Fachwirt für Versicherung und Finanzen (Fach) / Steuerung und Führung im Unternehmen 1. Kapitel (Lektion)
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Fragestellungen zum Thema Steuerung und Führung im Unternehmen Als Quelle diente (C)2013 Verlag Versicherungswirtschaft GmbH (nur Auszüge und dann möglichst auch in eigenen Worten)
Diese Lektion wurde von ChristianBePartOfIt erstellt.
- Wie läuft der "Direkte Vertriebsweg" eines Versicherers ? ..läuft über die unmittelbaren Absatzorgange des Versicherers (Ausschließlichkeitsvermittler) Hier ist der Kunde richtig, der eine gute und laufende Berartung wünscht.
- Entscheidungsmodelle Nach Welchen Kategorien wird mit welchen Fragestellungen unterschieden ? (Welche Räume) Aktionenraum (Welche Aktionen stehen zur Verfügung?) Zustandsraum (Welche Umweltzustände können herrschen?) Ergebnisfunktion (Welche möglichen Ergebnisse können erzielt werden?)
- Wie wird die Produktgestaltung unterschieden ? Es wird zwischen materieller und formeller Produktgestaltung unterschieden.
- Was ist ein wesentliches Merkmal der Produktgestaltung ? .. ist die Kundenorientierung + Einbeziehung der gesamten Leistungsabläufe
- Was besagt der Grundsatz der Rentabilität ? Es soll ein marktgerechter Zins erwirtschaftet werden.
- Beispiel für ein konkretes Formalziel (Beispiel mit Fragestellungen zur Proximus AG) Wer ? Die Proximus AG Macht was ? steigert Ihren Gewinn Wann ? Im 1. Halbjahr Woraus ? aus dem versicherungstechnischen Geschäft In welcher Höhe ? um 5 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum
- Wie sieht der Aufbau der Bedürfnispyramide nach Maslow aus ? (5)Selbstverwirklichung = z.B. Kunst, Religion, Philisophie (4)Individuelle Bedürfnisse = z.B. Wertschätzung, Achtung u. Anerkennung (3)Soziale Bedürfnisse = z.B. Kommunikation, Familie, Liebe (2)Sicherheitsbedürfnisse = z.B. sicherer Wohnraum, Regeln, Arbeitsplatz (1)Physiologische Bedürfnisse = z.B. Nahrung und Schlaf 1 bis 4 sind Defizitbedürfnisse 5 = Wachstumsbedürfnisse
- Erklären Sie den Begriff Return on Investment (RoI) Messung der Rendite einer unternehmersichen Tätigkeit, gemessen am Gewinn im Verhältnis zum eingesetzten Kapital.
- Was versteht man unter "Maximalprinzip" mit vorgegebenm Mitteleinsatz das größtmögliche Zielt erreichen Der Mitteleinsatz ist fix variabel das Ergebnis
- Was versteht man unter "Minimalprinzip" Das vorgegebene Ziel mit möglichst geringem Mitteileinsatz zu erreichen. das Ziel ist fix und soll möglichst ressourecenschonend erreicht werden.
- Nennen Sie Situationen für konstitutive Entscheidungen Unternehmensgründung Unternehmensstrukturierung Unternehmensausrichtung Unternehmensschließung
- Nennen Sie Formalziele, (bzw. Erfolgsziele) (Rentabilität) Produktivität Umsatz Kostendeckung Gewinnerzielung Return on Inverstment (RoI) Formalziele müssen sehr konkret formuliert werden, um eine effektive Erfolgskontrolle zu gewährleisten.
- Betriebswirtschaftlich lassen sich die Entscheidungssituationen unterteilen in: - grundlegene Entscheidungen (konstitutive Entscheidungen) - laufende Entscheidungen (solche des täglichen Geschäftsbetriebes)
- Nennen Sie Nichtmonetäre Formalziele Marktmacht gutes Betriebsklima Zahlungsfähigkeit Umweltschutz
- Nennen Sie "Risikoverhalten" Risikoavers Risikoneutral Risikofreudig
- Sachziele Art Qualität Menge Ort Zeit des Angebots. Sachziele sind konkreter als Formalziele und beziehen sich auf das wirtschaftliche Agieren eines Unternehmens.
