Produktionsmanagement (Fach) / Produktion (Lektion)

In dieser Lektion befinden sich 103 Karteikarten

Grundlagen des Produktionsmanagement

Diese Lektion wurde von Carston erstellt.

Lektion lernen

  • Was zeichnet Total Quality Control aus? Null-Fehler-Strategie Qualität aus der Sicht des Kunden Kontinuierlicher Verbesserungsprozess Gemeinsame Fehlersuche Standardisierung
  • Was gehört zu Just-in-Time Production (JiT)? Bereitstellung der Teile zur richtigen Zeit, in der richtigen Menge und Qualität entsprechend dem Bedarf am Verbrauchsort. One-Piece-Flow (kleine Losgrößen) Pull-System (Kanban, Supermarkt-Prinzip)  Ausweitung auch auf Zulieferer
  • Was gehört zu Autonomation (Jidoka)? Relativ einfache Automatisierung mit ‚menschlichen Zügen‘ Dezentrale Steuerung Wartung durch Maschinenbediener Fehlerbeseitigung
  • Was gehört zur Flexible Produktion? Mehrfachqualifikation der Mitarbeiter Flexibler Einsatz entsprechend Bedarf Teamarbeit (Identifikation und Motivation durch Gruppe, starker Teamleiter)
  • Welche sind die 7 Verschwendungsarten (Muda)?  Nacharbeit Wartezeit (auch Leerzeit) Lagerbestände Übererfüllung der Kundenanforderungen Bewegungen Überproduktion Transporte
  • Was zeichnet Lean Produktion aus? Streben nach Perfektion  Integration, Teamarbeit Kundenorientierung, Flexibilität und kürzere Produktlebenszeiten Just-in-Time-Logistik („Hol- bzw. Supermarkt-Prinzip“)  prozessbegleitende Qualitätssicherung durch die Arbeitsgruppe hohes Qualifikationsniveau, da hohe Eigen- und Qualitätsverantwortung  flexible Automatisierung und Bestreben,ver-bleibende Komplexität weiter zu reduzieren beschleunigtes “Simultaneous Engineering“ hohe Arbeitszufriedenheit, niedrige Fehlzeiten
  • Geschäftsprozesse in Closed-Loop Supply Chains
  • In welche zwei Ebenen lässt sich die mittelfristige Produktionsplanung zerlegen? aggregierte Nachfrageprognosen und aggregierte Kapazitäten                                                    =                                  Beschäftigungsglättung   detaillierte Nachfrageprognosen, Kundenaufträge ; detaillierte Kapazitäten und aktuelle Lagerbestände                                                 =                        Hauptproduktionsprogrammplanung
  • Was ist Verbrauchsorientierte Bedarfsermittlung ? Gegenstand der verbrauchsorientierten Bedarfsermittlung ist dieErmittlung zukünftiger Bedarfe aus dem in der Vergangenheitbeobachteten Verbrauch  Anwendungsgebiete:  Insbesondere zur Prognose des Primärbedarfs Prognose geringwertiger Verbrauchsmaterialien, falls keine programmorientierte Bedarfsermittlung erfolgen soll
  • Was sind Stücklisten? Stückliste: Aufstellung der Komponenten (z.B. Baugruppen, Teile, Rohstoffe),die für die Fertigung einer Einheit des (End-) Erzeugnisses erforderlich sind.
  • Was ist eine Mengenübersichtstüli? Mengenübersichts-Stüli: Angabe der für ein Erzeugnis insgesamt benötigten Menge an untergeordneten Erzeugnissen
  • Was ist eine Struktur-Stüli ? (Erzeugnis-) Struktur-Stüli: Darstellung aller Bestandteile eines Erzeugnisses gemäß Fertigungsstufe:
  • Was ist eine Baukasten-Stüli? Enthält die Baugruppen und Teile, die direkt in ein Erzeugniseingehen (einstufig!):
  • Was ist eine Dispositions-Stüli? Dispositions-Stüli: Enthält die Baugruppen und Teile eines Erzeugnissesgeordnet nach Dispositionsstufen.
  • Was ist eine Dispositionsstufe? Dispositionsstufe: Gleiche Teile, die mehrfach vorkommen, werden einheitlich in die unterste vorkommende Fertigungsstufe eingeordnet. Enderzeugnisse weisen die Dispositionsstufe Null auf.
