§11 (Fach) / Ziemer&Falke (Lektion)
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Prüfungsvorbereitung
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- Anhand welcher Kriterien kann die Herkunft eines Hundes/Welpen als empfehlenswert eingeschätzt werden? Hier einige der wichtigsten Punkte: 1. Wenn auch das Muttertier kennengelernt werden kann und dadurch ersichtlich ist, dass sie eine gut sozialisierte, gelassene Mutterhündin ist. 2. Wenn die Welpen nicht mit dem Muttertier im Zwinger, Keller oder sonst einem beengten Raum ohne Auslauf und Kontakt zu den Menschen leben (oder noch gravierender: ohne die Hündin). 3.Wenn rassetypische genetische Krankheiten nachweislich ausgeschlossen wurden. 4. Wenn der Besuch des Welpen schon vor der Übergabe regelmäßig gewährt wird. 5. Wenn der Welpe bei der Übergabe mind. 8 Wochen alt ist. 6. Wenn der Hund einen Impfpass hat und gechipt ist. 7. Wenn der Hund keine Modezucht, z.B. „Teacup-Größe“ ist.
- Nennen Sie Funktionen von Spiel. Das Üben von Sozialverhalten sowie der Kommunikation ohne ernste Konsequenzen. Es dient dem Bindungsaufbau. Es zeigt, dass Vertrauen zwischen den Beteiligten herrscht. Es macht offensichtlich Spaß. Sozialspiele zeigen den Jungtieren, wie sie sich in die soziale Gemeinschaft eingliedern sollen, welche Verhaltensweisen in der Gruppe akzeptiert werden und es werden Möglichkeiten zur Konfliktlösung gelernt. Hunde müssen spielen, um die Beißintensität kontrollieren zu lernen. Im Schutz des Spiels kann auch eine agonistische Interaktion versucht werden.
- Beschreiben Sie anhand eines Beispiels „Backward Chaining“ (Rückwärtsaufbau) im Hundetraining. „Chaining“ ist der englische Begriff für Verketten. Beim Chaining werden alle Verhaltensweisen einer Handlungskette einzeln trainiert und sobald sie alle gut klappen werden sie zusammengefügt. Beim Backward Chaining wird das letzte Verhalten zuerst trainiert. Beim Apportieren kann man z.B. mit dem Ausgeben beginnen, dann das Sitz davor bauen und sobald Sitz + Ausgeben gut funktionieren, wird das Herankommen davorgesetzt, usw. Dies wird solange weitergeführt bis das Apportieren vom Losschicken des Hundes bis hin zur Abgabe vollständig verkettet ist.
- Welche Maßnahmen eignen sich zur Behandlung von „unerwünschtem Jagdverhalten“? Nennen Sie mindestens acht. 1. Aufklärung des Halters über die Ursachen von Jagdverhalten 2. Training des Erkennens früher Anzeichen von Jagdverhalten 3. Training von effektivem Ersatzverhalten 4. Impulskontrolltraining 5. Schleppleinentraining 6. Rückruftraining 7. Training der Basissignale 8. Gewöhnung 9. rassespezifische Auslastung 10. meiden von gefährlichen Situationen, wie etwa das Spazieren auf Feldwegen in der Dämmerung
- Welche Leistungen dürfen einem Tier laut Tierschutzgesetz nicht abverlangt werden? Es ist gem. § 3 TierSchG verboten, einem Tier Leistungen abzuverlangen, die Leiden oder Schäden verursachen bzw. das individuelle Können übersteigern.
- Gibt es gesundheitliche Risiken für Leistungshunde im Agility? Wenn ja, erklären Sie diese. Ja, bei den Sprüngen können die Vorderfüße und Hinterfüße überdehnt, überlastet oder verdreht werden. Ein entsprechendes Warm-up sollte zum Training gehören. Langfristig kann eine Überlastung zu einem erhöhten Arthroserisiko führen. Leistungshunde im Agility sind wie Leistungssportler zu behandeln und sollten regelmäßig eine entsprechende Physiotherapie erhalten.
