Pädagogische Psychologie des Lernens und Lehrens (Subject) / 2.3 Operantes Konditionieren (Lesson)

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Lernen durch Konsequenzen von Verhalten (Verhalten steht in Verbindung mit Ereignissen, die ihm nachfolgen)

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  • Operantes (instrumentelles Konditionieren) DEFINITION ZIMBARDO 2008 = eine Lernform, bei der sich die Wahrscheinlichkeit einer Reaktion aufgrund einer Veränderung ihrer Konsequenzen ändert. (Verhalten steht  in Verbindung mit Ereignissen, die ihm nachfolgen)
  • Definition Operantes Konditionieren (Schnotz 2011) Die operante Konditionierung ist ein Prozess, in dem die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens in einer bestimmten Reizsituation durch Verstärkung erhöht wird." 
  • operant = jedes Verhalten, das von einem Organismus gezeigt wird und anhand seiner beobachtbaren Effekte auf die Umwelt des Organismus beschrieben werden kann. 
  • Operantes Konditionieren - was sit das? Die Instrumentelle Konditionierung als Vorläufer Experiment Instrumentelles Konditionieren (Thorndike 1898 und 1911) Puzzlebox Beobachtung von Katzen, die versuchten sich aus "Puzzlebox" zu befreien. hungrige Katze wurde in Käfig gesperrt, vor dem Futter stand Käfig konnte durch Tritt auf Taste geöffnet werden Katze zeigte spontane Verhaltensweisen, um sich zu befreien (z.B. Kratzen an den Gitterstäben) - trial & error Katze trat zufällig auf Taste, Tür offnete sich, sie gelangte an das Futter das zum Futter führende, unmittelbar vorausgehende Verhalten wurde verstärkt (=tritt in Zukunft häufiger auf) --> zufällige Reaktion wurde mit Erfolg verstärkt law of effect = grundlegendes Lerngesetz: Die Kraft eines Stimulus, eine Reaktion hervorzurufen, wird verstärkt, wenn der Reaktion eine Belohnung folgt, und geschwächt, wenn keine Belohnung folgt. --> Konsequenzen als entscheidende Determinante des Verhatlens Ergebnis: Lernen ist keine Assoziation zwischen zwei Reizen, sondern zwischen Reizen (Stimuli) und einer Reaktion (R), gelernt wird duch eine S-R-Verbindung. Verhaltnesweise wird so zum Instrument, eine angenehme Konsequenz herbeizuführen und eine unangenehme zu vermeiden.  --> instrumentelle Konditionierung (eine Aktivität ist Mittel zur Erreichung einer bestimmten Konsequenz) --> Beobachtung des Verhaltens , aber keine Kontrolle, wann Tier best. Verhaltensweise zeigt. 
  • Operante Konditionierung nach Skinner Experiment Operantes Konditionieren - Die SKINNER-Box 1948 Unterschied zu Thondike: nicht nur Beobachtung, sondern Kontrolle des Verhaltens Experiment (mit Tauben & Ratten durchgeführt) Tier in Käfig mit Pickscheibe, Futterautomat, Lichtquelle und Wassertrog Tier erhält nur dann Futter (S+), wenn die Lichtquelle (diskriminativer vorausgehender Reiz (S)) eingeschaltet ist. --> Tier lernt nur dann zu picken, wenn das Licht an ist. --> Lernen durch Konsequenzen; Das Verhalten (R) ist durch vorausgehenden Reiz kontrollierbar Licht an (S) --> Verhatlten (R) --> Futter (S+) Bei Skinners Lernform kommt noch hinzu: der Diskriminative Reiz (= Signalreiz) findet sich bei Thorndike nicht) --> Skinners Operantes Konditionieren ist daher nicht mit der Instrumentellen Konditionierung Thorndikes identisch. Schema:  Vorausgehende Reizbedingung S --> Verhalten (R) --> Nachfolgendes Reiz-Ereignis (S+) oder (S-)
  • Grundprinzipien des Operanden Konditionieren  Voraussetzungen für operantes Konditionieren, sind wie beim klassischen Konditionieren: Kontiguität (zeitliche und räumliche Nachbarschaft S-R-S+/S- (Beispiel: Picken der Taube bei Licht --> zuverlässige Gabe von Futter) Kontingenz (zuverlässige Beziehung zw. Reaktion und Konsequenz Informativität (Abheben des diskriminativen Reizes vom Rest der Umwelt)
