Allgemeine Psychologie (Fach) / Wahrnehmung und Sprache (Lektion)
In dieser Lektion befinden sich 184 Karteikarten
bäh
Diese Lektion wurde von steffihasstklausuren erstellt.
Diese Lektion ist leider nicht zum lernen freigegeben.
- Was ist Wahrnehmungspsychologie -liefert kein „realitätsgetreues“ Abbild der Außenwelt -ist gekennzeichnet durch Begrenztheit / Selektivität / Konstruktivität -ist ein aktiver / dynamischer Prozess
- Irrtümer Wahrnehmungspsychologie Wahrnehmung erscheint direkt und unmittelbar Annahme: Wahrnehmung liefert „Spiegel“ / realistisches Abbild der Außenwelt 1.Wissen über physikalische Situation wird mit deren sensorischen Erfahrung verwechselt (bspw. Kausalitätswahrnehmung, Michotte, 1966) 2.Merkmale der sensorischen Erfahrung (Qualia) werden dem Reiz in der Außenwelt zugeschrieben („Die Fahne ist blau.“)
- Begrenzung von Wahrnehmung -Alles, was wir hören / sehen / fühlen ist durch die die Sinne gefiltert -wir nehmen nur einen kleinen Teil dessen wahr, was in der Umwelt geschieht -Bsp: Spektrum des sichtbaren Lichtes variiert von Spezies zu Spezies
- Selektivität wenn die Wahrnehmung durch begrenzte, unterschiedliche oder einseitige Aufmerksamkeit im Hinblick auf die angebotenen Informationen oder Reize eingeschränkt ist. ->statt Wald sieht man Motte an Baum
- Konstruktivität Die Wahrnehmung kann niemals eine Rekonstruktion der Wirklichkeit erzeugen, sondern diese Wirklichkeit erst aus verfügbaren Informationen, die aber erst im Wahrnehmungsprozess zu Informationen werden, eine handlungsrelevante interne Repräsentation konstruiert.
- Wahrnehmung -Wahrnehmung ist die (bewusste) sensorische Erfahrung -tritt auf, wenn der Umweltreiz auf irgendeine Weise in die Erfahrung des Sehens transformiert wird
- Erkennen -die Fähigkeit, ein Objekt in eine Kategorie einzuordnen Im Beispiel: Die Motte wurde als Motte, nicht als Schmetterling erkannt
- Dissoziation Behinderung von Wahrnehmung & Erkennen (visuelle Objekt - Agnosie) Agnosie: Störung des Erkennens trotz intakter Funktion der Sinnesorgane, der Intelligenz & des Bewusstseins Objektagnosie: Patienten nehmen Einzelheiten von Objekten wahr, können Objekte aber nicht identifizieren
- Wissen Wissen bezeichnet jegliche Informationen, die vom Wahrnehmenden in die Situation eingebracht wird ->Wissen, das Jahre zuvor erworben wurde (Unterschied Motte - Schmetterling) ->Wissen aus Ereignissen, die gerade zuvor geschehen sind / Wissen über den Kontext /Kontextabhängigkeit von Wahrnehmung
- Top-down & Bottom-up Verarbeitung Bottom - up Verarbeitung: reizgesteuertTop - down Verarbeitung: wissensbasiert
- Dynamischer Prozess Siehe Karteikarte 4
- Was ist Wahrnehmung? Reizverarbeitung liefert kein „realitätsgetreues“ Abbild der Außenwelt ist gekennzeichnet durch Begrenztheit / Selektivität / Konstruktivitätist ein aktiver / dynamischer Prozess ist aber funktional sie liefert nützliche und zuverlässige Interpretationen für unser Handeln Überwachung von Umwelt & Körperräumliche Orientierung & Steuerung der eigenen Fortbewegungerkennen von Gegenständen & ihre aktuelle Bedeutung für das HandelnErkennensleistungen bei sozialer Kommunikation (Gesichter, Geruch, ...) vor allem auf Veränderungen ausgerichtet