- Wie gehen Sie beim Anlegen eines Pfotenverbandes vor? Zunächst müssen alle Fremdkörper entfernt werden und die Wunde muss mit klarem Wasser gereinigt und desinfiziert werden. Der Verband wird durchweg belastet und durch Bodenkontakt verschmutzt werden, daher besteht Infektionsgefahr und der Verband muss regelmäßig erneuert werden. Wenn vorhanden, hilft hier ein Pfotenschuh. Hunde werden versuchen, den Verband zu entfernen, daher muss er gut sitzen, ohne die Blutzirkulation einzuschränken. Der Verband muss in Schichten gut gepolstert werden, damit sich keine Feuchtigkeit zwischen den Zehen stauen kann.
- Nennen Sie Punkte, die bei der Übernahme eines Hundes/Welpen aus dem Tierheim zu berücksichtigen sind! Hier drei der wichtigsten Punkte: 1. Dass er mit anderen Hunden der Familie bzw. anderen Haustieren verträglich ist. 2. Dass man Gelegenheit hatte, ihn kennenzulernen und die Entscheidung der Übernahme gut überdenkt. 3. Dass man die Vorgeschichte akzeptiert und versucht dem Hund ein verantwortungsbewusster Hundehalter zu sein.
- Wie sollte ein Mensch mit einem unsicheren Hund umgehen, damit er nicht bedrohlich wirkt? Er bewegt sich langsam, geht in einem Bogen auf den Hund zu, wenn er ihn berührt, dann von unten seitlich, er vermeidet direkten Blickkontakt, er dreht seine Körperachse und die Schultern seitlich, er hockt sich hin und bietet langsam seine Hand zum Beschnuppern an.
- Es gibt eine Überschattung des Wortsignals „Sitz“ durch das Handsignal für „Sitz“. Wie könnte der nächste Trainingsschritt aussehen? Wenn es das Ziel ist, dass der Hund allein auf das Hörzeichen reagiert, geht man folgendermaßen vor: Das Handsignal wird ausgeschlichen, indem die Handbewegungen immer weniger ausgeführt und am Ende weggelassen werden können
- Ein Kunde kommt mit seinem Hund zu Ihnen in die Hundeschule, da der Hund „unerwünschtes Jagdverhalten“ zeigt. Nennen Sie vier Maßnahmen, die der Besitzer während des Spaziergangs ergreifen kann. Erklären Sie außerdem, welche Prognose Sie dem Halter geben und warum. Der Halter sollte seinen Hund genau beobachten und ihn möglichst noch vor der Taxis abrufen können. Hierzu sollte er den Reiz noch vor dem Hund wahrnehmen können. Er sollte sich mit seinem Hund beschäftigen und sich für den Hund interessant machen. Er sollte einen „Superschlachtabruf“ antrainieren, der im Notfall sitzt. Prognose: Das Jagdverhalten kann nicht verlernt, sondern nur in kontrollierte Bahnen gelenkt werden. Hier kommt es auf den Besitzer, sein Timing, seinen Fleiß und die Qualität des Anti-Jagd-Trainings an, inwiefern der Hund je wieder ohne Leine laufen kann. Ebenso tragen spielen die genetische Veranlagung und die individuellen Lernerfahrungen des Hundes eine Rolle. Deshalb kann nur eine sehr vage Prognose gestellt werden.
- Welche Pflichten eines Tierhalters gegenüber seinem Tier werden in §2 des Tierschutzgesetzes genannt? Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat,1. muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen,2. darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden,3. muss über die, für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen, Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen.
- Über welche Motivation wird im modernen Schutzhundesport gearbeitet? Können dabei Risiken bestehen? Im Gegensatz zu der früher üblichen Methode, durch Bedrohungen die Selbstschutzaggression des Hundes zu provozieren, wird heute auf die Spiel- und Beutemotivation gesetzt. Der Hetzarm (eine Arm-Attrappe, die über den Arm gestülpt wird) stellt die Beute dar, die der Hund erobern soll. Dabei kann es vorkommen, dass sich der Hund stark auf die Attrappe fixiert und ohne seine Trophäe unmotiviert bleibt. Außerdem befindet sich der Hund nicht durchweg auf dem Hundeplatz, sodass außerdem das Risiko besteht, dass die Spiel- und Beutemotivation fehlgeleitet wird und etwa eine Unterscheidung zwischen echtem und unechtem Arm fehlschlägt.
