Klinische Psychologie (Fach) / Wintersemester (Lektion)
In dieser Lektion befinden sich 81 Karteikarten
15 VL
Diese Lektion wurde von Ayaya erstellt.
Diese Lektion ist leider nicht zum lernen freigegeben.
- Normaler Gesundheitszustand (Merkmale) Angemessene Realitätswahrnehmung Selbstachtung und -akzeptanz Produktivität Aufbau emotionaler Beziehungen zu Anderen Bewusste Steuerung eigenen Verhaltens
- Nosos Ärztlicher Befund (Diagnose eines Arztes)
- Aegritudo Krankheitsgefühl (Patient)
- Pathos Struktur- und Funktionsveräderung aufgrund von Krankheit
- Psychische Störung (Definition) Klinisch bedeutsames Verhaltensmuster/psychisches Syndrom Verbunden mit Leidensdruck oder Beeinträchtigung Keine Vorhersehbare/akzeptierte Reaktion auf Ereignis (Bsp. Trauer) Spiegelt indiv. behaviorale/psychische/biologische ...
- Klassifikation (Definition) Einteilung von Merkmalen/Population in ein nach Klassen gegliedertes System
- Natürliche Klassifikation Basis = Tatsächliche Ordnung→ Änderung der Einteilungsprinzipien führt nicht zu Änderung der Klassifikation Beispiel: Periodensystem
- Künstliche Klassifiktaion Basis = Äußere Merkmale→ Änderung der Einteilungsprinzipien = Änderung der Klassifikation
- Typologische Klassifikation Basis = Prototypen (Mitglieder ähnlich / nicht gleich) Klassenmitglied muss einen Teil eines Pools relevanter Merkmale haben
- Kategorialer Ansatz psychischer Störungen → Klassifikation von Störungen nach SymptomclusterAnnahmen: Sinnvolle Gruppierungen beobachteter Phänomene, Rechtfertigung d. Klasseneinteilung ü. qualitat. Gruppenunterschiede
- Dimensionaler Ansatz psychischer Störungen → Störung auf versch. Dimensionen klassifiziertAnnahmen: Diagnosen wg. Ausprägung einer/mehrerer Dimensionen, Qualitative Unterschiede durch versch. Dimensionen
- Operationalisierte Diagnose Beschreibung von Störungen anhand psychosozialer Funktionen und deren Ausfällen→ Bereiche: Emot. Erleben, Motivation, Sozialverhalten, Lernen/Gedächtnis, Informationsverarbeitung Entscheidungsregeln: ...
- Verhaltensebenen Kognitiv (Subjektiv-Verbal) Emotional Physiologisch (Somatisch) Motorisch (Verhaltensbezogen)
- Inhalte operationalisierter Klassifikationssysteme ... Kernsymptome/-syndrome Kodierungsregeln (Dauer, Verlauf, Schweregrad) und Subtypen Differentialdiagnosen & Ausschlussdiagnosen DSM → Zusätzliche Beschreibungen
- Beschwerdeebenen Beschwerde/Verhaltensweise → Symptome/Befunde → Syndrom (Integration wichtigster Symptome) → Diagnose
- (Operationalisierter) Diagnostischer Prozess Haupt-/Leitsymptome → Hypothese → Überprüfung anhand von Kriterien → Gibt es Symptome, die nicht zur Diagnosehypothese gehören?
- Syndrom Überzufällig häufige, theoretisch/empirisch sinnvolle Symptomkombination
- Symptome/Befunde Ausgewählte, spezifisch und explizit definierte motorische, physiologische, soziale, kognitive und affektive definierte Beschwerdeaspekte
- Merkmale moderner Klassifikationssysteme Deskriptiver, atheoretischer Ansatz (Störungsdefinition durch klinische Merkmale) Klinische Merkmale konkret dargestellt (keine Interpretationen/Schlussfolgerungen nötig) Störungen nach gemeinsamen, ...
- Vorteile von Klassifikationssystemen Kommunikation verbessert Informationsreduktion → Ökonomischere Vermittlung Überzufälliges Auftrete klinischer Merkmale Klassen als Handlungsanleitungen
- Nachteile von Klassifikationssystemen Etikettierung Informationsverlust Verwechslung Beschreibung/Erklärung Verschleierung basaler Dimensionen Künstliche Einheiten erzeugt
- Störungsgruppen (DSM-5) Störungen neuronaler/mentaler Entwicklung Schizophrenes Spektrum + andere psychotische Störungen Bipolare Störungen Depressive Störungen Angststörungen Zwangs-/Zwangsspektrumsstörungen Trauma-/Stressbezogene ...
- Epidemiologie (Definition) Räumliche und zeitliche Verteilung von Erkrankungen/gesundheitsbezogenen Merkmalen wird deskriptiv untersucht → Determinanten von Erkrankungen werden untersucht
- Prävalenz Anteil aller bekannten Fälle an definierter Population → Abhängig von Zeitintervall, Stichprobe und Definition des "Falls" Formen: Lebenszeitprävalenz, Punktprävalenz, 12-Monats-Prävalenz etc.
