Lernfeld 6 - Industriekauffrau (Subject) / Beschaffung (Lesson)
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Lernen für die Zwischenprüfung
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- Formel Verschuldungsgrad Verschuldungsgrad in Prozent = Fremdkapital / Eigenkapital * 100
- Formel Eigenkapitalquote Eigenkapitalquote = Eigenkapital / Gesamtkapital * 100
- Formel Fremdkapitalquote Fremdkapital (kurz-, mittel- oder langfristig) * 100 / Gesamtkapital
- Finanzierung (Kapitalstruktur) Kapitalstruktur (Zeigt Stärke des Eigenkapitals im Unternehmen, je höher desto unabhängiger) Verschuldungsgrad (Relation zwischen Fremdkapital und Eigenkapital) Eigenkapitalquote (Beurteilung der Kreditwürdigkeit eines Unternehmens, je höher desto höher ist die Bonität) Fremdkapitalquote (%-ualer Anteil des Fremdkapitals am Gesamtkapital) Grad der Selbstfinanzierung (Angabe der finanziellen Unabhängigkeit)
- Grad der Selbstfinanzierung (Formel) Gewinnrücklagen / Gesamtkapital * 100
- Bilanzanalyse (Definition) Gewinnung von Informationen über den Jahresabschluss und die wirtschaftliche Lage eines Unternehmens.
- Prozesskostenrechnung Ordnet die Gemeinkosten den Geschäftsprozessen zu. --> Prozesse werden als Kostenobjekte gesehen
- Interne Bilanzanalyse Informationen über Jahresabschluss & aus der Kosten- und Leistungs-rechnung.
- Kennzahlen der Kostenstruktur (Berechnung) Berechnung des prozentualen Anteils einzelner Kostenarten an den Gesamtkosten.
- Kostenarten Materialkosten, Fertigungskosten, Vertriebs- & Verwaltungskosten
- Zahlungsfähigkeit (Liquidität, Kennzahlen) Berücksichtigung von Teilen des Umlaufvermögens und kurzfristigen Ver- bindlichkeiten.
- Bezugskosten Unterliegen grundsätzlich der Umsatzsteuer. Beispiele: Fracht, Rollgeld, Transportversicherung, Verpackung, Zölle, ...
- Bonus Gutschrift/Preisnachlass in Form von einer nachträglichen Umsatzver-gütung für den Kunden. --> Bei Erreichen einer bestimmten Absatzmenge im Jahr
- Barzahlungsnachlass Prozentualer Nachlass auf den Rechnungsbetrag, wenn die Ware sofort bei Erhalt bezahlt wird.
- Bezugsquellen 1. Interne Bezugsquellen (Lieferer-, Artikeldatei /-kartei) 2. Externe Bezugsquellen ("Gelbe Seiten", Branchenverzeichnisse) 3. Externe Informationen (Ausstellungen, Messen, Fachzeitschriften, Internet, Kataloge, ...) 4. Externe Informationsstellen für Bezugsquellenverzeichnisse (Industrie- und Handelskammer, Wirtschaftsverbände)
- Marktanalyse Einmalige Untersuchung der Gegenbenheiten auf dem Beschaffungsmarkt.
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- Marktbeobachtung Ständige Beobachtung der Marktentwicklung. --> Informationen müssen ständig aktualisiert werden (Datenpflege), da die Beschaffungsentscheidungen davon abhängen
- Programmorientierte Bedarfsermittlung (Berechnung) Sekundärbedarf + Tertiärbedarf + Zusatzbedarf = Bruttobedarf - disponierbarer Lagerbestand = Nettobedarf
- Bestellpunktverfahren Bestellung bei Erreichen des Meldebestandes.
- Bestellrhythmusverfahren Die Bestelltermine wiederholen sich in einem bestimmten Rhythmus.
