Phytomedizin 4. Sem (Subject) / Viren, Bakterien, Protisten, Pilze (Lesson)
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Viren,Pilze,...
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- falscher mehltau raps symptome, bekämpfung symptome treten im herbst auf auf keimblättern oder unteren blättern zeigt blattoberseite vergilbte bis fahlbraune flecken auf blattunterseite weißlicher bis grauer pilzbelag (sporangienträger) blätter vergilben und sterben vorzeiutig ab im frühjahr nur selten weiterentwicklung der krankheit bekämpfung durch ausreichend N im herbst (wuchs fördern, damit blattverluste kompensieren), gebeiztes saatgut
- falscher mehltau reben bedeutung, bekämpfung große wirtschaftliche bedeutung alle europ.edelreben hochanfällig, amerikanische eher resistenter befallene pflanzenteile (blätter,lederbeeren) vom boden restlos entfernen, um dauersporen zu beseitigen resistente sorten prognosen beachten: peronospora-warngeräte registrieren blattnässedauer,niederschläge,T,helligkeit,RLF in rebanlage, um spritzung gering zu halten
- "echte" pilze eigenschaften eukaryonten, bilden selbstständiges reich zellwände aus chitin (pflanzen cellulose/pektin) wachstum als hyphen (bzw mycel: gesamtheit der hyphen) = filamentöses wachstum oder als hefen ergosterol als membranlipid, etwa 25% der membran
- 5 stämme echte pilze nach reproduktionsorganen 1. chytridiomycota: sexuelle und asexuelle,eingeißelige sporen sind beweglich (2. glomeromycota: arbuskuläre mykorrhizapilze) (3. zygomycota: jochpilze,sexuelle sporen sind dickwandige zygosporen) 4. ascomycota: schlauchpilze,sexuelle sporen entwickeln sich im ascus 5. basidiomycota: sexuelle sporen schnüren sich von bastidien ab zusätzlich deuteromycota: fungi imperfecti, echte pilze ohne bekannte reproduktionsorgane
- deuteromycota fungi imperfecti gesamte entwicklung in nebenfruchtform (haplophase) hauptfruchtform unbekannt, daher keine einordnung in system der pilze möglich versuch der systematik nach sekundären äußeren merkmalen, idR konidienformen, art der konidienträger usw nach auffinden der hauptform meist neubenennung deuteromycetenname wird weiter verwendet, wenn diese nebenfruchtform phytopathologisch bedeutsam ist
- sklerotien merhzellige dauerstrukturen schwarz+hart für überwinterung
- pyknidien becherförmige struktur, in der sich konidien entwickeln
- konidien asexuelle sporen
- bsp deuteromycota als pflanzenpathogene 6 rapswelke durch verticillium spec. (vorzeitige alterung) blattflecken gerste durch rhynchosporium, halmbruchkrankheit durch r. secalis, septoria (blattdürre an weizen) durch oculimacula yallundae, fusariosen (kolben- und stängelfäule) durch fusarium spec. blattfleckenkrankheit bei rüben durch cercospora
- rapswelke erregerkomplex "krankhafte abreife" bodenbürtiger pilz, FF-erreger besonders in nord-D verbreitet überdauerungsorgane sind mikrosklerotien, die viele jahre in boden bleiben bei langer abreifezeit starke zunahme des befalls pilz bewohnt xylem
- rapswelke symptome, bekämpfung streifen am stängel in längsrichtung, zunächst gelblich, dann graubraun blätter zunächst halbseitige vergilbung unter außenhaut des stängels zahlreiche mikrosklerotien symptome meist gegen ende der veg periode befallene pflz werden notreif - krankhafte abreife kontrolle: keine guten fingizide, raps-anbaupausen 2-3jahre gut wirksam, bisher keine resistenten sorten
- fusarium ssp.: getreidefusariosen, blatt- und ährenfusariosen wetlweit gefährlichste krankheitserreger im getreide am halmgrund, auf blättern oder an ähren (ährenbefall besonders gefürchtet) blätter vor allem durch schneeschimmel (microdochium nivale) befallen pilze überdauern als myzel auf oder in saatgut oder auf pflzresten im boden besiedeln als sekundärerreger wurzeln, später ältere blätter, von da aus gelangen sie auf ähren pilze synthetisieren mycotoxine!
