Klinische Psychologie (Fach) / 13 Essstörungen und Körperbildstörungen (Lektion)

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13 Essstörungen und Körperbildstörungen

Diese Lektion wurde von jillian erstellt.

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  • Was bereiten die Hormone der cephalen Phase vor? ein Sättigungsgefühl 
  • Post-absorptive Phase Ausschüttung von Fettsignalen durch Leptin und Insulin 
  • Was vermitteln die Hormone der post-absorptiven Phase? dass noch keine erneute Nahrungsaufnahme stattfinden soll 
  • Durch welche beiden Mechanismen wird Hunger und Sättigung hauptsächlich reguliert? periphere Mechanismen  zentralnervöse Mechanismen 
  • Periphere Mechanismen zur Steuerung von Hunger und Sättigung: Magenkontraktion (Magenknurren) Glucostatishe, lipostatische und aminostatische Theorie: Konzentration der Substanz im Körper sorgt für Hunger/ Sättigung  Sättigungs- und Fettsignale 
  • Zentralnervöse Mechanismen zur Steuerung von Hunger und Sättigung: - Hypothalamus beinhaltet Hunger- und Sättigungszentren (die Balance dieser Zentren sorgt für Essen oder nicht-essen) - sie integrieren die peripheren Sättigungs- und Fettsignale  - sie passen Verhalten und kognitive Proezsse an Hunger und Sattheit an (z.B. Priming für Nahrungsreize bei Hunger) 
  • Wo sollen die zentralnervösen Hunger- und Sättigungszentren beim Menschen liegen? im Hypothalamus 
  • Wofür soll die Aktivität im Hypothalamus ausschlaggebend sein? für Essen oder nicht-Essen jenachdem wie aktiv die Hunger- und Sättigungszentren sind 
  • Die tatsächliche Entscheidung Essen vs. Nicht-essen wird neben peripheren und zentralnervösen Mechansimsen aber noch durch deutlich mehr exhitatorische und inhibitiorische Rezeptoren gesteuert 
  • Wie heißt ein berühmtes Modell von Herman und Polivy zu Hunger- und Sättigung das Boundary-Modell 
  • Was besagt das Boundary Modell allgemein? im Mangel oder Überschuss reguliert die Aversion  - bei Hunger wird gegessen um einen aversiven Zustand zu vermeiden  - bei Überschuss wird nicht mehr gegessen um einen aversiven Zustand zu vermeiden  - zwischen Hunger und Sättigung wird durch Appetenz reguliert 
  • Was ist Appetenz Regulation des Essverhaltens durch soziale Faktoren (Essen in Gesellschaft Geschmack (Essen weil es mein Lieblingsessen ist usw.) 
  • Was ist ungezügeltes Essverhalten? - der ungezüglete Esser kontrolliert sichh nicht/ zügelt sich nicht - das Essverhalten ist durch Appetenz gesteuert und selten durch Aversion kontrolliert - Appetenzgründe können die Grenze, nicht weiter zu essen, weit in die Sättigung hinein verschieben 
  • Was ist gezügeltes Essverhalten: - eine Diät aus jeglichen gründen; eine Person die kontrolliert was sie ist  - es gibt eine Diätgrenze, bestimmte Kalorienmenge die die Person nicht überschreiten möchte - daher erlebt die Person permanent Hunger
  • Gezügeltes Essverhalten = Diät aus jedweden Gründen 
  • Diätgrenze Kaloreinmenge bis zu der eine Person isst 
  • Was ist die Gefahr von gezügeltem Essverhalten? dass die Diätgrenze zu nah am Hunger ist  --> wenn die Diätgrenze dann einmal übersprungen wird, werden meist mehrere tausend Kalorien aufgenommen 
  • Was gilt als Risikofaktor für Bulimia Nervosa? gezügeltes Essverhalten 
