Innere Medizin (Subject) / Rheumatologie (Lesson)

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  • Was ist der Morbus Still? = systemische Form der juvenilen (chronischen) Arthritis eine entzündliche Erkrankung, letztlich unklarer Ursache aus dem rheumatologischen Formenkreis -hohes, häufig intermittierendes Fieber -schmerzhafte Polyarthritis, aber auch Augen und innere Organe können betroffen sein-flüchtiges feinfleckiges, lachsfarbenes Exanthem kann an Stamm, Oberarmen und Oberschenkeln auftreten -BSG, CRP sowie Leuko- und die Thrombozytenzahl erhöht -Ferritin paraentzündlich erhöht-Splenomegalie
  • Was bestimmt bei SLE maßgeblich die Prognose? Lupusnephritis
  • Was ist Sklerodermie? = chronische Systemerkrankung, die zur Fibrose von Haut und Unterhaut sowie zur Sklerose innerer Organe führt = Kollagenose-zwei Verlaufsformen: limitierte Akrosklerodermie (z.B. CREST-Syndrom) und diffuse Sklerodermie Raynaud-Symptomatikgespannt wachsartige Haut (= Sklerdodaktylie)TeleangiektasienFingerkuppennekrosen (= Rattenbissnekrosen)eingeschränkte Gelenkbeweglichkeit mit BeugekontrakturenMikrostomie (Tabaksbeutelmund) maskenartige Gesichtsstarreverkürztes ZungenbändchenAlopezieArthralgienbei Befall innerer Organe z.B. Lungenfibrose mit restriktiver Ventilationsstörung und pulmonaler Hypertonie, Dysphagie bei Motilitätsstörungen des Ösophagus, Schrumpfnieren Labor: BSG-Erhöhung, Antinukleäre Autoantikörper (ANA), Anti-Topoisomerase-Antikörper (Anti-SCL-70) in 40% d.F. bei Patienten mit diffuser Sklerodermie und Anticentromer-Antikörper (ACA) in 70% d.F. beim CREST-Syndrom bzw. der limitierten
  • Was wird zusätzlich zu MTX als Schutzmaßnahme gegeben? Folsäure
  • Wie ist die Synovia aufgebaut und was ist ihre Funktion? reich an Hyaluronsäure, zellarm, ähnelt in ihrem Eiweiß-, Elektrolyt- und Glucosegehalt dem Serum
  • Was sind die 4 häufigsten entzündlichen Arthritiden und welche Struktur ist in erster Linie betroffen? betroffen ist v.a. die Synovia rheumatoide Arthritis Spodylarthritis rheumatisches Fieber Borreliose
  • Wodurch sind Kollagenosen gekennzeichnet, welche Strukturen sind betroffen, was sind die wichtigsten? systemischer Verlauf betroffen sind v.a. Bindegewebe, Blutgefäße und weitere Organe SLE Sklerodermie Sjögren-Syndrom Polymyositis
  • Welche Formen von Vaskulitiden gibt es und wodurch sind sie gekennzeichnet? entzündliche Infiltration und Nekrose von Gefäßen primäre Vaskulitiden: Polyarteriitis nodosa Wegener-Granulomatose Arteriitis temporalis sekundäre Vaskulitiden im Rahmen von Infekten und Neoplasien
  • Welcher ist der typische Vertreter einer Kristallarthropathie? Gicht
  • Was sind weichteilrheumatische Erkrankungen und was ist der Prototyp dieser Gruppe? Erkrankungen der perartikulären Gewebe, die zu nichtartikulären Schmerzen z.B. an Sehnenansatzstellen führen Fibromyalgiesyndrom
  • Was bedeutet oligoartikulär bzw. polyartikulär? oligoartikulär: 2 - 4 Gelenke betroffen polyartikulär: > 4 Gelenke betroffen
  • Wodurch unterscheidet sich der Schmerz bei degenerativen und entzündlichen Prozessen? degenerativ: Anlauf- und Belastungsschmerz, Zunahme im Laufe des Tages entzündlich: Bewegung bringt Erleichterung, Abnahme im Laufe des Tages, Morgensteifigkeit > 0,5 h
  • Was ist eine Tenosynovialitis und lässt sich bei Bewegung auslösen? Sehnenscheidenentzündung Krepitationen durch Bewegung auslösbar (knarrendes Reibegefühl entlang der Sehnenscheide)
