Psychologie (Fach) / Psychologie für die Schule TEIL I (Lektion)
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- Was sind psychologische Anwendungsgebiete? Lernen, Arbeit, psychische Störungen, Diagnostik, Pädagogik(Schule)
- Was ist Psychologie? - Die Lehre vom Erleben und Verhalten - eine Erfahrungswissenschaft/empirische Wissenschaft - eine Nomologische Wissenschaft/Gesetzteswissenschaft (Erklärungen werden in allgemeinen Gesetzen gesucht, man geht nicht vom Einzelfall aus)
- Psychologische Theorien in der Praxis 1. Differenziertes Wahrnehmen Worauf muss ich bei dieser Lage der Dinge achten? Was könnte ich fragen? Was könnte ich versuchen herauszufinden? Auf welche Begebenheiten oder Signale könnte ich achten? Beispiel: Welche Anzeichen signalisieren Desinteresse an Unterrichtsinhalten?
- Psychologische Theorien in der Praxis 2. Zielerreichendes Handeln (Technologie) Was muss ich tun, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen? Welche Handlungsempfehlungen gibt es? Was könnte ich ausprobieren, um etwas an der Situation zu verändern? Beispiel: Wie kann ich erreichen, dass SuS Lerninhalte langsamer vergessen?
- Psychologische Theorien in der Praxis 3. Rückschauendes Begreifen (Erklärung) Warum ist dieses Ereignis eingetreten? An welche Gründe, Ursachen oder Einflussfaktoren sollte ich denken? Was sollte ich beim Verstehen der Situation mitberücksichtigen? Beispiel: Warum hat meine Klasse den Inhalt X nicht verstanden?
- Psychologische Theorien in der Praxis 4. Vorsorgliche Folgenabschätzung (Prognose) Was wird als Folge von Y geschehen? Was bedeutet das für die Zukunft? Womit muss ich in dieser Situation rechnen? Unter welcher Bedingung womit? Beispiel: Was wird passieren, wenn Jungen und Mädchen getrennt unterrichtet werden?
- Lernziel - Kausale Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung verstehen - Grundverständnis der wissenschaftlichen Psychologie und ihrer Methoden
- Wirkung (Effekt) nötig: kontrafaktisch (nicht der Realität entsprechend) denken Was passiert, wenn Personen einem "Treatment" ausgesetzt werden? Was passiert, wenn Personen keinem "Treatment" ausgesetzt werden?
- Typische Forschungsstrategien Experimentelle Forschung Laborexpreriment Feldexperiment
- Typische Forschungsstrategien Nicht-experimentelle Forschung Feldstudie Korrelationsstudie Qualitative Studie
- Typische Erhebungsmethoden Beobachtung Fragebögen Interviews Tests Experiemtelle Prozeduren
- Professionelle Kompetenz von Lehrkräften Motivationale Orientierung Überzeugungen/Werthaltungen Professionswissen Selbstregulative Fähigkeiten Professionswissen - pädagogisches & psychisches Wissen --> Wissen über Effektive Klassenführung -Fachwissen --> Hintergrundwissen übers Curriculuum - Fachdidaktisches Wissen --> Wissen über fachbezogene Schülerkognitionen - Organisationswissen - Beratungswissen
- Nicht-experimentelle Forschung: Korrelationsstudie Beschreiben den Zusammenhanf zwischen mindstens zwei Merkmalen von Personen oder Situationen - Je...., desto.... - Aussagen - Unterschieden zwischen Positivier Korrelation und Negativer Korrelation Positive Korrelation: Je größer die Schuhgröße, desto größer der Mensch Negative Korrelation: Je höher der Medienkonsum, desto schlechter die Lesekompetenz - Erlauben keine Aussagen über kausale Natur der des Zusammenhangs (Ursache und Wirkung bleiben unklar)
- Motivation erklärt... die Richtung von Verhalten (welches Ziel wird gewählt und verfolgt?) die Intensität von Verhalten (wie konzentriert ist man bei der Sache?) die Ausdauer von Verhalten (wie lange bleibt man bei einer Aktivität?) das Erleben von Verhalten (wie fühlt sich die Aktivität an?)
