Neurologie STEX (Fach) / Querbeet (Lektion)

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  • Pat. mit 1-2 epileptischen Anfällen/Jahr, unauffälligem Provokations-EEG, normalem psychischen Befund und keiner hereditären Belastung. Vorgehen? Reine Beobachtung ohne medikamentöse Therapie 
  • Fokale (auch sekundär generalisiert) Epilepsie - Therapie 1. Wahl: Lamotrigin, Levetiracetam2. Wahl: Carbamazepin, Gabapentin, Valproat,
  • Primär generalisierte idiopathische Epilepsie - Therapie 1. Wahl: Valproat; 2. Wahl: Lamotrigin
  • Therapie Absence Epilepsie Valproat, Ethosuximid (Bevorzugt im Schulkindesalter)
  • Status epilepticus Definition: Über mehr als 5 min anhaltender tonisch-klonischer Anfall oder über länger als 20-30min anhaltender fokaler Anfall oder Absence bzw. rezidivierende Anfälle, zwischen denen keine vollständige Normalisierung eintrittDer Status epilepticus ist eine lebensgefährliche Situation (mehr als 5% der Fälle enden letal)! CAVE Hirnödem bedrohlicher Anstieg der Körpertemperatur Rhabdomyolyse zerebralen Herz-Kreislauf-Versagen kommen!
  • Temporallappenepilepsie - Definition Häufigste fokale Epilepsie Kategorie: Komplex-fokaler (partieller) Anfall (mit Bewusstseinsstörung)
  • Temporallappenepilepsie - Klinik Klinik 1. Stadium: Aura  2. Stadium: Motorische Symptome (Oro-alimentäre Automatismen wie z.B. Schmatzen; stereotype Symptomatik), vegetative Symptome , zudem Geruchs- und Geschmacksmissempfindungen; Bewusstseinsveränderung ,dabei treten Patienten auf der Stelle oder laufen umher 3. Stadium: Ende des Anfalls, Reorientierungsphase und Amnesie für das Anfallsgeschehen Weitere Besonderheiten Gruppiertes Auftreten der Anfälle innerhalb weniger Tage Sekundäre Generalisierung Beeinträchtigung des limbischen Systems (Libido, Zyklusstörung)
  • Frontallappenepilepsie Kategorie: Einfach-fokal (ohne Bewusstseinsverlust), ggf. mit march of convulsion (von einem Gebiet ausgehend mit Ausbreitung auf eine Körperhälfte meist von distal nach proximal) , Todd'sche Parese (postiktale Lähmung des betroffenen Gebietes) oder unbestimmten Sprachäußerungen oder Sprechhemmung (sog. speech arrest); Blickdeviation nach kontralateral möglich (zur gesunden Seite, vom epileptischen Herd weg)
  • Okzipitallappenepilepsie Klinik Meist einfach fokale Anfälle mit visuellen Halluzinationen samt Übergang in komplex fokalen Anfall
  • Pat. 40 Jahre, wach, ängstlich, fragt stereotyp, nach Geschlechtsverkehr, nach 24h Rückkehr der Erinnerungsfähigkeit Transient globale Amnesie
  • Narkolepsie - Klinik Hypersomnie Imperativer Schlafdrang/Schlafattacken (Kurze Attacken <30 min) Kataplexie (REM-like, affektiver Tonusverlust der Muskulatur, Sturz; häufig emotinaler Auslöser; kann auch nur Gesichts- oder Nackenmuskulatur betreffen) Schlaflähmung (erhaltenes Bewusstsein, Immobilität in der Ein- und Aufwachphase) Hypnagoge Halluzinationen Automatisches Verhalten Weitere Symptome: Depression, Potenzstörungen
  • Narkolepsie - Diagnostik Schlaftagebücher und Narkolepsie-Fragebögen Multipler-Schlaf-Latenz-Test: Objektivierung der Einschlafneigung Polysomnographie Sleep onset REM-Phasen (SOREM): Verfrühter Rapid Eye Movement-Schlaf → Verkürzte REM-Latenz (<20 Minuten, normal ca. 60 Minuten) in mindestens 2 von 5 EinschlaftestphasenFrühes Einschlafen: Verkürzte Einschlaflatenz (<8 Minuten)
  • Narkolepsie - Therapie Allgemein Strukturierung des Schlafrhythmus: Tagesschlafphasen einplanen, um imperativen Schlafdrang zu mindern Psychosoziale Beratung mit Aufklärung von bspw. Familie und Arbeitgeber (Narkoleptiker brauchen eine Schlafmöglichkeit am Arbeitsplatz) MedikamentösTherapie der ersten Wahl: Modafinil
  • MIgräne - Definition Episodisch rezidiverende, überwiegend (60%) eiseitige Kopfschmerzen, die mit Nausea und Erbrechen, oft auch mit fokalen neurologischen Symptomen (Aura) einhergehen.