- An welchen Symptomen erkennen Sie eine Magendrehung beim Hund? Wie reagieren Sie richtig? Der Hund ist sehr unruhig, hat einen aufgeblähten Bauch, tiefhängenden Kopf, runden Rücken, eingezogenen Bauch, starkes Speicheln, will nicht fressen, zeigt einen häufigen, vergeblichen Würgereiz und hat einen erhöhten Puls. Je schneller der Hund tiermedizinisch versorgt wird, desto höher ist die Überlebenswahrscheinlichkeit.
- Woran kann man einen empfehlenswerten Züchter erkennen? 1. An der Mitgliedschaft in einem Züchterverband, der gesundheitliche Aspekte bei seiner Zucht berücksichtigt. 2. An der Offenlegung aller tiermedizinischen Untersuchungen der Elterntiere. 3. Der Züchter informiert den Interessenten über alles Wichtige, was den Welpen betrifft. 4. Der Interessent darf den Züchter bzw. die Welpen öfter besuchen.
- Welche Stufen der Aggression gibt es und wie bauen diese aufeinander auf? Imponieren -> Drohen -> gehemmter Angriff -> Ungehemmter Angriff Oder auch: Stufe I: Drohung ohne Körperkontakt Stufe II: Drohungen mit mehr oder weniger Körperkontakt Stufe III: Physische Beschädigung
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- Gibt es Gefahren beim Training von konditioniertem Meideverhalten? Nennen Sie zwei Beispiele. Beispiel 1: Ein Hund wird mit Wasser bespritzt, sobald er bellt. Wenn z.B. ein Radfahrer in dem Moment vorbei fährt, kann es sein, dass der Hund das Spritzen mit dem Radfahrer verknüpft und zukünftig mit unerwünschtem Verhalten gegenüber Fahrradfahrern reagiert. Beispiel 2: Ein Hund erfährt einen Leinenruck, sobald er zieht. Kommt ihm nun ein anderer Hund entgegen und es folgt der Leinenruck, weil er zieht, kann dieser Ruck mit dem anderen Hund verknüpft werden, sodass daraus ggf. eine Leinenaggression gegenüber Artgenossen resultieren kann.
- Es kommt in Ihrem Beisein zu einer heftigen Beißerei zwischen zwei Hunden während des Trainings. Wie sollten Sie sich verhalten und welche Maßnahmen könnten Sie ergreifen, um Beißereien schon im Vorfeld zu vermeiden? Ich ordne den Haltern an, jeweils schnell in verschiedene Richtungen zu gehen und das möglichst ruhig. Ich hoffe dabei, dass zumindest einer der Hunde den Rückhalt verliert und aufgibt. Andere anwesende Hunde sollten von ihren Haltern abgerufen werden, damit diese nicht auch noch in den Kampf eingreifen. Unkastrierte aber gleichgeschlechtliche Hunde sollten besonders beobachtet werden und es sollte ggf. auf ausreichend Abstand geachtet werden. Die Ursache für eine Beißerei sollte immer ergründet werden – ggf. sollte man auch eine tierärztliche Untersuchung einbeziehen – und sofern möglich im Rahmen einer Verhaltensberatung therapiert werden.
- Ist es in Deutschland erlaubt einem Hund die Ohren oder die Rute zu kupieren? Nein, niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen (§1 TierSchG). Gem. §6 ist das Kupieren/Amputieren mit wenigen Ausnahmen verboten. Z.B. darf einem Hund, der jagdlich geführt werden soll, die Rute kupiert werden.
- Erklären sie, was „Nasenarbeit“ mit dem Hund bedeutet! Unter Nasenarbeit versteht man eine durch den Menschen gewollte Tätigkeit des Hundes, bei der er ausschließlich seine Nase benutzen muss (im Gegensatz zum freiwilligen, unkontrollierten Schnüffeln). D.h. er erschnüffelt Spuren, die zuvor entweder bewusst oder unbewusst gelegt wurden. So kann ein Hund die Fährte eines Hasen verfolgen, die Blutspur eines angeschossenen Rehs, die Fährte eines verschwundenen Menschen aufnehmen oder Sprengstoff und Drogen finden. Der Hund erlernt zuvor, was er erschnüffeln soll, damit seine Tätigkeit in kontrollierten Bahnen abläuft.