- Definition Motivation Motivation ist die aktivierende Ausrichtung des momentanen Lebensvollzugs auf einen positiv bewerteten Zielzustand (oder negativ, was aber vermieden werden soll)
- Erwartungs-Wert-Modelle - Motivationsmodell - Motivation entsteht durch zwei Komponenten a) Erwartung (bzw. Wahrscheinlichkeit), ob Handlung erfolgreich durchgeführt werden kann b) Wert (bzw. subjekte Bedeutsamkeit), der der Handlung und ihren Folgen zugemessen wird Beispiele: Lehramt Wert: Ich möchte gerne mit Kindern arbeiten,das bringt mir Spaß Erwartung: Ich denke, dass ich das Studium schaffen werde.
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- Das Erweiterte Kognitive Motivationsmodell in handlungstheoretischer Darstellung 1) S-> E: Situations-> Ergebnis- Erwartung --> Inwiefern steht bereits fest, wie das Ergebnis wird? Beispiel: Im Seminar weiß ich am Anfang bereits, dass ich am Ende eine SL bekomme, ohne etwas dafür zutun 2) H -> E: Handlungs-> Ergebnis-Erwartung --> Inwiefern kann ich durch eigenes Handeln das Ergebnis beeinflussen? Beispiel: Wenn ich mich intensiv vorbereite, wird das Referat sehr gut werden. 3) E-> F: Ergebnis -> Folge - Erwartung --> Nur weil ich eine 2 geschrieben habe, heißt es nicht, dass meine Eltern stolz auf mich sein werden.
- Erwartungstyp Beispiel Geschirr Situation: Das schmutzige Geschirr stapelt sich in der Küche Handlung: Ich wasche ab Folge: Die Küche ist sauber. Situation-Ergebnis-Erwartung: Mein Mitbewohner wäscht das Geschirr ab, wenn ich das Geschirr nicht säubere. Handlung-Ergebnis-Erwartung: Wenn ich jetzt abwasche, ist die Küche sauber. Ergebnis-Folge-Erwartung: Wenn die Küche sauber ist, freue ich mich.
- Anreizebene/Werteebene Tätigkeitsspezifische Vollzugsanreize Anreize künftiger Umwelt - u. Binnenzustände
- Tätigkeitsspezifische Vollzugsanreize Bezieht sich auf die Handlung selber. Was für einen Wert hat dieser für mich? Beispiel Geschirr: Mir macht es spaß, Geschirr zu spülen
- Anreize künftiger Umwelt - u. Binnenzustände Bezieht sich auf extrinsische Faktoren. Beispiel Geschirr: Geschirr spülen bedeutet, dass meine Küche sauber ist und somit meinen Geburtstag feiern kann.
- Extrinsische Lernmotivation die Absicht, eine Lernhandlung durchzuführe, weil damit positive Konsequenzen herbeigeführt oder negative vermieden werden
- Intrinsische Lernmotivation die Absicht, eine bestimmte Lernhandlung durchzuführen, weil die Handlung selbst von positiven Erlebenszuständen begleitet wird.
- Zwei Grundtypen der Motivationsprobleme 1) Anreizdefizit 2) Wirksamkeitsdefizit
- Anreizdefizit -unzureichende Tätigkeits-und/oder Folgeanreize
- Wirksamkeitsdefizit -zu hohe Situation-Erfolgs-Erwartung und/oder zu geringe Handlung-Ergebnis-Erwartung.
- Volitionsdefizit (Motivationsproblem) Volition- Eigener Wille - keine Selbstbeherrschung angesicht der negativen Tätigkeitsanreize möglich.
- Attraktivere Handlungsalternativen (Motivationsproblem) Zocken, Netflix,...
- Ausdifferenzierung des Anreizdefizits (Motivationsproblem) - Unzureichende oder negative Tätigkeitsanreize (intrinsisch) - Unzureichende Folgereize (extrinsisch) - mangelnde Erreichbarkeit der attraktiven Folgeanreize
- Ansatzpunkte der Motivierung -Senke die Situation-Ergebnis-Erwartung - Steigere die Handlung-Ergebnis-Erwartung - Steigere die Ergebnis-Folge-Erwartung -Schaffe Tätigkeitsanreize - Weise auf Folgereize hin.
- Ansatzpunkte der Motivierung -Senke die Situation-Ergebnis-Erwartung (Es steht nicht fest, wie das Ergebnis wird). - Steigere die Handlung-Ergebnis-Erwartung (Selbstwirksamkeit steigern) - Steigere die Ergebnis-Folge-Erwartung (bestimmte Ergebnisse bringen bestimmte Folgen) -Schaffe Tätigkeitsanreize - Weise auf Folgereize hin.