  • Was ist eine reversible Form der Bewegungseinschränkung? Morgensteifigkeit bei entzündlichen Erkrankungen
  • Welche Pathogenese wird für reaktive Arthritiden angenommen? Erreger -> gastrointestinale oder urogenitale Infekte -> Auslösen einer synovialen Entzündungsreaktion
  • Was steht bei degenerativen Prozessen pathogenetisch im Vordergrund? Degeneration der Knorpelsubstanz -> erhöhte Druckbelastung des subchondralen Knochens -> Einbrüche in den Markraum mit Zystenbildung = Geröllzysten im Röntgen
  • Was sind Beispiele für Arthritisformen, die nur bei bestimmten Bevölkerungsgruppen vorkommen? familiäres Mittelmehrfieber Morbus Behcet
  • Was sind die 3 Fingergelenke? Fingergrundgelenke = Metakarpophalangealgelenke Fingermittelgelenke = PIP = proximale Interphalangealgelenle Fingerendgelenke = DIP = distale Interphalangealgelenke
  • Wann sieht man eine tanzende Patella und wie wird diese festgestellt? bei Kniegelenkerguss Recessus suprapatellaris nach proximal ausstreichen, Patella dann gegen das Femur drücken, bei Erguss federt sie Patella
  • Wie erfolgt die Überprüfung der Sakroiliakalgelenke? Gelenkdruckschmerz Mennell-Zeichen: in Seitenlage, Retroflexion des oberen Beins löst Schmerz aus
  • Wie erfolgt die Funktionsüberprüfung von Lenden- und Brustwirbelsäule? LWS: Schober-10 cm von S1 nach kranial gemessen, Verlängerung der Strecke um > 4 cm BWS: Ott-30 cm von HWK 7 gemessen, Verlängerung der Strecke um mind. 3 cm bei Anteflexion
  • Wie erfolgt die Funktionsüberprüfung der HWS? Kinn-Sternum-Abstand (normal 0 cm) Hinterhaupt-Wand-Abstand (normal 0 cm) HWS-Rotation (normal 90°)
  • Wie erfolgt die Funktionsüberprüfung der Rippengelenke? Atembreite = Brustumfang bei max. Inspiration und Exspiration in Höhe 4. ICR
  • Was lässt sich bei einer Arthritis in der Duplexsonographie darstellen? Hyperperfusion
  • Woher stammt bei V.a. Sjögren-Syndrom die Biospie? Unterlippe
  • Woher stammt bei V.a. Wegener-Granulomatose die Biospie? NNH, Bronchien, Niere
  • Woher stammt bei Polyarteriitis nodosa die Biopsie? Nerv, Haut
  • Woher stammt bei mikroskopischer Polyangiitis nodosa die Biopsie? Niere
  • Was muss man vor der therapeutischen Punktion mit Installation von Glukokortikoiden ausschließen? eine septische Arthritis
  • Bei V.a. welche Krankheitsbilder wird eine Kapillarmikrokopie durchgeführt? Raynaud-Syndrom Sklerodermie
  • Welche ist die häufigste systemische Arthritisform? RA
  • Was liegt der RA pathogenetisch zugrunde? chronische Synovialitits -> destruierende Gelenkveränderungen  
  • Was sind die Stadien einer rheumatoiden Arthritis und mit welcher Klinik gehen sie jeweils einher? 1. Initialphase-Allgemeinsymptome-symmetrische Arthritis der kleinen Gelenke v.a. MCP, MTP, PIP-Schwellungen und Morgensteifigkeit > 1 h-Druckschmerz: Gaenslen-Zeichen-verminderte grobe Kraft-periartikuläre Manifestanionen: Sehnenscheidenentzündung, Bursitis 2. Spätphase-Ulnardeviation, Schwanenhalsdeformität, Knopflochdeformität, Hammerzehen-Muskelatrophie der Mm. interossei-Lockerung des Lig. transversum und Arrosion des Dens axis -> Gefahr der RM-Kompression 3. Endstadium-Sekundärarthrosen-Ankylosen (Gelenkversteifung)
  • Was ist das Gaenslen-Zeichen und für welche Erkrankung ist es typisch? schmerzhafter Händedruck im Bereich der Metakarpophalangealgelenke bei V.a. rheumatoide Arthritis
  • Wie stellt sich bei dr RA typischerweise das Befallsmuster der Gelenke zu Beginn und im Verlauf dar, welche Gelenke sind typischerweise ausgspart? oligoartikulärer Beginn im Verlauf polyartikulär Fingerendgelenke (DIP)
