§11 (Fach) / Ziemer&Falke (Lektion)
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Prüfungsvorbereitung
Diese Lektion wurde von Vonnzilla erstellt.
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- Welches Lernprinzip beruht auf Erfolg und Misserfolg? Bsp? Wie lauten die Fachbegriffe? Bsp für bedingte Aktion als Ergebnis dieser Lernform. Operante / Instrumentelle Konditionierung: Drei Komponenten müssen innerhalb eines bestimmten Zeitfensters (1-2 Sekunden) zusammen auftreten, damit Lernen möglich ist: Reiz + Reaktion + Verstärker/Strafe Bei dieser Konditionierungsform lernt der Hund nach dem Prinzip von „Erfolg und Misserfolg“ (auch als „Versuch und Irrtum“ bekannt), dass er auf einen Auslöser ein bestimmtes Verhalten zeigen sollte, damit es sich für ihn lohnt; oder aber er lernt ein Verhalten zu unterlassen, weil es für ihn zum Misserfolg führt. instrumentellen Konditionierung: Trainieren wir das Verhalten des Hundes ganz bewusst, weil wir hier die Konditionierung wie ein Instrument benutzen. operante Konditionierung: Hund findet durch Ausprobieren heraus, dass sich bestimmte Verhaltensweisen lohnen und andere nicht. Der Hund operiert (tut etwas, unternimmt etwas) und entdeckt durch Zufall, ob sich dieses Verhalten lohnt oder zu einem Misserfolg führt. Lernen durch Versuch und Irrtum – direkt durch Versuche des Hundes. Im Kopf des Hundes laufen bei der operanten und der instrumentellen Konditionierung jedoch die gleichen Assoziationsmechanismen ab. Beispiel für eine bedingte Aktion als Ergebnis von Lernen durch „Erfolg und Misserfolg“ im Zuge der operanten Konditionierung: Man lässt einen Hund in einem Raum zurück. Die Tür ist geschlossen, – allerdings nicht abgeschlossen. Ist der Hund motiviert, seinem Besitzer zu folgen, so wird er einfach verschiedene Strategien ausprobieren, die ihm dazu verhelfen, aus dem Raum zu kommen. Gelernt wurde zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nichts. Nun kann es vorkommen, dass der Hund beim Hochspringen an der Tür zufällig die Klinke berührt/herunterdrückt und sich die Tür daraufhin öffnet. Der Hund hat durch einen Versuch herausgefunden, wie er aus dem Raum herauskommt und zu seinem Besitzer gelangt. Durch den anschließenden Erfolg (hier das beim-Besitzer-sein) wird dieses Verhalten verstärkt. In diesem Fall ist es selbstbelohnend. Wenn diese Sequenzen mehrfach wiederholt werden, wird der Hund das Verhalten des Klinkendrückens immer rascher zeigen und es schnell mit dem Erfolg verknüpfen, den Raum verlassen zu können.
- Erklären Sie was man unter "Angst" und "Phobie" versteht - wann ist ein Verhalten krankhaft? Angst: Angst ist ein genetisch bedingtes Reaktionsmuster, das dazu dient, Gefahren zu erkennen und adäquat auf sie zu reagieren. Hierbei handelt es sich um die Beklommenheit vor etwas Unbestimmtem, also um die Sorge, dass etwas gefährlich sein oder werden könnte und demnach um irreale Reize. Ist die Reaktion angemessen, so sprechen wir von einem normalen Verhalten. Phobie: Hier gerät der Hund in einen starken Erregungszustand, wenn er einen bestimmten Stimulus (Auslöser) wahrnimmt. Dieser Erregungszustand kann sich z. B. durch folgende Symptome äußern: Hecheln,Speicheln,erhöhte Herzfrequenz,spontanes Entleeren der Analdrüsen,Verkriechen,Fluchtversuche,Vokalisation,Verlust der Stubenreinheit,Erbrechen Als Phobie bezeichnet man den Zustand einer übertriebenen und in der jeweiligen Situation unangemessenen Angstreaktion. Bei Menschen geht die Phobie zwar mit der Einsicht einher, dass die Angst unbegründet ist; dennoch kann der hohe Erregungszustand nicht unterdrückt oder kontrolliert werden. Die einzelnen Angstreaktionen stellen normale physiologische Vorgänge dar, die während einer Phobie entgleisen und zu einer panikartigen Angst führen. Phobien werden als krankhaft eingestuft.
