1) Nennen Sie die drei wesentlichen Handlungsgrundsätze, ...Die Abstimmung aller ökologisch, ökonomisch und toxikologisch vertretbarer Maßnahmen aufeinander. Die Anwendung vorbeugender Maßnahmen und Ausnutzung natürlicher Regelmechanismen um Schaderreger ...
2) Welche vorbeugenden und direkten Pflanzenschutzmaßnahmen ...Vorbeugende Maßnahmen: Vermeidung phytomedizinisch problematischer Fruchtfolgen Standortgerechte Bodenbearbeitung Anpassung des Aussaattermines Wahl resistenter Sorten Bedarfsgerechte Düngung Direkte ...
3) Beschreiben Sie kurz die jeweiligen Zielkonflikte ...a) Es ist zwar ökonomisch sinnvoller einer möglichst enge Fruchtfolge mit einer oder zwei ertragreichen Kulturen zu fahren, jedoch erhöht dies das Befallsrisiko enorm b) Eine hohe Anzahl an ...
4) Nennen Sie charakteristische Merkmale fruchtfolgeabhängiger ...Fruchtfolgeabhängige Pathogene haben zumeist eine hohe Wirtsspezialisierung (Heterodera schachtii), überdauern wenigstens eine Vegetationsperiode in einem Dauerstadium (Mutterkorn) und sind entweder ...
5) Nennen Sie phytomedizinisch kritische Fruchtfolgen ...Rapsanteil über 33% = Sclerotinia, Verticillium und Kohlhernie (WW-WW-Raps): DTR-Blattflecken, Septoria-Blattdürre, Slerotinia, Phoma, Verticillium Raps und Rüben in einer Fruchtfolge = Heterodera ...
6) Durch welche abiotischen und biotischen Faktoren ...Biotisch: (Förderung durch kulturspezifische Pathogene durch Dauerwirten) Hoher Unkrautdruck Hoher Druck von spezialisierten Pathogenen Hoher Druck von resistenten Pathogenen Abiotisch: (einseitiges ...
9) In welcher Weise ist das Auftreten luftbürtiger ...Das Auftreten von luftbürtigen Krankheiten wird durch eine enge regionale Fruchtfolge ebenso wie eine enge lokale Fruchtfolge auf einem Schlag beeinflusst. Mit einer engen regionalen Fruchtfolge wird ...
10) Stellen Sie die positiven und nachteiligen Auswirkungen ...Positiv: Bodenkonservierug Erossionsschutz erhöhte Regenwurmaktivität hoherer Humusgehalt Negativ: mehr Pflanzenreste im Boden (Inokulum) erhöhter Krankheits-, Schädlings- und Unkrautdruck-->(erhöhter ...
11) Bei welchen Krankheiten in engen Getreidefruchtfolgen ...Kritisch: Ährenfusarium (F. gramenearum, F. culmorum) DTR-Flattflecken (Pyrenophora tritici repentis) Septoria-Blattdürre (S. tritici) Rhynochosporium-Blattflecken (R. secalis) Spelzbräune (S. nodorum) ...
12) Mit welchen Maßnahmen können die ungünstigen ...Verzicht auf Direktsaatverfahren Flexibles System: Wechsel zwischen Pflug und pfluglos (rational tillage) optimale Stoppel- und Saatbettbereitung (Stroheinarbeitung, Rückerverfestigung) Weiterentwicklung ...
13) Welchen phytosanitären Effekt hat die Vorverlegung ...a) WW: erhöhter Unkrautdruck erhöhtes Auswinterungsrisiko (Schneeschimmel, Kahlfröste) erhöhtes Befallsrisiko für Blattkrankheiten, Schaffung von grünen Brücken für Mehltau, Blattfleckenerregern ...
14) Durch welche Effekte und Mechanismen kann sich ...Veränderung des Mikroklimas durch erhöhte Bestandesdichte (Indirekt) Prädisposition für Krankheitsbefall durch Veränderung der physiologischen und morphologischen Eigenschaften der Einzelpflanze ...
15) Auf welche Weise beeinflusst die mineralische ...Ammonium (NH4+): wirkt physiologisch sauer → Hemmung von Schwarzbeinigkeit, Förderung von Sclerotinia, Fusarium und Sklerotium Nitrat (NO3-): wirkt physiologisch alkalisch →Förderung von S. scabies ...
16) Welchen Einfluss hat die K- und P-Düngung auf ...Kalium: Erhöht mechanische Widerstandsfähigkeit der Pflanzen (Halmstärkung gegen Halmbruch in Getreide, Widerstandsfähigkeit gegen Rost- und Mehltaubefall) Phosphor: relativ geringe Wirkung auf Schadenswahrscheinlichkeit, ...