- getreidefusariosen symptome,bedeutung ovale flecken mit dunklem rand, absterben von einzelnen ähren oder ganzer ährenpartien (taubährigkeit), manchmal bedeckung befallener stellen mit rötlichen konidien, ähren färben sich zuerst partiell weiß bis orange-rötlich und sterben tlws oder ganz ab (körner notreif) herabsetzung kornzahl je ähre und verminderung TKG, verschlechterung back- und brauqualität, entstehung pilzgifte (mykotoxine)
- mykotoxine von pilzen synthetisierte substanzen mit tox. eig gegenüber vertrebraten zB durch fusarium spec.
- trichothecene eigenschaften, wirkungen synthetisiert durch fusarium ssp. etwa 100 strukturell nahe verwandte substanzen bekannt, zB nivalenol farblos,hitzestabil,wasserlöslich störungen warmblüter: erbrechen, fruchtbarkeitsstörung, immunsupression, nierenschäden, kanzerogenität synthese insbesondere durch M.nivale, F. graminearum, F. colmurum
- beeinflussende faktoren mycotoxinsynthese physikalisch: feuchtigkeit (substrafeuchte, trockengeschwindigkeit, wiederanfeuchten, RLF), T, mechanische schädigung chemisch: Co2, o2, zusammensetzung substrat, chemische behandlung substrat, düngung biologisch: größe inokulum, belastung pflanze, wirbellose tiere als überträger, gnetische unterschiede pflanzen
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- halmbruchkrankheit eigenschaften, ausbreitung pseudocercosporella herpotrichoides w (besonders weizen, stark) und r-typ (weizen+roggen+gerste, schwächer) wichtige getreidefußkrankheit, besonders im feuchtkühlen klima bodenbürtiger pilz, als myzel bis 3 jahre auf stoppelresten konidien werden durch wind und regen an junge pflz getragen getreidearten und ungräser sind wirtspflz, weizen+gerste am anfälligsten pilz etabliert sich im feuchten herbst an junger pflz, breitet sich besonders in milden wintern in pflz aus
- halmbruchkrankheit symptome,bekämpfung bei milchreife augenflecken an halmbasis ohne scharfe abgrenzung zu gesundem gewebe, vermorschen der halmbasis, lagern des bestandes FF beachten - weizen nach blattfrüchten anbauen beseitigung ausfallgetreide, stoppelrotte fördern keine zu frühe aussaat tolerante sorten mit hoher standfestigkeit keine übermäßige N düngung fungizideinsatz
- blattfleckenkrankheit gerste eigenschaften, verbreitung rhynchosporium secalis an gramineen, besonders gerste und roggen maritime lagen überdauerung als myzel an stoppelresten verbreitung konidien durch regenspritzer, entwicklung im bestand durch regen gefördert förderung durch vermehrten getreideanbau
- blattfleckenkrankheit gerste symptome, bekämpfung in frühjahr wässrige, bläulich graue flecken an blättern, die von mitte her austrocknen und grau/weiß werden flecken oval mit scharf abgegrenztem rand beseitigung pflzrückstände, ausfallgetreide vernichten, fungizide
- blattdürre an weizen eigenschaften septoria tritici weltweit durch intensiven getreidebau und verändertes sortenspektrum gefördert verminderung der assimilationsfläche, bis 30%e-ausfall ährenbefall selten
- blattdürre an weizen symptome septoria bereits auf unteren blättern ovale nekrosen, drum herum aufhellung der blattfläche blätter sterben vorzeitig ab und vertrocknen auf nekrosen werden pyknidien sichtbar (epidemieentwicklung)
- blattfleckenkrankheit zuckerrübe eigenschaften, symptome cercospora beticola wichtigste pilzkrankheit an rüben besonders bei warmer, feuchter witterung sporen oder dauermyzel überdauern auf pflzrückständen auf älteren blättern kleine,runde,nekrotische flecken, die scharf abgegrenzt sind
- cercosporin synthetisiert durch gattung cercospora (blattfleckenkrankheit rübe) toxisch ggüber tier, pflz und MO lichtsensitives molekül, welches durch licht in aktivierten zustand versetzt wird