- Möglichkeiten der Materialbereitstellung 1. Ohne Lagerhaltung - bei Einzelbeschaffung (unregelmäßiger Materialverbrauch) - bei Just-in-Time (regelmäßiger Materialverbrauch, fertigungssynchron) 2. Mit Lagerhaltung - Bestellpunktverfahren - Bestellrhythmusverfahren
- Nachteile der zentralen Beschaffung Lange Transportwege Langsamere Einkaufsabwicklung Zunehmende Bürokratisierung Erschwerter Informationsfluss
- XYZ-Analyse Klassifiziert die Vorhersagbarkeit des Verbrauchs von Materialien: X-Güter: Hohe Vorhersagegenauigkeit (konstanter, langfristiger planbarer Materialverbrauch) Y-Güter: Mittlere Vorhersagegenauigkeit (schwankender, aber planbarer Verbrauch) Z-Güter: Niedrige Vorhersagegenauigkeit (schwer planbarer Material-verbauch)
- Vorteile der zentralen Beschaffung Große Bestellmengen (Mengenrabatt, günstige Preise/Liefer- & Zahlungsbedingungen) Weniger Personal wird benötigt (geringerer Schulungsaufwand) Erzielung besserer Einkaufskonditionen
- Nachteile der dezentralen Beschaffung Mehr Personal wird benötigt (höherer Schulungsaufwand) Kleinere Bestellmengen (weniger Preisnachlässe) Keine Einheitlichkeit der Beschaffungsentscheidungen
- Vorteile der dezentralen Beschaffung Kürzere Informationswege Entlastung der Buchführung durch Aufgabenteilung Schnellere Einkaufsabwicklung Schnellere Anpassung an veränderte Gegebenheiten
- Primär-, Sekundär-, Tertiär- und Zusatzbedarf Primär: Menge der herzustellenden Erzeugnisse Sekundär: Stücklistenauflösung in Einzelteile, Baugruppen und Material Tertiär: Hilfs- und Betriebsstoffe Zusatzbedarf: Ungeplant durch Ausschuss, Schwund, Verschleiß
- Bruttobedarf Periodenbezogener Gesamtbedarf Besteht aus dem Sekundär- bzw. Tertiärbedarf und dem Zusatzbedarf
- Nettobedarf (Auswirkungen) Ist der Nettobedarf positiv, bedeutet das, dass Material beschafft werden muss, um diesen Bedarf zu erfüllen. Eine Bestellung oder ein Auftrag sind zu generieren. Ist der Nettobedarf negativ, bedeutet dies, dass ausreichend Material vorhanden sein wird und keine Bestellung auszulösen ist.
- Skonto Prozentualer Preisnachlass auf den Rechnungsbetrag bei Zahlung innerhalb einer bestimmten Frist. --> Fördert die Liquidität des Industriebetriebes
- Bezugspreiskalkulation Listeneinkaufspreis (LEP) - Rabatte = Bareinkaufspreis (BEP) - Skonto + Bezugskosten = Bezugs-/Einstandspreis
- Formel für die Berechnung vom Nettolohn Grundlohn (Zeit-, Akkordlohn) + Zuschläge (z.B. Überstunden, Nachtarbeit) + Prämien + Zulagen (Schmutz, Lärm, Gefahr) + vermögenswirksame Leistungen des Arbeitgebers = Bruttolohn - Lohnsteuer (lt. Lohnsteuertabelle) - Solidaritätszuschlag (5,5 % der Lohnsteuer) - Kirchensteuer (8 bzw. 9 % der Lohnsteuer) - Sozialversicherungsbeiträge (lt. Tabellen) = Nettolohn - (gesamte) vermögenswirksame Leistungen - sonstige Abzüge (z.B. Bausparverträge, Pfändungen) = auszuzahlender Lohn
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- Fertigungsarten Mehrfachfertigung Massenfertigung Verrichtungsprinzip Flussprinzip Gruppenfertigung Baugruppen-(Module)-Fertigung Automatisierte Fertigung
- Mehrfachfertigung Die Mehrfachfertigung folgt nicht auf Bestellung sondern wird für einen anonymen Markt hergestellt. Es gibt verschiedene Arten der Mehrfachfertigung: Serienfertigung Sortenfertigung Partiefertigung Chargenfertigung
- Sortenfertigung Zeitlich und mengenmäßig begrenzte Produktion mehrerer Produkte aus dem selben Grundstoff (Sorten) Die Erzeugnisse sind eng miteinander verwandt und weisen nur geringe Unterschiede hinsichtlich Funktionalität, Abmessung, Verarbeitung oder Gestalt auf Beispiele: Gartenzwerg (Grundstoff Ton ist immer gleich), Brauereien, Käsereien, Schrauben, Kerzen, Fruchtjoghurt, ...
- Organisationsformen der Sortenfertigung Werkstattfertigung Gruppenfertigung Reihen- oder Fließfertigung
- Vorteile Sortenfertigung bestmögliche Ausnutzung der Betriebsmittel führt zu einer Fixkostendegression Möglichkeit der Rationalisierung des Fertigungsvorganges Kostensenkung durch Nutzung einer Produktionsanlage Geringe Umrüstzeiten auf Produktvarianten
- Nachteile Sortenfertigung Fixkosten pro Rüstvorgang nach jeder Sortenproduktion unabhängig von der Fertigungsmenge mangelnde Produktionsflexibilität (keine Sonderanfertigungen) Lagerkosten aufgrund sehr großer Losgrößen
- Serienfertigung Gleichzeitige oder unmittelbar aufeinander folgende Erzeugung mehrerer gleichartiger Produkte (Serie) mit begrenzter Stückzahl Unterschiedliche Fertigungsschritte Produkt bestimmt ob Klein- oder Großserienfertigung Ist der Leistungsumfang einer Serie abgeschlossen, beginnt die Herstellung einer anderen Serie Beispiele: Automobilindustrie, Automobilzuliefererindustrie (Reifen, Felgen, Lack), Mode (Kleider, Anzüge, Schuhe), Standardmaschinenbau, Apparatebau, Möbelindustrie, Pharmaerzeugnisse, Metallindustrie