- Was muss bei Hundespielzeugen beachtet werden, damit der Hund keinen gesundheitlichen Schaden davonträgt? Das Spielzeug muss für den Hund ungiftig sein und darf nicht splittern. Es darf keine scharfen Kanten haben und die Öffnungen dürfen nicht um den Fang bzw. Ober- oder Unterkiefer passen
- Nennen Sie das geeignete Alter zur Abgabe eines Welpen. Berücksichtigen Sie dabei, was in der Tierschutz-Hundeverordnung dazu festgelegt ist! Die Welpen müssen mindestens acht Wochen alt sein. Eine vorherige Abgabe ist nur mit tierärztlichem Attest möglich (z.B. wenn die Mutter die Welpen „verstößt“).
- Was bedeutet „Ritualisierung?“ Im Prozess der Ritualisierung werden vielfältige sogenannte Gebrauchshandlungen (z.B. Fortbewegungsweisen oder Verhaltensweisen des Schutzes oder physiologische Prozesse) so abgewandelt, dass sie eine ausschließlich kommunikative Funktion erhalten. Die Abwandlung beinhaltet meist Vereinfachungen oder Übertreibungen verschiedener Ausdrücke. Ritualisierung sorgt dafür, dass das gegenseitige Verständnis immer präziser wird und verringert damit die Möglichkeit von „Missverständnissen“.
- Wie verändern Sie die Belohnung bei der Übung „Sitz“ von Beginn bis zum Ende der Übung? 1.) Zu Beginn erfolgt immer eine Verstärkung bei der Etablierung des Signals. 2.) Danach erfolgt eine Verzögerung bei der Belohnung, um ein längeres Sitzen-bleiben zu erzeugen. 3.) Zum Ende der Übung ist eine variable (intermittierende) Verstärkung sinnvoll, um das Verhalten weniger löschbar zu machen.
- Ist es zulässig einem Hund die Rute zu kupieren, wenn dieser jagdlich geführt werden soll? Gem. TierSchG § 6 Abs. 1 Satz 1b kann im Einzelfall einem Eingriff zugestimmt werden, wenn dies bei jagdlich zu führenden Hunden für die vorgesehene Nutzung des Tieres unerlässlich ist und tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen.
- Zählen Sie die verschiedenen Sparten der Hundeausbildung auf! Welche Schwerpunkte kann es geben? Grunderziehung: Welpen und Junghundeausbildung, Grunderziehung im erwachsenen Alter etc. Hundesport: Agility, Obedience, Rally Obedience, Flyball, Treibball, Mantrailing, Fährtensuche, Gegenstandssuche, Dummytraining, Apportieren, Schutzhundeausbildung etc. Spezielle Ausbildung: Verhaltenstherapie, Jagdhundeausbildung, Ausbildung von Blindenhunden, Ausbildung von Assistenzhunden, Rettungshunde, Polizeihunde etc. Ausbildung mit den Schwerpunkten Sport, Freizeit, Auslastung, Problemlösung, Leistung oder berufliche Nutzung.
- Welche Punkte sollte der neue Besitzer eines Hundes/Welpen im Sinne der Sozialisation und Habituation beachten? Wie kann man diesen Prozess unterstützen? Er sollte regelmäßig kleine Ausflüge machen und viele positive Erfahrungen mit verschiedenen Menschen und Tieren sammeln. Das spielerische Kennenlernen von ungewöhnlichen Untergründen und Gegenständen kann inszeniert werden.
- Nennen Sie die Erkrankungen, gegen die ein Hund geimpft werden sollte und schreiben Sie außerdem ein gängiges Impfschema auf. Legende:S = StaupeH = Hepatitis (HCC=Hepatitis contagiosa canis)P = ParvovirosePi = Parainfluenza (Krankheitserreger für Zwingerhusten)L = LeptospiroseT = Tollwut – Empfehlungen der StIKo Vet – Grundimmunisierung:Ab 8 Wochen SPL (H)Ab 12 Wochen SPL (H) TAb 16 Wochen PS (H)Ab 15 Monaten SPL (H) T Wiederholungsimpfungen:Jährlich: L (ggf. öfter)Alle 3 Jahre: PSH Tollwut: In Deutschland gelten seit Änderung der Tollwutverordnung v. 20.12.2005 die in den Packungsbeilagen der Impfstoffe genannten Wiederholungsimpfintervalle. Leitlinie zur Impfung von Kleintieren (PDF / Stand: 01.02.2019) Individuelle Beratung durch den Tierarzt ist empfehlenswert.
