Praxis wissenschaftlichen Arbeitens (Fach) / Vorlesungs-Prüfung 2014/15 (Lektion)
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Bachelor Psychologie, Michaela Zemanek, Uni Wien --> Vorlesungsfolien: Recherche, Bewertung von Literatur, Zeugenaussagen, Einsamkeit, Längsschnittstudien, Befindensmessung, qualitative Forschungsansätze, experimentelle Arbeitsmärkte, Lebenslanges Lernen, Genderdifferenzen, Gewalt in der Schule, Transferforschung, Konsumverhalten --> Skriptum zur Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten (Zemanek) --> Kapitel 2 aus Forschungsmethoden der Psychologie (Bierhoff & Petermann)
Diese Lektion wurde von Quinn erstellt.
- "altruistische Bestrafung" erhöht die Kooperation (sinkt jedoch wieder nach den nächsten paar Runden ohne Bestrafungsmöglichkeit)
- Bullying - Schädigungsabsicht, wiederholt über längeren Zeitraum, Machtungleichgewicht zwischen Opfer und Täter - Gruppenphänomen: 87% aller Schüller können einer Rolle zugeordnet werden (Täter, Helfer, Verstärker, Verteidiger, Außenstehender, Opfer) - 88% der Fälle haben Zeugen, doch nur 19% greifen ein (bei 57% der Eingriff sofortige Beendigung) - negative Konsequenzen in Lernleistung und Sozialverhalten - wichtig: gutes Classroom-Management, Null-Toleranz für aggressives Verhalten, Schutz von Opfern, Konsequenzen für Täter - Wissen der Lehrer gering, wie gehandelt werden soll
- Stakeholder-Gruppen Gruppen, die Beitrag zur Gewaltprävention in Schulen leisten können --> Kooperation mit bm:ukk
- proaktive Aggression - soziale Lerntheorie - geplantes Verhalten um Ziel zu erreichen, Macht auszuüben, andere zu dominieren, Anerkennung zu bekommen - Verhalten von positiven Gefühlen begleitet
- reaktive Aggression - Frustrations-Aggressions-Hypothese - Verhalten als Konsequenz einer wahrgenommenen Provokation, Bedrohung oder Frustration (--> inadequate Informationsverarbeitung) - Verhalten von negativen Gefühlen begleitet (Emotionsregulationsdefizite)
- Ziele der Nationalen Strategie 1) Förderung von Sensibilität und Wissen über die verschiedenen Formen von Gewalt 2) Förderung von sozialen Kompetenzen sowie von Kompetenzen und Strategien mit Gewalt umzugehen 3) Förderung von Verantwortlichkeit und Zivilcourage
- WiSK-Programm - Reduktion von aggressivem Verhalten und Bullying - Förderung sozialer und interkultureller Kompetenzen - Implementierung der Nationalen Strategie in Schulen - Initiierung von Schulentwicklung - Trainingsziele: Empathie und Perspektivenübernahme, Verantwortungsbewusstsein und -übernahme, Handlungsalternativen - Ablauf: Impulsphase, Reflexion, Aktionsphase
- soziale Kompetenzen - Ziele erreichen und gleichzeitig Beziehug halten können - transaktional und kontextabhängig
- Sensitivität Metawissen und respektvolle Haltung
- Evaluationsmodell formativ: Prüfung der Qualität der Implementierung summativ: Prüfung der Zielerreichung
- AVEO Self-Assessment für Schulen - Online-Fragebogen zum Gewaltvorkommen mit Rückmeldefunktion für Lehrer/Direktor - Inhalte von AVEO-S: Formen von Gewalt und Bullying (verbal, körperlich, indirekt, Medien), Wirkfaktoren von Gewalt und Bullying (Empathie, Überzeugungen bzgl. Gewalt, Verantwortungsübernahme, Klassenklima, Vorgehen bei Gewalt), selbstkonstruierte Fragen - Ziele von AVEO-T: Selbstreflexion und -evaluation, Information für Schulleiter über Sichtweisen und Strategien, Entscheidungsgrundlage und Evaluationsinstrument - Inhalte von AVEO-T: Wahrnehmen von Gewalt zwischen Schülern, Erkennen von Verhalten in Gewaltsituationen, Modellwirkung von Lehrperson, Selbstwirksamkeitsüberzeugungen, Schulklima und Einigkeit bzgl Gewaltprävention, Belastung durch Gewalt unter Schülern