- Ist es Ihrer Meinung nach bedenkenlos einen Hund in ein Zoofachgeschäft mitzunehmen? Wenn in dem Zoogeschäft lebende Tiere gehalten werden, dann werden diese durch eine Konfrontation mit einem Hund, egal, wie gut dieser erzogen ist oder wie wenig jagdlich dieser interessiert ist, in einen enormen Stresszustand versetzt. Oftmals handelt es sich um typische Beutetiere, wie Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten und Vögel, die in Zoogeschäften ausgestellt werden, oftmals mit wenig Rückzugsmöglichkeiten.
- "Über"motivation soll in der Hundeausbildung vermieden werden - welche Gründe hat dies? Weil der übermotivierte Hund sich nicht mehr auf die Übung konzentrieren und damit auch nicht mehr dazulernen kann. Noradrenalin und Dopamin bewirken, dass der als positiv wahrgenommene Stress so hoch ist, dass der Stress das Lernen beeinträchtigt. Er ist auf den Erfolg (das Erreichen seiner Belohnung) fixiert und spult dafür Verhaltensweisen ab, die er schon kennt. Darüber hinaus sollte der Hund auch in weniger aufregenden Situationen außerhalb der Hundeschule kontrollierbar bleiben, ohne dass der Hund hochgepuscht werden muss.
- Wie würden Sie den Zustand des Kreislaufes eines Hundes überprüfen? Es sollten die Vitalwerte des Hundes (Atmung, Blutdruck, Temperatur, Puls) aufgenommen und mit den Normalwerten verglichen werden. Hinreichende Auskunft über die Vitalität des Tieres erhält man außerdem schon durch Drücken auf eine wenig pigmentierte Stelle am Zahnfleisch – nimmt man den Finger weg, ist diese Stelle weiß und sollte innerhalb von 2 Sekunden wieder rosig werden (Kapillarfüllzeit).
- Ein Hund verteidigt sein Futter - kann man daraus schließen, dass er sich selbst als "dominant" betrachtet? Hunde, die nicht gelernt haben, dass ihnen ihr Futter weggenommen werden kann, haben oft kein Verständnis dafür, wenn jemand dies plötzlich versucht. Der Grund für die Aggression ist eine mögliche Sorge darum, dass ihm das Futter ersatzlos weggenommen wird. Dies sagt jedoch nichts über den sozialen Status aus.
- Wann wird das "Auf-den-Rücken-rollen" von Hunden selbständig gezeigt? Bei der passiven Unterwerfung, im Spiel und als Aufforderung zum Bauchkraulen sowie beim Wohlfühlen.
- Welche Nachteile kann das Training des HUndes mit HIlfe von positiver Strafe haben? 1. Die Beziehung zwischen Hund und Halter kann nachhaltig gestört werden, da der Hund Unangenehmes mit dem Hundehalter verknüpft.2. Der Hund lernt, was er nicht machen soll, lernt hierdurch jedoch nicht was er stattdessen tun soll. Somit besteht die Gefahr, dass das unerwünschte Verhalten erhalten bleibt, weil der Hund von selbst keine andere Verhaltensstrategie findet und wir irgendwann nicht mehr bereit sind, den Strafreiz weiter zu erhöhen.3. Die Grundmotivation wird nicht verändert: Wenn das gezeigte unerwünschte Verhalten des Hundes angeboren ist, also primär motiviert bzw. genetisch bedingt, wie etwa das Jagdverhalten bei Jagdhunden, so können nur Symptome behandelt werden. Das bedeutet, dass die Motivation zum Jagdverhalten immer bestehen bleibt und durch Strafe nicht aufgehoben werden kann. Sie stellt eine unveränderliche genetische Komponente dar. Zusatzhinweis: Anwenden der Strafe heißt außerdem, dass keine Kreativität für die Suche nach Möglichkeiten zur positiven Verstärkung mehr aufgewendet wird.
- Nennen Sie mindestens 6 Symptome, die mit "Ängsten" einhergehen. Angst-Symptome sind z.B. Speicheln, Hecheln, erhöhte Herzfrequenz, Schwitzen an den Pfoten, erweiterte Pupillen, Zittern, defensive Aggression, emotional bedingter Harn- und Kotabsatz, Meideverhalten oder Entleeren der Analbeutel etc.
