Wirtschaftliche Entscheidungen
Bedürfnisse sind nahezu unendlich, Güter hingegen knapp, das stellt einen Widerspruch dar. Hierfür werden wirtschaftliche Entscheidungen benötigt, um so viele Bedürfnisse mit den begrenzten Mitteln befriedigen zu können.
Güter Definition, Arten
Güter sind Mittel zur Bedürfnisbefriedigung freie Güter z. B. Luft Wirtschaftsgüter (hierzu zählen auch öffentliche Güter & Dienstleistungen) z. B. Produktionsgüter, Konsumgüter, Gebrauchsgüter, Verbrauchsgüter, materielle Güter, immaterielle Güter
Öffentliche Güter
-zur kollektiven Bedarfsdeckung (keiner kann vom Konsum ausgeschlossen werden, von mehreren gleichzeitig nutzbar) -nicht marktfähig - spezifisch öffentliche Güter (gewollt kein Ausschlussprinzip, Finanzierung durch Zwangsabgaben)
Grundtypen von Betrieben
1. private Haushalte (eigenbedarfsdeckend) 2. Private Unternehmen (fremdbedarfsdeckend, wirtschaftlich selbstständig, erwerbswirtschaftlich handelnd= 3. öffentliche Unternehmen (organisatorisch selbstständig, staatliche Leistungsziele, überwiegend gemeinwirtschaftlich, ausgegliedert wegen Spezialität) 4. Verwaltungsbetriebe (Teil der öffentlichen Verwaltung, staatliche Zielvorgaben, kollektive Fremdbedarfsdeckung, Erstellung öffentlicher Güter)
Besonderheiten Verwaltungsbetriebe
-kein Preiswettbewerb - meist Angebotsmonopol -Finanzierung meist über Steuern und Abgaben z. T. Konsumzwang, nicht marktfähig, kollektive Fremdbedarfsdeckung -kein Bestandsrisiko
ökonomisches Prinzip
Minimalprinzip = gegebenes Ziel, so wenig Mitteleinsatz wie möglich Maximalprinzip = gegebene Mittel, maximales Ergebnis erzielen
Public Management
institutionenbezogen: zielorientierte Lenkung und Gestaltung des öffentlichen Sektors aufgabenbezogen: effiziente & effektive Erfüllung öffentlicher Aufgaben
Abgrenzung ÖBWL & Public Management
Public Management hat einen interdisziplinären Ansatz (bezieht Sozialwissenschaften, Politikwissenschaften etc. mit ein) ÖBWL legt seinen Fokus auf Effiziensaspekte, Entscheidungsorientierung
konstitutive Entscheidungen
- schwer revidierbar, kostenintensiv, nur 1 Mal bzw. selten zu treffen - Bsp. Standortwahl, Rechtsformwahl, Zusammenschlüsse
Rechtsformen privater Betriebe (Haftung/Informationspflicht)
- Einzelunternehmen (haften unbeschränkt persönlich, keine Informationspflicht) - Personengesellschaften (haften unbeschränkt persönlich, kaum Informationspflicht), OHG, GbR, KG (Komplementär = Vollhafter, Kommanditist = mit Kapitaleinlagen) - Kapitalgesellschaften (haften mit Kapitaleinlagen, allgemeine Informationspflicht), GmbH, AG - Misch- & Sonderformen (GmbH & Co. KG, Genossenschaften)
öffentliche Aufgaben
- das Parlament macht öffentliche Aufgaben erst zu öffentlichen Aufgaben - Müssen nicht zwingend vom Staat erledigt werden - Organisationsform ist irrelevant - Gemeinwohl
Begründung öffentlicher Aufgaben
ökonomisch - können nicht auf dem Markt gehandelt werden, wegen ihrer Nicht-Ausschließbarkeit - sollen nicht auf dem Markt gehandelt werden, weil die Aufgaben nicht akzeptabel erfüllt werden würden politisch - einige Aufgaben benötigen besondere Förderung durch den Staat (z. B. Bildung, sonst unerwünschte Ergebnisse)
öffentlicher Betrieb
- überwiegend individueller Fremdbedarf - politische Vorgaben wegen des Gemeinwohls - häufig regulierte Preise - geringes Bestandsrisiko - 25 - 100 % gehören dem Staat - gemeinwirtschaftliche Leistungsziele - Defizitausgleich durch Staat, sonst Umsatzerlöse
Public Privat Partnership
- Kooperation staatlicher und (Teil-)privater Träger - Identität der Partner bleibt erhalten - Fokus liegt auf der Erreichung gleicher Ziele - langfristige Zusammenarbeit, dadurch gegenseitige Abhängigkeit - institutionelle PPPs ---> langfristig - vertragliche PPPs ---> eher kurzfristig
Motive öffentlicher Hand für Public Private Partnerships
- Effizienzgewinne - gesteigertes Know-How - Synergieeffekte - Anstoß zum Projekt, weil vorher das Budget nicht da war - Beschleunigung der Projektrealisierung - Einsparungspotenzial - Risikoverteilung