- chytridiomycota "einfache" pilze, die häufig auch niederen pilzen zugerechnet werden besitzen zoosporen keine ausgeprägte myzelbildung
- kartoffelkrebs 6 synchytrium endobioticum meldepflichtig - quarantänekrankheit wucherungen an stolonen und knollen befällt nur kartoffeln obligat biotroph, bodenbürtig infektionen immer über zoosporen, die in pflz in dauersori (mehrere 100 zoosporen) gebildet werden infektion bei breiter T-spanne möglich (1 bis 30°)
- quarantäneschaderreger organismen,bei denen gefahr besteht,dass sie sich in gebiete ausbreiten, in denen sie noch nicht vorkommen führen zu schäden in Land- und FW und können zu veränderungen in ökosystemen führen keine bekämpfungsmaßnahmen (oder nur sehr aufnwedig und ökolog nicht vertretbar) meldepflcihtig zuständig in D: JKI
- kartoffelkrebs maßnahmen bei befall unbefristete sperrung der befallsfläche für kartoffelanbau, sicherheitszone keine pflz in sicherheitszone, die zum verpflanzen auf andere flächen bestimmt vernichtung befallene kartoffeln und kraut frühestens 20 jahre später untersuchung auf befallsfreiheit mittels bodenanalyse und biotest nach eppo-richtlinien fläche gilt als befallen,wen an mind einer pflanze dieser fläche die merkmale festgestellt worden sind
- kartoffelkrebs überdauerung, risiken, verbreitungswege 5 lange lebensdauer der dauersori bis 40 jahre im boden große hitze- und kältetoleranz der dauersori keine bekämpfungsmöglichkeiten verbreitung durch verseuchtes pflanzgut, landmaschinen, wasch- und schälrückstände der kartoffelverarbeitenden industrie verschleppung lebensfähiger dauersori in exkrementen nach verfütterung befallener kartoffeln
- kartoffelkrebs vorsichts- und gegenmaßnahmen konsequente beachtung quarantänemaßnahmen phytosanitäre maßnahmen: gesundes und zertifiziertes saatgut betriebshygiene, im verdachtfall reinigung der landmaschinen BB, damit eventuell vorhandene sori eher der witterung ausgesetzt werden anbau resistente kartoffelsorten
- T einiger pilze typhula bis 7°C schneeschimmel bei 0-10°C gelbrost ab 10°
- optimale T-bereiche zur reproduktion pilze 1-36° bakterien 5-30° viren 20-25° viroide, phytoplasmen >20-25°
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- diurnale rhythmik echter mehltau reproduktions-T nacht 12° reproduktions-T tag 27°
- 4 arten zellwandabbauender enzyme kutinasen spalten bestandteile kutikula (kutine,hochpolymere fs) pektinasen spalten pektinverb. der mittellamelle zellulasen: cellulose hauptbestanteil sekundäre zellwand hemizellulasen: mischverbindungen wie xylanasen,mannasen
- virenformen stäbchenförmig, steif (tabakmosaikvirus) fadenförmig, flexibel (potyviren)
- zunahme viruserkrankungen in beständen durch bessere diagnose globalisierte produktion vegetative massenvermehrung durch mikropropagation direkte kurative bekämpfung nicht möglich
- gelbverzwergungsvirus gerste übertragung, vektoren viren nur per vektor übertragbar! abgabe mit dem speichel beim saugvorgang blattlaus persistent und lebenslang infektiös virus wird nicht in vektor repliziert oder an nachkommen weitergegeben hauptvektor getreideblattläuse: große getreideblattlaus (winterwirt gräser), haferblattlaus (winterwirt traubenkirsche), bleiche getreideblattlaus (winterwirt rose), grüne getreideblattlaus
- gelbverzwergungsvirus gerste epidemiologie überwinterung anholozyklischer blattläuse (bis -5° kein problem) wichtig für sekundärausbreitung geflügelte blattläuse: entstehung neuer krankheitsherde (primärinfektionen durch flug innerhalb und zwischen den feldern, v.a. im herbst) ungeflügelte blattläuse: ausbreitung bestehender herde sekundärinfektionen: wandern zwischen den pflz blattlausbewegung wird von T, regen, wind stark beeinflusst GL, Mais, ausfallgetreide sind "virusreservoire" infektionsgefahr erhöht durch hohe Herbst-T, frühe aussaat im herbst, windstille