- wichtig für Gewaltprävention in Österreich - Einbindung der verschiedenen Stakeholder in die Nationale Strategie - Verankerung im Regierungsabkommen - systematische Unterstützung der Schulen bei Gewaltprävention - Entwicklug von Self-Assessments
- Geschlechtsstereotype - mit 3 Jahren rigide - mit 7-11 Jahren flexibler - Flexibilisierung durch starke soziale Betonung der Differenzen verlangsamt - Mädchen: soziale Berufe, adaptiv, rezeptiv, Fleiß und Sorgfalt - Jungen: naturwissenschaftliche Berufe, produktiv, praktisch, Begabung
- sozialisationstheoretische Ansätze - differentielle Erwartungen (Eltern, Lehrkräfte) - differentielle Bekräftigung (Lob und Bestrafung, Bekräftigung von Spielaktivitäten, Bekräftigungseffekt durch Beobachtung von Modellen)
- Stereotype Threat Gefühl der Bedrohung durch negative Stereotype a) auf Basis von negativen Stereotypen beurteilt werden b) durch eigenes Verhalten negative Stereotype bzgl ihrer Gruppe unbeabsichtigt bestätigen --> Konsequenzen für Leistung und Motivation
- Aktiotop - systemischer Ansatz zur Erklärung von Handlungen, der Umwelt und Person umfasst - Handlungen und deren Entwicklungen in einer spezifischen Domäne im Vordergrund - ähnlich dem Biotop - systemhandlugsrelevanter Parameter --> Unterschiede in Handlungen und Handlungsmöglichkeiten --> Geschlechtsunterschiede
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- subjektiver Handlungsspielraum (Ist-Stand-Analyse an Schülern) - Jungen haben höhere Erfolgserwartungen - Mädchen haben höhere Wertschätzung - Mädchen haben stärkere negative Attributionen bzgl Fähigkeit-Erfolg
- Impostor-Phänomen intelligente und erfolgreiche Personen zweifeln ihre Erfolge an, weil sie ihre Leistungen nicht ihren Fähigkeiten zuschreiben
- Monoedukation - höheres Selbstkonzept und bessere Matheleistungen bei Mädchen - keine Vorteile für Jungen - weniger wertvoll für Mädchen - keine Evidenz der Lösung der genderspezifischen Benachteiligung - Gegenspieler: reflexive Koedukation
- Trainingsprogramm "reflect" - Förderung der Genderkompetenzen bei Lehrern - Vermittlung von Genderkompetenzen bei Lehrern - Bewusstseinsschaffung für reflexive Koedukation in der Öffentlichkeit
- Handlungsmodell nach Heckhausen Erwartung und Wert abwägen --> Planen und Durchführen --> Bewerten/Reagieren
- 4-Felder-Schema der zentralen Erklärungskategorien Fähigkeit: internal-stabil Aufgabenschwierigkeit: external-stabil Anstrengung: internal-variabel Zufall: external-variabel
- Soziotop - Fokus auf das Ganze - systemischer Ansatz - Handlungsfokus mehr im Zentrum - stärkere Alltagsorientierung - Blick auf verschiedene Umwelten - objektiver, normativer und subjektiver Handlungsraum
- Gründe für Misserfolg aus Lehrersicht 1) Motivation, Interesse 2) Anstrengung, Fleiß 3) Konzentration 4) familiäre Gründe am wenigsten: Unterrichtsfaktoren und Lehrer
- Bildungsmotivation - Interesse und Zielorientierung nimmt über die Schulzeit ab - Kompetenzen zum selbstregulierten Lernen werden gering eingeschätzt - Selbstwirksamkeit der Lehrer gering - Was macht beim Lernen Spaß? --> in Gesellschaft lernen, Ansprechen von Interessen, Kompetenzempfinden