  • Migräne - Kopfschmerz Kopfschmerzen Lokalisation: Ca. 60% einseitig , insbesondere frontal, frontotemporal, retroorbital Dauer: 4-72 Stunden Verlauf: Langsam zunehmender Schmerz Charakter: Pulsierend, bohrend, hämmernd
  • Migräne mit Aura (Migraine accompagnée) Anfallsweise auftretende, reversible fokale neurologische Symptome (meist vor Kopfschmerz)Beteiligung des Sehnervs (Migraine ophthalmique) Photopsien (Flimmerskotom) von parazentral nach peripher wandernd Lichtblitze Grelle Farbwahrnehmung Gezackte Grenzlinie Fortifikationsspektren  ParesenSensibilitätsstörungen, ParästhesienSchwindelAphasie
  • Medikamenten-induzierter Kopfschmerz - Klinik und Therapie Täglicher, holozephaler, dumpfer Dauerkopfschmerz Müdigkeit, Übelkeit, Lärm- und Lichtempfindlichkeit möglich Vorübergehende Besserung nach Analgetikaeinnahme Therapie: Komplettes Absetzen aller Analgetika, ggf. unter stationärer Therapie Häufig bei Patienten mit primärem Kopfschmerz
  • Akute Migräneattacke - Therapie Eine möglichst frühe und hochdosierte Medikamenteneinnahme ist häufig entscheidend für den Therapieerfolg Leichte bis mittelstarke Migräneattacke: Mittel der 1. Wahl sind NSAR (ASS oder Ibuprofen) und andere Nichtopioidanalgetika (z.B. Paracetamol) Mittelschwere bis schwere Migräneattacke: Triptane (z.B. Sumatriptan)
  • Welches Medikament sollte bei der akuten Migränetherapie immer mit appliziert werden? Antiemetikum z.B. MCP oder Dromperidon beim Kind
  • Status migraenosus Migräneattacke, die länger als 3 Tage anhältTherapie: Glukokortikoide → Einmalige Gabe von Prednison oder Dexamethason
  • Prophylaxe Migräne Nicht medikamentös Lebensstiländerung Neuraltherapie Akupunktur Medikamentös β-Blocker Topiramant (Kalziumkanalblocker) Flunarizin (Antiepileptikum)
  • Hunter-Glossitis Der B12-Mangel führt zu einer Atrophie der Zungenschleimhaut, die sich klinisch glatt-rot und brennend darstellt.
  • Funikuläre Myelose - Klinik Sensibel: Distal symmetrische, aufsteigende Hypästhesien (Ausfallmuster kann querschnitt- oder polyneuropathieähnlich sein), Parästhesien, Pallhypästhesie, Schmerzen der unteren Extremität, Gangunsicherheit (spinale Ataxie, Romberg-Stehversuch positiv), Visusverschlechterung Motorisch: Spastische Paraparese (Reflexe initial ↑, später ↓, positives Pyramidenbahnzeichen) Vegetiativ: Impotenz, Blasenstörung Drepressive/paranoide Symptomatik
  • Dissoziierte Empfindungsstörung Durch Verletzung des Vorderseitenstranges hervorgerufene Sensibilitätsstörung der protopathischen Sensibilität bei intakter epikritischer Sensibilität und Tiefensensibilität (die Hinterstrangbahnen sind intakt)
  • Wallenberg-Syndrom Definition: Hirnstamminfarkt, dorsolaterales Oblongata-Syndrom Allgemein: Schwindel, Nystagmus Homolateral: Horner, dissoz. Sens. Gesicht, Gaumensegelparese, Hemiataxie Kontralateral: dissoz. Sens.
  • Autotopagnosie Körperschemastörung, bei der die Patienten Schwierigkeiten mit der Orientierung am eigenen Körper haben. Dies kann z.B. dadurch auffallen, dass die Patienten der Aufforderung, bestimmte Körperteile zu zeigen, nicht folgen können.