  • Was ist eine Brachialgia paraesthetica nocturna und wann tritt sie auf? nächtliche Taubheit/Parästhesie der ersten 3 Finger Linderung durch Ausschütteln der Hände Karpaltunnelsyndrom durch proliferierende Synovialis -> Kompression des N. medianus typisch bei RA
  • Was ist eine Bakerzyste, wie wird sie diagnostiziert, was ist eine Komplikaton und wie behandelt? rezidivierende Kniegelenkergüsse > Aussackung der Kniegelenkkapsel in die Kniekehle Diagnose wird sonographisch gestellt Komplikation: Ruptur -> klinisch wie Unterschenkeltrombose Th: Hochlagerung, Kühlung, Punktion, ggf. Installation von Steroiden    
  • Wie häufig kommen extraartikuläre Manfestationen bei einer RA vor und was sind Beispiele? 50% der Patienten mit einer RA haben extraartikuläre Manifestationen Rheumaknoten: subkutan oder in anderen Körpergeweben (Lunge) selten Glomerulonephritis sekundäres Sjögren-Syndrom mit Sicca-Symptomatik AA-Amyloidose mit nephrotischem Syndrom und chronischer Niereninsuffizienz - Nachweis mit Kongorotfärbung Osteoporose: zunächst periartikulär, später generalisiert rheumatoide Vaskulitis: nekrotisierend
  • Wie wird eine AA-Amyloidose nachgewiesen? Kongorotfärbung der Biopsie
  • Welche 3 Sonderformen der RA gibt es? 1. Juvenile rheumatoide Arthritis 2. Felty-Syndrom 3. LORA = Late-onset-RA = Alters-RA
  • Wodurch ist die juvenile rheumatoide Arthritis gekennzeichnet? Kinder < 16 Jahre seronegativ, d.h. Rheumafaktor-negativ positive ANA Uveitis
  • Was ist das Still-Syndrom, wie stellt sich die Klinik dar und wie wird therapiert? systemische Form der seronegativen juvenilen Arthritis 1. bis 4. Lj., aber auch im Erwachsenenalter: adulter Morbus Still Klinik: Fieberschübe, starkes Krankheitsgefühl Arthritis ↑↑Ferritin makulopapulöses, lachsfarbenes Erythem, v.a. am Stamm Hepatosplenomegalie Myokarditis Polyserositis Nephropathie ausgeprägte Leukozytose Therapie: Anakinra
  • Was ist das Felty-Syndrom? hoch-seropositive rheumatoide Arthritis mit Gelenkdestruktion beim Erwachsenen Neutropenie Splenomegalie Fieber Polyserositis zirkulierende Immunkomplexe 40% pANCA
  • Wodurch ist die LORA gekennzeichnet? Alters-RA = late-onset-RA Manifestation nach dem 60. Lj. meist Oligoarthritis der großen Gelenke wie Knie und Schulter
  • Woraus bestehen bei einer RA zum Beispiel die zirkulierenden Immunkomplexe? aus Rheumafaktoren und IgG
  • Was ist Leitbefund der RA im Röntgen? Erosionen
  • Was sieht man bei einer RA histologisch im akuten und im chronischen Stadium? akut: granulozytäre Infiltrate chronisch: lymphozytäre Infiltrate mit Plasmazellen, Bildung von Lymphfollikeln
  • Mit welchen Kriterien erfolgt die Diagnosesicherung einer RA und welche Symptome fließen mit ein? ACR-Kriterien (American College of Rheumatology) Synovitis keine alternative Diagnose Gelenkbeteiligung Serologie: Rheumafaktor, Anti-CCP Entzündungsnachweis: CRP, BSG Symptomdauer  
  • Was sieht man bei einer RA im Labor? Entzündungszeichen: BSG, CRP, Leuko- und Thrombozytose, Entzündungsanämie 70% Rheumafaktor - nicht spezifisch, häufig erst im Verlauf Anti-CCP (AK gg. zyklisches citrulliertes Peptid) - spezifisch, bereits im Frühstadium ggf. Synovia-Analyse - leukozytenreich, entzündlich
  • Welcher Parameter ist unspezifisch und welcher ist spezifisch für eine RA? Rheumafaktor ist unspezifisch, häufig erst im Verlauf positiv Anti-CCP (zyklisches citrulliniertes Peptid) = spezifisch, bereits im Frühstadium positiv