Sozialpsychologie (Fach) / Klausur 19.03.2015 (Lektion)

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Besteh, Sack!

Diese Lektion wurde von SimonFui erstellt.

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  • Ein-Item-Ratingskala Misst die Einstellung zu einem bestimmten Objekt auf einer abgestuften Skala anhand von einer einzigen Frage Sehr geringe Zuverlässigkeit, da die Antwort durch Unverständnis, Müdigkeit, Unlust etc. sehr schnell verzerrt wird Bsp.: Wie schätzen Sie die Marke X ein? Sehr schlecht ---> sehr gut
  • Semantisches Differential Einstellungsobjekt wird von der Vpn auf einer Reihe von Adjektiv-Skalen (z.B. gut – schlecht, passiv – aktiv, schwach – stark) eingestuft Items sind kategorisiert nach Evaluation, Aktivität, Potenz Aufsummierung der Werte in Kategorie E ergibt das Maß der Einstellung
  • Allgemeine Probleme direkter Messmethoden Soziale Erwünschtheit konfundiert Selbstauskünfte Reaktivität: durch Abfrage von Einstellungen zu einem Objekt, über das man sich noch keine Gedanken gemacht hat, können Einstellungen neu geschaffen werden
  • Funktionen von Einstellungen (Katz, 1960) Instrumentelle Funktion: aufsuchen positiver / Vermeidung Negativer Konsequenzen Ego-defensive Funktion: Aufwertung durch Abwertung andere Identitätsstiftende Funktion: Menschen definieren sich über ihre Einstellungen Wissensfunktion: Einstellungen erlauben schnelle Objektklassifikation
  • Klassische Konditionierung Experiment von Staats & Staats (1958): Unsere Einstellungen werden ohne unser Wissen durch den Kontext, in dem Erfahrungen mit einem Objekt gemacht werden, beeinflusst Mere-Exposure-Effekt: Allein die mehrfache Darbietung eines Reizes, ohne jede Paarung mit einem unkonditionierten Stimulus, reicht aus, um eine positive Einstellung zu etablieren!
  • Einflussgrößen bei Persuasive Kommunikation Einstellungsänderungsansatz der "Yale-Schule" Einflussgrößen bei persuasiver (überredender) Kommunikation: Sender: Glaubwürdigkeit (beeinflusst von Expertentum und Eigeninteresse), Macht, Attraktivität Art der Mitteilung: schriftlich / auditiv / visuell, Anfangs- / Endposition, ein- / zweiseitige Argumentation, angstauslösend? Empfänger: Beeinflussbarkeit, abhängig von Intelligenz, Selbstwert, Geschlecht, Voreinstellung
  • Prozessmodell der Überredung (McGuire, 1985) Fünf Prozesse laufen beim Empfänger einer persuasiven Botschaft nacheinander ab: Aufmerksamkeit als Grundvoraussetzung Verstehen der Botschaft (u.a. intellektuell) Akzeptieren der Argumente → Einstellungsänderung Beibehalten der geänderten Einstellung Verhalten entsprechend der geänderten Einstellung Dauerhafte Einstellungsänderung erfolgt, indem die fünf Schritte nacheinander durchlaufen wurden
  • Elaboration-Likelihood-Modell (Petty & Cacioppo, 1986) Zwei Wege der Informationsverarbeitung Zentrale Route: basiert auf rationaler Abwägung der Argumente, kritischer Analyse und Verknüpfung der neuen Informationen mit bestehendem Wissen Periphere Route: basiert auf der Verarbeitung von Hinweisreizen, die von der Qualität der Argumente unabhängig sind (z.B. subjektive Glaubwürdigkeit der Quelle, Expertentum, Attraktivität, Macht) → heuristische Informationsverarbeitung, z.B. über Schemata
  • Bedingungen, die den Zusammenhang von Einstellungen und Verhalten erhöhen Einstellung wird auf der zentralen Route der Informationsverarbeitung erworben Einstellung basiert auf direkter Erfahrung mit dem Objekt Einstellungsträger neigt zu niedrigem self-monitoring Einstellungsträger befindet sich in einem Zustand hoher objektiver Selbstaufmerksamkeit Methodisch: Einstellung und Verhalten werden auf dem gleichen Spezifikationsniveau gemessen Oft werden globale Einstellungen mit spezifischem Verhalten verglichen → mangelnde Interpretierbarkeit und geringe Korrelation