- Die Haltung von Tieren in menschlicher Obhut bringt meist einen Bewegungseinschränkung mit sich - ist dies mit dem gültigen Tierschutzgesetzt vereinabr? Ja. Nach § 2 Abs. 2 TierSchG darf die Bewegungseinschränkung jedoch keine Schmerzen oder Schäden verursachen.
- Wozu dient ein Trainingsplan und ist dieser im Hundetraining sinnvoll? Jeder, der mit seinem Hund Übungen durchführt, hat einen groben Plan, auch wenn dieser beispielsweise nur aus der Zielvorstellung besteht, dass sich der Hund auf das Hörzeichen „Sitz“ hinsetzt. Es macht Sinn, diesen Plan schriftlich festzuhalten, auszuformulieren und zusätzlich in Kleinstschritte zu zerteilen. Auf diese Weise kann der Hundehalter selbst überprüfen, wie er mit seinem Hund vorankommt und systematisch sein Ziel verfolgen. Durch diese Visualisierung wird zu großen Sprüngen, falschen Bestätigungen und voreiligen Strafen vorgebeugt.
- An welchen Hinweisen erkennen Sie, dass sich ein Hund in einem schlechten gesundheitlichen Zustand befindet - Wie verhalten Sie sich in solch einem Fall? Atmung ist ohne Grund zu schnell/langsam; Mundschleimhaut ist nicht rosa, die Kapillarflüssigkeit kehrt erst später als nach 2 Sekunden zurück; Blutdruck zu hoch/niedrig; verweigert Nahrung/Trinken; wirkt unruhig oder verlangsamt in den Bewegungen; kratzt sich vermehrt; v ersucht, sich viel auszuruhen; Bewegungen wirken verändert; Augen wirken trüb; Nickhaut dunkelrot verfärbt. -->Ich stelle den Hund einem Tierarzt vor.
- "Leadership" bedeutet Führung - wie setzt man diese als Mensch durch? Indem man Regeln aufstellt und konsequent und souverän durchsetzt, sowie für den Lebensunterhalt sorgt und stets den Eindruck vermittelt, alles unter Kontrolle zu haben. Weiterhin verhält man sich proaktiv und leitet an.
- Was ist die Funktion von Beschwichtigungssignalen und was kann man anhand derer erkennen? Erklärung am Bsp. Es gibt viele Beschwichtigungssignale, wie z.B. Verlangsamung, Mundwinkellecken, Schlecken, Blick abwenden, Schnüffeln, Blinzeln, Bogen laufen und das Ohrenanlegen. Diese Verhaltensweisen dienen der Konfliktvermeidung, Deeskalation und der Entspannung. Hunde teilen einander mit, wenn sie etwas beunruhigt oder wenn sie merken, dass ein anderer Hund oder Mensch beunruhigt bzw. gestresst ist. Sie beschwichtigen sich damit selbst ebenso wie ihr Gegenüber. Der Halter kann erkennen, dass der Hund z.B. nicht so fest umarmt werden möchte oder ihm besser nicht direkt ins Gesicht geschaut werden sollte. Ebenfalls kann er daran erkennen, wann das Training zu viel und der Hund in der Folge überfordert ist.
- Nennen Sie die Voraussetzungen, die bei dem Einsatz von positiver Strafe erfüllt sein müssen, damit der Hund das unerwünschte Verhalten nicht mehr zeigt. 3 Faktoren: Einhaltung der Regel KIT (Konsequenz, Intensität und Timing). Die Strafe muss sofort erfolgen: Nur wenn zwischen Handlung und Strafe max. 2 Sekunden liegen, bringt der Hund beides miteinander in Verbindung. Sie muss ausreichend intensiv und unangenehm sein, damit der Hund sein Verhalten dadurch sofort unterbricht und sie muss jedes Mal erfolgen, wenn das unerwünschte Verhalten auftritt.
- Nennen Sie mindestens 7 maßnahmen, die sie zur Behandlung von Ängsten anwenden können. 1. Zunächst das Meiden aller problematischen Situationen2. Abklärung durch einen Tierarzt/Tierheilpraktiker, ggf. medikamentöse Therapiebegleitung einleiten lassen3. Aufklärung des Halters über Angst4. systematische Desensibilisierung der auslösenden Reize5. Gegenkonditionierung6. Training der Basissignale zur besseren Kontrollierbarkeit durch den Halter7. Vertrauensbildung in seine Rolle8. Beschäftigung, z.B. Kopfarbeit9. mehr Training und Lob im Alltag zum Aufbau von Selbstsicherheit10. Umkonditionierung
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- Darf ein Hund nach deutschen TierSchGesetzt in einem Zwinger gehalten werden, ohne Auslauf zu erhalten? Nein, gem. §2 Abs. 1 TierSchHuV muss einem Hund ausreichend Auslauf im Freien außerhalb eines Zwingers gewährleistet werden. Auslauf und Sozialkontakte sind der Rasse, dem Alter und dem Gesundheitszustand des Hundes anzupassen.
