied Bronchi und Bronchioli Bronchioli haben keine Knorpelstücke, keine Drüsen, einschichtiges Flimmerepithel (statt mehrschichtig), einen kleineren Durchmesser, elastische Fasern, Clara Zellen
  • Wo findet der Gasaustausch der Lunge statt? Bronchioli respiratorii
  • Was versteht man unter der Blut-Luft-Schranke? -Trennschicht zwischen luftgefülltem Raum der Alveolen und dem Blut in den Kapillaren -entsteht durch Surfactant, Tight Junctions, Fortsätze der Alveolarepithelzelle Typ 1, Epithelzellen
  • Was versteht man unter dem anatomischen Totraum? Orte des Atemwegs, die nicht am Gasaustausch beteiligt sind
  • Was versteht man unter mukozilärer Clearance? System des Atemtrakts sich durch Schleim und Kinozilien selbst zu reinigen
  • Welche Rolle spielen Mastzellen bei Asthma? Mastzellen schütten bei Asthma übermäßig viel Histamin aus, was unter anderem für das Krankheitsbild verantwortlich ist
  • Welche 4 Formen von Papillen gibt es? -Papillae filiformes (fadenförmig, häufigste) -Papillae fungiformes (pilzförmig, an Zungenrand und Zungenspitze) -Papillae vallatae (Wallgraben, größten, Geschmacksknospen, von Ebner Spüldrüsen) -Papillae foliatae (blattförmig)
  • Funktion der Zungenpaillen Durch raue Oberfläche kann Nahrung besser geschoben werden Papillae filiformes haben noch eine Tastfunktion Papillae vallatae und foliatae haben eine Geschmacksfunktion (bei Kindern auch fungiformes)
  • Was sind Merkel Zellen? Mechanorezeptoren der Haut, die für Tastempfindung verantwortlich sind
  • Woraus besteht das Ausführungsgangsystem der Speicheldrüsen? -Schaltstück: geringer Durchmesser, enges Lumen, Myoepithelzellen -Streifenstück: groß, hochprismatisch, hochprismatisch, basaler Streifung -Ausführungsgang:weitlumig, BGW Mantel
  • Unterschiede der Speicheldrüsen -Glandula parotis: rein serös, Fettzellen, gut sichtbare Schalt- und Streifenstücke -Glandula submandibularis: seromuköse Drüse mit wenig Schalt- und Streifenstücken -Glandula sublingualis: mukoseröse Drüse mit wenig Schalt- und Streifenstücken
  • In welche Abschnitte kann der zahn eingeteilt werden? -Zahnkrone (sichtbarer Teil des Zahns) -Zahnhals (von Zahnfleisch bedeckt, zwischen Krone und Wurzel) -Zahnwurzel (verankert Zahn in Alveolen)