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- Formel für Betriebskapitalrentabilität Betriebsergebnis / Betriebsnotwendiges Kapital x 100
- Formel für Eigenkapitalrentabilität Gewinn / Eigenkapital x 100
- Was versteht man unter "Mittelwert" / "Streuung ? Jedes Versicherungsunternehmen versucht auf unterschiedliche Weise zukünftige Ereignisse zu prognostizieren. (z.B. Schadenverläufe) Dies kann durch Beobachtung bzw. Auswertung von Daten erfolgen. Mithilfe der Daten lässt sich ein Mittel- oder Durchschnittswert berechnen. Von diesem weichen die tatsächlichen Werte in gewissem Umfang ab. Diese Abweichung nennt man Streuung
- Was versteht man unter "Zufallsrisiko" ? Hier besteht z.B. das Problem, dass bei einer Errechnung von Wahrscheinlichkeiten "zufällige" Fehler aufgetreten sind. (Ein rein zufällig eingetretener Schaden wird bei der Errechnung mit zugrunde gelegt. Die hieraus resultierende fehlerhaften Berechnungen führen zu falschen Annahmen für die Zukunft.
- Was versteht man unter "Änderungsrisiko" ? Beispiel: Bei der Kalkulation des KFZ-Tarifes wird eine bestimmte Anzahl von in Kaskoschäden verwickelten Neufahrzeugen einbezogen. Tatsächlich sind aber mehr Neufahrzeuge in Totalschäden verwickelt. Dies führt zu einer höheren Neupreisentschädigung und damit zu nicht kalkulierten Schadenaufwendungen.
- Nennen Sie die Versicherungsformen Summenversicherung Schadenversicherung Unbegrenzte Interessenversicherung Erstrisikoversicherung Vollwertversicherung Neuwertversicherung
- Beispiele für "Summenversicherung" Wie ist die VS wählbar / Was wird im Schadenfall erbracht ? Hausrat-, Feuer-, Lebensversicherung Versicherungssumme ist frei vereinbar. Im Schadenfall wird exakt die vereinbarte Leistung erbracht.
- Beispiele für "Schadenversicherung" Der VR verpflichtet sich zum Ersatz des jeweils entstandenen Schadens. Der Schaden ist die Obergrenze der Ersatzpflicht. Beispiel: Feuerversicherung
- Beispiel für die "Unbegrenzte Interessenversicherung" Der Schaden wird unbegrenzt bezahlt, in der Realität aber besteht eine Obergrenze. Beispiel: Kfz-Haftpflichtversicherung, die Deckungssumme bei Personen- und Sachschäden ist begrenzt auf 100 Mio Euro.
- Was ist die "Erstrisikoversicherung" Versicherungssumme wird festgelegt. Das Risiko bis zur Versicherungssumme (erstes Risiko) trägt der Versicherer. Das darüber hinausgehende Risiko (zweites Risiko) trägt der VN. Es besteht ein Unterversicherungsverzicht.
- Beispiel für "Vollwertversicherung" Tatsächlich vorhandener Wert des versicherten Gegenstandes als Versicherungssumme . Verändert sich dieser im Laufe der Zeit, so muss der Versicherungswert angepasst werden, da sonst Unterversicherung besteht. Die vereinbarte Versicherungssumme dient als maximale Höchstentschädigung.
- Wo liegt eine "Neuwertversicherung" vor ? Neuwertversicherung. z.B. in der Hausratversicherung
- Nennen Sie die Formen von Selbstbeteiligungen Erstrisikoversicherung Abzugsfranchise Verschwindende Abzugsfranchise Integralfranchise Zeitfranchise Quotenfranchise
- Man unterscheidet beim Äquivalenzprinzip zwischen... kollektivem Äquivalenzprinzip individuellem Äquivalenzprinzip
- Erklären Sie die "Erstrisikoversicherung" Der Versicherer beteiligt sich im Schadenfall nur bis zu einer Höchstgrenze. Ist der Schaden höher, so zahlt der VN den darüber liegenden Teil.
- Erklären Sie "Abzugsfranchise" Selbstbehalt am Schadenaufwand, den der Versicherungsnehmer bei jedem Schaden selbst trägt. Der Versicherer tritt nach Abzug des vereinbarten Selbstbehaltes ein. Der Selbstbehalt kann sowohl als fester Betrag als auch als prozentuale Beteiligung vereinbart werden.
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- Erklären Sie "Integralfranchise" Bei Vereinbarung einer Integralfranchise leistet der Versicherer erst (dann aber in voller Höhe) Ersatz, wenn eine Schaden den vertraglich vereinbarten Freiteil (Prozentzsatz vom Wert / oder fester Betrag) übersteigt.