- Welche Faktoren müssen bedacht werden, wenn man Gruppentrainig anbieten möchte? (Fähigkeiten Trainer, Örtlichkeiten, etc) Hunde lernen unterschiedlich schnell und sind unterschiedlich gut von außen zu motivieren. Der Trainer sollte flexibel bleiben und verschiedene Trainingswege und Motivationsmöglichkeiten kennen, um auf verschiedene Mensch-Hund-Teams vorbereitet zu sein. Außerdem sollte er das Lerntempo und die Lernumgebung den Lernenden anpassen. Die Örtlichkeit (Hundeplatz, Halle, Jagdrevier) ist dem Kurs, dem Hundealter (Welpen) und der Witterung anzupassen.
- Während Sie mit dem Hund trainieren, zeigt dieser plötzlich Anzeichen von Schmerz - um welche Anzeichen kann es sich handeln? Wie verhalten Sie sich? Anzeichen für Schmerzen können sein: plötzliche, unerwartete Reaktion des Hundes, z.B. Aufschreien/Jaulen/Knurren; mit dem Kopf schnell in eine Richtung schwenken; Versteifung des Körpers; Einnehmen unnatürlicher Körperhaltung (Schonhaltung); Meideverhalten beim Ausüben bestimmter Bewegungen. Ich breche die Übung ab und stelle den Hund einem Tierarzt vor.
- Nennen Sie Ursachen dafür, wenn ein Hund auf einen anderen aufreitet. Sexualtrieb, Spiel (Lernspiel für später), Imponierverhalten, Übersprunghandlung, Aufmerksamkeit forderndes Verhalten.
- Welche Hinweise machen klar, dass ein Hund in einer Trainingssituation überfordert ist? Schlussfolgerung?! Man erkennt es durch das Zeigen von Beschwichtigungssignalen und Übersprunghandlungen, wie das In-die-Leine-beißen, Vokalisieren, Spielaufforderung zeigen, Stehen bleiben, Gähnen, Stressabschütteln usw.. Das Training sollte möglichst positiv beendet werden. Zukünftig sollte versucht werden, unter der Stressgrenze zu bleiben.
- Nennen Sie die vier Formen von Strafe und Belohnung - Bsp. Positive Verstärker: Dem Hund wird etwas Angenehmes „hinzugefügt“: Der Verstärker bleibt emotional positiv. Beispiel: Futter, Aufmerksamkeit, Berührung, Spielzeug, Lobwort Negativer Verstärker: Bei einem negativen Verstärker nehmen wir etwas für den Hund Unangenehmes weg, so dass er danach eine Erleichterung verspürt. Beispiel: Nachlassen Leinenrucks / In dem Versuch dem unangenehmen Druck der Hand auf seinem Po zu entgehen, setzt sich der Hund. Positive Strafe: Hinzufügen einer Strafe (eines unangenehmen Gefühls); kleine Strafreize sind z.B. dem Hund einen intensiven Blick zuzuwerfen, anpusten, wegschieben, Spritzer aus einer Wasserpistole; Beispiel: Es folgt ein Leinenruck, wenn der Hund an der Leine zieht. Negative Strafe: Bei der negativen Strafe nehmen wir dem Hund etwas für ihn Positives weg und dies löst ein Unlustgefühl aus. Beispiel: Die häufigste Form der negativen Strafe ist das Ignorieren.