  • - Unterscheidung der versch. Arten der Verstärkung und Bestrafung (Definition Verstärker) Verstärker = Ereignisse, die die Reaktion eines Prganismus festigen können, wenn sie in kontingenter Beziehung auftreten.  Verstärker werden immer empirisch definiert, durch ihre Wirkung auf die Auftretenswahrscheinlichkeiten von Verhaltensweisen (Reaktionen) Im Alltag 3 Klassen von Verstärkern: neutrale angenehm erlebte (appetitive) aversiv/ unangenehm erlebte --> was angenehm oder unangenehm ist, unterscheidet sich von Individuum zu Individuum
  • Postierter Verstärker: Folgt ein angenhemer Reiz in kontingenter Wese auf eine Reaktion und nimmt mit der Zeit die Auftretenswahrscheinlichkeit zu, so ist er ein positvier Verstärker. Positive Verstärkung = kontingente Verabreichung eines positiven Verstärkers. Beispiele:  wenn SuS brav --> Lob / "Gutpunkte" Menschen erzählen Witze, wenn eine Konseqzen des Witzes das Lachen der Mitmenschen ist  
  • Negative Verstärker: Jeder aversive Reiz, der - wenn er vermiedern oder entfernt in der Intensität reduziert wird - mit der Zeit die Auftretenswahrscheinlichkeit einer Reaktion ansteigen lässt, ist ein negativer Verstärker.  Negative Verstärkung = die Vermeidung, Entfernung oder Reduktion eines negativen Verstärkers nach einer Reaktion Beispiele: L. sagt: " in der kommenden Woche werdet ihr eure Hausaufgaben einwandfrei erledigen, sonst fällt der Wandertag aus --> SuS strengen sich alle an und die angedrohte Zwangsmaßnahme muss nicht angewandt werden -> wenn SuS brav --> unangenehmes entfernen, also keine Hausaufgaben aufgeben. Benutzen eines Schirms, um zu vermeiden, dass man nass wird. (aversiver Reiz = nass werden) Beachte: bleibt die Verstärkung aus, kommt es zur operanten Löschung
  • Bestrafung(sreiz) Def: jeder Reiz, der unter Kontingenzbedingungen mit einer Reaktion die Wahrscheinlichkeit dieser Reaktion senkt. Bestrafung ist die Gabe eines Bestrafungsreizes in der Folge einer Reaktion. Vorsicht: Bestrafte Verhaltensweisen werden lediglich unterdrückt, jedoch nicht vollständig gelöscht.
  • Positive Bestrafung = die auf ein Verhalten folgende Verabreichung eines aversiven / unangenehmen Reizes Beispiel: wenn unerwünschtes Verhalten --> Tadel/ Schimpfen / Verweis... heiße Herdplatte --> Schmerzen (Bestrafung der vorausgehenden Reaktion) --> weniger wahrscheinlich, die Herdplatte noch einmal anzufassen
  • negative Bestrafung = der auf ein Verhalten folgende Wegfall eines angenehmen Reizes Beispiel: Wenn unerwünschtes Verhalten --> Privilegienentzug (Taschengeld weg, "Gutpunkte" streichen...) Kind schlägt Bruder --> kein Taschengeld mehr --> lernt, in Zukunft seinen Bruder nicht mehr zu schlagen.
  • Verhaltensaufbau: Verhaltensabbau: Verhaltensaufbau: 1.) positive Verstärkung (loben)2.) negative Verstärkung (Hausi wegfallen lassen Verhaltensabbau: 3.) Bestrafung 4.) Löschung (Ignorieren führt auch zu Abbau!!)
  • Diskriminativer Reiz: Durch Assoziationen mit Verstärkungen oder Bestrafungen erlangen die in einer Situation vorhandenen Reize, die einer bestimmten Reaktion vorangehen, die Funktion, den Kontext für dieses Verhalten festzulegen. --> Organismen lernen, dass ihr Verhalten bei manchen Reizgegebenheiten, nicht jedoch bei anderen eine bestimmte Wirkung (Verstärkung / Bestrafung) hat. Beispiele: Kind soll im Unterricht ruhig sitzen, darf aber in den Pausen laut und rege sein. Andere Reaktion bei roter als bei grüner Ampel.