- Vorteile Serienfertigung Einfachere Herstellung des Produkts (Abläufe gleich während einer Serie) Je nach Art und Ausführung des Produkts gleiche Produktionsprozesse Beschaffung der Materialien in großen Stückzahlen (kostengünstiger) Das Produkt steht in relativ großen Stückzahlen auf dem Markt zur Verfügung Hohe Produktivität, kurze Durchlaufzeiten und tendenzielle geringe Transport- & Lagerkosten Fixkostendegression (Sinken der Stückkosten) Höheres Rationalisierungspotential (Normung und Typung möglich) Realisierung spezieller Kundenwünsche
- Nachteile Serienfertigung Anpassungen an Marktänderungen sind mit hohen Umstellungsaufwendungen (z. B. Rüstkosten) verbunden Die Lagerkosten steigen, wenn mehrere Produkte, die nacheinander auf derselben Maschine hergestellt werden, gleichzeitig abgesetzt werden sollen Hoher Kapitalbedarf für die Fertigungseinrichtung Optimale Losgröße für kostengünstige Produktionsmenge nötig
- Werkstattfertigung einzelne Bereiche sind nach dort durchgeführter Tätigkeit strukturiert (unabhängig davon, welches Produkt oder an welcher Stelle im Produktentstehungsprozes) Fertigungsabteilungen sind nach dem Verrichtungsprinzip gegliedert Beispiele: Schweißerei, Stanzerei, Dreherei, Bohrerei, Brennerei, Zusammenbau
- Vorteile Werkstattfertigung hohe Flexibilität vielfältiges Angebot unterschiedlicher Produkte schnelle Einführung neuer Produkte kundenspezifische Produktvarianten auch bei kleinen Losgrößen wirtschaftlich große Handlungs- und Entscheidungsspielräume für die Mitarbeiter
- Nachteile Werkstattfertigung lange interne Transportwege, hohe Transportkosten Ungleichmäßige Kapazitätsauslastung der Arbeitsplätze (geringe Produktivität) Zwischenlagerbildung und Wartezeiten, dadurch Zins-, Lager- und Stillstandskosten der nicht belegten Arbeitplätze lange Durchlaufzeiten Schwierige Fertigungsplanung und –steuerung Mitarbeiter müssen die großen Handlungs-Entscheidungsspielräume ausfüllen können
- Gruppenfertigung bzw. Fertigungsinseln Bildung von Fertigungssegmenten (Teilaufgaben selbstständig) Gruppenbildung (Teilprodukte & ähnliche Arbeitsabläufe) Aufgaben: Planung, Ausführung, Kontrolle & dispositive Handlungen Kontinuierlicher Verbesserungsprozess muss gegeben sein (KVP)
- Vorteile Gruppenfertigung Durch die Reduktion der Transportwege entstehen geringere innerbetriebliche Transportkosten Lagerkostenreduzierung durch geringere Lagerung von Zwischenbeständen Der Produktionsvorgang ist leichter überschaubar und damit besser organisier- und rationalisierbar Fördert Motivation, Teamfähigkeit und Kooperationsbereitschaft der Mitarbeiter sowie daraus resultierender geringerer Krankenstand (Selbststeuerung der Arbeitszeiten) Mitarbeiter lernen, verschiedenartige Aufgaben in ihrer Gruppe zu übernehmen Qualifikation der Mitarbeiter steigt (geringere Fehlerquote)
- Nachteile Gruppenfertigung Verringerte Anpassungsfähigkeit an veränderte Betriebs- und Marktsituationen Funktioniert nur mit hochmotivierten Mitarbeitern (ständige Weiterbildung und Teamfähigkeit nötig)
- Fixkostendegression Das bedeutet, die gesamten Stückkosten nehmen mit jeder neu produzierten Einheit ab und nähern sich den variablen Kosten an. Die Kostenfunktion der Stückkosten verläuft also degressiv.
- Rationalisierung 1. Optimierung von Betriebsabläufen, z. B. durch: Vorschreiben zeitsparender Bewegungen von Fließbandarbeitern (Taylorisierung) Erssatz menschlicher Arbeitskraft durch Maschinen (Rationalisierungsinvestition), wenn die Kosten für Maschinen geringer sind als die Lohnkosten oder auch umgekehrt, wenn die Kapitalkosten die Löhne übersteigen. Ziel ist die zweckmäßige Gestaltung der betrieblichen Verhältnisse unter sich ändernden Bedingungen, um dieProduktivität zu steigern. 2. Effizienzsteigerung durch die bessere Nutzung vorhandener Möglichkeiten (gleicher Effekt mit weniger Mitteln, größerer Effekt mit gleichen Mitteln)
- Partiefertigung Sonderform der Sortenfertigung. Es kommt dabei aufgrund der Qualitätsunterschiede bei Rohstofflieferungen zu unterschiedlichen Endprodukten. Die einzelne, einheitliche Rohstofflieferung bezeichnet man als Partie. Beispiel: Fertigung von Blattgold durch Blattgoldschläger. Je nach Legierung entstehen unterschiedliche Farben nach Beimischung von Messing, Kupfer oder Silber, z. B.Gelbgold, Rotgold, Orangegold, usw. in den verschiedensten Schattierungen. Es ist kaum möglich, bei der nächsten Partie genau den gleichen Farbton herzustellen.
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