  • Was ist der Nettobedarf? Verbleibender (Rest-) Bedarf nach Verrechnung des Anfangsbestandes
  • Was gehört zur Lospolitik? Regel für Losbildung, z.B.: ‘gemäß Eindeckzeit’  ‘feste Losgröße’ ‘Lot for Lot’
  • Vorlaufzeit / Wiederbeschaffungszeit: ? Zeit von Beginn der Auftragsvergabe (Produktion) eines Teiles bis zudessen Verfügbarkeit
  • Was ist Neuaufwurf und Net Change ? Neuaufwurf:  Vollständige Neuberechnung der Auftragsvorschläge innerhalb des Planungszeitraums (d.h. bestehende Auftragsvorschläge früherer Planungsrechnungen werden vollständig gelöscht). Net Change (Änderungsrechnung):  Berechnung der von aktuellen Rahmendaten (wie z.B. Primärbedarfen) ausgehende Änderungen der bestehenden Auftragsvorschläge.
  • Was sind die Vor- und Nachteile der programm- und verbrauchsorientierten Bedarfsermittlung für abhängige Teile ? programmorientiert verbrauchsorientiert- relativ geringe Lagerbestände(Null-Bestandssystem) - Schätzung der Vorlaufzeitproblematisch - hohe Lieferbereitschaft der Teile - hoher Aufwand fürStücklistenerstellung - hoher Speicher- und Rechenaufwand verbrauchsorientiert - z.T. erhebliche Lagerkosten beiAufrechterhaltung einer hohenLieferbereitschaft - Risiko fehlerhafter Bedarfsprognosen(z.B. bei Strukturbruch) - relativ geringer Aufwand (je nachPrognoseverfahren)
  • Was sind Ziel, Gegenstand und Kostenarten der Losgrößenplanung? Gegenstand: Losbildung in der Beschaffung und der Fertigung Ziel: Minimierung der losabhängigen Kosten der Beschaffung / Fertigung Kostenarten: Beschaffungspreise / Herstellkosten  Fixe Bestell-/ Rüstkosten Mengenabhängige Bestell-/ Loskosten
  • Was zählt zu Mengenabhängige Bestellkosten?  Zinsen auf das im Lager gebundene Kapital Lagerbestandsabhängige Versicherungsprämie Verderb / Schwund (abhängig von Lagerdauer) Lagermiete (bei kurzfristiger Anmietung) Transportkosten (mengenabhängig)
  • Schritte beim Kapazitätsabgleich? Vorgaben:  Losgrößen je Periode für Endprodukte, Baugruppen und Teile Arbeitspläne* 1. Durchlaufterminierung: Bestimmung der zeitlichen Lage der aus den periodenbezogenen Losgrößen abgeleiteten Arbeitsgänge (z.B. tagesgenau) 2. Erstellung v. Kapazitätsbelastungsprofilen f. Betriebsmittelgruppen**3. Kapazitätsabgleich (manuell oder interaktiv)
  • Möglichkeiten des Kapazitätsabgleichs? Anpassung der Kapazität an die Belastung:  Überstunden kurzfristige flexibleArbeitszeitregelungen Springereinsatz Heranziehen von Ersatzkapazitäten (insbesondere bei Mehrfachverwendungsmaschinen) Verlagerung von Instandhaltungsarbeiten Erhöhung der Arbeitsintensität Anpassung der Belastung an die Kapazität: Losverschiebung Losteilung (Lossplittung) Auswärtsvergabe
  • Was ist das Ziel und die Aufgabe der Auftragsfreigabe? Aufgaben: Verfügbarkeitsprüfung für den ‘Betriebsauftrag’ anhand des disponiblen Bestandes an Material und Bauteilen Freigabe des Planauftrags ≥ Betriebsauftrag Erstellung der Arbeitspapiere Material- u. Teilereservierung Ziele: Für die anstehende(n) Planperiode(n) sind so viele Planaufträge freizugeben, dass:  (voraussichtlich) keine Leerzeiten an Engpassarbeits-plätzen und keine ‘unnötig großen’ Wartezeiten entstehen Erweiterung: Belastungsorientierte Auftragsfreigabe (siehe Vorl. Prod.-Logistik)
  • Aufgaben der Ablaufplanung? Aufgaben: Es ist festzulegen,  Welcher freigegebene Betriebsauftrag  auf welcher Maschine/ welchem Arbeitsplatz  in welcher Schicht/ zu welchem Zeitpunkt  auszuführen ist.
  • Zielsetzung der Ablaufplanung? Zielsetzungen: monetäre Ziele (Rüstkosten) Zeitziele:  Termineinhaltung (bei Auftragsfertigung) Minimierung der Gesamtdurchlaufzeit (= Min. Wartezeiten) Maximierung der Kapazitätsauslastung (= Min. Leerzeiten) Minimierung der Rüstzeiten Minimierung der Zykluszeit (Zykluszeit: Zeitspanne zwischen Beginnund Ende der Bearbeitung aller Aufträge)> Zielkonflikt? > „Dilemma der Ablaufplanung“
  • Unterschied zwischen Statische / Dynamische Ablaufplanung:? Statische / Dynamische Ablaufplanung:  statisch: Alle Aufträge einer Planperiode stehen zu Beginn der Planperiode zur Bearbeitung bereit. dynamisch: Die Aufträge treffen sukzessiv - d.h. im Laufe der Planperiode im Betrieb ein.