  • Dreifachkontingenz (Skinner) (diskriminativer Reiz --> Reaktion--> Verhalten Folge von diskriminativem Reiz, Verhalten und Konsequenz als Dreifachkontingenz.  Hierdurch lernen Organismen, dass bei Vorliegen des einen Reizes, nicht aber des anderen Reizes ihr Verhalten mit großer Wahrscheinlichkeitf einen spezifischen Effekt auf die Umwelt haben wird.
  • Generalisierung: Die Verhaltensweise, die ein Organismus als Reaktion auf diskriminatorische Reize zeigt, wird auf andere Reize, die dem diskriminativen Reiz ähneln, generalisiert. 
  • Schulbezug des diskrimitiven Reizes Experiment Tuckmann 1992) Jede Frage / Aufforderung im Unterricht, die Antwort nach sich zieht --> Funktion eines diskriminativen Reizes; dies ist dann der Fall, wenn alle SuS dieser Aufforderung nachkommen Beispiel (Tuckmann 1992) L. fordert SuS auf, Übungsheft auf den Tisch zu legen - S(D) positiver Diskriminativer Reiz: "legt das Übungsheft auf den Tisch!" - R1 (operante Verhaltensweise): Schüler legen das Übungsheft auf den Tisch. - S(R): Sehr gut!
  • Diskriminative Hilfsreize (= prompts) Für Unterscheidungslernen können diskriminative Hilfsreize (prompts) eingesetzt werden. Ein diskriminativer Hilfsreiz soll also die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass nach Darbietung des normalen diskriminativen Reizes die gewünschte Verhaltensweise auftritt. Beispiele:prompts:  Mutter will, dass Kind Vater nachwinkt --> verbaler HInweis: "mach winke winke!" je nach Reaktion des Kindes darf die Verstärkung nicht vergessen werden L. fragt : " Ist das Wort singen ein Verb?" --> falls keine Antwort, folgt der diskriminative Hilfsreiz: "Beschreibt das Wort eine Tätigkeit?" --> SuS antwortet richtig --> Verstärkung: Richtig, singen ist ein Verb.!" Diskriminatvie Hilfsreize sollten allmächlich, aber so schnell wie möglich, wieder ausgeblendet werden (fading out), denn sie dürfen für den Lernenden nicht zu einem unentbehrlichen Element werden.  Ziel: Stets die gewünschte Reaktion auf S(D) allein zu erreichen (Kind sollte schließlich der Anblick des sich entfernenden Vaters genügen, um daraufhin mit Winken zu reagieren, und das Wort singen sollte ausreichen, um es als Verb zu identifizieren.)
  • Primäre Verstärker = biologisch begründete Verstärker wie Nahrung, Wasser, Lob, Sexualität
  • Konditionierte (sekundäre) Verstärker: Im Rahmen des klassischen Konditionierens werden mit der Zeit aus zuvor neutralen Stimuli (durch Assoziationen mit primären Verstärkern) konditionierte / sekundäre Verstärker. --> Menschliches Verhalten wird meist von kionditionierten Verstärkern beeinflusst: Geld, Titel... --> konditionierte Verstärker sind leichter zu verwenden, als primäre (transportabel, leicht zu verteilen)
  • Schulbezug konditionierter / sekundärer Verstärker Im Unterricht werden viele konditionierte Verstärker wie Noten, Lob, Anerkennung, Zuwendung etc. verwendet --> Gründe: Im Klassenzimmer stehen nur wenige primäre Verstärker zur Verfügun, während fast jedes Reizergebnis, das der Kontrolle des Lehrers unterstellt ist, als konditionierter Verstärker eingesetzt werden kann konditionierte Verstärker können rasch verteilt werden transportabel können direkt wirken, da es nur darauf ankommt, dass das Kind wahrgenommen hat, sie bekommen zu haben. Im Gegensatz zu primären Verstärkern ist die biologische Verarbeitung nicht erforderlich.
  • Verstärkerpläne Muster der Gabe oder Zurückhaltung von Verstärkern beim operanten Konditionieren Beispiel: Wenn man im Unterricht die Hand hebt, wird man manchmal aufgerufen, manchmal nicht. 