- Können Hunde „lügen“ oder „blöffen“? Ja, auch Hunde können bewusste Falschaussagen zum eigenen Vorteil treffen („Lügen“). Allerdings ist es biologisch so angelegt, dass Lügen nur einen geringen Anteil der Kommunikation ausmachen dürfen, da es sonst mehr Nachteile als Vorteile für ein Individuum mit sich bringt. Beispiele für bewusste Falschaussagen bei Hunden sind übertriebene submissive Gesten (obwohl sich der Hund eigentlich gar nicht so stark bedroht fühlt) oder eine Verletzung vortäuschen, um die Aufmerksamkeit des Besitzers zu erlangen.
- Nennen Sie die Anforderungen, die Halsbänder erfüllen sollten. Ab wann sind sie tierschutzrelevant? Nennen Sie hierzu ein Beispiel. Ein Halsband stellt eine Verbindung von Leine und Hund dar. Es sollte die Haut und das Fell nicht belasten. Es darf keine Schmerzen verursachen und muss angenehm zu tragen sowie auf den Körper abgestimmt sein, z.B. ein breites Lederhalsband. Tierschutzrelevant sind alle schmerz- oder schreckverursachenden Halsbänder, wie solche ohne Zugstopp, Stachelhalsbänder, Elektroschockhalsbänder.
- Ein Hund soll im Auto allein bleiben. Was ist dabei zu beachten? §8 TierSchHuV: Die Betreuungsperson hat für ausreichende Frischluft und angemessene Lufttemperaturen zu sorgen, wenn ein Hund ohne Aufsicht in einem Fahrzeug verbleibt. Die Fenster müssen leicht geöffnet bleiben, es darf zu keiner Überhitzung im Auto kommen. Schattenplätze können schnell zu heißen Sonnenplätzen werden, der Hund sollte Trinkwasser zur Verfügung haben und sich vor dem Verbleib lösen können.
- Beschreiben Sie, wie sich klimatische Umstände auf das Training auswirken können. Wie würden Sie Hunde bei sehr hohen/ sehr niedrigen Temperaturen trainieren? Wie gestalten Sie ein Agilitytraining bei gefrorenem Boden? Ab 20 ° C mit Sonneneinstrahlung oder bei Minusgraden sollte man keine sportlichen Höchstleistungen mehr erwarten. Hunde werden bei zunehmender Hitze/Kälte träge, da ihr Körper damit beschäftigt ist, die eigene Körpertemperatur zu regulieren. Bei Hitze ist auf ausreichende Pausen zu achten, Hunde sollten besonders oft Wasser angeboten bekommen und Schattenplätze zur Verfügung haben. Bei Kälte ist eine Hundedecke für die Pausen sinnvoll, sodass der Hund nicht weiter auskühlen kann. Ggf. macht ein Hundemantel Sinn. Agility auf einem gefrorenen, eisigen Boden sollte generell nicht gelaufen werden. Hunde und Halter sollten sich bei Kälte ca. 10 Minuten aufwärmen, ehe sie an den Parcours gehen, um Verletzungen der Bänder/Sehnen/Muskeln vorzubeugen. Allgemein bietet sich bei Kälte an, die Kontaktzonen zu präzisieren, statt schnelle Abläufe zu forcieren.
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- Weshalb ist es wichtig beim Hund eine Prophylaxe gegen Endo- und Ektoparasiten durchzuführen? Wie kann diese erfolgen? Weil sich Parasiten im und am Körper des Hundes vermehren und/oder Bakterien und Viren übertragen können und dem Wirt (Hund) damit erheblichen Schaden zufügen können. Übertragene Krankheiten können einen tödlichen Verlauf haben oder den Wirt ein Leben lang einschränken. Andere Hunde oder auch Menschen (Zoonose) könnten ebenfalls infiziert werden. Es kann eine regelmäßige Wurmkur gegeben werden, der Tierarzt kann im Frühjahr/Herbst wirksame Anti-Zecken und -Floh-Mittel verschreiben.