- Motive - beeinflussen, wie jemand eine bestimmt Klasse von Handlungssituationen wahrnimmt und bewertet. - spezifisch eingefärbte Brille, durch die die Person schaut und ganz bestimmte Aspekte von Situationen auffällig macht und hervorhebt. - zeitliche stabilie Wertungs- und Verhaltensdispositionen für thematisch abgrenzbare und zugleich allgemeine Klassen von Handlungssituationen. - werden nur in motivpassenden Situationen wirksam - Typische Person-Umwelt-Bezüge in der Motivationsforschung:Leistung, Macht, Anschluss
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- Definitionen Motive, Motivation, Motivierung Motive– sind zeitlich stabile Wertungs- und Verhaltensdispositionenfür thematisch abgrenzbare und zugleich allgemeineKlassen von Handlungssituationen.Motivation– Die aktivierende Ausrichtung des momentanenLebensvollzugs auf einen positiv bewerteten ZielzustandMotivierung– bezeichnet die Bildung von Motivation insbesondere durchdie Anregung der Motive einer Person durch geeigneteMerkmale der Situation.
- Leistungsmotivation - Leistungsmotiviertes Erleben und Verhalten ist immer durchdurch die „Auseinandersetzung mit einem Gütemaßstab“fekennzeichnet. - Das Bestreben, die eigene Tüchtigkeit in all jenen Tätigkeitenzu steigern oder möglichst hoch zu halten, in denen man einenGütemaßstab für verbindlich hält, und deren Ausführungdeshalb gelingen oder misslingen kann. - Anreiz: antizipierte Zufriedenheit mit der eigenen Kompetenz/Tüchtigkeit nach Erfolgen - Das Leistungsmotiv ist eine zeitlich stabile Wertungs- undVerhaltensdisposition für leistungsthematische Situationen.
- Annäherung <-> Vermeidung Manche Menschen haben eher Hoffnung auf Erfolg -> Ein potentielles Erfolgserlebnis wird höher bewertet, als ein potentieller Misserfolg Andere Menschen haben Furcht vor Misserfolg -> Ein potentielles Misserfolgerlebnis wird höher bewertet, als ein potentieller Erfolg
- Risikowahl-Modell von Atkinson - Ist ein Erwartungs-Mal-Wert-Modell im Leistungsbereich - Je schwerer die Aufgabe, desto geriger ist die Wahrscheinlichkeit, dass ichs schaffe - Aber je schwerer sie ist, desto höher der Anreiz, dass ich sie schaffe - Erfolgsanzreiz -> Wie stolz wäre ich, wenn ich das schaffe? Erfolgswahrscheinlichkeit --> Motivation Die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg ist bei mittelschweren Aufgaben am Höchsten. Furcht vor Misserfolg: Ich wähle lieber sehr leichte oder sehr schwere Aufgaben
- Appraisal Ansatz Annahme: Nicht die Situatione selbst rufen Emotionen in uns hervor, sondern viel mehr die Interpretation der jwl. Situationen. (unsere Denkweise) Appraisals: kognitive Bewertungsprozesse von Situationen, Tätigkeiten oder der eigenen Person. Unterschiedliche Konstellationen von Appraisals rufen unterschiedliche Emotionen hervor. - Schüler leben das selbe Ereignis unterschiedlich war. - Nur wenige Situationen sind eindeutig in ihrer Interpretation(Rauch ---> Feuer)
- Attributionen --> Ursachenzuschreibung -Ursachen, die Individuen zur Erklärung von Ereignissen, Handlungen und Erlebnissen in verschiedenen Lebensbereichen heranziehen. - Je nach dem, wie man ein bestimmtes Ereignis (Erolg/Misserfolg) attribuiert, hat dies Konsequenzen für die zukünftige Motivation in ähnlichen (Lern-) Situationen - Attributionen sind wahrgenommene Ursachen, müssen nicht realistisch sein.
- Dimensionen der Attributionen Stabilität x internal (Kontoll/unkon) external (kontr/unk) (Lokation) Stabil x Fähigkeit (unkon) Schwierigkeit (unk.) Variabel x Anstrengung (kontr). Zufall (unk.)