- Erklären Sie "verschwindende Abzugsfranchise" Kombination aus Abzugs- und Integralfranchise. Mit wachsendem Schadenbetrag reduziert sich der Selbstbehalt, bis er bei einem Großschaden irgendwann völlig verschwindet.
- Erklären Sie "Zeitfranchise" Hier trägt der Versicherungsnehmer bis zu einem bestimmten Zeitpunkt die Kosten selbst in voller Höhe. Erst ab diesem vereinbarten Zeitpunkt tritt die Entschädigungsverpflichtung des VR ein. Beispiel Krankenhaustagegeldversicherung 0 - 10 Tag = keine Leistung 10 - X = Leistung
- Erklären Sie die Quotenfranchise Hierunter versteht man eine prozentuale Selbstbeteiligung. Von jedem Schaden trägt der VN einen bestimmten Prozentsatz selbst. Diese Vereinbarung findet man häufig im Bereich der Krankenversicherung. Beispiel: Zahn-Zusatzversicherung 80 % trägt der VR 20 % trägt der VN.
- Welche Fragen stellen Sie bei der Unternehmensgründung ? (Entscheidungssituationen) Rechtsform (AG, GmbH, VVaG .. ?) Standort ( Wo ?, Land, Stadt ?) Organisation (eigenständig, Zweigniederlassung?) Strategie (Allfinanz, Lebensversicherer etc. ?)
- Was versteht man unter "Allfinanz"? Möglichst viele Finanzdienstleistungen bei einem einzigen Dienstleister Banken beschränken nicht nur auf ihr Kerngeschäft der Kreditvergabe und der Kontoführung, sondern bieten daneben noch andere Dienstleistungen, wie Versicherungen und Investmentgeschäfte an. Möglich durch Kooperation zwischen mehreren Unternehmen Oder durch Integration aller Dienstleistungen in einem Konzern Kunden können bei einem Unternehmen verschiedenste Finanzdienstleistungen wahrnehmen. Die Anbieter der Allfinanz Lösungen erhoffen sich durch dieses Konzept eine festere Kundenbindung.
- -"Kapitalbedarf und Finanzierungsquellen"- Wo ist die "Kapitalausstattung" geregelt ? Wozu dient diese ? Die Kapitalausstattung des VU wird in § 53c VAG geregelt. Ziel dieser Regelung ist die Sicherstellung der Liquidität. Um dies auch in ungünstigen Situationen zu gewährleisten, als wenn sich das versicherte Risiko realisiert und ein übermäßig hoher Schaden eingetreten ist, bilden VU Sicherheitskapital. Somit ist auch bei ungünstigen Bedingungen eine Zahlungsfähigkeit vorhanden.
- -"Kapitalbedarf und Finanzierungsquellen"- Von wo gelangt das Eigenkapital von außen ins Unternehmen ? Das EK kann von außen ins Unternehmen gelangen durch eine Kapitalerhöhung der bisherigen Gesellschafter oder die Aufnahme neuer Gesellschafter. Viele VU agieren in der Rechtsform der Aktiengesellschaft. EK kann daher durch Ausgabe neuer Aktien ins Unternehmen gelangen. Bei VVaG, sowie Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts wird i.d.R nur bei Gründung oder besonderen Anlässen EK von außen ins Unternehmen gebracht, Beim VVaG nennt man dies Gründungsstock.
- -"Kapitalbedarf und Finanzierungsquellen"- Was versteht man unter Eigenfinanzierung ? EK kann auch durch eine sog. Eigenfinanzierung des Unternehmens zufließen. Hierbei werden Gewinne des Unternehmens (oder stille Reserven) nicht an die Teilhaber ausgeschüttet, sondern verbleiben zu Finanzierungszwecken im Unternehmen. Diese Form ist für VVaG und Anstalten u. Körperschaften des öffentlichen Rechts die gängige Eigenkapitalfinanzierung.
- -"Kapitalbedarf und Finanzierungsquellen"- Wie kann "Fremdkapital" dem Unternehmen zufließen ? Fremdkapital kann auf zwei Arten zufließen: Unternehmen können am Markt Kredite aufnehmen (Kreditfinanzierung) Rückstellung auflösen (Rückstellungsfinanzierung) versicherungstechnische Fremdfinanzierung (erfolgt aus laufenden Prämienvorauszahlungen v. Versicherten.)