- "Furcht vor Geräuschen" - allgemiene Ursachen + Bsp + 5 Therapiemaßnahmen Allgemeinursachen mit Beispiel: 1. Luftdruckveränderung und plötzlicher Knall, z.B. Donnergeräusche bei Gewitter2. Mangel an Habituation, z.B. Staubsaugergeräusch3. genetische Disposition, z.B. beim Bearded Collie4. Trauma, z.B. Flugzeuggeräusche nach Transport im Flugzeug5. Kopf/Ohrenschmerzen, z.B. bei lautem Fernseher Therapiemaßnahmen bei Furcht vor Geräuschen: 1. Aufklärung des Halters und das Meiden der Situationen2.Training eines sicheren Platzes/Boxtraining3. Abklärung durch Tierarzt, ob medikamentöse Begleitung erforderlich ist4. systematische Desensibilisierung der Geräusche5. Gegenkonditionierung
- Nennen Sie Aspekte, die laut TierSchHuV bei der Einzelhaltung von Hunden zu beachten sind. Gem. §2 Abs. 3 TierSchHuV ist einem einzeln gehaltenen Hund täglich mehrmals die Möglichkeit zum länger dauernden Umgang mit Betreuungspersonen zu gewähren, um das Gemeinschaftsbedürfnis des Hundes zu befriedigen.
- In welchen Fällen würden Sie einem Kunden zu einem Einzeltraining raten? Wenn andere Hunde oder Menschen eine zu große Ablenkung für den Hund darstellen. Wenn es spezifische Probleme im Umgang zwischen Hund und Halter gibt, die individuell und intensiv behandelt werden müssen. Ein Einzeltraining ist sinnvoll vor Aufnahme in eine laufende Gruppe, um den Stand des Mensch-Hund-Teams zu ermitteln und ggf. anzupassen.
- Welchen Rat geben, wenn Hund Durchfall & Allgemeinzustand gut, am Training teilnehmen möchte? Ich bitte den Hundehalter, den Hund dennoch zu schonen, Schonkost zu geben und falls der Durchfall anhält, Kotproben zu sammeln und damit zu einem Tierarzt zu gehen. Es könnte sich z.B. um einen ansteckenden Parasitenbefall (z.B. Giardien) handeln, was durch die Kotuntersuchung schnell getestet werden kann. Empfehlung an den Halter: Wenn sich der Allgemeinzustand verschlechtert, gehen Sie sofort zum Tierarzt.
- Die Verhaltensentwicklung bei Hunden verläuft in Phasen - nennen 7 (Fachbegriff). Pränatale Phase, Neonatale Phase, Übergangsphase (auch Konsolidierungsphase oder Transitionale Phase genannt), sozial-sensible Phase, j uvenile Phase, Pubertät, adulte Phase.
- Unterscheiden Sie 2 Fromen des Drohverhaltens und nennen Sie typische Kennzeichen. Beim reinen Defensives Drohen /Abwehrdrohen zeigt alles nach hinten – die Maulpartie zeigt spitze Mundwinkel, auch Backenzähne können zu sehen sein, Ohren zeigen eher nach hinten, Hinterbeine sind eingeknickt. Der Hund zeigt beginnenden Rückzug bei voller Verteidigungsbereitschaft. Beim offensiven Drohen /Angriffsdrohen, dem reinen Angriffsdrohen zeigt alles nach vorn. Die Augen fixieren, die Ohren sind hoch und nach vorn gerichtet, die Nase ist gerunzelt, die Maulspalte ist rund, so dass nur die vorderen Zähne gebleckt sind, die Beine sind durchgestreckt, das Fell ist besonders im Hals- und Nackenbereich aufgestellt, der Kopf bildet eine Linie mit dem Rücken. Der Schwanz wird rassebedingt oder aufgrund des Erregungszustandes ggf. höher getragen. Hunde zeigen häufig wechselnde Anteile beider Formen des Drohverhaltens, dies wird von der jeweiligen Reaktion des Gegenübers abhängig gemacht.
- Verstärker im Hundetraining + aus lerntheoretischer Sicht am empfehlenswerten sind. Primäre (funktionale) Verstärker: Wirken direkt, ohne dass eine Konditionierung nötig ist emotional positiv auf den Hund ein. Das sind überlebenswichtige Reize wie Futter, Jagen oder sozial positive Verstärker wie Lob und Aufmerksamkeit. Sekundäre (konditionierte) Verstärker: Sind Reize, zu denen der Hund zunächst überhaupt keinen Bezug hat bzw. aus denen kein angenehmes Gefühl entsteht. Indem sie mit einem primären Verstärker verknüpft werden, erhalten sie eine verhaltensverstärkende Bedeutung (Bsp.: Clicker). Empfehlenswert: Ein Hund sollte die Belohnung bekommen, die er in dem Augenblick gerne haben möchte oder auch das tun dürfen, was er gerade tun möchte. Dabei gilt: Je mehr Interesse der Hund an etwas hat, desto größer ist auch seine Motivation etwas dafür zu tun. Positiver Verstärker: empfehlenswert!
