Phytomedizin 4. Sem (Subject) / Viren, Bakterien, Protisten, Pilze (Lesson)
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Viren,Pilze,...
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- gerstengelbmosaikvirus und mildes gerstenmosaikvirus wirtspflanze: wintergerste virosen per symptombild kaum zu unterscheiden, meist vergesellschaftet gesterngelbmosaikvirus gefährlichste viruskrankheit wintergerste, bis 80% ertragsausfälle mehr als hälfte der flächen in D verseucht meiste sorten resistent
- gerstengelbmosaikvirus symptome frühes frühjahr nesterartige vergilbungen (fahlgrün bis gelblich) in gerstenschlägen strichelförmige aufhellungen parallel zu blattadern auf jüngsten blättern primärsymptome am dritten blatt ältere blätter fortschreitende vergilbungen bis nekrotische flecken, schließlich absterben geringere bestockung, halmverkürzung
- gerstengelbmosaikvirus übertragung bodenbürtiger protist polymyxa graminis im herbst bei genügend bodenfeuchte virusvermehrung und symptomausbildung erst nach winterlichem kälteschock in dauersporen des pilzes ist virus >20jahre lebensfähig verbreitung durch BB, daher längs bearbeitungsrichtung besonders in jahren lang anhaltender kühler witterung und hoher wassersättigung im frühjahr
- gerstengelbmosaikvirus kontrolle FF unwirksam anbau resistenter sorten verschleppung ackererde vermeiden späte aussaat winter stressfaktoren für gerste vermeiden (herbizide,wuchsstoffe)
- bb. getreidemosaikvirus, bb. weizenmosaikvirus, weizenstrichelmosaik allgemein, bekämpfung, symptome neu, erst seit einigen jahren in D treten zusammen auf, werden durch bodenbürtigen protisten polymyxa graminis übertragen viruspartikel überdauern in dauersporen bekämpfung nur mit resistenten sorten befallsnester wenig auffällig, oft verwechslung mit nst-mangel hellgrüne strichel und streifen lassen pflz im frühling heller erscheinen wuchsdepressionen, verminderte ährenbildung, verringerte frosttoleranz und damit auswinterung, lückige bestände und etagenwuchs
- weizenstrichelmosaik bymovirus an kühle T gebunden nachweisbar im sehr zeitigen frühjahr
- bb.getreidemosaikvirus, bb. weizenmosaikvirus furoviren tolerieren breites T-spektrum danach infektion ständig nachweisbar getreidemosaik: weizen,roggen,triticale, KEINE gerste weizenmosaik: auch gerste
- viröse vergilbung bei rüben: nekrotische vergilbung, milde vergilbung symptome, übertragung von bedeutung in gebieten mit frühem auftreten übertragender läuse ab juni nesterweise befall: vergilbte, verdickte, spröde blätter wichtigster vektor: grüne pfirsichblattlaus, weniger bedeutung: schwarze rübenlaus nekrotische vergilbung: semipersistent, milde vergilbung: persistent mischinfektionen möglich
- viröse wurzelbärtigkeit - rizomania schwerwiegendste rübenerkrankung vor allem süddtld,auch nord in befallslagen besteht gefahr für rübenanbau 30-80% ertragsverluste
- rizomania symptome 5 bei frühbefall verzögertes wachstum kleine hellgrüne blätter vergilbungen entlang der blattadern bei trockenheit welken befallene blätter eher typisch: starker, dichter wurzelbart
- rizomania übertragung zoosporen des bodenbürtigen protisten polymyxa betae virus überdauert in sporen ungünstige perioden bis 15 jahre ertragsverluste nur durch viren, nicht durch pilz feuchtigkeit begünstigt infektion: stauende nässe, starke beregnung
- virosen kartoffelanbau 4 kartoffel-y-virus, zB strichelvirus und tabakrippenbräune kartoffel-x-mosaikvirus oder leichtes mosaik, kartoffel-a-mosaikvirus oder rauhes mosaik, blattrollkrankheit
- abbaukrankheit kartoffel durch anhäufung virosen im kartoffelplfanzgut, hauptsächlich blattrollvirus kartoffeln werden immer kleiner
- kartoffelvirus Y verbreiteste und gefährlichste virose weltweit in allen anbaugebieten 5 bis 80% verluste verminderte knollengröße,geringerer stärkegehalt breiter wirtskreis: arten verschiedener familien, viele ackerwildkräuter und zierpflanzenarten