  • Meningoradikulitis Bannwarth Frühe Neuroborreliose Mit peripherer, doppelseitiger Fazialisparese und Augenmuskelparesen Nächtlich betonte, radikuläre Schmerzen, Parästhesien und Paresen Zeichen einer lymphozytären Meningitis Polyneuropathie (vom Multiplex-Verteilungstyp, asymmetrisch)
  • Lhermitte-Zeichen Hinweis auf eine multiple Sklerose: Beim Vornüberbeugen des Kopfes kommt es zu elektrisierenden Missempfindungen entlang der Wirbelsäule.
  • Simpson-Test Aufwärtsblick provoziert bei MG eine Ptosis
  • Einteilung SHT Leichtes SHT = GCS-Score 13-15Mittelschweres SHT = GCS-Score 9-12Schweres SHT = GCS-Score ≤ 8 Indikation zur endotrachealen Intubation: Bei Werten ≤ 8 zur Sicherung der Atemwege und Gewährleistung einer suffizienten Beatmung
  • Hirndruckzeichen Akut: Kopfschmerzen (diffus, morgens stärker) Übelkeit und Erbrechen Chronisch Antriebsstörung
  • Zwischenhirnsyndrom Zunehmende Vigilanzstörung Beuge- und Strecksynergismen mit Beugung von Armen und Streckung der Beine (sog. Dekortikationshaltung) Erhöhter Muskeltonus und Nackensteife (Spastik) Pupillenreflex erhalten Lebhafte Muskeleigenreflexe Pathologische Reflexe Cheyne-Stokes-Atmung
  • Mittelhirnsyndrom (Mesencephales Syndrom) Überstreckung von Rumpf und allen Extremitäten, Arme adduziert und innenrotiert, Finger gebeugt → sogenannte Dezerebrationshaltung Erhöhter Muskeltonus mit gelegentlichem Opisthotonus Pupillenreflexe träge oder nicht mehr vorhanden  Lebhafte Muskeleigenreflexe Pathologische Reflexe Tachypnoe (Maschinenatmung)
  • Was ist die Indikation für die Gabe von Glukokortikoiden bei erhöhtem Hirndruck? Glukokortikoide (z.B. Dexamethason) bei Hirntumor und Metastasen zur Senkung des intrakraniellen Drucks, bei der bakteriellen Meningitis im Rahmen der Primärtherapie Nicht indiziert bei SHT oder ischämischem Schlaganfall!
  • Wo liegen angeborene Aneurysmen des Circulus Wilisii am häufigsten? A. commicans anterior (30%), A. carotis interna, A. communicans posteiror und A. cerebri media (jeweils 20%)
  • Epidurales Hämatom - Klinik Meist ausgehend von rupturierter A. meningea media nach Schädel-Hirn-Trauma Postoperativ (nach intrakraniellen Eingriffen)
  • EDH - cCT Bikonvexe , hyperdense Raumforderung Meist temporoparietal lokalisiert , scharf abgegrenzt  Ggf. begleitende Kalottenfraktur
  • EDH - Klinik Symptome können sich direkt nach dem Trauma oder mit einer gewissen Latenz manifestieren Typisches "symptomfreies Intervall" nach Bewusstseinsverlust: Bewusstlosigkeit → Kurzzeitige Wiedererlangung des Bewusstseins → Erneute Eintrübung  Kopfschmerzen, Übelkeit/Erbrechen, Unruhe, Beeinträchtigung der Vigilanz (somnolent bis komatös) HäufigIpsilaterale Mydriasis: Bedingt durch Druckläsion des N. oculomotorius und folglichem Ausfall des parasympathisch innervierten M. sphincter pupillae Kontralaterale Herdsymptomatik/Hemiparese: Bedingt durch Druckläsion der Kerngebiete der Großhirnrinde
  • Assoziation/Prädisposition SDH Hohes Alter  Gerinnungshemmung
  • SDH - Klinik Symptome können sich direkt nach dem Trauma oder langsam über mehrere Wochen entwickeln Akuter Verlauf Kopfschmerzen, Übelkeit/Erbrechen, Beeinträchtigung der Vigilanz (somnolent bis komatös) Häufig ipsilaterale Mydriasis (auch beidseitig möglich)  und kontralaterale Herdsymptomatik/Hemiparese  Subakuter oder chronischer Verlauf auch über einen Zeitraum von mehreren Wochen möglich: Kopfdruck, psychomotorische Verlangsamung und mnestische Funktionseinschränkungen