- Konstanzleistungen Größenkonstanz: Der distale Reiz (ein bestimmtes Objekt in der Außenwelt) wird bei unterschiedlichen Entfernungen mit gleicher Größe wahrgenommen, obwohl der proximale Reiz (Reizmuster an den Rezeptoren) sich in der Größe unterscheidet
- Distler Reiz -> entfernter Reiz; das physikalische Objekt zb die halb offenstehende Tür
- Proximaler Reiz -> naher Reiz; die Repräsentation am Sinnesorgan also die trapezförmige Verteilung von Rezeptoraktivität auf der Netzhaut (umgekehrt)
- Perzept der bewusste Wahrnehmungsinhalt
-
- Größenkonstanz Bild mit 3 Menschen: je kleiner = desto weiter weg unveränderte größe aller menschen=mensch in der entfernung muss sehr groß sein gehirn passt sich an auch möglich: ponzo täuschung
- Anwendungen der Wahrnehmungspsychologie -Verschiedene Störungen (z.B. Schädigungen des Gehirns) führen zu Veränderungen & Einschränkungen der Wahrnehmung -Diagnose und Rehabilitation -Gestaltung von Informationsangeboten -Anpassung an Wahrnehmungs - & Aufmerksamkeitsleistungen -Benutzeroberflächen / virtuelle Realitäten / Verkehrspsychologie -Unterstützung von Wahrnehmungsfunktionen durch technische Systeme -Brillen / Hörgeräte / Künstliche Retina / Cochlea-Implantat
- Klassische Psychophysik -Quantitative Verfahren zur Messung von Zusammenhängen von objektiver Stimulusintensität (Physik) & subjektiver Wahrnehmungsstärke (Psycho) -Bestimmung von Schwellen
- Absolutschwelle -geringster Betrag an Reizenergie, der nötig ist um einen Stimulus zu entdecken
- Grenzmethode Darbietung von diskreten Reizen (Lichtreizen, Tönen...) Abwechselnd in aufsteigender / absteigender Reihenfolge ihrer Intensität Verharrungstendenzen: Beobachter neigt dazu, aufeinander folgend in die gleiche Richtung zu antworten Mehrfache Wiederholung Schwelle: Mittelwert der Übergangspunkte
- Herstellungsmethode Versuchsperson (oder Versuchsleiter) verändert die Reizintensität kontinuierlich „aufwärts“ / „abwärts“ Dies wird solange durchgeführt, bis die VP sagt, dass sie den Reiz gerade noch / schon entdecken kann “Gerade noch wahrnehmbare Reizintensität” (absteigend) „Gerade schon wahrnehmbare Reizintensität“ (aufsteigend) Wiederholung: Schwelle entspricht dem Durchschnitt der eingestellten Reizintensitäten
- Konstanzmethode Ähnlich der Grenzmethode (diskrete Darbietung von Stimuli) Stimuli werden in zufälliger Reihenfolge dargeboten Mehrfache Darbietung jeder Intensitätsstufe (aufwändig, da viele Wiederholungen nötig) Prozentualen Anteil der Entdeckung für jede Intensität (pro Person) berechnen Psychometrische Kurve anpassen Schwelle: Intensität, die zu 50% Entdeckung führt
- Welche Methode sollte man wählen siehe Karteikarte x Kriterien: - verfügbare zeit - benötigte Genauigkeit - genauste Methode nimmt die meiste Zeit in Anspruch