- Lebenslanges Lernen Motivation selbstreguliertes Lernen soziale Kompetenzen (Kooperation) kognitive Fähigkeiten
- Bildungspsychologie beschäftigt sich mit Bildungsprozessen, die zur Entwicklung von Bildungskomponenten beitragen, sowie den Bedingungen, Aktivitäten und Maßnahmen die sie beeinflussen können --> empirische Studien, normativ-theoretische Zugänge, schulische Bildung, berufsbezogene Kompetenzen und Fähigkeiten --> Bildung als Produkt und Prozess
- TALK - Trainingsprogramm zum Aufbau von Lehrer-Kompetenzen - Ziele: proximal Lehrer, indirekt Schüler und Unterricht, distal Lernkultur in Schulen - related projects: VEL (Vienna Lecturing: LLL im universitären Bereich) und PRO-SRL (produkt- und prozessorientierte Modellierung von Kompetenzen zum SRL im 3. Bereich)
- Probleme von Fördermaßnahmen (Bildung) - unsystematisch - Fokus auf Erwachsenenbildung - unverbunden nebeneinander - Zielgrößen heterogen - nicht auf Wirksamkeit geprüft - theoretische Verankerung nicht Standard
- implizite Persönlichkeitstheorien Vermittlung, dass Fähigkeiten veränderbar sind zentrale Rolle von Denkstrategien (kritisch, kreativ, problemlösen)
- kreatives Denken - divergentes Denken - Bevorzugung von Komplexität - Zielorientierung - Unabhängigkeit - Ambiguitätstoleranz - problemfokussiertes, autonomie-orientiertes, kompetenzorientiertes Lernen (wichtig: positives emotionales und soziales Klassen-/Schulklima)
- Projekt zur Motivationsförderung Fokus auf Vielseitigkeit in den Begabungen und Bewusstwerden der eigenen Fähigkeiten
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- Evaluationsdesign - Ebenen nach Kirkpatrick: 1. Zufriedenheit (mit Training/Lehrgang), 2. Lernerfolg, 3. Transfererfolg (Teilnehmer sowie Schüler), 4. Unternehmenserfolg - Sensibilisierung und systematische Selbstbeobachtung - bewusster Einsatz von bisher interaktiver Praxis - Bestätigung des eigenen Handelns in der Klasse - Anstieg der Experimentierlust - stärkere Fokussierung auf Individualität von Schülern bei Beurteilung bzgl Begabung - Lernziele transparenter formulieren - individuelle Lernziele mit Schülern erarbeiten - kooperatives Lernen (fixe Gruppen) - Autonomie bei Themenwahl - Möglichkeit zur Verbesserung der eigenen Lernprodukte
- Umgang mit Misserfolg Affektadaptivität: trotz Fehler Spaß am Lernen nicht verlieren Handlungsadaptivität: Rückmeldung von Fehlern führt zu Verbesserug des Lernprozesses
- soziale Beziehungen - 50%iger Anstieg der Überlebenswahrscheinlichkeit - Interesse Freundschaften zu schließen; Wunsch mit anderen zusammen zu arbeiten, Belohnung von neuen Interaktionspartern, Aggression - positiver Zusammenhang zwischen sozialer Unterstützung und Gesundheit (stärker für Frauen) - Beziehungsentstehung durch Nähe/Gelegenheit, Ähnlichkeit, Reziprozität, zunehmende Tiefe
- Einsamkeit - Motivation, sozialen Anschluss zu suchen - hohe Vigilanz für Gefahren - verringerte Wahrnehmung von positiven Situationen - mehr Wachphasen, Depression, erhöhter Blutdruck und kardiovaskuläre Erkrankungen (Ähnlichkeit zum "Altern") - biologischer Regulator: geringere Aktivität von Killerzellen, mehr Antikörper gegen Viren
- Bezugspersonen als... ... safe haven zur Verarbeitung negativer Erlebnisse ... secure base zur Exploration der Umwelt - secure base reduziert Feindseligkeit gegenüber fremder sozialer Gruppen und erhöht Offenheit gegenüber Neuem - Hausetiere als secure base: geringerer Blutdruck