  • Theorie des überlegten Handelns (Fishbein & Ajzen, 1980) Bekanntestes Modell zur Verhaltensvorhersage aufgrund von Einstellungen Grundannahme: Handlungen werden direkt von Intentionen gesteuertDie Intention einer Handlung ist bestimmt von zwei unabhängigen Faktoren Modell klärt durchschnittlich fast 50% der Verhaltensvarianz auf → extrem hoher Wert
  • Durch welche unabhängigen Faktoren wird die Intention einer Einstellung bestimmt? (Theorie des überlegten Handelns) Der Einstellung gegenüber der Handlung: positive oder negative Bewertung der eigenen Ausführung dieses Verhaltens (siehe Erwartungs-mal-Wert-Modell) Der subjektiven Norm : wie bewerten andere die Handlung? Wiederum bestimmt durch zwei Faktoren: Normative Erwartungen (Meinung der handelnden Person, dass relevante andere dieses Verhalten erwarten) Motivation der Person, sich diesen normativen Erwartungen gemäß zu verhalten
  • Theorie des geplanten Verhaltens (Ajzen & Madden, 1986) Ergänzung der Theorie des überlegten Verhaltens mit der Theorie der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle Frage: Inwieweit liegt das geplante Verhalten im Rahmen meine Möglichkeiten? Wahrgenommene Verhaltenskontrolle kommt als dritter Faktor hinzu und beeinflusst nicht nur die Absicht, sondern auch das beobachtbare Verhalten Wird bestimmt durch Überzeugungen bezüglich eigener Ressourcen, Fertigkeiten und Verhaltensmöglichkeiten Beruht auf eigenen Erfahrungen und der Beobachtung anderer
  • In welchem Bezug stehen Einstellungs-Theorien zur Dissonanz bzw. Reaktanztheorie Dissonanztheorie: Einstellungsänderung als Reaktion auf Dissonanz im Forced-Compliance-ParadigmaEinstellungen lassen sich oft einfacher ändern als Verhalten, es sei denn, die Einstellung ist einem besonders wichtig Reaktanztheorie: Überredungsversuche, die als Einschränkung oder Drängen wahrgenommen werden, können Reaktanz auslösen, die die Einstellungsänderung verhindertGewollter Effekt: "Impfung" gegen Überredungsversuche, z.B. durch modellhafte Entkräftung schwacher Argumente
  • Was ist Aggression? Ein physisches oder verbales Verhalten (kein Zustand, keine Eigenschaft), das darauf abzielt, jemand anderen zu verletzen, der (eventuell) versucht, dem Verhalten auszuweichen Intentionales Verhalten, nicht versehentlich Verhalten ist gegen Menschen gerichtet, nicht gegen Gegenstände Kindliches Raufen ist nicht aggressiv, solange beide freiwillig dabei sind Es wird unterschieden zwischen Impulsiver Aggression → spontan, emotional Instrumenteller Aggression → geplant, nicht als Selbstzweck, sondern um ein Ziel zu erreichen
  • Katharsis-Hypothese (Freud, 1941) Duale Instinkttheorie: Lebensinstinkt (Eros) und Todesinstinkt (Thanatos) Diskreditiert
  • Hydraulik-Modell (Lorenz, 1963) → diskreditiert! Zu lange aufgestaute Triebenergie findet ihren Ausbruch in Aggression
  • Frustrations-Aggressions-Theorie (Dollard, 1939) Frustration ist ein Zustand, der hervorgerufen wird, wenn das Erreichen eines Ziels verhindert ist Frustration führt immer zu Aggression, Aggression wird immer durch Frustration ausgelöst Aggression muss sich nicht immer gegen den Urheber der Frustration richten; sie kann durch Zielsubstitution und Reaktionssubstitution verschoben werden  Theorie trifft nicht zu: Frustration kann auch zu Flucht oder Apathie führenAggression kann auch ohne vorhergehende Frustration auftreten
  • Theorie der gelernten Hinweisreize Modifikation der Frustrations-Aggressions-Theorie: Frustration löst einen Zustand emotionaler Erregung aus, der zu Aggression führen kann Aggressive Hinweisreize (z.B. eine Pistole im Raum) erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer aggressiven Reaktion kommt (siehe Experiment von Berkowitz & LePage, 1967; "Waffeneffekt") teilweise diskreditiert