17) Welche Rolle spielt die Versorgung mit a) Schwefel, ...Schwefel: erhöhte Resistenz gegenüber verschiedenen Schadpilzen Calcium: Stabilisiert Pektine der Mittellamellen und Zellwände. Faktor der Membranfunktion u.a. bei Signalkette, Mangel erhöht Anfälligkeit ...
18) Welche Formen von Resistenz können wir bei Pflanzen ...1. Vererbte Resistenz: Nichtwirtsresistenz, Pathogen erkennt Pflanze nicht als Wirt Vertikale Wirtsresistenz: (rassenspezifische R.) Resistenz gegenüber einem Pathogen, einige wenige Gene zeigen Resitenzen ...
20) Erläutern Sie kurz das ‚Gen-für-Gen‘-Konzept ...Beschreibt die genetischen Grundlagen der Koexistenz von Wirt und Erreger und die Voraussetzungen für das Auftreten von Pathotyen. Jedem Resistenzgen (i.d.R. dominant) im Wirt entspricht im Erreger ...
21) Nennen Sie Beispiele der Nutzung von monogener ...Getreide: Mehltau, Rost, (Blattfleckenerreger), Gelbmosaikvirus Rüben: Wurzelbärtigkeit (Rizomania), Rübennematoden (resistente Zwischenfrüchte) Kartoffeln: Kartoffelnematoden, Virosen, (Kraut- ...
22) Worin besteht die sog. ‚mlo‘-Resistenz, wie ...Die Funktion der mlo-Resistenz ist eine physische und keine chemische. Es kommt bei einem Angriff zu einer Zellwandverstärkung, sodass der Schadorganismus erst gar nicht in die Pflanze eindringen kann. ...
24) Beschreiben Sie kurz die populationsgenetischen ...Steigerung der Selektion innerhalb einer Schaderregerpopulation, durch starken Anbau einer resistenten Sorte bei Auftreten eines nicht-sensitiven Mutants, wird dieser verstärkt selektiert und verbreitet ...
25) Welche Möglichkeiten bestehen, den Wirksamkeitsverlust ...Verwendung möglichst stabiler (evtl. nur mittelstark wirksamer) Resistenzgene Anhäufung mehrerer spezifisch wirkender Resistenzgene in einer Sorte („gene piling“, gene pyramiding“, „multi-line-varietes“) ...
26) Nennen Sie Beispiele für die Nutzung qualitativer ...Weizen: quantitativ: Septoria qualitativ: Resistenzgene gegen Weizenmehltau (Pm) Rost-Arten Gerste: qualitativ Mlo (Mehltau), Gelbmosaikvirus quantitativ: Rynchosporium, Streifenkrankheiten Raps: ...
27) Auf welche Weise kann genetische Variabilität ...Klassisch durch Mutation: Spontanmutation Mutation durch Bestrahlung Chemische Mutagenese Biotechnologisch durch Überwindung von Kreuzungsbarrieren Embryo rescue Protoplastenfusion Gentechnologie
28) Was versteht man unter horizontalem bzw. vertikalem ...Horizontaler Gentransfer: Über klassische sexuelle Fortpflanzungswege und Arten hinaus→ wichtig für Gentechnologie Vertikaler Gentransfer: Austausch über den sexuellen Fortpflanzungsweg→klassische ...
29) Auf welche Weise können Gene in Pflanzen übertragen ...Gene können mittels Agrobacterium (gentechnisch verändertes Bakterium) eingebracht werden über mit DNA beschichteten Goldkügelchen mittels einer Partikelkanone oder mithilfe von Protoplasten. ...
30) Wodurch sind Kulturpflanzen intrinsisch anfälliger ...Ertrag kostet Resistenz, weshalb die Kulturpflanzen wesentlich anfälliger sind als die Wildpflanzen. Züchtung auf hohen Ertrag, Nährstoffeffizienz und Qualitätsmerkmale, nicht auf möglichst ...
31) Welches sind die vier Hauptprüfbereiche für ...1. biologische Wirksamkeitsprüfung: Prüfung an der Indikationskultur gegen Indikationsschaderreger →Wirksamkeit, Pflanzenverträglichkeit 2. chemisch/physikalische Eigenschaften: chemische Idenetität, ...