- Beschreiben Sie Möglichkeiten einen Welpen auf den Tierarztbesuch und die dortige Behandlung vorzubereiten (s.g. „Tierarzttraining“)! a) Langsam an Berührungen an den Ohren, den Vorder- und Hinterläufen, dem Körper, der Schnauze, dem Schwanz etc. gewöhnen. b) Mittels instrumenteller Konditionierung bestimmte Stellungen (auf der Seite liegen, Pfote zeigen, sitzen, stehen usw.) mit einem Signal verknüpfen. c) Mittels klassischer Konditionierung einen Tierarztbesuch mit schönen Erlebnissen wie Futter und Spiel verknüpfen.
- Können Hunde „lächeln“? Falls ja, was bedeutet dies? Ja, Hunde „lächeln“, indem sie die Oberlippe kurzfristig sehr hoch ziehen, sodass die Zähne sichtbar werden. Meist zeigt sich der Ausdruck nur sehr kurz, kann aber auch mehrmals hintereinander gezeigt werden. Meist „lächeln“ Hunde im sozialen Kontext zur Begrüßung eines bekannten Menschen. Hier stellt der Ausdruck eine Beschwichtigungsgeste dar, mit mehr oder weniger starker unterwürfiger Bedeutung (je nachdem, welche Signale der Hund sonst noch zeigt). Nicht alle Hunde zeigen dieses Verhalten.
- Nennen Sie die Anforderungen, die Brustgeschirre erfüllen sollten. Ab wann sind sie tierschutzrelevant? Nennen Sie ein Beispiel für ein tierschutzrelevantes Erziehungsgeschirr. Ein Brustgeschirr stellt eine Verbindung von Leine und Hund dar. Es sollte die Haut und das Fell nicht belasten. Es darf keine Schmerzen verursachen und muss angenehm zu tragen und auf den Körper abgestimmt sein. Tierschutzrelevant sind zum Beispiel Erziehungsgeschirre, die in die Achseln einschneiden.
- Was muss bei der Durchführung von Welpengruppen bezüglich der Sozialisation und Habituation beachtet werden (Gruppenzusammenstellung, Eingreifen, Räume/Gelände,…)? Das Gelände sollte sicher eingezäunt sein. Die Halter sollten mit auf dem Gelände sein und lernen, ihre Hunde aktiv zu beobachten. Die Halter müssen außerdem angeleitet werden Stresssignale zu erkennen und falls der Welpe Schutz sucht, sollten sie auch dies erkennen und gewähren können. Wichtig ist auch die Einhaltung von angemessenen Pausen. Es sollte bewusste, kontrollierte Spielphasen geben. Die Halter sollten über das Ausdrucksverhalten aufgeklärt werden, ebenso über Lernverhalten, Beißhemmung, Stubenreinheit. Auch sollten die Hunde an verschiedene Untergründe, Geräusche und Gegenstände gewöhnt werden.
- Was schreibt die TierSchHuV für die Umzäunung eines Hundezwingers vor? § 6 Abs. 3 TierSchHuV: Die Einfriedung des Zwingers muss aus gesundheitsunschädlichem Material bestehen und so beschaffen sein, dass der Hund sie nicht überwinden und sich nicht daran verletzen kann. Trennvorrichtungen müssen so beschaffen sein, dass sich die Hunde nicht gegenseitig beißen können. Mindestens eine Seite des Zwingers muss dem Hund freie Sicht nach außen ermöglichen. Befindet sich der Zwinger in einem Gebäude, muss für den Hund der freie Blick aus dem Gebäude heraus gewährleistet sein. Es dürfen keine stromführenden Kabel für den Hund erreichbar sein.
