Fachwirt für Versicherung und Finanzen (Fach) / Steuerung und Führung im Unternehmen 1. Kapitel (Lektion)

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Fragestellungen zum Thema Steuerung und Führung im Unternehmen Als Quelle diente (C)2013 Verlag Versicherungswirtschaft GmbH (nur Auszüge und dann möglichst auch in eigenen Worten)

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  • "-Rahmenbedingungen und Beurteilungskriterien der Vermögenslage-" Grundsatz der Sicherheit - Welches Gebot ist hier gefragt .. was soll ausgeschlossen werden ? Im Hinblick auf die Erfüllbarkeit der Verträge ist dem Gebot der möglichst großen Sicherheit,, unbedingt Vorrang einzuräumen. Gegenwärtige und erkennbare zukünftige Risiken sind bei der Kapitalanlage auszuschließen. Diese möglichst risikofreie Vermögensverwaltung erfordert eine permanente Überwachung und schließt spekulative Anlagen aus.
  • "-Rahmenbedingungen und Beurteilungskriterien der Vermögenslage-" Grundsatz der Rentabilität Unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen müssen Vermögensanlagen einen nachhaltigen Ertrag erzielen. Eine Mindestrendite ist nicht vorgeschrieben. Nicht akzeptabel ist allerdings eine Verzinsung, die unterhalb der rechnungsmäßigen Verzinsung der Deckungsrückstellung liegt. Dies würde zu einem Fehlbetrag führen.
  • "-Rahmenbedingungen und Beurteilungskriterien der Vermögenslage-" Grundsatz der Liquidität (Wie muss die Vermögensanlage strukturiert werden?) Ein VU muss seine fälligen Zahlungsverpflichtungen jederzeit erfüllen können. Es muss daher so geplant werden, dass ein geschäftsnotwendiger Betrag an liquiden oder problemlos liquidierbaren Anlagen verfügbar ist.
  • "-Rahmenbedingungen und Beurteilungskriterien der Vermögenslage-" Grundsatz der Mischung und Streuung Einseitige Anlagepolitik soll vermieden werden  Risikoausgleich zwischen den Anlagen  Verschiedene Anlageformen (Mischung) und verschiedene Schuldner (Streuung)
  • "-Rahmenbedingungen und Beurteilungskriterien der Vermögenslage-" Interdependenzen zwischen den Anlagegrundsätzen - Wo wird das Spannungsverhältnis der Vermögenslage dargestellt ? Und wie wird es gelöst ? Das „magische Dreieck“ der Vermögensanlage veranschaulicht das Spannungsverhältnis. (Sicherheit, Liquidität und Rentabilität ) Der Grundsatz der Mischung und Streuung berücksichtigt die in Konflikt stehenden Kapitalanlagegrundsätze und führt damit zu einem Kompromiss.
  • "-Rahmenbedingungen und Beurteilungskriterien der Vermögenslage-" Wo nimmt das"Sicherungsvermögen" einen großen Anteil in der Bilanz ein ? Das Sicherungsvermögen nimmt einen großen Anteil auf der Aktivseite der Bilanz ein Es dient dem VN und soll dessen Ansprüche im Insolvenzfall des VR schützen.
  • Beachtung der währungskongruenten Bedeckung Kapitalanlagen sind zum größten Teil in der Währung zu erfolgen, in der die Verpflichtungen eingegangen worden sind.
  • Beachtung des Belegenheitsprinzips Prinzip, nach dem die Anlage des versicherungstechnischen Fremdkapitals in dem Staat bzw. in der Wirtschaftszone (z.B. Europäische Union) erfolgen soll, in dem auch die zugrunde liegenden Versicherungsgeschäfte getätigt wurden.
  • Was versteht man unter dem "freien Vermögen" ? Vermögenswerte, die nicht zum gebundenen Vermögen gehören, also Gegenwerte der Passiva eines Versicherungsunternehmens darstellen, die nicht versicherungstechnischer Natur sind. Im Gegensatz zum gebundenen Vermögen unterliegt das freie Vermögen keinen besonderen Anlagevorschriften.
  • Was versteht man unter dem gebundenem Vermögen ? Nach § 54 VAG bilden die Bestände des Sicherungsvermögens und das sonstige gebundene Vermögen (vgl. dazu § 54 V VAG) gemeinsam das gebundene Vermögen. Der Umfang des sonstigen gebundenen Vermögens entspricht der Summe aus den Bilanzwerten der versicherungstechnischen Rückstellungen und der aus Versicherungsverhältnissen entstandenen Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten, die nicht bereits zum Sicherungsvermögen gehören. Das gebundene Vermögen unterliegt bes. Anlagevorschriften, die in § 54 VAG und der Anlageverordnung (AnlV) festgelegt sind. In Abgrenzung zum gebundenen Vermögen vgl. auch freies Vermögen.