  • Welche Prioritätsregeln gibt es bei der Ablaufplanung? Kürzeste Operationszeitregel (KOZ) Die höchste Prioritätszahl erhält derjenige verfügbare Betriebsauftrag(Arbeitsgang), der die kürzeste Operationszeit (Bearbeitungszeit,Belegungszeit) hat. Schlupfzeitregel (SZ) Die höchste Prioritätszahl erhält derjenige verfügbare Betriebsauftrag(Arbeitsgang), bei dem die Differenz zwischen dem Lieferterminabzüglich der verbleibenden Bearbeitungszeiten und dem Heute-Terminam geringsten ist. First-come-first-served Regel) (FCFS) Die höchste Prioritätszahl erhält derjenige verfügbare Betriebsauftrag(Arbeitsgang), der bereits am längsten in der Warteschlange aufBearbeitung wartet. Dynamische Wertregel (dWT) Die höchste Prioritätszahl erhält derjenige verfügbare Betriebsauftrag(Arbeitsgang), dessen Produktwert (alternativ: Kapitalbindung, Herstellkosten)einschließlich des letzten ausgeführten Arbeitsganges amhöchsten sind.
  • Was ist bei der Kontrolle der Produktionsdurchführung zu beachten? Voraussetzung für die Planung und Steuerung des Produktionsprozesses ist die Fortschrittskontrolle. zu überwachende Planungsdaten: Termine Mengen Kosten Qualität. Erfassung: Laufzettel Datenerfassung am Arbeitsplatz durch manuelle Eingabe in ein Datenendgerät automatische Erfassung (z.B. Schussanzahl einer Druckgießmaschine)
  • Für was steht PPS `? Produktionsplanungs- und Steuerungssysteme(PPS-Systeme)
  • Wozu ist das PPS-System? Das PPS-System bestimmt wesentlich die Flexibilität, Termineinhaltung unddie Kosten des Produktionssystems!
  • Was ist der Gegenstand des Supply Chain Management ? Gegenstand des SCM ist die Supply Chain (Lieferkette ...) bestehend ausmehreren rechtlich selbständigen, durch kooperative Beziehungen miteinander verbundenen Unternehmen, die ihre Zusammenarbeit auf dieProduktionsprozesse und die damit zusammenhängenden Logistikprozesse konzentrieren.
  • Definition des SCM? Das SCM hat die Aufgabe, die organisatorischen Einheiten einer SupplyChain zu integrieren und die Material-, Informations- und Geldflüsse zukoordinieren, sodass die Kundenanforderungen erfüllt und dieWettbewerbsfähigkeit der Supply Chain insgesamt erhöht wird.
  • Was ist das Advanced Planning System (APS): ? Ein Advanced Planning System ist ein hierarchisches Planungssystem zurunternehmensweiten und unternehmensübergreifenden, strategischen,taktischen und operativen Planung des Auftragabwicklungsprozesses. Esergänzt und ersetzt die Planungsfunktionalität eines MRP II-Systems.
  • Was ist der Bullwhip-Effekt? Der Bullwhip(Peitschenhieb-)-Effekt beschreibt das beobachtete Phänomen des Aufschaukelns der Bestände in einem mehrstufigen, dezentral gesteuerten Lagerhaltungssystem.