  • Was sind die Symptome von gezügeltem Essverhalten: - geringerer Gesamtenergieverbrauch - geringerer Grundumsatz - kürzere Dauer des Menstruationszykluses und der Lutealphase --> beeinträchtigt Fertilität - kognitive Auffälligkeiten: kognitive Kontrolle des Essverhaltens, Körperschemastörungen  => Risikofaktor für Bulimie 
  • Welche kognitiven Auffälligkeiten zeigen sich bei Personen mit gezügeltem Essverhalten? kognitive Kontrolle des Essverhaltens  Körperschemastörung 
  • Set-Point-Theorie: - besagt das es für jeden Körper einen körpereigenen Punkt gibt, der das Gewicht festelgt - es ist schwer, von diesem genetisch festgelegten Punkt abzuweichen - eigentlich war die Theorie schon totgeglaubt, aber wird heute wieder angewandt, da man Leptin als Vermittler für den Set-point vermutet 
  • Was vermutet man als Vermittler für den Set-Point? Leptin 
  • Was ist Kritik an der Set-Point-Theorie? - Gewicht hängt neben genetischen Faktoren auch von Energiezufuhr, Verbrauch, hormonellen Aspekten (z.B. bei Stress), Konzentration von Leptin und Ghrelin, psychosozialem Umfeld etc. ab - es beeinträchtigt die Selbstwirksamkeit erhebblich  - Set-Point auch für langfristig ungesundes Über-/ Untergewicht --> wo ist der evolutionäre Sinn 
  • Was beeinträchtigt die Set-Point-Theorie? die Selbstwirksamkeit 
  • Was gehört zu den psychologischen Ansätzen bei Essstörungen? Kognitive Befunde Dual-Pathway-Modell Familiendynamik Kulturell-bedingtes Schlankheitsideal Psychodynamischer Ansatz 
  • Kognitive Befunde 1. Kognitive Fixierung auf Nahrungsreize (verbesserte Aufmerksamkeit- und Gedächtnisleistung bei Nahrungsreizen; Internalisierung des Themas)  2. Körperschemastörungen (perzeptiv und emotional) 
  • Essgestörte zeigen eine kognitive Fixierung auf --> Experiment Narungsreize, nicht aber auf Trinkreize  --> Anorektikerinnen erinnern im hungrigen, durstigen und auch satten Zustand immer sehr viele Nahrungsworte während Gesunde nur im hungrigen Zustand sig. mehr Nahrungsworte erinnern --> bei Trinkworten zeigen Anorektikerinnen genauso wie Gesunde im durstigen Zustand signifikant mehr erinnerte Trinkworte als im hungrigen oder satten 
  • Was besagt das Dual-Pathway-Modell? es gibt 2 Pfade die zu Essanfällen führen  1) Restrained Eating Pathway 2) Affect Pathway 
  • Restrained Eating Pathway besagt, dass gezügeltes Essverhalten und Diätieren zu einem Deprivationszustand führen --> durch externe Hinweisreize wird eine Verhaltensdisinhibition begünstig und der Essanfall ausgelöst  --> geht zurück auf das Boundary-Modell 
  • Wie wird nach dem Restrained Eating Pathway ein Essanfall ausgelöst? durch einen externen Hinweisreiz, welcher Verhaltensdisinhibition begünstigt (z.B. Lieblingsessen) 
  • Affect Pathway - Auslösung von Essanfällen durch negativen Affekt - der negative Affekt wird als aversiv erlebt  --> Essanfall als dysfunktionaler Versuch die Aufmerksamkeit vom negativen Affekt abzulenken - Essen wird zunächst als positiv empfunden und neutralisiert den negativen Affekt - danach kommen dann aber Schuldgefühle 
  • Was ist der Essanfall nach dem Affect Pathway? Ein dysfunktionaler Versuch die Aufmerksamkeit vom negativen Affekt abzulenken 
  • Familiendynamik hat eine wichtige Rolle bei der Anorexie die Patienten sind meist zielstrebig und ehrgeizig oft gibt es Spannungen zwischen den Familienmitgliedern  Minuchin beschreibt die psychosomatogene Familie 
  • Wie ist der Charakter von Personen mit Anorexie? zielstrebig und ehrgeizig 