- Wann sollten Sie in einer Welpengruppe in das Spiel eingreifen? Erklären Sie, wie Sie vorgehen. Wenn mehrere Hunde einen Welpen verfolgen und mobben: Hier sollte der Trainer dafür sorgen, dass zwischen Verfolgtem und Verfolgern zügig splittend eingewirkt wird. Die Verfolger müssen gestoppt werden (körpersprachlich oder ggf. durch kurzes Festhalten), sodass der Verfolgte Schutz bei seinem Halter finden kann. Sollten die Mobber immer wieder zusammen mobben, sollten sie im Spiel getrennt bzw. der Anstifter ausgemacht werden. Die Halter müssen darüber aufgeklärt werden, ab wann es sich nicht mehr um ein Spiel handelt und dass sie sich in diesen Situationen schützend vor ihren Hund stellen sollen bzw. ihren mobbenden Hund abrufen bzw. abholen und ihm eine kurze Auszeit geben. Natürlich sollte auch aufgezeigt werden, wie die Halter das alles am besten machen können. Außerdem muss eingegriffen werden, wenn ein Welpe in Stress gerät. Der Halter muss dahingehend aufgeklärt werden, wie er das erkennt und gebeten werden, eine längere Pause zu halten bzw. die Stunde abzubrechen.
- Was sollten Hundehalter beachten, wenn sie mit ihrem Hund eine Reise ins Ausland planen? An welchen Stellen erhält der Hundehalter Informationen zu eventuellen Einreisebestimmungen? Hunde benötigen einen EU-Heimtierausweis, einen Mikrochip und eine Tollwut-Schutzimpfung. Hundehalter können sich diesbezüglich z.B. beim ADAC informieren oder die Einreisebestimmungen für das jeweilige Zielland im Reisebüro erfragen. Bei der Einreise in Nicht-EU-Länder gelten länderspezifische Besonderheiten, die vor der Abreise zu erfragen sind.
- Was ist ein „Ethogramm“ und welche Anforderungen sollte es erfüllen? Ein Ethogramm ist eine Auflistung aller beobachtbaren Verhaltensweisen einer Art oder Rasse. Die verschiedenen Verhaltensweisen sind darin detailliert beschrieben. Ein Ethogramm sollte möglichst vollständig und eindeutig sein und auch die Reihenfolge von Verhaltensweisen erfassen. Außerdem sollte in der Beschreibung eines Verhaltens immer klar werden, wann und wo das Verhalten auftritt und falls nötig mehrere Abstufungen des Verhaltens aufgezählt werden.
- Wann kann eine unerwünschte Verknüpfung von Training mit Strafreizen zustande kommen? Beantworten Sie dies anhand eines Beispiels. Der Mensch übt als Strafreiz einen Leinenruck aus, weil der Hund zieht. Zeitgleich zum Leinenruck sieht der Hund zufällig ein Kind, sodass er den Ruck fälschlicherweise mit dem Kind in Verbindung bringt. Dadurch kann Aggressivität oder Meideverhalten gegenüber Kindern entstehen und gesteigert werden. Der gesamte Kontext kann klassisch konditioniert werden. Das bedeutet, dass der Hund nicht nur die interne Kommunikation und die enge Situation mit dem Leinenruck verbindet, sondern dass er vielleicht auch das Kind auf der anderen Straßenseite ab jetzt als negativ empfindet.
- Ist es zulässig einen Hund an einem Würgehalsband anzubinden? Es dürfen gem. §7 Abs. 4 TierSchHuV nur breite, nicht einschneidende Brustgeschirre oder Halsbänder verwendet werden, die so beschaffen sind, dass sie sich nicht zuziehen oder zu Verletzungen führen können
- Was ist ein Korrekturwort und wie können Sie einem Hund dieses beibringen? Ein Korrekturwort signalisiert dem Hund, dass er mit seinem jetzigen Verhalten keinen Erfolg erzielen wird, also keine Belohnung erhalten wird. Er lernt somit bei korrekter Konditionierung auf das Korrekturwort hin seine Verhaltensstrategie zu ändern und ein Alternativverhalten zu zeigen. Ein Korrekturwort kann auf mehrere Arten trainiert werden. Wichtig ist, dass der Hund lernt, dass das Korrekturwort ihm anzeigt, dass er mit dem gerade gezeigten Verhalten erfolglos sein wird. Eine Möglichkeit das Korrekturwort zu trainieren: Der Halter füttert dem Hund mehrmals hintereinander ein Leckerchen aus der Hand, ohne dass der Hund etwas dafür tun muss. Nach ein paar Wiederholungen soll der Halter die Hand schließen und das entsprechende Korrekturwort sagen (z.B. „Schade“). Vermutlich wird der Hund nun versuchen trotzdem mit der Nase irgendwie an das Leckerchen in der Hand zu gelangen. Er fühlt sich frustriert, da seine Erwartungshaltung, das Leckerchen zu bekommen, nicht erfüllt wurde. Sobald der Hund jedoch das Stupsen an der Hand unterlässt und ein anderes, alternatives Verhalten zeigt (z.B. Hinsetzen, Wegsehen, Blickkontakt, an der anderen Hand schnüffeln) wird er für dieses sofort belohnt. Auf diese Weise lernt er auf das Korrekturwort hin seine Strategie zu ändern.