  • Def.: Recycling i.w.S. ? "Recycling bedeutet im Ergebnis die Rückführung von unerwünschtenstofflichen und energetischen Kuppelprodukten der Produktion und vonRückständen des Güterkonsums in Produktions- und Konsumvorgängen.“
  • Def.: Rückstände ? Unter Rückstände sind alle Material- und Energiemengen zu subsumieren,die nicht angestrebte Kuppelprodukte darstellen.“
  • Def.: Reststoffe, Abfälle ? „Während es sich bei Reststoffen um wiederverwendbare Rückstände unddamit um mögliche Objekte eines Recycling handelt, gibt es bei denAbfällen derzeit keine technischen Verwertungsmöglichkeiten oder es wirdaus ökonomischen Gründen darauf verzichtet.“
  • Ökologische Bewertung von Maßnahmen in der Produktion, wie lauten die 4 Stufen? 1. Stufe: Rückstandserfassung2. Stufe: Rückstandsvermeidung3. Stufe: Rückstandsreduzierung4. Stufe: Rückstandsverwertung
  • Wie funktioniert Rückstandserfassung mit hilfe von Kennzahlen? Kennzahlen – in Form von Produktionskoeffizienten – werden genutzt,um anhand der Menge der produzierten, erwünschten Güter dieentstandenen Rückstände und Abfälle zu berechnen. Kennzahlentypen Reststoffkoeffizienten Ausschusskoeffizienten Verlustkoeffizienten
  • Wie funktioniert Rückstandsreduzierung und -vermeidung mit Hilfe der Rückstandsplanung und alternativen Stüli. und Arbeitsplänen? Neben der Planung der Behandlung der Rückstände ist auch die Prognosevon Art, Zeitpunkt und Menge der zu erwartenden Rückstände erforderlich   Alternative Arbeitspläne sind u.a. auch sinnvoll, um Obergrenzen für denAusstoß an Schadstoffen einzuhalten
  • Heutige PPS Systeme lassen sich auch für das Recycling (i.w.S.) nutzen. Probleme können auftreten bei der ? Planung von mehrstufigen Demontageprozessen (hier sind Demontageaufträge nicht automatisch generierbar.), Auswahl alternativer Demontageoptionen (Demontagepfade) Abbildung variabler (elastischer) Kuppelproduktionsprozesse (bei denen über die Anteile des Outputs entschieden werden kann), Verwendung von Rückständen, die nicht lagerfähig sind.
  • Was ist die Grundidee von Kanban? Karten stellen das Informationssystem dar. Die Steuerung erfolgt dezentral durch die Arbeiter/ Maschinenbediener Es gilt das Holprinzip (Pull-System), vergleichbar mit dem Nachfüllen der Regale (=„Produktion“) im Supermarkt und der Entnahme der Ware durch die Kunden (=„Bedarf“) Die Teile lagern in Standardbehältern (Behälterinhalt: Teile einerSachnummer mit einer eindeutig vorgegebenen Stückzahl) Die (Mindest-) Losgröße entspricht einem Behälterinhalt oder einem kleinen ganzzahligen Vielfachen. Die Höhe des Umlaufvermögens und die Fehlmengenwahrscheinlichkeit wird durch die Anzahl der ausgegebenen KANBANs gesteuert. (Für ein Zwei-Karten-System gilt: Kein gefüllter Behälter ohneKANBAN!)
  • Welche Arten von Kanban gibt es? Zwei-Karten-Systeme (Produktions- und Transport-KANBANs) Ein-Karten-Systeme (nur Produktions-KANBANs) Ein-Karten-Systeme (nur Transport-KANBANs)
  • Wie funktioniert Transport-KANBAN? Eine Transport-Kanban berechtigt zur Abholung eines Behälters mit Teilen einer Sachnummer aus dem davor liegenden Pufferlager
  • Wie funktioniert Produktions-KANBAN? Transport-Kanban berechtigt zur Herstellung einer gegebenen Anzahl von Teilen einer Sachnummer, die in einen leeren Behälter gefüllt werden
  • Ablauf beim Zwei-Karten-Syste? 1. Werker der Station m entnimmt P-KANBAN aus der Sammelbox,2. löst T-KANBAN von Container im Eingangslager und legt ihn in die Transport- Sammelbox, heftet gleichzeitig den P-KANBAN an den Container3. und bringt den Container in die Station m. 4. Fahrer entnimmt T-KANBAN (m-1, m) aus der Sammelbox und fährt damit zum Ausgangslager der Station m-1,5. löst dort den P-KANBAN m-1 vom Container und legt ihn in die Produktions-Sammelbox m-1, heftet gleichzeitig den T-KANBAN (m-1, m) an den Container6. und führt den Transport des Containers zum Eingangslager m durch.
  • Ablauf beim Ein-Karten-System mit Transport-KANBAN? 1. Werker vollzieht Produktion gemäß Produktionsplan (Entnahme Container aus Eingangslager),2. und legt den T-KANBAN (m-1, m) in die Sammelbox.3. und 4. Werklogistik entnimmt die T-KANBANs aus der Sammelbox und führt die Transporte der zugehörigen Container aus. Hinweise:In großen Werken wird der Transport z.T. durch die Werklogistik gemäßfestem Fahrplan durchgeführt (z.B. stündlich). Ferner muss der Fluss derleeren Container festgelegt werden.
  • Ablauf beim Ein-Karten-System mit Produktions-KANBAN? 1. Werker der Station m entnimmt P-KANBAN m aus der Sammelbox,2. löst P-KANBAN (m-1) vom Container im Eingangslager und legt ihn in die Sammelbox der Station (m-1), heftet gleichzeitig den P-KANBAN m an den Container3. und bringt den Container in die Station m.