  • Wozu tragen die Strukturvorgaben Mischung und Streuung bei? Wie ist der Risikoausgleich machbar ? Einseitige Anlagepolitik wird vermieden und ein Risikoausgleich zwischen den Anlagen hergestellt. Risikoausgleich durch eine Verteilung der Anlagen auf verschiedene Anlageformen (Mischung) und verschiedene Schuldner (Streuung).
  • Was versteht man unter Facilitymanagement ? Verwaltung und Bewirtschaftung von Gebäuden, Anlagen Einrichtungen
  • Wie sieht das magische Dreieck“ der Vermögensanlage aus ?  Sicherheit   Rendite                                                               Liquidität
  • Was versteht man unter der "Investitionsrechnung" ? In welche "Verfahren" wird hierbei unterschieden ? Mit der Inverstitionsrechnung sollen die finanziellen Konsequenzen einer Investition quantifiziert und verdichtet werden, um darauf aufbauend eine Entscheidungsempfehlung zu bieten. Die Investitionsrechnung ist die Hauptentscheidungshilfe bei Investitionsentscheidungen.Unterschieden wird in:  Statische Verfahren= Verwendet periodische Erfolgsgrößen der Kosten und Erlösrechnung. Durchschnittswerte werden gebildet.  Dynamische Verfahren = Betrachtung mehrere Perioden unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit.
  • Beschreiben Sie die Kapitalwertmethode Durch Abzinsung auf den Beginn einer Investition werden Zahlungen, die zu beliebigen Zeitpunkten anfall, vergleichbar gemacht. Der Kapitalwert einer Investition ist die Summe der Barwerte aller durch diese Investition verursachten Zahlungen (Ein-Auszahlungen) Eine Investition ist vorteilhaft, wenn ihr Kapitalwert größer als Null ist. Diese Methode kann zu Fehlentscheidungen führen, da sie die Annahme des vollkommenen Kapitalmarks voraussetzt, damit insbesondere die Annahme der Gleichheit von Soll- und Habenzinssatz.
  • Beschreiben Sie die Annuitätenmethode Hier wird der Kapitalwert einer Investitioin auf die Nutzungsdauer verteilt. Die Zahlungsfolge aus Einzahlungen und Auszahlungen wird so in die sogenannte Annuität umgewandelt. Im Gegensatz zum Kapitalwert wird also nicht der Gesamtzielwert ermittelt, sonder der Zielwert pro Periode. Eine Investition ist dann positiv zu beurteilen, wenn die Annuität größer oder gleich Null ist. In diesem Fall erhält man mindestens das eingesetzte Kapital, verzinst mit dem Kalkulationszinsfuß zurück.
  • Beschreiben Sie den Internen Zinsfuß Wozu eignet sich diese Methode ? Stellt die Rendite eine Investitionsprojekts dar. Das Projekt mit dem höchsten internen Zinssatz wird gewählt. Der interne Zinsfuß stellt den Abzinsungsfaktor dar, bei dessen Verwendung die diskontierten künftigen Zahlungen dem heutigen Preis entsprechen. Ist dieser Zinsfuß größer als der Kalkulationszinsfuß, ist die Investition wirtschaftlich. Eignet sich zur Beurteilung von Einzelinvestitionen in unvollständig definierten Szenarien.
  • Beschreiben Sie die Amortisationsdauer (Pay-off-Methode) ist ein Verfahren der statischen Investitionsrechnung Zur Ermittlung der Kapitalbindungsdauer einer Investition. Eingesetztes Kapital und die jährlichen Rückflüsse des Investitionsobjekts müssen Es gibt die Statische Amortisationsrechnung Dynamische Amortisationsrechnung
  • Was versteht man unter der Leistungsrechnung Kennt man die angefallenen Kosten, so stellt sich danach die Frage, wem die Kosten zuzuordnen sind und welche Leistung die Kosten verursacht hat. Die Zurechnung ist die Leistungsrechnung. Kosten- und Leistungsrechnung sind eng miteinander verbunden.
  • Was liefert die Kosten- und Leistungsrechnung dem Unternehmen ? Zur Erreichung der Unternehmensziele liefert die Kosten- und Leistungsrechnung einen wertvollen Beitrag. Informationen über die Rentabilität einzelner Produkte. Vergleichsgrundlage einzelner Funktionsbereiche innerhalb des Unternehmens und anderer Versicherer geschaffen. Für das Management lässt sich so die Frage beantworten: Können wir kostengünstiger arbeiten als die Mitbewerber?