- Welches Mindestalter müssen Welpen für eine Tollwutimpfung haben? Mindestens 12 Wochen.
- Wie erlernt ein Welpe die Beißhemmung? In der sozial sensiblen Phase während des Spiels: Sobald der Hund zu stark zwickt, unterbricht der Hundehalter das Spiel, da es ihm wehtut. Dieser Spielabbruch und der Entzug der Aufmerksamkeit ist eine negative Strafe. Daraus lernt der Hund, dass das Spiel nur weitergeht, wenn er vorsichtiger ist.
- Nennen Sie verschiedene Arten von Spiel! Solitärspiel (Objektspiel, Bewegungsspiel), Sozialspiel (Objektspiel, Rennspiel, Kampfspiele oder Beißspiele, Sexuelle Spiele)
- Was versteht man unter Signalkontrolle? Nennen Sie ein Beispiel! Beschreiben Sie außerdem, wie man ein Verhalten unter Signalkontrolle bringt. Es folgt auf ein bestimmtes Signal zuverlässig ein ganz bestimmtes Verhalten und kein anderes. Das Signal sollte immer zuverlässig und sofort umgesetzt werden. Je zuverlässiger der Hund auf die Signale reagiert, desto besser ist seine Signalkontrolle. Beispiel: Auf das Hörzeichen „Platz“ legt sich der Hund immer unmittelbar auf den Boden. Wichtig ist es zuvor ein Feinziel zu definieren, damit man weiß, was trainiert wird (Beispiel: Platz = Hund legt sich auf den Boden). Danach muss das Grundtraining durchgeführt werden, um eine Verknüpfung im Gehirn des Hundes zu erzeugen. Danach wird diese Verknüpfung mit dem Aufbautraining gefestigt.
- Beurteilen Sie, ob es erlaubt ist einen Hund in einem Kellerraum zu halten, in den kein Tageslicht fällt. Gem. §5 TierSchHuV darf ein Hund nur in Räumen gehalten werden, bei denen der Einfall von natürlichem Tageslicht sichergestellt ist
- Welche Eigenschaften sollte ein gut sitzender und sicherer Maulkorb haben? Was muss beim Einsatz eines Maulkorbes im Training unbedingt beachtet werden? Der Maulkorb sollte fest genug sitzen, dass der Hund ihn nicht selbstständig abstreifen kann, aber trotzdem weder am Nasenrücken noch am Riemen einschneiden. Der Hund sollte außerdem während des Tragens hecheln können, um seinen Wärmehaushalt zu regulieren. Aus diesem Grund sind geschlossene Maulschlaufen eher ungeeignet und gesundheitsbedenklich. Gittermaulkörbe dürfen nicht zu schwer sein. Soll der Hund einen Maulkorb über längere Zeit tragen ist es außerdem gut, wenn er mit dem Maulkorb trinken und auch Futterbelohnungen aufnehmen kann. Vor dem Einsatz eines Maulkorbes im Training muss der Hund unbedingt schrittweise an das Tragen gewöhnt werden. Dazu wird der Hund in sehr kleinen Schritten an das Tragen des Maulkorbs herangeführt, am besten in Kombination mit einer Futterbelohnung, sodass der Hund den Maulkorb mit etwas Positivem verknüpft. Ziel ist es, dass der Hund später nicht versucht sich den Maulkorb abzustreifen, sondern das Tragen als etwas Normales empfindet.
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