  • Was wird gemeinsam als Hauptursache für Aggression angesehen? Lerntheorien
  • Instrumentelle Konditionierung / Verstärkungslernen (Thema Aggression) Aggressives Verhalten wird belohnt/verstärkt Bsp.: Ein Handtaschendieb wird belohnt, wenn sein Diebstahl erfolgreich ist → Handtasche Auch soziale Anerkennung in einer Gruppe wirkt verstärkend
  • Beobachtungslernen Ein beobachtetes "Modell" zeigt aggressives Verhalten Verstärkende Bedingung: Modell wird für aggressives Verhalten belohnt (stellvertretende Bekräftigung) Folge: Beobachter imitieren das Modell und erlernen aggressive Skripte
  • Experiment von Bandura et al., 1967 (Lerntheorien - Aggression) Kindern im Kindergartenalter wird ein Verhaltensmodell gezeigt, in dem ein Erwachsener aggressiv mit einer Puppe umgeht (Film bzw. tatsächlich anwesender VL-Verbündeter) In anschließender Testphase imitieren die Kinder das Verhalten, bis auf wenige Ausnahmen Wird den Ausnahmen eine Belohnung angeboten, imitieren auch sie das aggressive Verhalten (Verbindung zur instrumentellen Konditionierung)
  • Bezug von Agression zu Medien Gegensätzliche Darstellung in der Öffentlichkeit: Es besteht ein kommerzielles Interesse an Gewalt in den Medien Gewalthaltige Medien ermöglichen Modelllernen (Bsp.: Filmhelden, die ihre Ziele durch Gewalt erreichen) und liefern aggressive Hinweisreize
  • Präventionsmaßnahmen gegen Gewalt Olveus-Programm: Basiert auf Banduras Theorie des Sozialen Lernens (Grundlage der Theorie des Modelllernens) Maßnahmen auf Schulebene (bessere Aufsicht, Kontakttelefon) Klassenebene (Klassenregeln gegen Gewalt, kooperatives Lernen) persönlicher Ebene (Gespräche mit Mobbern, Gemobbten, Eltern)
  • Techniken der Selbstpräsentation Assertive Selbstpräsentations-Strategie Defensive Selbstpräsentations-Strategie Assertive Selbstpräsentations-Taktik Defensive Selbstpräsentations-Taktik
  • Assertive Selbstpräsentations-Strategie Der Akteur ist bemüht, eine langfristig gültige gute Reputation zu erwerben, die über verschiedeneund unterschiedliche Situationen hinweg wirksam ist. Die kann beispielsweise erreicht werden durch eine Selbstdarstellung als attraktiv und liebenswert, status und prestigebehaftet, durch elitäres Auftreten, sich als glaubwürdig und vertrauenswürdig darstellen
  • Defensive Selbstpräsentations-Strategie Der Akteur ist bemüht, ein Bild von sich zu vermitteln, wonach er – auch über verschiedene undunterschiedliche Situationen hinweg – nicht in vollem Ausmaß für sein Handeln verantwortlich zumachen ist. Beispiele: Sich als hilflos und ängstlich darstellen, alkohol- und drogensüchtig werden (als Ausdruck der Nichtübernahme von Verantwortung), Übernahme der Rolle des „Geisteskranken“
  • Assertive Selbstpräsentations-Taktik Der Akteur versucht über eine (positive) Selbstdarstellung das Publikum zu beeindrucken, dassseine soziale Macht vergrößert wird und eigene Interessen und Wünsche erfüllt werden. Beispiele: Schmeicheln, Kommunikation mit dem Ziel, sich selbst oder andere zu erhöhen, Meinungskonformität, nett zu anderen sein, Einschüchterungen, hilfsbedürftig erscheinen, „Basking in Reflected Glory“, rivalisierende Gruppen/Personen abwerten
  • Defensive Selbstpräsentations-Taktik Der Akteur versucht zu verhindern oder zumindest einzuschränken, dass er beim Publikum anAnsehen verliert. Beispiele: Sich aus einer misslichen Lage herauswinden, sich als verantwortlich hinstellen, sich rechtfertigen, andere über potentielle Misserfolge informieren, sich entschuldigen.