- gelbverzwergungsvirus gerste diagnose 4 visuell schwierig, weil andere faktoren (N-mangel, frostschaden, trockenheit) ähnliche symptome verursachen infektionstests (übertragung des virus auf textpflanze, bewertung symptome nach 3-4 wochen) serologische methoden: ELISA molekulare methoden: PCR
- virosen kartoffelanbau allgemein 4 vermehrung und verbreitung insbesondere über pflanzgut (aberkennung ist die folge) bewertung der aktivität der blattläuse gesundheitsinseln geschaffen in 70er jahren Hamann-regel: rechtzeitig, radikal, richtig
- kartoffel-y-virus (strichelkrankheit) symptome unterscheiden sich je virusstammgruppe - herkömmlicher stamm: stichelkrankheit mosaikartige blattscheckung dunkelbraune, tintenspritzerartige nekrotische flecken und strichel auf blättern blattspitzen rollen sich ein
- kartoffelvirus Y übertragung 4 wichtigste vektoren sind blattläuse hauptüberträger: grüne pfirsichblattlaus nicht persisent und nicht zirkulativ übertragung innerhalb von sekunden möglich, daher auch blattlausbekämpfung kein erfolgreiches mittel gegen viren
- Resistenzmechanismen 4 antibiotika-spaltende enzyme antibiotika-resistente gene "auswärtspumpen" antibiotika-änderndes enzym
- erwinia carotovora (kartoffel-knollennassfäule) bekämpfung 6 keine direkte bekämpfung möglich gesundes pflanzgut FF kein anbau auf vernässten böden knollenverletzungen vermeiden ernte bei abgetrocknetem boden, um ausbreitung im lager zu verhindern
- feuerbrand wirtspflanzen, biologie kernobst: apfel, birne, quitte zierpflanzen: steinmispel, feuerdorn, scheinquitte wildpflanzen: weißdorn, mehlbeerbaum, vogelbeerbaum leben im apoplast, scheiden bakterienexudat ab
- feuerbrand infektionswege 3 infektion über natürliche öffnungen: stomata, hydathoden, nicht kutinisiertes gewebe, narben, wunden, nektarien (am häufigsten) überträger hagel, starker wind, insekten regen und tau wichtig
- mauke/grind/krebs symptome knollen-oder leistenförmige, anfänglich sehr weiche wucherungen beim absterben im herbst erscheinen turmorartige wucherungen am oberirdischen merhjärigen holz, selten an wurzeln, befallenes gewebe stirbt ab tumore verhindern normalen saftstrom und führen zu kümmerwuchs und absterben der rebe oft nach starken winterfrösten, anfällig deshalb wenig frostresistente arten übertragung durch veredelung möglich
- pflanzenpathogene myxomycota plasmodiophoridae: polymyxa spec, pulverschorf, kohlhernie alle bodenbürtig und nicht hyphenbildend obligate pflanzenparasiten
- pulverschorf kontrolle zertifiziertes saatgut, FF mit 5 jahre anbaupause, winterraps oder -rübsen sind fangpflanzen und somit gute vorfrüchte resistente sorten vorsicht mit mist bei verfütterung von befallenen kartoffeln (knollen dämpfen) keine direkte bekämpfung möglich
- Kraut- und Knollenfäule Kartoffel (phytophthera infestans) Symptome erste anzeichen auf unteren blättern: gelblich-grüne ölige flecken, deren zentrum sich bei feuchtwarmer witterung rasch braun färbt und abstirbt (nekrose) auf blattunterseite wird weißliches mycel sichtbar sporangienträger treten durch stomata aus knollen: äußerliche dunkelverfärbung bis ins innere braun und trockenfaulig (braunfäule), keine scharfen abgrenzungen zu gesundem gewebe, ausbreitung auch noch im lager, häufig nassfäulen durch sekundärerreger (zB erwinia carotovora)
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