Mechanische Hilfsmittel zur Rehabilitation (Fach) / 7. - [MARKO] Orthesen und Bandagen (Lektion)

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Lektion 7

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  • Markt für Orthesen in Europa 2010 soll auf 536,2 Mio € ansteigen
  • jährliche Umsatzsteigerung 3,7 %
  • Marktanteile Orthesentypen in D (2002) 39,7% Rückenstützen und -bandagen 34% Knieorthesen und -bandagen 19,5% Orthesen und Bandagen für Fußgelenke und andere kleine Gelenke 6,8% Nackenstützen und -bandagen
  • Produktgruppe im HMV Orthesen 23
  • Produktgruppe im HMV Bandagen 05
  • Seit wann gibt es die PG 23 2008
  • Definition Orthesen nach HMV funktionssichernde körperumschließende oder körperanliegende Hilfsmittel die konstruktiv   stabilisieren, immobilisieren, mobilisieren entlasten, korrigieren, retinieren, fixieren redressieren, quengeln, wachstumslenkend wirken, fehlstellungsumlenkend wirken ausgefallene Körperfunktionen ersetzen Kombination mehrerer Eigenschaften möglich (z.B. wenn therapeutisch und behinderungsausgleichend)  
  • Definition Bandagen körperumschließende oder körperanliegende meist konfektionierte Hilfsmittel die   komprimieren unterstützen stabilisieren Bewegung lenken (Kombinationen möglich) Sie bestehen aus flexiblem oder festem Material und dienen überwiegend der Behandlung von akuten, aber auch dauerhaften Weichteilerkrankungen.
  • Für welche Körperregionen gibt es Orthesen? Halswirbelsäule Schulter / Arm Hand / Finger Rücken / Rumpf Becken / Hüfte Knie Fuß / Sprunggelenk
  • Beispiel für Indikationen für fixierende Orthesen bei Formfehlern oder Deformationen die im wesentlichen NICHT reversibel sind
  • Indikation für den Einsatz von korrigierenden Orthesen Korrektur von Fehlstellungenen bei Haltungsfehlern und Stellungsfehlern die reversibel sind oder wo zumindest teilweiser Funktionsersatz möglich ist  
  • Beispiel für Einsatz von immobilisierenden Orthesen zeitweilige Ruhigstellung von Körperteilen z.B. Halskrausen nach Operation im Halsbereich
  • Beispiele für entlastende Orthesen Einlagen Cervicalorthese Korsetts (Extension oder Drehung der Wirbelsäule)
  • Auf welchem Prinzip basiert die Funktion der meisten Orthesen mit Korrekturfunktion Dreikräfte- bzw. Dreipunktprinzip 2 Ansatzhauptpunkte 1 wirkender Druckpunkt
  • Anforderung an die Funktion / Kinematik von Orthesen gezielte Bewegungslimitierung(Einschränkung mind. eines Freiheitsgrades) Entlastungs- oder Korrekturfunktion je nach Indikation Rückwirkungsfreiheit außerhalb des Anwendungsgebietes => naturgetreuer Bewegungsablauf
  • Anforderung an den medizinischen Nutzen von Orthesen Erfüllung der angegebenen Indikation Propriozeption
  • Anforderung an die Konstruktion von Orthesen Gewährleistung der Funktionalität Beanspruchungsgerechte Konstruktion Anatomische und ggf. anpassbare Form großflächige Lasteinleitung => keine Druckspitzen Berücksichtigung von Be- und Entlastungszonen Polsterung optimaler Sitz keine Beeinträchtigung von Zirkulation oder Sensibilität Vermeidung von Geräuschen Robustheit einfache Pflege
  • Anforderung an den Komfort von Orthesen geringes Gewicht Hautfreundlich bzw. -verträglich Temperatur Haut-Orthese <35° Feuchtigkeit Haut-Orthese <80% Unauffällig bzw. sportliches Design
  • Abkürzung H (untere Extremität)? Hip
  • Abkürzung K? Knee
  • Abkürzung A? Ankle
  • Abkürzung F? foot
  • Abkürzung O? orthosis
  • internationale Kurzbezeichnungen für Othesen im Fuß-Knie-Hüftbereich HKAFO HKO HO KAFO AFO FO unteres Sprunggelenk Fußwurzelgelenk Mittelfußgelenk
  • Varianten des Orthesenbaus individuell nach Körperpositivmodell anfertigen vorkonfektionierte Segmentorthesen
  • Ablauf Orthesenbau nach Körperpositivmodell Gipsnegativ Positiv nach subjektivem Ermessen und Erfahrung des Orthopädietechnikers    
  • Orthesenarten für den Applikationsort "Unterschenkel, Fuß"   Fußhebeschiene Gehschiene Beinorthese mit Luft- oder Flüssigkeitskammer AFO  