  • Was ist ein großes Problem der Kosten-und Leistungsrechnung ? Eine exakte Abbildung und Verteilung der Kosten gibt es nicht. Beispiel: Kosten für die Imagekampagne Wieviel Zeit wird in die Tätigkeit in einer Projektgruppe neben den normalen Tagesaufgaben investiert ? Welcher Lohnkostenteil entfällt auf das Projekt ?
  • Nennen Sie die Kosteneinflussgrößen Produktivität Technisches Umfeld, z.B EDV-Unterstützung Betriebsgröße Produktpalette Faktorkosten, z.B. Löhne, Mieten, Rohstoffpreise
  • Wie lassen sich Kostenverläufe unterteilen ? konstant (keine Veränderung) linear  (konstant steigend oder fallend) degressiv (unterproportional steigend oder fallend) progressiv (überproportional steigend oder fallend) sprungfix (innerhalb bestimmter Intervalle konstant)
  • Was versteht man unter der "Vollkostenrechnung" mit Bsp. und Lösung hierfür.. -Verteilung aller anfallenden Kosten im Unternehmen Diese Verteilung ist nicht einfach, bestimmte Kosten schwer zuzuordnen  Bsp.  Facility-Management oder der Unterhalt der Betriebskantine, an dem alle Funktionen im Unternehmen teilhaben. LÖSUNG:  Kostenschlüssel entwickeln, die möglichst nachvollziehbar die Kosten anhand bestimmter Parameter verteilen. Möglich wäre z.B. eine Verteilung nach Bürofläche oder nach Mitarbeiterzahl.
  • Ein Beispiel der Kostenartenrechnung lautet .. Erfassung der Personalkosten mit den Unterkostengruppen "Innendienstpersonalkosten" und Außendienstpersonalkosten, welche dann jeweils weiter unterteilt werden können.
  • Ein Beispiel für die Kostenstellenrechnung lautet... ..ist die Zuordnung der Kosten für den Umzug der Geschäftsstelle München nach Neuharlingersiel. Diese sind der Kostenstelle "Geschäftsstelle Neuharlingersiel" zuzuordnen.
  • Ein Beispiel für die Kostenträgerrechnung lautet.. Ein Kostenträger im Versicherungsunternehmen ist z.B. der Unfallversicherungsbereich. Die Einnahmen bestehen aus den Beiträgen zu den Unfallversicherungen, die Aufwendungen (oder Kostenträgerkosten) aus den Produkterstellungs- Schaden- und Vertriebskosten.
  • Wie werden Gemeinkosten auch noch bezeichnet ? Overheadkosten
  • Wozu dient die Deckungsbeitragsrechnung ? (Wovon ist der Unternehmenserfolg abhängig) Dient der Ermittlung des Betriebsergebnisses (USA) Unternehmenserfolg nicht nur vom Verkaufserfolg, sondern auch von der Produktinsmenge abhängig ist. Bei der Produktion eines Gutes entstehen fix und variable Kosten Verteilt man die fixen Kosten auf die produzierten Stücke, so ist klar, dass der Kostenanteil pro Stück geringer wird, wenn mehr Stücke produziert werden.
  • Wie ist bei der Deckungsbeitragsrechnung zu unterscheiden ? Zwischen einstufiger und mehrstufiger Rechnung ist zu untescheiden.
  • Welche Methoden gibt es zur Bestimmung der Preisuntergrenze ? strategische Preisuntergrenze finanzwirtschaftliche Preisuntergrenze erfolgswirtschaftliche Preisuntergrenze
  • Was wird z. B. als Stichtagsgröße bezeichnet ? Gewinn wird i. d. R. als Stichtagsgröße gemessen
  • Definieren Sie den Begriff “Solvabilität” und begründen Sie die Bedeutung für die Versicherungswirtschaft. Solvabilität begründet die Sicherheit des Unternehmens und die Garantie, den Leistungsversprechen gegenüber den Versicherungsnehmern jederzeit nachkommen zu können.
  • Entscheidungsmodelle helfen dem Entscheider in Bezug auf Handlungskriterien und die Prognose von Handlungskonsequenzen, die eventuell günstige Alternativen herauszufinden. Definieren Sie die drei Kategorien mit den Ausgangsfragen vor einer Entscheidungsfindung. Der Aktionenraum umfasst alle möglichen Aktionen                                                       Welche Aktionen stehen zur Verfügung Der Zustandsraum definiert die Menge aller möglichen Umweltzustände                       Welche Umweltzustände können herrschen? Die Ergebnisfunktion ist die Kombination aus Aktionen- und Zustandsraum                   Welche möglichen Ergebnisse können erzielt werden?