- kartoffelvirus Y: strichelkrankheit allgemein, wirtskreis verbreiteste und gefährlichste virose an kartoffel weltweit in allen anbaugebieten auffindbar verluste zwischen 5 und 80% verminderte knollengröße, geringerer stärkegehalt solanaceae (nachtschattengewächse), ebenfalls arten anderer familien (viele ackerwildkräuter und zierpflanzenarten)
- kartoffelvirus Y: knollenringnekrosestamm symptome weit verbreitet, in D >50% des Y-Virus an blättern symptome kaum sichtbar ringförmige nekrosen an knollen, die nicht in knolle vordringen, sondern an oberfläche bleiben
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- blattrollvirus weit verbreitet in D viele wirtspflanzen, vor allem nachtschattengewächse 20 bis 30% ertragsausfall, in einzelfällen bis 80% schädigung durch verminderung der knollenzahl und knollenmasse bei empfindlichen sorten knollennekrosen
- blattrollvirus übertragung 2 und symptome 3 wichtigster vektor pfirsichblattlaus, auch andere kartoffelblattläuse nicht persistent durch blattläuse oder übertragung über pflanzgut tütenförmiges einrollen der oberen oder unteren blätter blätter werden hart und brüchig (knackprobe) durch anstau assimilate kranke pflanzen hellgrüner als gesunde
- bakterien prokaryonten-keine kernmembran genetisches material in ringförmiger form (plasmid) keine plastiden (zB chloroplasten) oder mitochondrien fortbewegung durch flagellen (geißeln) im feuchten milieu meist stäbchenförmig vermehrung durch teilung
- typische symptome bakteriosen nass- und weichfäulen: synthese zellwandabbauende enzyme fleckenkrankheiten: toxinsynthese, synthese von schleim welke- und branderscheinung: gefäßbesiedler gallenbildung, hypertrophien, krebse: eingriff in hormonhaushalt
- kontrolle/bekämpfung bakteriosen vorbeugend: quarantäne, hygiene, desinfektion von geräten, gesundes saat/pflanzgut direkt: bakterizide (antibiotika) in D nicht zugelassen
- phytoplasmen 8 gruppe der mollicutes früher mykoplasmen oder MLO bakterien ohne feste zellwand obligate pflanzenparasiten-nicht kultivierbar wachstum im phloem übertragung durch saugende insekten,meist zikaden, oder pfropfung viel in obst- und weinbau bei befall frühcte nicht mehr vermarktbar
- bsp bakteriosen ackerbau: bakterielle spelzenbräune getreide, bakterielle welke oder bakt. ringfäule od. kartoffelschorf oder schwarzbeinigkeit bei kartoffel obstbau: feuerbrand, phytoplasmosen weinbau: mauke
- bakterielle spelzenfäule wo, ursachen, ausbreitung an weizen und gerste waldrand, tallagen: lange hohe RLF durch versuchtes saatgut, ernterückstände, wildgräser ausbreitung in infektionsschüben durch spritzwasser mit wind begünstigt durch feuchte witterung während schossen und reife
- bakterielle spelzenfäule symptombilder, bedeutung, kontrolle wässrig-braune verfärbungen vom spelzengrund beginnend = basale spelzenfäule ODER an spelzenspitze beginnende streifennekrosen verminderung TKG, selten e-ausfälle verringerte keimrate keine direkte bekämpfung möglich gesundes saatgut
- bakterielle welke 5 allgemein meldepflichtig schleimkrankheit der kartoffel weltweit in warmen regionen sehr großer wirtskreis bodenbürtiger erreger
- bakterielle welke kartoffel symptome, test, bekämpfung eindringen über wurzel und verursacht "gefäßwelken" oberirdische pflanzenteile: welke an unteren blättern, später über ganze pflanze, absterben, keine vorherige vergilbung kartoffelknolle: ringfäule test: ausströmen der bakterien bei frisch geschnittenem sprossabschnitt in wassergefülltes gefäß keine effektive bekämpfungsmöglichkeit, pflzbauliche hygienemaßnahmen, infiziertes pflzgut vernichten
