Klinische Psychologie (Subject) / Klassifikation (Lesson)
There are 42 cards in this lesson
Klassifikationssysteme und Diagnostik Grundzüge
This lesson was created by Mickes23.
- Sinn und Zweck von Diagnosen Basis der korrekten Behandlung Kommunikation zwischen den Therapeuten Forschung
- Klassifikatorische Diagnostik Zuweisung von Diagnosen zu Symptomkomplexen
- XXXXFunktionale Diagnostik Bedingungsanalyse für die Therapie
- XXXXProzessdiagnostik Verlaufs- und Erfolgsmessung
- XXXXStrukturdiagnostik Zuweisung zu Typen (Persönlichkeit)
- Nosologie Krankheitslehre
- Operationalisierte Diagnostik Klare Entscheidungsregeln: Explizite Vorgaben von Ein- und Ausschlusskriterien (z.B. 4 von 13 Kriterien)
- Kriteriumsorientierte Diagnostik Berücksichtigung klarer Kriterien für die Diagnose (z.B. für mind. 14 Tage, die meiste Zeit des Tages)
- Kategoriale Diagnostik In klaren kategorialen Einheiten (Panikstörung vs. keine, wenn nicht alle Kriterien erfüllt sind)
- Dimensionale Diagnostik Entlang eines Kontinuums werden die Merkmale erfasst
- Multimethodale Diagnostik Verwendung verschiedener Verfahren zur Diagnose
- Multimorbidität Gleichzeitiges Vorliegen von somatischen und psychischen Krankheiten
- Der diagnostische Prozess Symptom Syndrom Diagnose
- Unterscheidung verschiedener Faktoren bei der Diagnostik prädisponierende auslösende aufrecht erhaltende
- Ziele der Diagnostik Klassifikation Therapieplanung Gewinn eines Grundverständnisses für die Störung
- XXXXEinflussfaktoren auf den diagnostischen Prozess Patient- oder Subjektvarianz informationsvarianz Beobachtungsvarianz Kriteriumsvarianz
-
- Interrater Variabilität zeigt Reliabilität der Diagnose gemessen in Cohen Cappa
- XXXXDefinition Klassifikation Einordnung von Phänomenen, die gemeinsame Merkmale haben in gegliederte Systeme
- Merkmalsklassifikation Auf Basis von Symptomen in höhere Einheiten (Syndrom)
- XXXXPersonenklassifikation = Diagnosen
- XXXXIdealtypisches Klassifikationssystem Konsitente eindeutige logische Ordnung
- XXXXDeskriptive Klassifikation Wird zur Zeit verwendet, da idealtypische nicht möglich. Sammlung von Informationen durch Beobachtung, verbale Information und subjektive Beurteilung
- Ziele von Klassifikationssystemen (9) Nachvollziehbare Ableitung von Diagnosen Ableitung von Therapien wissenschaftliche Erforschung Entwicklung von Screening und Diagnoseverfahren Bestimmung der Prognose Bedarfsplanung Spezifizierung von Kontraindikationen Kommunikation (transregionaler Austausch) Transparenz Krankenstatistik Versicherungstechnische Belange
- Kritik an Diagnosesystemen (5) Diagnosen sind Vergrößerungen, die der Individualität nicht gerecht werden Diagnosen ergeben noch keinen Behandlungsplan Diagnosen führen zu Stigmatisierung Oft zu wenig reliabel und valide Durch Kategorien Informationsverlust
- DSM IV Abkürzung Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders
- DSM IV Eigenschaften 1980 von APA (American Psychiatric Association) entwickelt Amerikanisches lassifikationssystem für psychische Störungen Auf breiter empirischer Basis entwickelt Multiaxiale Diagnostik Enthält Zusammenfassung von Forschungsergebnissen, Prävalenzraten, Verlauf, Ätiologie 2 Kodierungsziffern: 4-5 stelleig = Amerikanische Administrationsziffer, F- Nummer = ICD 10 Referenzsystem in der Forschung Ausführlicher, homogener, konsistenter für alle Gesundheitsberufe
- Achsen des DSM IV I Klinische Syndrome (Störungen) II Persönlichkeitsstörungen und geistige Behinderung III Medizinische Krankheitsfaktoren IV Psychosoziale und Umgebungsbedingte Faktoren V Globale Erfassung des Funktionsniveaus (GAF)