- Unterschiedsschwelle 1. Frage: Ab wann erkennen wir, dass zwei Reize sich unterscheiden? Unterschiedsschwelle: Betrag, um den die Intensität eines Reizes erhöht / verringert werden muss, damit er als vom Ausgangsreiz verschieden empfunden wird (eben merklicher Unterschied , ∆S, just noticeable difference, JND) Untersuchung: Ausgangsreiz / Standardreiz - Vergleich mit Vergleichsreiz Unterschied in einer Dimension Versuchspersonen sollen angeben, ob sie einen Unterschied zwischen zwei Reizen entdecken / Erfragen eines Vergleichsurteils
- Webersches Gesetz Jede Art von sensorischem Urteil hat ihre eigene Weber-Konstante: Gilt in mittleren Intensitätsbereichen (Abweichungen in Randbereichen) Unterschiedsschwelle / Ausgangsgewicht = Konstante ∆S / S = K
- Anwendung psychophysikalischer Methoden im Alltag -Bestimmung der Sehschärfe -Tests auf möglichen Hörverlust
- Wie kann man Reizstärken Empfindungsstärken zuordnen? Annahmen von Fechner: Das Webersche Gesetz gilt Unterschiedsschwellen sind an jeder Stelle der Reizdimension subjektiv gleich groß
- Skala der Empfindungsstärke Ziel: Zuordnung von Reizstärken zu Empfindungsstärken Ausprägung des Reizes: einfach messbar Quantifizierung der Stärke der inneren Empfindung? Skala der Empfindungsstärke Nullpunkt: absolute Schwelle (S0) Maßeinheit: Unterschiedsschwelle ∆S0 / ∆S1 / ∆S2 / etc. Aneinanderfügen der einzelnen Unterschiedsschwellen 2 SchritteBerechnung der Reizstärke (S) für jede Empfindungsstärke (E)Berechnung der Empfindungsstärke (E) aus gegebener Reizstärke (S)
- Anwendung im Alltag: Schalldruckpegel (dB) 0 dB - Hörschwelle (Achtung: ist frequenzabhängig)1 dB ~ 1 UnterschiedsschwelleLogarithmischer Zusammenhang: Schalldruckpegel - Schalldruck
- Bewertung: Weber - Fechner - Gesetz Weber: Unterschiedsschwelle hängt von Intensität eines Reizes ab Fechner: Empfindungsstärke wird über Unterscheidbarkeit von Reizen vermittelt (Indirektes Verfahren zur Erfassung der Empfindungsstärke) Kritik: Gleichsetzung von Empfindungseinheit & Reizunterscheidbarkeit ist willkürlich Experimentelle Messung der Schätzung der Empfindungsstärke: Teilweise andere Zusammenhänge von Reizstärke & Empfindungsstärke Methode der direkten Größenschätzung (direktes Verfahren), Stevenssche Potenzfunktion
- Steven‘sche Potenzfunktion Helligkeit Geringe Veränderung der empfundenen Intensität, besonders bei höheren Intensitäten“Verdichtung der Antwortdimension” Absolutschwelle: Sehen Sie das Licht? Unterschiedsschwelle: Können Sie diese Lichtintensitäten unterscheiden? Messen der Absolutschwellen zweier Personen für das Hören eines TonesKonstanzmethode: unterschiedliche Intensitäten / Darbietung in zufälliger Reihenfolge / mit Ja antworten, wenn man den Ton hört, sonst mit Nein
-
- Sinnesmodalitäten des Menschen? Sehen Hören Tasten Schmecken Riechen
- Physikochemische Rezeptortypen des Menschen mechanischphotosensitiv chemischthermisch Reagieren selektiv auf bestimmte Energieformen in der Umwelt (auf adäquate Reize)
- Rezeptoren - Adäquate Reize siehe Karteikarte 18
- Aufgabe der Rezeptoren: Transduktion Umwandlung einer Energieform (z.B. elektromagnetische Energie oder Druckwellen) in elektrochemische Signale (=„Sprache“ des Nervensystems) Die Sinne brauchen ein Nervensystem!