Non Profit Organisationen
- eher hohes Bestandsrisiko - im Allgemeinen gehören 0 % dem Staat - Spendenbeiträge, Mitgliedsbeiträge, Staatliche Zuwendungen, Umsatzerlöse - überwiegend individueller Fremdbedarf - Leistungsziel für Gemeinwohl - Vorgaben vom Staat - Direktaustausch ohne Markt
Kartelle
- zum Großteil verboten, Ausnahmen: anmeldepflichtige, genehmigungspflichtige, horizontale Zusammenschlüsse
Konzentrationen
- hohe Bindungsintensität (Fusion, Konzern), teilweise unter der Aufgabe der Selbstständigkeit
Kooperationen
geringe Bindungsintensität, freiwillig, rechtliche und wirtschaftlich selbstständige Unternehmen auf vertraglicher Basis (Joint Ventures, Frenchising)
Fusion
- Partner verlieren ihre Selbstständigkeit - durch Aufnahme oder Neugründung
Konzern
Unternehmen bleiben rechtlich selbstständig unter einheitlicher Leitung Unterliegen der Missbrauchsaufsicht, Fusionskontrolle Meist nach Holding-Konzept: Obergesellschaft will Beteiligungen an Tochtergesellschaften dauerhaft halten
Formen der Privatisierung
- formelle Privatisierung (in private Rechtsform überführt, bleibt in öffentlicher Hand) - funktionale Privatisierung (private Unternehmen für öffentliche Aufgaben einbezogen) - materielle Privatisierung (Aufgabenverlagerung & Gewährleistung an private Unternehmen) - Vermögensprivatisierung (staatliches Eigentum an Private veräußert)
Vorteile und Nachteile der funktionalen Privatisierung
+ Gewährleistungsansprüche, evtl. Kosteneinsparung, Verlagerung von Erfolg/Misserfolg - Verzicht auf eigene Kompetenzen, Abhängigkeit vom privaten Anbieter, fehlender Einfluss auf Anbieter
Vorteile & Nachteile der materiellen Privatisierung
+ ökonomische Überlegung, politisch-taktische Erwägung - einmaliger Einnahmeeffekt, Verlust der Einflussnahme
Vergleich öffentliche / private Standortfaktoren
- keine politischen Aspekte, eher externe Effekte - Abgabenhöhe im öffentlichen Bereich irrelevant - Absatzmarkt eher im Sinne von Erreichbarkeit
Merkmale Bürokratie
- Regelgebundenheit - Amtskompetenzen - Amtshierarchie - Aktenmäßigkeit - Neutralität - Fachleute - Laufbahnsystem nach dem Senioritätsprinzip
Vorteile & Nachteile Bürokratie
+ Verlässlichkeit, frei von Willkür, präzise, Disziplin, Berechenbarkeit - starre Koordination, behindert Kooperation, Fortbestand funktionsloser Stellen, zu viele Regelungen & Kontrolle, Effizienzminderung
Aufbau- & Ablauforganisation
1. Aufbauorganisation: legt Rahmenbedingungen fest, welche Aufgaben von welchen Menschen & Sachmitteln 2. Ablauforganisation: raum-zeitliche Strukturierung, Prozessstrukturierung, mengenmäßige Strukturierung
Analyse-Synthese-Konzept
1. Aufgabenanalyse: zerlegt die Hauptaufgabe in elementare Teile 2. Aufgabensynthese: organisatorische Gestaltung, fügt die Teilaufgaben in sinnvolle Aufgabenkomplexe zusammen Zweck: Rationalisierungseffekte
Management
Planung, Organisation, Personaleinsatz, Kontrolle, Führung ---> Leistungsstellung und Leistungssicherung
New Public Management
- Gesamtbewegung der Verwaltungsreformen - welche Aufgaben mit veränderten Anforderungen und Problemen soll der Staat übernehmen - ergebnisorientiert, dezentral, transparent
Grundannahme Public Management
- der Mensch ist lernfähig - Staat und Verwaltung werden benötigt - Grundproblem ist fehlende Effizienz und Effektivität - Strukturen und Abläufe kann man ändern
Konzeptelemente des New Public Management
- Außenperspektive (Neuzuschnitt Aufgaben/Leistungen, Eigen- oder Fremdleistung, stärkere Betonung Gewährleistungsfunktion, mehr Bürgernähe, Einführung von Marktmechanismen) - Binnenperspektive (Verbesserung Finanzmanagement etc., Dezentrale & ergebnisbezogene Verantwortlichkeiten, Reform der Ablauf- & Aufbaustrukturen)
strategische Ziele des New Public Managements
- Kundenorientierung - Leistungs- & Wirkungsorientierung - Qualitätsorientierung - Wettbewerbsorientierung
Zielarten
Sachziele= Betriebszweckbezogen Formalziele= auf Erfolgsgrößen gerichtet