  • Prosoziales Verhalten: Kategorie der Verhalten, die von der Gesellschaft positiv gewertet werden z.B. Kooperation, Hilfsbereitschaft, Opferbereitschaft, Teilen, Vertrauen, Barmherzigkeit… Wispé (1972): Freiwilliges Verhalten, das positive soziale Konsequenzen hat, zum physischen oder psychischen Wohl eines anderen beiträgt und auch darauf abzielt, anderen zu helfen
  • Grundfrage der Altruismusforschung Warum helfen Menschen nicht?
  • Neo-Darwinistische Entscheidungsregeln (Burnstein, Crandall & Kitoyama, 1994) Evolutionäres Konzept der Gesamtfitness: Ziel ist die Weitergabe des eigenen Erbguts Eine Art, dies zu erreichen, ist es, Blutsverwandten beim Überleben zu helfen Auch bezeichnet als Sippenselektion (kin selection)
  • Bystander-Calculus-Modell (Piliavin et al., 1981) (Prosoziales Handeln) Verrechnung von Kosten und Nutzen des Helfens bzw. Nicht-Helfens Der Beobachter durchläuft drei Schritte: Physiologische Erregung Attribution der Erregung Abschätzung der Konsequenzen
  • Lerntheorien – wie entsteht prosoziales Verhalten? Belohnung prosozialen Verhaltens führt zu häufigerer Anwendung (operante Konditionierung) Modelllernen ist noch effektiver als Konditionierung, auch bei Erwachsenen Fernsehen bietet jedoch kein gutes Modell: Zwar ändert sich die Einstellung zu prosozialem Verhalten durch geeignete Programme, aber nicht das tatsächliche Verhalten Kinder, denen gesagt wurde, sie seien hilfreich, zeigten auch mehr hilfreiches Verhalten (Selbstattribution)
  • Bystander-Effekt (Latané & Darley, 1970) Direkte Ableitung vom Genovese-Mord Je mehr Personen einen Notfall beobachten, desto weniger wahrscheinlich ist es, dass jemand dem Opfer hilft Gründe des Nichthelfens: Verantwortungsdiffusion Publikumsinhibition Furcht, von anderen bei unangebrachten Reaktionen (z.B. Überreaktion, Missverständnis) beobachtet zu werden Pluralistische Ignoranz bzw. sozialer Einfluss
  • Dimensionen der Gruppenforschung Großgruppenforschung Individualismus Besonderheiten von Gruppenprozessen Kleingruppenforschung - Gruppendynamik
  • Gruppendefinition Eine Gruppe ist eine Ansammlung von Individuen, die in Interdependenz zueinanderstehen.
  • Das „Soziale Kohäsionsmodell“ der Gruppenbildung Interdependenz                                      Kohäsion- (gegenseitige Attraktion)                      gegenseitige- gleiche oder kompatible                       Attraktion materielle Ziele- Informationsabhängigkeit
  • Experiment von Aronson & Linder, 1965 (Attraktion) Vp erhält Rückmeldung darüber, wie sympathisch sie auf einen VL-Verbündeten wirkt und soll ihrerseits eine Sympathiebewertung des Verbündeten abgeben Doppelte Täuschung: Vp glaubt, sie sei VL-Assistentin und es gehe um ein völlig anderes Thema Bei durchgehend hohen Sympathiebekundungen (++++) ist reziproke Sympathie höher als bei durchgehend niedrigen Rückmeldungen (----) Sind die Rückmeldungen erst negativ, dann positiv (--++), ist die reziproke Sympathie besonders hoch; bei umgekehrtem Muster (++--) ist sie besonders niedrig
  • Gain-Loss-Effekt (Attraktion) Bei Negativ-Positiv-Muster ist der Sympathiegewinn besonders hoch; die Vp denkt, sie habe den VL-Verbündeten 'konvertiert' Widerspricht der Theorie des klassischen Konditionierens, nach der konstante Sympathiebekundungen zur höchsten reziproken Sympathie führen sollten
  • Wozu führen gemeinsame Gruppenziele Köhäsion