- bakterielle ringfäule kartoffel symptome, test meldepflichtig labortest für sichere diagnose minderwuchs und reduzierter knollenansatz, verbräunung und fäulnis kaum äußerlich sichtbare symptome: welke, leichte chlorose, einrollen blätter bei schwerem befall kümmerwuchs und schlechter auflauf gefäßbündelring in knollen verfärbt tracheobakteriose (bakterien besiedeln tracheen [xylem]) knollen zeigen äußerlich aufgebrochene nekrosen ausgehend von wurzelansatzstellen
- bakterielle ringfäule kartoffel ausbreitung, bekämpfung erreger ist wundparasit ausbreitung über pflanzenrückstände hauptproblem verwendung infiziertes saatgut kontrolle über hygiene und sauberes saatgut strenge kontrolle saat- und pflanzgutimport
- kartoffelschorf symptome, verbreitung eindringen in junge knollen über lentizellen oder verletzungen keine symptome oberirdisch vorschorfung: unregelmäßig verteilte, rissige und verkorkte haustellen überall zu finden, oft auf leichten und gut durchlüfteten böden, mag hohe T und trockene witterung, FF-erreger selten e-verluste, qualitätsminderung, geringerer marktwert, haltbarkeit verkürrzt (eintrittspforte)
- kartoffelschorf arten, kontrolle buckelschorf: pustelartige befallsstellen erhöht auf knolle (bildung neues gewebe unter schadstelle) flachschorf: pustealrtige befallsstellen flach auf knollen,äußere schale zerstört tiefschorf: knollengewebe kraterförmig eingesunken, höhere schäl- und gewichtsverluste geregelte FF, betarüben beachten bewässerung (sauerstoffverdrängung) aufkalkung vermeiden resistente sorten direkte bekämpfung nicht möglich
- kartoffel-knollennassfäule schwarzbeinigkeit, bakterielle welke --> erwinia carotovora var. wichtigste bakterienkrankheit mitteleuropa nassfäuleerreger auch an möhren,kohl vollmechanisierte kartoffelproduktion hats verschlimmert 2-10% verluste nach sorte
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- schwarzbeinigkeit kartoffel symptome nach auflaufen hellgrüne bis gelbe verfärbungen der triebe wuchsdepressionen stängelbasis faulig schwarz, pflz lassen sich leicht aus boden ziehen wurzeln abgestorben nassfäule der knollen bekommen an luft stechenden geruch
- feuerbrand erwinia amylovora meldepflichtig wichtigste bakterienkraknheit europa kernobst, zunehmender befall letzte jahre blätter welken und sterben ab, pflanze stirbt austritt bakterienschleim
- 3 stufen konzept feuerbrandbekämpfung keine chemische bekämpfung (antibiotika) verhinderung einschleppung: meldepflicht tilgungsprinzip vehrinderung rascher ausbreitung
- mauke/grind/krebs bodenbakterien in allen weinbaugebieten bakterium kann latent vorhanden sein, ohne schaden herovrzurufen ausbreitung erst,wenn gewebe zerstört ist (frost,hagel)
- phytoplasmosen beispiele apfeltriebsucht: symptombilder stark von sorte und witterungsverlauf abhängig starke verzweigungen (hexenbesen) auch möglich: birnenverfall, europäische steinobstvergilbungskrankheit
- myxomycota schleimpilze, protisten vielkernige vegetative form ohne zellwand (=plasmodium) können sich in einzelne amöboide zellen mit nur einem zellkern umwandeln vermehrung über zoosporen (begeißelt) bildung dickwandiger dauersporen, 15-20jahre im boden auf wasser bzw feuchtes milieu angewiesen
- kohlhernie biologie, symptome weltweit verbreitet, obligat biotroph wichtigste krankheit an allen kohlarten, auch raps dauersporen 15 bis 20 jahre in boden T zwischen 19,5 uns 23,5° begünstigen infektion hohe bodenfeuchte+niedriger pH begünstigen erreger hypertrophien an wurzeln, hauptsächlich bei cruziferen deformation der wurzel führt zu störung wasseraufnahme --> welke protist ist in lage, cytokinine zu synthetisieren
- kohlhernie kontrolle 6 ph>7,2 hemmt sporenbildung: eventuelle kalkung sauberes pflanzgut, resistente sorten FF (cruziferen!) bekämpfung von cruziferen-wildkräutern drainage hygienemaßnahmen (geräte, düngung mit mist)
- wurzelparasiten an chenopodiaceen bzw. gramineen (chenopodiacae=fuchsschwanzgewächs) polymyxa betae, polymyxa graminis direkter schaden ohne große bedeutung keine hypertrophien an betroffenen wurzeln mehrjährig überdauernd bedeutung durch virus übertragung: mosaikviren getreide, rizomania bei rüben