32) Wie bestimmt man bei PSM a) die akute Toxizität; ...a) akute Toxizität: einmalige Aufnahme (Ratte etc.) oral: LD50 (mg/kg KGW) dermal: LC50 (mg/m3 Luft) inhalatorisch (Reizungen der Haut, Augen, Schleimhäute) →Anwender b) subakute Toxizität: ...
33) Welche verschiedenen Formen möglicher Humantoxizität ...Kanzerogenität Mutagenität Teratogenität (Embryoschädigung) Reproduktionstoxizität Entwicklungstoxizität Neurotoxizität spezielle, toxikologische Prüfungen, einzefallspezifisch in Zukunft ...
34) Definieren Sie die folgenden toxikologischen Parameter, ...a) LD50: Letale Dosis („lethal dose“) bei der 50% der Zielorganismen sterben Fütterungsversuche mit RattenAnwenderschutz b) NOAEL: „no observed adverse effect level“ : Wirkstoffmenge ...
35) Beschreiben Sie, wie die erlaubte Höchstmenge ...- chronischer Tierversuch (28Tage bis 2 Jahre)unwirksame Dosis in mg Wirkstoff /kg Futter - Festlegung des NOAEL: unwirksame Dosis in mg Wst./ kg KGW und Tag -Ermittlung ADI/ARfD: Tagesdosis für ...
36) Was versteht man unter der „Wartezeit“ bei ...- Mindestzeitraum zwischen Applikation und Ernte soll Unterschreiten der HM sicherstellen - NOAEL (mg/kg Pfl.material)Art-und individualspezifischer SicherheitsfaktorToxikologisch duldbare Rückstandsmenge ...
37) Nennen Sie die wichtigsten Abbauwege bzw. Exportpfade ...biochemischer Abbau (durch Pflanzen, Tiere etc.) mikrobieller Abbau ( auf Pflanzen/ im Boden) Abwaschung und Verdünnung Transpiration und Sublimation photochemischer Abbau physikalisch chemischer Abbau ...
41) Nennen Sie Risikofaktoren und Strategien zur Vermeidung ...Risikofaktoren: spezifisch wirkende PSM („single site“ -Wirkungsmodus) wiederholte Anwendung und Unterdosierung eingeengtes Wirkstoffspektrum Anpassung der Schädlingspopulation an den Wirkstoff ...
42) Welche technischen Anforderungen werden an ein ...Verbleib im Boden: Verbleib von Pflanzenschutzmitteln im Boden Abbau, Umwandlung, Metabolismus Versickerungsverhalten Verbleib im Wasser: - Abbaubarkeit und Verbleib von PSM im Wasser-Sediment-System ...
44) Beschreiben Sie kurz die bei der Zulassung von ...Umweltbundesamt: Bewertet das Verhalten in der Umwelt und die Auswirkungen, die eine Ausbrigung des PSM hat. Julius-Kühnen-Institut: Bewertet die Wirksamkeit und die Pflanzenverträglichkeit des PSMs. ...
45) Wie sind ‚Pflanzenstärkungsmittel‘ definiert ...Pflanzenstärkungsmittel sind ausschließlich dazu bestimmt: Die Widerstandsfähigkeit von Pflanzen gegen Schadorganismen und Krankheiten zu erhöhen Pflanzen vor nichtparasitären Beeinträchtigungen ...
46) Nennen Sie mind. 5 einfache Indikatoren zur Bewertung ...PSM-Aufwand in kg/ha LN→Behandlungsindex Berücksichtigung der Schadschwelle Anteil der nicht mit PSM behandelten Fläche in % Anteil der Teilflächenbehandlungen an allen chemischen Behandlungen Anteil ...
47) Was ist der „Normierte Behandlungsindex“, ...Normierter Behandlungsindex: In einer Fruchtart eingesetzte PSM-Menge, getrennt nach Mittelkategorien (Fungizide, Herbizide, Insektizide, WR), in Bezug zur behandelten Fläche und zur jeweils zugelassenen ...
49) An welchen Wirkorten können Fungizide in die ...- SDHI (Succinat-Dehydrogenase-Inhibitoren) Komplex II der Atmungskette→Carboxamide:Pyridin Carboxamide(Boscalid), Pyrazol Carboxamide(Isopyrazam, Bixafen, Fluxapyroad, Penthiopyrad): Hemmung der Succinat-Dehydrogenase ...
50) Was versteht man unter „protektiv“, „kurativ“, ...Prokativ:PSM müssen prä-infektionell appliziert werden; ausschließlich an der Blattoberfläche wirkend; schützen vor Befall entweder durch Belag auf der Pflanze oder systemisch, Prophylaktische ...