  • Kontinuierliche Verstärkung / Immerverstärkung Verhalten wird immer (Verhaltensaufbau) oder nie (Extinktion) verstärkt
  • Partielle Verstärkung / intermittierende Verstärkung / gelegentliche Verstärkung Zu lernendes Verhalten wird nicht jedes Mal, sondern nur in einem Teil der Durchgänge verstärkt (löschungsresistenter)
  • Quotenplan Verstärkung folgt nach gewisser Anzahl von Reaktionen
  • Intervallplan: Verstärkung folgt nach bestimmten Zeitintervallen, unabhängig von der Reaktionsrate des Organismus.
  • Effekt partieller Verstärkung (Bittermann 1975) Reaktionen, die unter partieller Verstärkung erworben wurden, sind löschungsresistenter als bei kontinuierlicher Verstärkung Beispiel: SuS nimmt überwiegend passiv am Unterricht teil --> erhält während des Übergangsstadiums nach jeder Wortmeldung eine Verstärkung --> gute Voraussetzungen, dass aus einem zurückhaltenden SuS ein aktiver Teilnehmer wird.
  • Basisphänomen: Shaping (sukzessive Verhaltensformung) shaping = Verhaltensformung  Veränderung des Verhaltens in aufeinander folgenden kleinen Schritten, wobei jeder eine weitere Annäherung an die erwünschte Leistung bedeutet. (Zunächst: Verstärkung jedes Elements der erwünschten Leistung. Nach regelmäßigem Auftreten eines Elements: nur noch Verstärkung von zielnäheren Reaktionen) Bekannteste Anwendung:  "programmierte Unterweisung" (Skinner) : --> Programm führt Lernenden durch sorgfältig geplante Lernschritte ( die Reihenfolge der einzelnen Lernschritte legt das Programm fest) Taube lernt Ping-Pong spielen  Schnürsenkelbinden bei Kindern Spracherwerb
  • Basisphänomen: Chaining (Kettenbildung) = Kettenbildung Operantes Verfahren, bei dem jeder Reaktion innerhalb einer Kette von Einzelreaktionen ein kondinierter Verstärker folgt, bis auf die letzte Reaktion ein unkonditionierter oder primärer Verstärker folgt. Kette kann nach und nach um Glieder erweitert werden (am Schluss primär verstärkt!) z.B. Tigerdompteur / Sauberkeitserziehung bei einem Kind Extinktion / Löschung = keine Verstärkung / Ignorieren --> Absenkung der Auftretenswahrscheinlichkeit
  • Extinktion / Löschung Keine Verstärkung / Ignorieren --> Absenkung der Auftretenswahrscheinlichkeit
  • Verschiedene Verstärkerklassen (Maßnahmen) zum Aufbau von gewünschtem Verhalten Soziale Verstärker / Verstärkung durch Personen Experiment : Aggressivität und soziale Verstärkung (Tharp & Wetzel 1975) Soziale Verstärker / Verstärkung durch Personen: Menschen, zu denen eine positive Beziehung besteht echtes Lob, Zuwendung einer anderen Person Interesse an dem, was Person macht und freudiger Gesichtsausdruck gemeinsame Zeit, gemeinsames Spielen (v.a. mit Eltern) mit der Person Beipsiel: Aggressivität und Soziale Verstärkung (Tharp & Wetzel) Junge: Aggressivität und Unaufmerksamkeit in der Schule Bedeutende Rolle der Interaktion mit dem Vater bei der Reduktion des unerwünschten Verhaltens : Brief der Lehrerin an den Vater: (positive Verhaltensänderung) --> Belohnung durch gemeinsame Spielzeit mit dem Vater! kein Brief: Enttäuschungsdemonstration beim Vater und Ignorieren des Jungen (aber keine körperliche Bestrafung) Ergebnis: Kontingenz sehr wirksam! --> Junge bemüht sich um Brieferhalt, Aggressivität geht zurück! 