  • Orthesenarten für den Applikationsort "Fußgelenk, Knöchel, Sprunggelenk"   Sprunggelenksorthese mit und ohne Luft- oder Flüssigkeitskammer Knöchelbandage mit festen Halbschalen Sprunggelenksstütze zum Schnüren  
  • Orthesenarten für den Applikationsort "Fuß" Fersenentlastungsorthese
  • Orthesenarten für den Applikationsort "Großzehe" Hallux valgus Orthese
  • Was sind die Hauptindikationen für Sprunggelenksorthesen (%)?   chronische laterale Instabilität des Sprunggelenks, chronische Bandinsuffiziens (34%) fibulare Bandverletzung des oberen Sprunggelenks, Kapselbandzerrung, Bänderläsionen, Bandruptur (31%) Bänderdistorsionen, Sprunggelenksdistorsionen, Knöchelverstauchungen (23%) Frakture, Gipsersatz, Ruhigstellung ( 12%)  
  • Beispiele für Unterschenkel- / Fußorthesen Walk On Unterschenkelorthese Fersenentlastungsorthese nach Dr. Settner / OMM München Valguloc Hallux valgus Orthese
  • Eigenschaften Walk On Carbon flexible Elemente unter Vorfuß und Ferse für Gangbild individuell ablängbres Wadenpolster Indikation Fußhebeschwäche Peronaeusparese
  • Was ist Peronaeusparese unvollständige Lähmung des Wadenbeinmuskels
  • Eigenschaften Fersenentlastungsorthese Entlastet Fersenbein durch Abstützung des Längsgewölbes und Unterstützung im Wadenbereich Fersenbein freischwebend Druckaufbaupolster zur dosierten Belastungssteigerung Ziele verbesserter Knochenstoffwechsel verbesserte Knochenheilung beugt Muskelatrophie vor Thromboseprophylaxe Indikation Fersenbeinfrakturen
  • Eigenschaften Valgudoc Stabilbandage mit stufenlos verstellbarem Korrekturband Fehlstellung der Großzehe wird durch Druck und Gegendruck reguliert Indikation Hallux valgus
  • Orthesenarten für den Applikationsort "Oberschenkel" KAFO
  • Orthesenarten für den Applikationsort "Knie"   Funktionelle Hartrahmen-Knie-Orthese Gonarthrose Orthese Knie-Immobilisationsschiene  
  • Was sind die Hauptindikationen für Kniegelenksorthesen (%)?   posttraumatisch, postoperativ (19%) Kreuzbandinstabilitäten, -schäden, -rupturen (16%) Meniskusschäden (11%) Seitenbandinsuffiziens, -läsion, -ruptur (11%) chronische Instabilitäten bzw. Insuffiziens (10%)  
  • Translationsfreiheitsgrade des natürlichen Kniegelenks Anterior-Posterior (passiv) Medial-Lateral (passiv) Kontraktion-Distraktion (passiv)
  • Rotationsfreiheitsgrade des natürlichen Kniegelenks Flexion / Extension aktiv um x-Achse Flexion aktiv 120-140°, passiv 150° Extension passiv 5-10° Innen- / Außenrotation aktiv um y-Achse Innenrotation aktiv 30°, passiv 30-35° Außenrotation aktiv 40°, passiv 45-50° Abduktion / Adduktion passiv <10°
  • Kinematik des Kniegelenks Von Extension zu Flexion: Erst Rotation Dann Translation
  • Mit welchem Gelenktyp kann die Bewegung des Kniegelens beschrieben werden? Vergelenkkette SIEHE ABBILDUNG 7-27
  • Funktion der Kreuzbänder Das Knie Zusammenhalten eine Bewegung analog zu einer Viergelenkkette aufbauen SIEHE ABBILDUNG 7-27
  • Wie kann die Bewegung des Kniegelenks am besten durch eine reine Rotation dargestellt werden? Mit der Kompromissdrehachse nach Nietert (etwas posterior auf halber Höhe des Femurkondylus) SIEHE ABBILDUNG 7-27
  • Form der Tibiakondyle medial konkav lateral konvex SIEHE ABBILDUNG 7-28
  • Möglichkeiten der Untersuchung des Kniegelenks Mit Strahlung: Röntgen CT Fluroskopie Ohne Strahlung offene MRT (Flexion) geschlossene MRT + Ganganalyse und Marker schwenkbare offene Niederfeld-MRT (Flexion & Last)    
  • Wie wird ein Kniegelenk im Stand stabilisiert?   Leichte Subluxation - Gelenkflächen sitzen nicht optimal aufeinander Kollateralbänder (Seitenbänder) angespannt  
  • Was ist die Schlussrotation?   Letzte 20° der Extension Unterschenkel dreht sich 5-15° gegenüber Oberschenkel nach aussen bzw. Oberschenkel leicht nach innen Abduktion des Unterschenkels  
  • Aus Schlussrotation resultierende Probleme bei der Konstruktion von Knieorthesen   Bei enger und genauer Führung unterdrücken Orthesen die Schlussrotation=> Zwangskräfte Migration der Orthese