  • Experiment von Deutsch (1949) (Gemeinsame Gruppenziele) Vpn bearbeiten in Kleingruppen à fünf Personen verschiedene AufgabenZwei Bedingungen: Kooperative Bedingung → die Gruppe, die im Vergleich zu den anderen Gruppen am besten abschneidet, erhält eine Belohnung Kompetitive Bedingung → das Individuum, das innerhalb seiner Gruppe am besten abschneidet, erhält eine Belohnung Ergebnis: Gegenseitige Attraktion (Wir-Gefühl und Freundlichkeit in der Gruppe) wird unter der kooperativen Bedingung höher eingeschätzt
  • Mögliche Kritik am Experiment von Deutsch (1949) (Gemeinsame Gruppenziele) Keine Kontrollgruppe ohne Belohnung Experten kannten die Hypothese → mögliche Konfundierung mit VL-Effekt
  • Equity-Theorie (nach Walster et al., 1976) Eine soziale Beziehung ist ausgewogen (equitabel), wenn das Verhältnis von Ergebnis(Outcome) und Einsatz (Input) der Partner gleich ist Bei ungerechter Verteilung (Ein Partner investiert viel mehr) ist es wahrscheinlicher das die Beziehung sich verändert (Siehe Romantische Beziehungen)
  • Gerechtigkeitsregeln 1. Ergebnisgerechtigkeit / Verteilungsgerechtigkeit Bedürfnisprinzip absolute Gleichheit relative Gleichheit, Beitragsprinzip, Equity-Prinzip Gewinnmaximierungsprinzip, gerechtfertigtes Eigeninteresse2. Verfahrensgerechtigkeit / prozedurale Gerechtigkeit
  • Theorie der informellen sozialen Kommunikation (Festinger, 1950) Innerhalb einer Gruppe existiert ein Druck in Richtung auf Uniformität und Kommunikation
  • Worauf basiert der Druck in Richtung auf Uniformität und Kommunikation bei der Theorie der informellen sozialen Kommunikation? Verfolgung gemeinsamer Gruppenziele Versuch, eine soziale Realität (d.h. gemeinsame Wahrnehmung und Interpretation der Umwelt) zu etablieren
  • Wann wird der Gruppendruck stärker (Nach der Theorie der informellen sozialen Kommunikation) Der Druck ist stärker bei: Stärkerer Diskrepanz der Meinungen in der Gruppe Höherer Relevanz der Meinung für die Gruppe Stärkerer Gruppenkohäsion
  • Experiment von Schachter (Doktorand bei Festinger), 1951 Jugendliche bearbeiten über längere Zeit verschiedene Aufgaben: In jeder Gruppe drei VL-Verbündete: Mit abnehmender Uniformität geht ein Attraktivitätsverlust einher! Ein Verbündeter vertritt Durchschnittsmeinung (mode) Ein Verbündeter vertritt Gegenmeinung (deviate) Ein Verbündeter vertritt zunächst Gegenmeinung, schwenkt dann aber um auf Gruppenmeinung (slider) Deviate: Kommunikation ist zunächst sehr intensiv, als alle versuchen, ihn umzustimmen → Druck auf Uniformität; dann folgt Kommunikationsabbruch und faktischer Gruppenausschluss Slider: sollte nach Gain-Loss-Effekt sympathischer als Mode eingeschätzt werden → trifft nicht zu, evtl. wegen Messmethode (Auswahl als Gruppensprecher als Sympathiemaß)
  • Grundannahmen: Theorie sozialer Vergleichsprozesse (Festinger, 1954) Es besteht ein Bedürfnis zur Bewertung eigener Meinungen und Fähigkeiten Sind objektive Meinungsstandards nicht vorhanden, dann werden Vergleiche mit Meinungen und Fähigkeiten anderer angestellt → Schaffung einer sozialen Realität Objektive Informationen haben Vorrang vor sozialen Informationen Stehen verschiedene Personen zum Vergleich zur Verfügung, wird die Person zum Vergleich ausgewählt, die eine Meinung vertritt oder eine Fähigkeit besitzt, die der eigenen ähnlich ist (Siehe Deviate) Gruppenmitglieder versuchen aktiv, Meinungs- oder Fähigkeitsunterschiede in Gruppen auszugleichen Es besteht eine Tendenz, Vergleiche mit solchen Gruppenmitgliedern einzustellen, die stark von der eigenen Meinung oder Fähigkeit abweichen Eine Person findet eine Situation bzw. andere Personen in dem Maße attraktiv, wie sie andere mit ähnlichen Meinungen oder Fähigkeiten vorfindet