- Unterschied zwischen den Verhaltensproblemen "unerwünschtes Jagdverhalten" und "aggressives Verhaltem" + 4 Entstehungsursachen für "unerwünschtes Jagdverhalten" Jagdverhalten und aggressives Verhalten entstammen jeweils einem anderen Funktionskreis im Ethogramm. Während aggressives Verhalten agonistisches Verhalten darstellt, gehört Jagdverhalten zum Beutefangverhalten bzw. der Nahrungsbeschaffung. Entstehungsursachen für unerwünschtes Jagdverhalten sind: Selektive Zuchtauswahl und genetische Disposition zu einer Funktionskette, mangelnde Beschäftigung, Stressabbau, starke Dopaminbeteiligung, Hunger und die Tatsache, dass es sich um ein sich selbst verstärkendes Verhalten handelt, sowie die Unkontrollierbarkeit des Hundes.
- Darf ein Hund innerhalb eines Zwingers angebunden werden? Nein (§6 Abs. 6 TierSchHuV).
- Wie viele Welpen sollte pro Trainer max. in einer Welpengruppe sein? Nur so viele Welpen, dass alle Hunde noch gut beeinflussbar sind. Auf einen Trainer sollten daher nicht mehr als 6 Welpen kommen.
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- Welche Hygienemaßnahmen sind auf dem Hundeplatz / Hundeschule angebracht? Räume sollten täglich gereinigt werden. Dabei müssen sowohl Urinflecken als auch Kot gründlich entfernt werden (z.B. mit Essigwasser). Hundeplätze müssen frei von Hundekot gehalten werden, Kot muss umgehend entsorgt werden.
- Wann ist die "sensible Phase" bei Hunden - Bedeutung dieser Zeit? In einem genetisch vorgegebenen Zeitfenster von der 3. bis max. 20. Lebenswoche haben Hunde die Fähigkeit, ganz intensiv zu lernen. Die Lerninhalte beziehen sich auf soziale Fähigkeiten, Gewöhnung an Sozialpartner und soziale Regeln (Sozialisation) sowie auf Umweltreize aller Art (Habituation). Ein Erfahrungsentzug in dieser Zeit kann gravierende Auswirkungen auf die psychische Entwicklung und das spätere Verhalten haben.
- Was ist ein Komment- oder Showkampf und wie unterscheiden sich diese zum Ernstkampf? Im Kommentkampf duellieren sich meist zwei Rüden. Der Kampf ist laut und hochritualisiert. Bei der Rangelei werden Kräfte gemessen und Möglichkeiten ausgelotet, den eigenen sozialen Status zu verbessern. Wenn der Mensch nicht eingreift, geht dieser jedoch in der Regel unblutig aus. Ein Ernstkampf ist leise, es geht um Leben und Tod. Ein Showkampf kann in einen Ernstkampf übergehen. Alle drohenden und imponierenden Gebärden werden eingestellt. Beide Gegner versuchen in verletzbare Körperteile wie Hals und Bauch zu beißen und den anderen ernsthaft zu beschädigen. Es geht nicht darum, den Rivalen einzuschüchtern oder zu beeindrucken, sondern ihn zu verletzen.
- Welche Vorteile kann ein Korrekturwort gegenüber einer positiven Strafe haben? 1. Bei der positiven Strafe kann es schneller zu einer Fehlverknüpfung kommen. Beispiel: „Einstieg ins Schnüffeltraining“: Der Hund soll eine „Käsespur“ aufnehmen, schnüffelt jedoch mehr in Richtung Kaninchen auf der Nachbarwiese. Wenn jetzt die positive Strafe mittels eines scharfen „Neins“ o.ä. gesetzt wird, bezieht der Hund den Handlungsabbruch ggf. auf das Schnüffeln an sich, anstatt nur auf die „falsche Spur“. Diese Gefahr besteht bei dem Einsatz der negativen Strafe mittels des Korrekturwortes nicht so schnell. 2. Bei der positiven Strafe fällt es dem Hund häufig schwerer ein Alternativverhalten zu zeigen. In der Regel ist er durch so gehemmt, dass er auch gar nicht mehr danach sucht. Beim Korrekturwort wird der Hund hingegen eher darauf hingewiesen, dass er so, wie er jetzt agiert, keine Belohnung erhält, sodass die Hemmung für das ungewollte Verhalten zwar weniger intensiv ist, jedoch Raum für Alternativverhalten bietet, welches den Hund letztendlich zum Erfolg führt. Das Korrekturwort führt also eher zur Zusammenarbeit zwischen Hund und Halter und nicht nur bestenfalls zum Handlungsabbruch.