- -"Kapitalbedarf und Finanzierungsquellen"- Nennen Sie die zwei Rechtsstellungen der Kapitalgeber. (Von wem kommt das Geld und wie sind dann die Interessen?) Eigenkapitalgeber kann mitentscheiden an dem "Gewinn" und "Verlust" des Unternehmens je nach Rechtsform besteht eine Haftung mind. in Höhe seiner Einlage. Bei Auflösung/Liquidation des Unternehmens hat er einen Vermögensanspruch, welcher seinem Anteil am Unternehmen entspricht. In der Regel ist der Eigenkapitalgeber am Fortbestand des Unternehmens interessiert. Fremdkapitalgeber kein Interesse am Unternehmen nur entscheident, dass der vereinbarte Zins und Kredit getilt wird. Es besteht ein Schuldverhältnis unabhängig vom geschäftlichen Erfolg keine Mitbestimmungsrechte und Haftung
- -"Aufsichtsrechtliches Verbot traditioneller Kreditfinanzierung für Versicherungsunternehmen"- Wie wird das in § 7 Abs. 2 VAG geregelte Prinzip genannt ? Singularitätsprinzip Im § 7 Abs. 2 VAG geregelt, dass VR nur solche Geschäfte betrieben werden dürfen, welche mit Versicherungsgeschäften in unmittelbaren Zusammenhang stehen. Da sich damit die geschäftliche Tätigkeit stark einengt, wird diese Norm als Singularitätsprinzip bezeichnet.
- -"Aufsichtsrechtliches Verbot traditioneller Kreditfinanzierung für Versicherungsunternehmen"- Schließt der § 7 Abs. 2 VAG alle versicherungsfremden Geschäfte aus ? § 7 Abs. 2 VAG schließt nicht alle versicherungsfremde Geschäfte aus Die Verbotsregelung ist auf Geschäfte beschränkt, welche die erforderliche finanzielle Ausstattung der Versicherungsunternehmen gefährden könnten.
- -"Aufsichtsrechtliches Verbot traditioneller Kreditfinanzierung für Versicherungsunternehmen"- Mit welchem Argument überwacht die BaFin das Verbot der Kreditaufnahme ? Finanzgeschäfte dürfen nur durch Eigenmittel betrieben werden. Sichert den Bestand und mindert Risiken. Unabhängigkeit am Kapitalmarkt.
- -"Aufsichtsrechtliches Verbot traditioneller Kreditfinanzierung für Versicherungsunternehmen"- Was versteht man unter dem Leverage-Effekt (Hebelwirkung) Und geht dieses "System" immer auf ? Sind die Kosten für zusätzliches Fremdkapital niedriger als die Gesamtkapitalrentabilität, wird durch die Aufnahme von noch mehr Fremdkapital die Eigenkapitalrentabilität gesteigert Denn beträgt die Gesamtkapitalrendite zum Beispiel 15% und der Fremdkapitalzins 10%, lohnt es sich, noch mehr Fremdkapital aufzunehmen. Der Grund ist simpel: Das Unternehmen muss in diesem Fall lediglich 10% Zinsen für ihr zur Verfügung gestelltes Kapital bezahlen, erwirtschaftet aber eine (Gesamtkapital-)Rentabilität von 15%. In der Praxis funktioniert das Modell jedoch nur bis zu einem bestimmten Grad. Grund dafür ist die Bonität des Unternehmens. Diese nimmt natürlich ab, wenn sich das Unternehmen immer weiter mit Krediten eindeckt bzw. verschuldet
- "-Rahmenbedingungen und Beurteilungskriterien der Vermögenslage-" Kann die Kapitalanlagepolitik völlig frei erfolgen ? (Welche Gesetze) Die Kapitalanlagepolitik eines Versicherungsunternehmens kann nicht völlig frei erfolgen. Sie unterliegt verschiedenen Einflussfaktoren Anlagevorschriften : Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) Anordnungen und Verwaltungsgrundsätzen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Der Zweck dieser Anlagevorschriften ist es sicherzustellen, dass das Versicherungsunternehmen seinen eingegangenen Verpflichtungen jederzeit nachkommen kann.
- "-Rahmenbedingungen und Beurteilungskriterien der Vermögenslage-" Aus welchen Positionen ergibt sich das gebundene Vermögen? Das Sicherungsvermögen und das übrige gebundene Vermögen ergeben das gebundene Vermögen.
- "-Rahmenbedingungen und Beurteilungskriterien der Vermögenslage-" Wo werden die Zielvorgaben der Vermögenslage geregelt ? (Gesetzestext) § 54 Abs 1. VAG Das Vermögen ist so anzulegen, dass möglichst große Sicherheit und Rentabilität bei jederzeitiger Liquidität des Versicherers unter Wahrung angemessener Mischung und Streuung erreicht wird.
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