  • Miunuchin führt das Konzept der somatogenen Familie ein: - es gibt enge Verfilzungen der Familienmitglieder (unklare Rollentrennung) - Verbündete und Rivalen untereinander - überprotektive Haltung gegeüber den Kindern - ausgeprägte Frigidität/ Gefühlskälte 
  • Psychosomatogene Familie - häufig bei Anorexie Patienten, eingeführt von Minuchin - enge Verfilzungen der Familienmitglieder - Verbündete und Rivalen untereinander - überprotektive Haltung gegenüber den Kindern  - ausgeprägte Frigidität/ Gefühlskälte 
  • Kulturell-bedingtes Schlankheitsideal - das kulturelle Ideal wird immer schlanker während die durchschnittliche Bevölkerung immer fülliger wird => immer mehr Menschen kommen in Diskrepanz signifikant vom gesellschaftlichen Ideal abzuweichen  => das soll die steigende Prävalenz der Anorexie erklären 
  • Die Prävalenz der Anorexie ist historisch gesehen steigend  (vermutlich aufgrund des kulturell-bedingten Schlankheitsideals) 
  • Was besagt der psychodynamische Ansatz? - dass die Lebenssituation von Betroffenen zur Erkrankung passt - Mädchen in der Pubertät wollen keine Frau werden; erreichen das durch Amenorrhoe - z.B. weil sie den Electrakomplex nicht bewältigt haben und bei den Eltern bleiben wollen  - sexueller Aspekt:   - Patientinnen haben Angst vor Sexualität   - wollen äußerlich keine Frau sein    - wollen asexuelle Mädchen sein 
  • Was wollen die Betroffenen nach dem psychodynamischen Ansatz nicht? eine Frau werden 
  • Patientinnen haben nach dem psychodynamischen Ansatz Angst vor Sexualität 
  • In wie vielen Schritten findet die Verhaltenstherapie von Anorexia Nervosa satt und was sind sie? in drei  1. Stabilisierung des Gewichts und Normalisierung des Essverhaltens 2. Bearbeitung der zugrundeliegenden Konflikte  3. Verbesserung der Körperwahrnehmung und -akzeptanz 
  • VT: 1. Phase Stabilisierung des Gewichts und Normalisierung des Essverhaltens - Informationsvermittlung - Selbstbeobachtung - Maßnahmen zur Gewichtsstabilisierung - Einhalten vorgeschriebener Mahlzeiten  - Stimuluskontrolle - Spezielle Techniken zur Reduktion von Heißhungeanfällen und Erbrechen  - kognitive Techniken (z.B. Stressbewältigung) 
  • VT: 2. Phase - Selbstbeobachhtung - Problemanalyse - goal-attainment-scaling - kognitive Techhniken  - spezielle Techniken, z.B.: Soziales Kompetenztraining, Einbezug von Familie/ Familietherapie, Einbezug von Partnern/ Paartherapie 
  • Was ist goal-attainment-scaling? Ziel-Erreichungsskalen - immer abgleich ob vorher festgelegte Ziele schon erreicht wurden  - z.B. Ich möchte erreichen, dass ich nicht mehr das esse, was meine Eltern mir vorsetzen 
  • VT: 3. Phase Verbesserung der Körperwahrnehmung- und akzeptanz - Körperübungen, Körpererfahrungen - kognitive Techniken 
  • Zielsetzung der Selbstbeobachtung in der Anfangsphase Bestandaufnahme, genaue Beschreibung der Essstörung Erkennen von (inneren und äußeren) Auslösebedingungen für das spezifische Essverhalten (Nichtessen, Hungerattacken, Laxatien, ...) 
  • Zielsetzung der Selbstbeobachtung im Therapieverlauf - Erkennen der zugrundeliegenden Konflikte - Beobachtung und Bewertung von Veränderungsschritten - Veränderung des Essverhaltens 
  • Zielsetzung der Selbstbeobachtung in der Endphase Identifikation noch bestehender kritischer Situationen  Identifikation von neu auftretenden Auslösebedingungen 
  • Was wird in jeder Behandlungsphase der VT gemacht? Selbstbeobachtung