  • Verschiedene Verstärkerklassen (Maßnahmen) zum Aufbau von gewünschtem Verhalten Soziale Verstärker / Verstärkung durch Personen Experiment : Aggressivität und soziale Verstärkung (Tharp & Wetzel 1975) Soziale Verstärker / Verstärkung durch Personen: Menschen, zu denen eine positive Beziehung besteht echtes Lob, Zuwendung einer anderen Person Interesse an dem, was Person macht und freudiger Gesichtsausdruck gemeinsame Zeit, gemeinsames Spielen (v.a. mit Eltern) mit der Person Beipsiel: Aggressivität und Soziale Verstärkung (Tharp & Wetzel) Junge: Aggressivität und Unaufmerksamkeit in der Schule Bedeutende Rolle der Interaktion mit dem Vater bei der Reduktion des unerwünschten Verhaltens : Brief der Lehrerin an den Vater: (positive Verhaltensänderung) --> Belohnung durch gemeinsame Spielzeit mit dem Vater! kein Brief: Enttäuschungsdemonstration beim Vater und Ignorieren des Jungen (aber keine körperliche Bestrafung) Ergebnis: Kontingenz sehr wirksam! --> Junge bemüht sich um Brieferhalt, Aggressivität geht zurück! 
  • Materielle Verstärker (Token-Economy, Verstärkung durch Objekte) Bedingungen (O'Leary & Drabman 1971) Einsatzmöglichkeiten Münzen, Marken, Striche werden als systematische, symbolische Verstärker eingesetzt (werden ausgegeben, wenn erwünschtes Verhalten auftritt) die symolischen Verstärker können nach bestimmten Regeln in reale Verstärker (Aktvität, Bonbons etc.) eingetauscht werden. Folgende Bedingungen müssen erfüllt sein:  verständliche Erklärung, welches Verhalten verstärkt wird Erklärung der Regeln, nach denen verstärkt wird sowie strikte Regeleinhaltung  Regeln müssen für Proband (z.B.) SuS einsichtig sein, v.a. im Schulbereich muss Wert der Regeln verständlich sein (transparent) Objekte müssen einfach zu verteilen sein Punktestand muss leicht überprüfbar sein Objekte müssen als persönliches Eigentum gelten Tokenvergabe soll den Unterricht wenig stören Einsatzmöglichkeiten:  geistig Retardierte zum Lese-Rechtschreibtraining, Toilettenverhalten, Anziehen, sich waschen Reduktion hyperaktiven Verhaltens, Intelligenz-Training
  • Materielle Verstärker Vorteile: (Selig 1977) universeller Verstärkereinsatz kaum Sättigung leicht anwendbar keine Unterrichtsunterbrechung Punktestand gut erkennbar kurze Zeitintervalle zwischen Verhalten und Verstärkung Positive Beziehung zwischen Lehrer und Schüler nicht notwendig breiter Bereich des Umtausches
  • Materielle Verstärker Nachteile / Kritik des Tokensystems langfristige Folgen unbekannt keine Vorbereitung auf das reale Leben Reduktion zwischenmenschlicher Beziehung auf materielle Aspekte Im Schulbereich (u.a. Kritik von Selb 1977) geringe Eintauschmöglichkeiten ohne Mitarbeit der Eltern mangelnde Generalisierung bei Systemausblendung Entwicklung materieller Motivation, Steigerung des Konkurrenzverhaltens (Annahme der Kooperation) Merkmale autoritärer Lenkung Schwierigkeit eines Effizienznachweises
  • Verstärker durch Tätigkeiten (Premack - Prinzip) Das Premack - Prinzip (Premack 1959) Ein mit hoher Wahrscheinlichkeit auftretendes Verhalten wird als Verstärker für ein mit geringer Wahrscheinlichkeit auftretendes Verhalten benutzt. Verhalten mit hoher Wahrscheinlichkeit ist das, as die Zielperson in dieser Situation tun würde, ohne gezwungen zu werden (selbst gewähltes Verhalten). Zu bedenken: Bedeutung des häufig gezeigten Verhaltens steigt noch weiter! (Ist häufig gezeigtes Verhalten ein Problemverhalten, sind besser soziale oder materielle Verstärker einzusetzen)
  • Verstärkung durch Tätigkeiten - Schulbezug Homme et al. 1963 Unbändige Schulklasse --> Kontingenz zwischen ruhig sitzen mit Tafelblick udn dann (als Belohnung) tobend herumlaufen --> Erfolg des Versuchs 