- Achsen MAS (Multiaxiales System für Kinder und Jugendliche) I Klinische psychiatrisches Syndrom II Umschriebene Entwicklungsstörung III Intelligenzniveau IV Krankheiten V Abnorme psychosoziale Umstände VI Globalbeurteilung
- ICD 10 Abkürzung International Classification of Diseases
- ICD 10 Charakteristika Von der WHO Für Klassifikation aller Krankheiten Weniger empirisch fundiert aber politisch auf multinationalen Konsens bedacht Für Krankenkassen und Rentenversicherungen international verbindlich eingeführt In 2 Versionen (Wissenschaftler & Praktiker: weniger trennscharf) Für alle Gesundheitssysteme der Welt verbindlich (erlaubt nationale Anpassungen) Wegen übergeordnetem Charakter Kodierungsmöglichkeiten für psych. beschränkt Verschieden Manuale (blau= Richtlinien; grün = Forschungskriterien)
- Kritik an ICD 10 Ofizielle Formulierung entspricht nicht dem ärztlichen Gebrauch Gliederung entspricht eher statistischen als medizinischen Erfordernissen Durch maschinelle Auswertung ärztliche Tätigkeit transparent
- Gliederung Kapitel F im ICD 10 F 0: Orginische einschließlich symptomatische psychische Störungen (Delir, Demenz...) F 1: Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen F 2: Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen F 3: Affektive Störungen F 4: Neurotische, Belastungs und somatoforme Störungen F 5: Verhaltensauffäliigkeiten mit körperlichen St. und Faktorenw (Essst., Schlaf, Sexuelle) F 6: Persönlichkeits und Verhaltensstörungen (auch Impuls, vorgetäuschte) F 7 Intelligenzminderung F 8: Entwicklungsstörungen F 9: Verhaltens- und emotionale St. mit Beginn Kindheit und Jugend
-
- ICD 10 vs DSM IV DSM IV ist: Stärker auf Forschungsergebnisse aufgebaut als ICD 10 Referenzsystem in Forschung Nationales System (Glossar kulturspez. Störung) stärkere operationalisierung in der Symptomatik nur eine Version - Für westlichen Kulturraum größere Spezifität - Ausführlicher, homogener, konsistenter für alle Gesundheitsberufe - Multiaxiale Diagnostik ICD 10: Viele Versionen Internationales System (Kulturspez. im Anhang) Differenzierter in der Kodierung
- Achse I DSM IV o Alle psychischen Störungen außer Pers. Und geistige Behinderungo Bei mehreren Diagnosen, Hauptdiagnose an 1. Stelle Klinische Syndrome
- Achse II DSM IV o Persönlichkeitsstörungen und geistige Behinderungo Beschreibung auffallend unangepasster Persönlichkeitszügeo Wenn hier Hauptdiagnose, Zusatzbezeichnung (antisoz. Hauptdiagnose)
- Achse III DSM IV o Alle für psych. Störung möglicherweise relevanten Krankheitsfaktoreno Wenn beitragend zur Störung: „aufgrund eines med. Krankheitsfaktors (auch auf Achse I)
- Achse IV DSM IV o Lebensereignisse, familiäre Belastung, soziales Umfeld, Beruf, Wohnung, Rechtssystemo Positive Stressoren (Beförderung) nur, wenn sie zu einem Problem führeno Richtlinie: Der letzten 12 Monate, aber länger, wenn bedeutend
- Achse V DSM IV o Integrierte Gesamtbeurteilungo Skala von 0-100 in 10 Stufen unterteilt (100 = hoch)o Höchstes Niveau der sozialen Anpassung im letzten Jahr
- XXXXInterraterreliabilität bei DSM IV und ICD 10 Hauptdiagnosen 60-80
- XXXXOPD Operationalisierte psychodynamische Diagnostik Klassifikationssystem für Krankheitserleben, Beziehungen, Konflikt und Struktur
- Klassifikation bei Kraeplin Exogene Psychosen = durch aktive Hirnschädigung Endogene Psychosen = Köperinnere Prozesse (Bipolar, Demenz) Neurosen = vor allem durch Umwelt ausgelöst
- DSM 5 Wichtigste Neuerungen (6) Achsensystem wurde wieder abgeschafft Weniger Hauptgruppen Dimensionale Kategorien eingeführt Römische Ziffern abgeschafft Viele Änderungen bei einzelnen Störungen Neue Störungen