  • SDH - Diagnostik cCT: Zu Beginn hyperdense, im Verlauf hypodense sichelförmige,nicht gut abgrenzbare Raumforderung entlang der Schädelkalotte; KM-Applikation bei unklaren Befunden; später Vernarbung und EinkapselungMRT Nicht indiziert bei Verdacht auf akutes Subduralhämatom Im chronischen Stadium ist eine Bestimmung des Alters der Läsion möglich Hyperintense Raumforderung CAVE: In der koronaren Schnittbildführung tlw. bikonvex erscheinende Form (Verwechslungsgefahr zu einem epiduralen Hämatom)
  • Akute Leitsymptome - SAB Plötzlicher Vernichtungskopfschmerz , der sich über den gesamten Kopf ausbreitet (holozephal) und in den Nacken und Rücken ausstrahlt Vegetative Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbruch, Störungen der Kreislauffunktion Beeinträchtigung der Vigilanz (somnolent bis komatös; nur ein geringer Teil bricht sofort bewusstlos zusammen) und Ausbildung eines Meningismus (bis hin zur Ausbildung eines Opisthotonus)
  • SAB - Prodromi Warnblutung ("warning leak")⇒ Heftiges Kopfschmerzereignis Tage bis Wochen zuvor durch sogenannte Warnblutung mit sehr hoher Gefahr einer Rezidivblutung Wird oft vom Patienten nicht ernst genommen und/oder vom Arzt nicht erkanntAugenmuskelparesen ⇒ Durch Druck des wachsenden Aneurysmas auf die motorischen Augenmuskelnerven
  • Vasospasmusprophylaxe SAB Calciumantagonisten, z.B. Nimodipin i.v. bei Diagnosesicherung
  • SAB - Komplikationen Rezidivblutung (20% der Fälle) innerhalb der ersten 2 Wochen Die Gefahr ist 24h nach der Blutung am höchsten. 25% rezidivieren innerhalb des ersten Monats, 50% innerhalb des ersten halben Jahres Hydrocephalus (ca. 20% der Patienten) aresorptivus/communicans  occlusus  Vasospasmus (30% der Fälle) ab dem 4. Tag bis 2 Wochen danach Daraus entsteht in einem Drittel der Fälle ein ischämischer Hirninfarkt Tägliche transkranielle Dopplersonographie dient zur Erkennung und Beurteilung des Verlaufs von Vasospasmen  HirnödemHyponatriämie Glaskörperblutung, auch Terson-Syndrom genannt (ca. 20% der Fälle) Epileptische AnfälleKardiale Komplikationen: Herzrhythmusstörungen, Myokardeinblutungen und -ischämien
  • Pseudotumor cerebri - Epidemiologie Betrifft vor allem deutlich übergewichtige, junge Frauen zwischen dem 15. und 45. Lebensjahr
  • Diffuse Kopfschmerzen, durch beidseitige Stauungspapille (selten einseitig) Visusminderung bis zur Erblindung, Schwindel und Tinnitus, deutlich adipöse 30 jährige Frau. V.D.? Pseudotumor cerebri
  • Therapie Pseudotumor cerebri Immer Gewichtsreduktion wdh. Liquorpunktionen Azetazolamid (hemmt Liquorproduktion) kann über eine begrenzte Zeit oral gegeben werden 10-20% bleibende Visusstörung!
  • Hakim-Trias (Normaldruckhydrocephalus) Demenz Inkontinenz und kleinschrittiger breitbasiger Gangstörung
  • Diagnostik Normaldruckhydrocephalus CT/MRT Symmetrische Erweiterung der inneren Liquorräume, bei normalen oder engen äußeren Liquorräumen Periventrikuläre Hypodensität im CT: Wahrscheinlich ein periventrikuläres Ödem bedingt durch das Übertreten von Liquor (Liquordiapedese) Lumbalpunktion Messung des intrathekalen Drucks (ggf. Langzeitdruckmessung) "Diagnosis ex juvantibus": Vorübergehende Besserung der Symptome (v.a. der Gangstörung) bei Entlastungspunktion (30-50 mL) möglich