  • Informativer Verstärker Erkenntnisgewinn/ Wissen wird verstärkt Verstärkung leigt im Handeln selbst oder im Erfolgserlebnis nach Erreichen eines Ziels (z.B. Lernen) --> kein Verstärker von außen (--> Selbstverstärkung beim sozial-kognitiven Lernen) Studie zum Thema Neugier (Berlyne 1974) Durchführung von Explorationsversuchen (Erforschung) hat belohnenden Wert
  • Kontingenzverstärker (Kontingenzvertrag --> bei höchst aversiven Interaktionen zu empfehlen! z.B. Familienstreitereien) Übereinkommen zwischen zwei Vertragsparteien (schriftlich und von beiden Parteien unterschrieben) Inhalt: werden von Person bestimmte Verhaltensweisen gezeigt, folgt festgelegte Konsequenz Einsatzmöglichkeiten: Bei aversiven Interaktionen (z.B. Familienstreitigkeiten) Vorteile: selbst ausgehandelt (höhere Verbundenheit) Nachteile: "Bezahlung von Verhalten durch Verhalten / Tauschcharakter des Verhaltens
  • Möglichkeit zum Verhaltensabbau: Stimuluskontrolle --> Kombination mit Aufbau eines erwünschten Alternativverhaltens sinnvoll Verhalten lässt sich durch Einsatz von Hinweisreizen steuern Idee zur Reduzierung des Verhaltens: Zwei Möglichkeiten Hinweisreize, die zu unangemessenen udn störenden Verhaltensweisen geführt haben, werden vermieden (z.B. Lehrermonologe, Überforderung der SuS)--> Löschung Schaffung von Hinweisreizen, die bisher zu erwünschten Verhaltesnweisen führten --> Aufbau von Alternativverhalten Vorteile: negative Nebenwirkungen sind nicht zu befürchten relativ einfach einsetzbar
  • Möglichkeit zum Verhaltensabbau: Operante Löschung / Extinktion Vorteile gegenüber Bestrafung: Abbau, nicht Unterdrückung eines Verhaltens, durch Aubleiben jeglicher Verstärkung Probleme / Nachteile bei der Umsetzung: Identifikation der bisherigen Verstärker Verstärker müssen konsequent nicht mehr dargeboten werden (bei Durchbrechung der Konsequenz --> intermittierender Verstärkerplan wird wirksam (Erhöhung der Löschresistenz) Schulklassenproblem: Ignorieren nur eingeschränkt praktizierbar --> Mitschüler reagieren auf Störverhalten --> Verhalten wird verstärkt!
  • Typischer Verlauf Operante Löschung / Extinktion (Verhaltensabbau) zunächst ggf. Zunahme des Problemverhaltens, größere Vielfalt des Verhaltens (Frustration des Probanden, höhere Aktivität) (Reynolds 1968) Langsamer Verhaltensabbau nach einiger Zeit (gute Kenntnisse der Tatsache, Ausdauer und Geduld nötig!) Tempo des Absenkens von Lernvorgeschichte abhängig: - kontinuierliche Verstärkung --> schnelle Abnahme (z.B. defekter Verkaufsautomat) partielle Verstärkung --> langsamere Abnahme der Auftretenswahrscheinlichkeit (z.B. Spielautomat, dessen Verstärkungen normalerweise nach einem variablen Quotenplan erfolgen)
  • Schulbezug des Operanten Konditionierens Operante Konditionierung als Grundlage zur Herstellung und Bewahrung einer geordneten Unterrichtsarbeit --> L. greifen im Unterricht, etwa zur Herstellung und Bewahrung von Disziplin auf die Methodem der Operanten Konditionierung zurück (Emmer et al. 2003; Charles 6 Senter 2005) Operantes Konditionieren wird eingesetzt zum Aufbau gewünschter Verhaltensweisen (während des Unterrichts auf dem Platz sitzen bleiben; sich melden; Anweisungen und Aufforderungen des Lehrers befolgen; zum Unterrichtsbeginn anwesend sein. Bestrafung im Unterricht: Tadel, Drohungen, Strafarbeiten, Strafen etc. intendieren Unterdrückung / den Abbau von unerwünschten Verhaltensweisen (unaufgefordertes Dazwischenreden; während des UR den Platz verlassen; Sprechen mit Nachbarn; Lautes Lachen im UR) ABER: Die Wahrscheinlichk. dass Bestrafung zu gewünschtem Verhalten führt, sehr gering, weil nicht aufgezeigt wird, wie gewünschtes Verhalten aussieht. Wichtiger zur Löschung ist eine Nicht-Verstärkung des Verhaltens (was in der Schule schwer sein kann, weil nicht selten Mitschüler durch Aufmerksamkeitszuwendung unerwünschtes Verhalten stärken.