- Zentrales und peripheres Nervensystem Afferenz und Efferenz zwischen beiden Systemen Afferenz:Zuflüsse von Information Efferenz: Gegenteil! Weiterleitung von Informationen (neuronale Efferenzen) oder Substanzen (efferente Blutgefäße) von einer definierten Struktur weg.
- Kodierung von Intensität Je intensiver der Reiz, desto stärker das Rezeptorpotential; Adaptation Aktionspotential: Je intensiver der Reiz, desto höher die (anfängliche) Impulsrate (Feuerrate)
- Sensorische Adaptation Die sensorische Adaptation ist der Prozess hin zu einer verminderten Sensibilität eines Sinnesorgans als Folge konstanter Stimulation Die Aktivität eines sensorischen Neurons kann abnehmen, obwohl die Stimulation bestehen bleibt Das sensorische System ist hauptsächlich auf die Kodierung von Reizänderungen ausgelegt
- Dimensionen der Wahrnehmung Modalität: Gesichtssinn Quantität: Intensität der Lichtempfindung Qualität: Helligkeit; Rot, Grün, Blau
- Der Weg ins Gehirn: sensorische Verarbeitungspfade sekundäre & höhere Kortexareale primäre kortikale Areale ThalamusMittelhirn und Hirnstamm Rückenmark
- Sehen: Adäquater Reiz Elektromagnetische Strahlung Quanten (Energiepakete)-> bei Lichtenergie Photonen genannt -> Wellenlänge
- Reflektion von Licht Licht wird von Objekten in der Umgebung reflektiert Wir sehen Objekte erst dann, wenn Licht von ihnen in unser Auge reflektiert wird
- Sehen im Auge Reflektiertes Licht wird zu einer scharfen Abbildung fokussiert Retina (Netzhaut) enthält Rezeptoren für das Sehen Siehe Seite 10
- Akkomodation Kontraktion der Ziliarmuskeln an der Vorderseite des Auges Erhöht die Krümmung der Linse Brechkraft wird erhöht Bildebene wird nach vorne verlagert
- Nahpunkt Akkomodation ist begrenzt: zu nahes Objekt - kann nicht mehr scharf gesehen werdenNahpunktEntfernung des Nahpunkts nimmt mit dem Alter zu (Presbyopie / Altersweitsichtigkeit)Augenlinse verhärtet sich & Ziliarmuskel wird schwächer
- Retinale Verarbeitung Die Umwandlung des Lichtreizes (Lichtenergie) in elektrische Impulse (elektrische Energie) Phototransduktion (Transduktion: Umwandlung einer Energieform in eine andere)
- Rezeptoren sehen Stäbchen (rods) & Zapfen (cones) Unterscheiden sich in Form: Zeichnerische Darstellung Elektromikroskopische Aufnahmen Funktion: Umwandlung von Lichtenergie in elektrische Energie (Transduktion: Umwandlung von einer Energieform in eine andere)
- Konvergenz = Merkmal für die Tiefenwahrnehmung und bezeichnet den Grad, um den sich die Augen beim Betrachten eines Objekts nach innen drehen Zapfen (in der Fovea): Wenig Konvergenz 1 Rezeptor -> eine Ganglienzelle Stäbchen: Viele Neurone senden Signale zu einer Ganglienzelle Viel Konvergenz räumlich & zeitliche Summation von Erregung Folgen: Stäbchensehen führt zu größerer Lichtempfindlichkeit als ZapfensehenZapfensehen führen zu besserer Detailwahrnehmung als Stäbchensehen
- Dunkeladaptation =die Anpassung der Sensitivität des Auges, wenn die Helligkeit der Umgebung abnimmt. Sie findet in zwei Phasen statt, wobei die erste durch die Zapfen bestimmt wird, die sich schneller, aber nicht so stark anpassen wie die Stäbchen. Mechanismen der Hell- Dunkel-Adaptation Adaptation der einzelnen Photorezeptoren Bereichsaufteilung zwischen verschiedenen Photorezeptoren Pupillengröße
-