- Augenzeugen Stadium 1: Aufnahme --> Information wird wahrgenommen (Problemfaktoren: schlechte Sichtverhältnisse, Fokus auf Waffen, Auswirkung der Erwartungen) Stadium 2: Speicherung --> Information wird gespeichert (Problemfaktoren: irreführende Fragen, Fehler in der Quellendiskrimination) Stadium 3: Abruf --> Information wird zu späterem Zeitpunkt abgerufen (Problemfaktoren: Problem der "besten Schätzung" bei Gegenüberstellung)
- Cross-Race Identification Bias Augenzeugen sind systematisch ungenauer bei der Erkennung von Zielpersonen anderer ethnischer Herkunft
- Maßnahmen zur Verbesserung der Wiedererkennung durch Zeugen - Präsentation ähnlicher Personen bei Gegenüberstellung - alle Personen müssen zur Beschreibung durch den Zeugen passen - durchführende Person darf Verdächtigen nicht kennen - keine Zeichnung eines Phantombilds mit Programmen
- Statement Validity Assessment - strukturiertes Interview, kriterienbasierte Inhaltsanalyse, Integration (kognitive und soziale Fähigkeiten) - kriterienbasierte Inhaltsanalyse: generelle Statistiken, spezifische Inhalte, Eigenheiten des Inhalts, motivationsbezogener Inhalt - kognitives Interview: freies Erinnern, Befragung mit individuelll angepassten Fragen, Variation des Abrufprozesses (--> Erhöhung des Recalls und der Konfabulation, jedoch keine bessere Genauigkeitsrate als bei strukturiertem Interview)
- Literaturverwaltungsprogramme Endnote Zotero Citavi Mendeley
- Plagiat Vollplagiat = fremde Arbeit wird als eigene ausgegeben Zitat ohne Beleg = Teile eines fremden Werks werden übernommen, ohne es kenntlich zu machen Übersetzungsplagiat = fremdsprachige Arbeiten anderer oder Teile davon werden übersetzt und ohne Quellenangabe übernommen Selbstplagiat = eigene Arbeit bzw Teile davon werden verwendet ohne eine Quelle anzugeben Ghostwritig = fremde Arbeit wir mit Einwilligung des Urheber als eigene ausgegeben
- Warum müssen Quellenangaben gemacht werden? - Nachvollziebarkeit und Relevanz der Quellen - wissenschaftlich korrekte Vorgehensweise, Rechte respektieren - Untermauerung der Thesen und Argumente - Berücksichtigung des Wissensstandes
- Nachteile der Suche mit Suchmaschinen - keine Qualitätskontrolle - keine Vollständigkeit der Suche - kein definierte Suchvokabular - Reihung der Funde nach Relevanz
- Google Scholar - sprachabhängig - keine Synonymkontrolle
- PsySpider Suchmaschine des ZPID für psychologische Inhalte im deutschen Sprachraum
- Citation Indexes bibliographische Anhaben für ein Werk sowie dessen Literaturangaben /-verzeichnis --> Zitierungen in anderen Arbeiten, thematische ähnliche Arbeiten und Zitierungshäufigkeiten --> Web of Science oder Science Citation Index
- Arten von Datenbanken Referenz-Datenbank: Hinweise und Beschreibungen von Dokumenten Fachliteratur-Datenbank: Hinweise auf Originaldatenbanken (für Psychologie: PsycInfo, PsyIndex, Psyndex Tests) Volltext-Datenbank: vollständige Texte von Werken Fakten-Datenbank: Unternehmensadressen, Normen,... numerische Datenbank: Statistiken, Finanzdaten,... Zitations-Datenbanken: werden nach Literaturverzeichnissen ausgewertet und nicht nach Inhalt --> verboten in Datenbanknetzwerken an Universitäten: bibliographische Datenbanken, Volltext-Datenbanken und Buchhandelsverzeichnisse
- Blockmethode bei Literaturrecherche Begriffsblöcke bilden und miteinander verknüpfen
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