- Legen Sie anhand vom min. 2 Auslösern dar, inwieweit die Auslöser von "unerwünschten Jagdverhalten" erlernt sind, oder von anderen Faktoren, wei z.B. Hunger oder Alter abhängen. Auslöser sind *akustische Reize (Geräusche z.B. fiepen, piepsen),*Bewegungsreize (weglaufende Beute, rascheln im Busch, o.ä.),*olfaktorische Reize (Gerüche wie Wildfährten, Blutspur). Grundsätzlich ist allen Hunden ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes Beutefangverhalten angeboren. Das Beuteschema ist jedoch nicht angeboren, sondern wird anhand von individuellen Beutepräferenzen und Lernerfahrungen erworben Während der Sozialisierungsphase können Hunde durch häufige Exposition lernen, bestimmte Tiere oder auch Jogger und Kinder für nicht jagdbar zu halten. Wird dies in dieser Zeit nicht gefördert, kann ein weglaufendes Kind später in das Beuteschema eingebunden werden. Das Jagdverhalten selber bildet sich erst ca. ab dem 6. Lebensmonat langsam aus und greift dabei auf zuvor Gelerntes zurück. Alles, was ein Hund als jagdbar erlernt oder angenommen hat, wird er jagen, wenn er Hunger haben sollte. Doch da Jagen ein selbstbelohnendes Verhalten ist, wird es auch ohne Hunger gezeigt. Je öfter ein Hund jagt, desto größer wird sein Verlangen danach.
- Nennen Sie Ausbildungsmethoden, die laut TSchGe in der HUndererziehung verboten sind. Ausbildungsmethoden, die Schmerzen oder Leiden erzeugen, die das Tier überfordern oder es auf andere Lebewesen scharf machen (§3 TierSchG).
- Was können Gründe dafür sein, dass der HUnd eines Kunden schon seit längerem "Schlitten fährt"? Rat? Zum Tierarzt gehen: Es kann sich um einen Wurmbefall handeln, der zu Juckreiz am After führt. Eine andere mögliche Ursache sind verstopfte Analdrüsengänge, die ausgeleert werden müssen.
- Überlegen Sie, was theroretische Lerninhalte eines Welpenkurses sein können. Entwicklungsphasen des Hundes, insbes. die sozial sensible Phase; Lerntheorie (klassische und instrumentelle Konditionierung; Generalisierung usw.); andere Arten der Einwirkungen (Verstärker und Strafen); Ausdrucksformen und Arten der Kommunikation; Körperpflege; Ernährung; Gesundheit; usw.
- Definition: Sozialisation + Bsp Züchter Sozialisation: Gewöhnung an die belebte Umwelt. Welpen sollten Kontakt zu anderen Hunden verschiedenen Aussehens und verschiedener Altersklassen aufnehmen, sowie zu fremden Menschen verschiedenen Alters und zu anderen Tieren zu denen später kein Jagdkontext bestehen soll.
- An welchen Merkmalen erkennen Sie Spielverhalten Im Spiel werden viele verschiedene Verhaltensweisen aus allen Funktionskreisen abwechselnd und oft im schnellen Wechsel und übertrieben gezeigt. Außerdem werden die Rollen oft getauscht. Das heißt mal ist derselbe Hund Jäger, mal Beutetier, mal oben, mal unten. Auch wird die Vorderkörpertiefstellung gezeigt. Das Ausdrucksverhalten wirkt stark übertrieben. Das „Spielgesicht“ dient zur Vermeidung von Missverständnissen, es macht deutlich, dass die Ernsthaftigkeit fehlt. Spielen findet im entspannten Umfeld statt und wird sofort abgebrochen, wenn Gefahren oder Bedürfnisse (Nahrungsaufnahme) auftreten.
- Definition: Latenzzeit beim Signal/Kommando Die Zeit (Latenz), die Hunde benötigten, bis sie einem Signal bzw. Hör- und oder Sichtzeichen folgen. Es ist also die Zeit zwischen dem Wahrnehmen des Signals und der Ausführung der gewünschten Handlung.