- Inzidenzrate Häufigkeit des Neuauftretens einer Erkrankung in Zeitintervall/Bevölkerungsgruppe X
- Kumulative Inzidenz Neuauftreten über bestimmten Zeitraum (Bsp. 2 Jahre)
- Ziele epidemiologischer Forschung Bedeutsamkeit von Erkrankungen (Häufigkeit + Sozioökonomisch) Beobachtung der veränderten Auftretenshäufigkeit von Erkrankungen Versorgungsforschung (Wie viele Leute erkrankt/behandelt/diagnostiziert) ...
- Vulnerabilität Tendenz maladaptiv auf Anforderungssituationen zu reagieren (Bereichsspezifisch oder generell)
- Risikofaktor Faktor, der zur bedeutsamen Steigerung der Auftretenswahrscheinlichkeit einer Störung führt (Generell oder bereichsspezifisch)
- Resilienz Fähigkeit adaptiv/proaktiv auf Belastungssituationen zu reagieren (bereichsspezifisch)
- Protektiver Faktor Faktor, der die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Erkrankung/Störung bedeutsam senkt (Generell oder bereichsspezifisch)
- Identifikation von Risikofaktoren Faktor mit Outcome assoziiert? → Ja = Korrelat Faktor vor Outcome? → Ja = Risikofaktor | Nein = Begleiterscheinung/Konsequenz Faktor veränderlich? → Ja = Variabler Risikofaktor | Nein = Fester ...
- Risk Ratio / Relatives Risiko (RR) Vergleich der Störungshäufigkeit in einer Population mit Risikofaktor vs. Population ohne Risikofaktor
- Phänotyp Inneres/Äußeres Erscheinungsbild (Auftreten) → "Sichtbare Gene"
- Genotyp Gesamter Gensatz des Menschen (auch nicht sichtbar)
- Endophänotyp Messbare Komponente, die zwischen Genotyp und Phänotyp vermittelt Beispiel: Allelvariante resultiert in Aufmerksamkeitsbias (Endophänotyp), der wiederum zu Phänotyp führt
- Epigenetik Erworbene oder vererbte Veränderungen der Genregulation/-aktivität
- Bedeutung der Diagnose im klinischen Kontext Indikation + Anwendung von Wissen ermöglichtInanspruchnahme des Gesundheitssystems sichergestelltPrognosestellung möglich - Labelling, berufliche Konsequenzen, etc.
- Strukturiertes Interview Vorformulierte Fragen zur Erfassung relevanter Diagnosebereiche (ABER: Interviewer selbst trifft Entscheidung, ob abgefragte Kriterien erfüllt werden)
- Standardisiertes Interview Vorgefertigte Fragen, Sprungregeln, etc. → Symptome/Syndrome werden algorithmisch zusammengefügt (Kein Raterurteil)
- Ziele normorientierter Diagnostik Tests werden angewandt, um... Screening zu ermöglichen Ausprägungsgrad einer Symptomatik festzustellen Relevante Mechanismen und störungsrelevante Mechanismen zu erfassen (dienen so der Therapieplanung ...
- Funktionale Diagnostik (Ziele) Verhaltensanalyse dienen der... Strukturellen/Funktionalen Beschreibung von Verhalten Erfassen der Bedingungen für Entstehung/Aufrechterhaltung von Problemen → Geeignet für Therapieplanung, Methoden ...
- SORCK-Modell Stimulus - Situation auf die reagiert wirdOrganismus - Überzeugungen + BefindenReaktion - Kognitiv, Physiologisch, emotional + behavioral Konsequenzen - Kurz-/Langfristig und intern/externKontingenz ...
- Möglichkeiten der Erhebung von Verhalten Selbst- + Fremdbeobachtung Flucht-/Vermeidungstendenzen Verstärkerlisten + Aktivitäten Stimuli/Reize Soziale Interaktion Kognitionen
- Fallstudie Analyse und Sammlung ausführlicher biographischer Informationen über eine Einzelperson und ggf. Beschreibung der Therapie dieser Person Probleme: Einseitige Darstellung
- Korrelationsstudien Untersuchen den Zusammenhang zwischen Merkmal/Faktor X und Ereignissen/Störungen (Outcome) Bsp. Risikofaktoren identifizieren
- Experimentelle Studien Künstliche Manipulation unabhängiger Variablen zur Überprüfung derer Einflüsse auf abhängige Variablen
- Querschnittstudie Momentaufnahme in Form von einzelner Untersuchung einer festgelegten Population zu einem bestimmten Moment
- Längsschnittstudie Wiederholte Untersuchung einer festgelegten Population über Zeitraum X Beispiel: Krankheits-/Therapieverläufe
- Kohortenstudie Prospektive Untersuchung von Personen mit/ohne bestimmtes Merkmal/Risikofaktor + Ursache-Wirkung erkennbar, vorteilhaft bei Störungen mit hoher Prävalenz, unverzerrte Erfassung der Risikofaktoren- ...