  • Versicherungsunternehmen bedienen sich verschiedener Modelle der Versicherungstechnik und der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Jedes Versicherungsunternehmen versucht auf unterschiedliche Weise, zukünftige Ereignisse zu prognostizieren. Erläutern Sie in diesem Zusammenhang das versicherungstechnische Risiko und die Auswirkungen für die Beitragskalkulation. Das versicherungstechnische Risiko besteht in der Abweichung vom kalkulierten zum tatsächlichen Schadenaufwand. Realisiert sich das versicherungstechnische Risiko (z. B. durch Umweltschäden), so genügt der kalkulierte Beitrag nicht mehr zur Deckung der höheren Schadenaufwendungen. Es ist daher eine Anhebung der Prämie erforderlich. Um möglichst konstante Prämien zu erreichen, ist daher ein Sicherheitszuschlag einzukalkulieren. Im Rahmen der bilanziellen Möglichkeiten sind dafür Gelder aus Jahren mit geringer Schadenquote zurückzustellen
  • Kosten- und Leistungsrechnung sind Teil des betrieblichen Rechnungswesens in einem Versicherungsunternehmen. Stellen Sie Vollkostenrechnung und Teilkostenrechnung gegenüber und erläutern Sie die Auswirkungen der unterschiedlichen Kostenrechnungskonzepte für die Preisuntergrenze Die Vollkostenrechnung verteilt alle im Unternehmen anfallenden Kosten auf die jeweiligen Produkte.  Die Teilkostenrechnung dagegen ordnet nur die eindeutig zuordenbaren Kosten zu, bestimmte fixe Kosten werden z. B. nicht aufgeteilt. Folge der unterschiedlichen Kostenaufteilungen ist, dass die Preisuntergrenze in der Vollkostenrechnung i. d. R. über der Preisuntergrenze in der Teilkostenrechnung liegt.
  • Was ist ein "Strukturvertrieb" ? Das System "Strukturvertrieb", auch Multi-Level-Marketing genannt, kommt aus den USA und ist ein Vertriebssystem: Selbstständige Mitarbeiter (§34 HGB) vertreiben Produkte. Multilevelmarketing findet sich daher in verschiedenen Branchen wieder. Zum Beispiel Haushaltswaren, Reinigungsmittel, Schmuck, Finanzdienstleistungen u.v.m.Das Prinzip: Ein Mitarbeiter einer höheren Hierarchiestufe wirbt neue Mitarbeiter an, die ihrerseits Mitarbeiter werben. Alle zusammen vermitteln Produkte an die Kunden und erhalten dafür eine Provision. Beim Strukturvertrieb wird eine vorher festgelegte Provision auf die verschiedenen Ebenen aufgeteilt. In der Vergangenheit sind Strukturvertriebe häufiger in die Diskussion geraten, weil manche Mitarbeiter schlecht ausgebildet sind und nicht alle bedarfsorientiert beraten/verkaufen. Durch die Zunahme der Regulierung seitens der EU sind immer mehr Strukturvertriebe angehalten, ihre Mitarbeiter einer staatlichen Prüfung zu unterziehen. Vorreiter ist die Finanzdienstleistungsbranche mit der vorgeschriebenen IHK-Prüfung für Berater. Es gibt also auch durchaus seriöse Unternehmen, die nach diesem System arbeiten. Sie schaffen transparentere Strukturen. Sie versuchen, keine Abhängigkeiten bei ihren Mitarbeitern zu erzeugen. Auf diese Art und Weise kann das System nicht zusammenbrechen. Es wird von einigen Versicherungsgesellschaften im Vertrieb praktiziert. Merkmale: Abschlussvermittler in Strukturvertrieben erhalten von den für die Vertriebsorganisation vorgesehenen Vermittlungs-Provisionen z.B. ca. 20 %.Die Führungshierarchien in Strukturvertrieben („Multi-Level-Marketing“) bestehen aus bis zu 15 Stufen.Die Auswahl, Einstellung und Führung von Mitarbeitern erfolgt bei Strukturvertrieben auch durch neue Mitarbeiter, die hierzu selbst zu Beginn ihrer Tätigkeit bereits befugt sind und sich eigene Strukturen aufbauen können.Das Prinzip der Strukturvertriebe basiert zum Großteil auch auf nebenberuflich tätigen Mitarbeitern.Mitarbeiter in Strukturvertrieben konzentrieren sich auf den Verkauf nur einzelner oder eines einziges Produkts, das sie in der Regel bereits im ersten Gespräch mit den Kunden vermitteln.Nicht jeder Direktvertrieb ist ein Strukturvertrieb, und nicht jeder Strukturvertrieb arbeitet unseriös. Es muss immer der Einzelfall betrachtet werden.