- Nennen Sie den Ablauf der „Verhaltenskette Jagd“ und nennen Sie mind. zwei Anzeichen, welche auf „Unerwünschtes Jagdverhalten“ hinweisen? Wie läuft die Verhaltenskette „Jagd“ ab? Welche Verhaltensweisen des Hundes weisen auf „unerwünschtes Jagdverhalten“ hin? Die erste Phase, das sog. ungerichtete Such- oder Appetenzverhalten. Der Hund ist für Düfte, Geräusche und Bewegungen gleichermaßen offen. Findet er eine interessante Spur, sieht er z.B. den Hasen, dann folgt als zweite Phase das Ausrichten auf diesen Reiz, Taxis genannt. Danach folgt das gerichtete Appetenzverhalten, also das Annähern und Anschleichen, gefolgt vom Zupacken/Festhalten, Töten und Fressen. Anzeichen unerwünschter Jagd sind z.B.: wenn der Hund seine Nase ständig am Boden hält und schnüffeltwenn der Hund scheinbar ohne Vorwarnung einem Jogger hinterher läuft und ihm in die Wade beißt;wenn der Hund ein weinendes Kleinkind fixiert und sich ihm langsam nähert.
- Gilt die Erlaubnis nach §11 Tierschutzgesetz zum gewerbsmäßigen Ausbilden von Hunden auch für die Schutzhundeausbildung für Dritte? Nein, diese ist nach §11 Abs. 1 Satz 6 TierSchG gesondert erlaubnispflichtig.
- Überlegen Sie, was praktische Trainingseinheiten eines Welpenkurses sein können. Training der Basissignale (Sitz, Platz, Leinenführigkeit, Abbruchsignal und Rückruf); bei-Fuß-laufen; andere nützliche Signale wie Steh oder „Aus“-geben; Deckentraining; Konfrontation mit verschiedenen Untergründen, Geräuschen, Menschen, Hunden, Fahrrädern, Rollstühlen und anderen Dingen des Alltags (Sozialisation & Habituation)
- Definition: Schock + Symtome Der medizinische Begriff „Schock“ bezeichnet eine lebensbedrohliche Störung des Kreislaufsystems. Es befindet sich zu wenig Flüssigkeit im Blutkreislauf, sodass die inneren Organe unterversorgt werden können. Ursachen können sein: starker Blutverlust nach einem Unfall (traumatischer Schock), Allergische Reaktion (anaphylaktischer Schock), Hitzschlag, Verbrennungen, Vergiftung, Beißerei, Magendrehung. Der Hund wirkt während eines Schocks z.B. apathisch, geschwächt, taumelt; zittert; Pfoten, Ohren und Schwanzende können sich kalt anfühlen; Schleimhäute können blass sein; Kapillare Füllzeit dauert länger als 2 Sekunden; beschleunigter Herzschlag; schnelle, flache Atmung.
- Auch an Umweltreize sollte der Hund beim Züchter gewöhnt werden. Nennen Sie den Fachbegriff zu diesem Prozess sowie Beispiele verschiedener, wichtiger Reize. Habituation: Das Kennenlernen verschiedener Untergründe, Umgebungen, Geräusche, alltäglicher Gegenstände und Situationen mit denen der Hund auch später in unserer Gesellschaft konfrontiert wird, wie z.B. Straßenverkehr, Fahrräder, Rollstühle etc. sind wichtige Bestandteile der Habituation.
- Kann Mobbing unter Hunden auftreten und wenn ja, wie verhalten sich die beteiligten Hunde? Wie verhalten Sie sich als Besitzer in einer solchen Situation? Ja, es kommt vor, dass sich mehrere Hunde zusammentun und ihr Opfer verfolgen, anrempeln, unterbuttern. Häufig passiert dies auf der „Spielwiese“. Das Opfer hat keinen Spaß, und versucht der Situation zu entkommen, was häufig nicht gelingt. Der Halter wird angeleitet sich schützend vor das Opfer zu stellen und die anderen zu vertreiben, während die Halter der mobbenden Hunde aufgefordert werden, ihre Hunde abzurufen.
- Was passiert, wenn nicht eingegriffen wird, wenn ein Hund ein selbstbelohnendes Verhalten zeigt? Das unerwünschte aber selbstbelohnende Verhalten verstärkt sich.
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