- pulverschorf vorkommen, wirtspflz, symptome protist (myxomycota) bevorzugt auf schweren böden in hohen lagen nur in jahren mit kühlfeuchter witterung im frühjahr bis in den sommer sind größere schäden möglich qualitätsminderung speisekartoffeln, aberkennung saatgutposten, am lager sekundär auftretende fäulniserreger reife dauersporangien auf kartoffelknolle entlassen sporenpulver an kartoffeln, tomaten, tabak, schwarzer nachtschatten pilz überträger des mop top virus (konzentrische ringe an kartoffeln, welche sich oft erst bei lagerung entwickeln)
- myxomyceten+oomyceten niedere pilze oder pilzähnliche organismen alles bodenorganismen vermehrung durch zoosporen - wasser bzw. feuchtes milieu wichtig oomyceten wachsen auch mit hyphen und bilden mycel --> hyphen unseptiert, hauptbestandteil der zellwand ist zellulose
- oomyceten name, biologie, besonderheit, fortpflanzung gruppe der chromista, welche chlorophyll c besitzen, oomyceten haben farbstoff sekundär aber wieder verloren mycelbildner mit unseptierten hyphen, d.h. keine querwände und vielkernig hauptkomponenten zellwände: cellulose+hemicellulose, kein chitin zahlreiche hochspezialisierte obligat biotrophe pflzparasiten bauen keine sterole (bestandteil plasmamembran) auf, sondern beziehen bausteine dafür aus wirt, somit fehlt wichtiger angriffspunkt vieler fungizide name von oogonien, den weiblichen gametangien - männl gametangien sind antheridien sexuelle sporen, welche sich bei verschmelzung bilden, sind unbewegliche oosporen asexuell gebildete sporen sind bewegliche zoosporen
- phytopathologisch wichtige oomycota wurzelbranderreger oder umfallkrankheiten vieler nutzpflanzen (aphanomyces spec. und pythium spec.) wichtige blatt- und fruchtfäuleerreger (phytophthora) falsche mehltauarten
- pythium spec. = erregerkomplex umfallkrankheiten (damping off) oder wurzelbrand (root rot) infektion des hypokotyls, dadurch einschnürungen und absterben sprossbereich entwicklung unter feuchten bedingungen an wurzel und stängel von jungpflanzen (dann wässrige fäulen oder schwarzbeinigkeit) pythium debaryanum: auflaufkrankheiten bei gemüse (damping off) pythium ultimum: keimlingssterben bei erbsen, tomaten, wässrige wundfäule kartoffel, schwarze wurzelfäule erdbeere pythium ssp. und aphanomyces ssp.: wurzelbrand an rüben (führt zu lückigen beständen)
- pythium spec. bekämpfung FF-unterbrechung nasse standorte, bodenverdichtung vermeiden saatgutbeizung
- kraut- und knollenfäule kartoffel (phytophtora infestans) bedeutung, biologie erreger wichtigste kartoffelkrankheit v.a. in niederschlagsreichen gebieten gemäßigter zone epidemische ausbreitung im bestand: zeit zwischen erstinfektion und totalausfall beträgt tlws nur wenige tage erreger überdauert als mycel in befallenen knollen, übersteht T bis 0° für überleben im boden zu konkurrenzschwach primäre infektionsquellen: krankes saatgut im boden, auf abfallhaufen überwinternde kartoffeln auf deren oberfläche und auf ausgewachsenen trieben bildet erreger im frühling sporangienträger
- kontrolle und bekämpfung kartoffelbau (oomycota bzw. phytophthora infestans?) resistente sorten krankes saatgut vernichten jugendentwicklung der pflanze fördern (häufeln) durchwuchskartoffeln in folgekulturen beseitigen prognose des erstauftretens und des epidemieverlaufs nach vorhersagemodellen beachten
- falsche mehltaupilze peronosporales obligat biotroph sorten/rassen-spezialisierung interzelluläres mycel mit haustorien in parenchymzellen oosporen als dauersporen in gewebe sporangienträger treten aus stomata aus und bilden mycelrasen auf blattunterseite vor allem feucht-maritime regionen sporen benötigen wasserfilm zur keimung
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