- Günstige Ursachenzuschreibung bei Erfolg Internal -> Stabil (Fähigkeit) ; Variabel (Anstrengung)
- Günstige Ursachenzuschreibung bei Misserfolg Internal-> Variabel (Anstrenung) External -> Variabel (Zufall)
- Ungünstige Ursachenzuschreibung bei Misserfolg Internal, stabil und unkontrollierbar
- Wirkungen der Ursachenzuschreibung Stabilität Stabilität -> beeinflusst maßgeblich Erfolgserwartung (ebenso Kontrollierbarkeit) Misserfolg stabil: Sinkende Erfolgserwartung Misserfolg variabel: gleichbleibende Erfolgserwartung Erfolg stabil: erhöht Erfolgserwartung Erfolg variabel: Gleichbleibende Erfolgserwartung
- Wirkungen der Ursachenzuschreibung Lokation Lokation -> beeinflusst maßgeblich den Wert (bzw. Emotionen) Misserfolg external: Keine negative Selbstbewertung (lag an den anderen) Misserfolg internal: Negative Selbstbewertung (lag an mir) Erfolg external: Erleichterung Erfolg internal: Positive Selbstbewertung
- Selbstbewertungsmodell der Leistungsmotivation nach Heckhausen Karteikarte 4
- Kernaussagen der Leistungsmotivationstheorie - Leistungsmotiv ist eine stabilie Wertungs- und Verhaltensdisposition für leistungsthematische Situationen - Es setzt sich aus einer Annäherungskomponente (Hoffnung auf Erfolg) und einer Vermeidungskomponente (Furcht vor Misserfolg) zusammen. - Es wird aktiviert, wenn im Handeln eine Auseinandersetzung mit einem als verbindlich erachteten Gütemaßstab erdolgt, die Handlung also in Abhängig von der eigenen Kompetenz gelingt oder scheitert. - Im Selbstbewertungsmodell der Leistungsmotivation werden die zeitlich überdauernden interindividuellen Unterschiede aus dem Wechselspiel der Variablen Zielsertzung, Ursachenzuschreibung und Selbstbewertung erklärt.
- Teiltheorien der Selbstbestimmungstheorie (Deci + Ryan) Theorie der psychologishen Grundbedürfnisse Theorie der Internalisierung extrinsischer Motivation (Organismic Integration Theory) Thorie der kognitiven Evaluation Theorie der kausalen Orientierung Theorie der Zielinhalte Theorie der Beziehungsmotivation
- Selbstbestimmungstheorie: Theorie der psychologischen Grundbedürfnisse - Annahme universaler Grundbedürfnisse, deren Erfüllung Voraussetzung für psychische Gesundheit und Wohlbefinden sind. Kompetenzbedürfnis: Bedürfnis, sich wirksam mit seiner Umwelt auseinandersetzen und die eigene Kompetenz weiterzuentwickeln Selbstbestimmungsbedürfnis: Bedürfnis nach persönlicher Verursachung eigener Handlungen bzw. nach freier Wahl von Handlungen Bedürfnis nach sozialer Bezogenheit: Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Verbundenheit mit anderen und nach befriedigendem Austauch mit sozialer Umwelt
- Selbstbestimmungstheorie: Intrinsische und extrinsische Motivation - Intrinsisch motivierte Handlungen gehen vor allem auf die psychologischen Grundbedürfnisse nach Kompetenz und Selbstbestimmung zurück - Extrinsisch motivierte Handlungen gegeh vor allem auf das Grundbedrüfnis nach sozialer Bezogenheit zurück (Genauer: External und introjeziert regulierte Handlungen) -> Würde man external vorgegebene Ziele permanent zurückweisen, könnte man das Be-dürfnis nach sozialer Bezogenheit nicht befriedigen
- 4 Formen extrinsischer Motivation External: Verhalten ist intentional, aber von äußeren Steuerungs- und Anregungsfaktoren abhängig -> Weil ich Ärger bekomme, wenn ich es nicht machen -> Weil es das ist, was ich zun soll. Introjiziert: Verhalten ist von verinnerlichten externen Faktoren abhängig (schlechtes Gewissen) -> Weil ich möchte, dass der Lehrer denkt, dass ich ein guter Schüler sei -> Weil ich schlecht über mich selbst denke, wenn ich es nicht mache Identifiziert: Verhalten basiert auf der Identifikation mit den zugrundeliegenden Werten und Zielen -> Weil ich die Thematik verstehen möchte -> Weil es mir wichtig ist, meine Hausaufgaben zu machen Integriert: Die zugrundeliegenden Werte und Ziele sind mit den anderen Werten und Zielen der Person im Einklang (Intrinsisch: - weil es mir Spaß macht, weil ich es mag, Aufgaebn aus diesem Fach zu lösen) ------> Übergang von der Fremdbestimmung zu Selbstbestimmung
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