Publizistik (Subject) / Quali (Lesson)

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Quali

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  • Forschungsprozess --> Zirkularität (QUALI) Vorteile: - Entdeckung neuer Phänomene und Zusammenhänge - ständige Reflexion angesichts der anderen Forschungsschitte Nachteile: - Eingeschränkte Planungsmöglicheit  - Schwierige Dokumentation von Qualität --> Transparenz aufwendig
  • Grounded Theory - als Kritik an der Überbetonung hypothesentestender Verfahren - Ziel: Generierung von Theorien über soziale Prozesse - Hintergrund für Offenheit des qualitative Forschungsprozesses - theoriegeleitetes Vorgehen - ABER: "Jeder Teilaspekt muss reflektiert werden und kann jederzeit Auswirkungen auf einen anderen Teilaspekt haben"
  • Verflechtung von Phasen - Samplingentscheidungen --> im Verlauf der Untersuchung konkretisiert - Erhebungsinstrumente --> können nach Interpretation erster Daten angepasst werden - Bei der Auswertung --> werden neue Kategorien induktiv entwickelt - Mehr Feedbackscheleifen
  • Der Prozess qualitativen Forschens - Offenheit & Flexibilität - Forschungsfrage - klare Forschungsziel - klare Sturkturierung bis zum Punkt des Forschungsdesigns
  • Von der Idee zur FF - Themeninteresse zu unpräzise - FF als Leitlinie um zu entscheiden was im Verlauf wichtig ist - Möglichkeit der hierarchischen Unterteilung von FF
  • Qualität an FF - Tatsächliche Frage - Präzise formuliert - Spezifisch - Erforschbar - Offen - Wissenschaftlich
  • Schlechte FF - unwissenschaftlich - allgemeine Themen - Aussagen zu Zusammenhängen - zu ambitionierte Fragen - zu unspezifische Fragen
  • Auswahlverfahren in der empirischen Forschung - Bestimmung der Untersuchungsobjekte - regelgeleitetes/reflektiertes Verfahren - Stichprobenauswahl --> determiniert Gültigkeit und Reichweite - unterschiedliche Zielsetzungen und Kriterien 
  • Auswahlverfahren in der QUALI - Typische Fälle - Angemessenheit - Theoretische Stichprobenziehung - Bewusste, Gezielte Aufnahmeverfahren - Gezielte oder willkürliche Fallauswahl - Keine Vorabfestlegung - Möglichkeit, Stichprobe während der Untersuchung zu erwarten - Theoretische Auswahl -->wenn man sich gut mit dem Thema auskennt - Schneeballverfahren --> wenn man nicht viel über das Thema weiß; Problem: im Zirkel sein - Vollerhebung --> Verallgemeinern nicht notwendig, da man jeden befragt hat
  • Bewusste und absichtvolle Stichprobenziehung: - Kriteriengeleitete absichtvolle Fallauswahl - Unterscheidung von Verfahren der Stichprobenziehung: 1. Vorgehensweise bei Fallauswahl: - Bottom Up --> Induktiv --> Theoretische Stichprobenziehung; Kriterien im Untersuchungsverlauf --> Grounded Theory - Top Down --> Deduktiv --> Vorabfestlegung von Kriterien 2. Zusammensetzung der Stichprobe - Homogene --> gleichartige Fälle - Heterogene --> unterschiedliche Fälle 3. Beziehung der Fälle zur Grundgesamtheit --> Manchmal sind die Ausreißer, die Abweichungen oder die ungewöhlichen Ergebinsse bedeutesten und wichtigsten Ergebnisse - Typische Fälle  - Extreme Fälle
  • Theoretisches Sampling als Bottom Up Verfahren - Auswahlverfahren im Sinne der Grounded Theory --> Generalisierung? - in ganze Variabilität  - Schrittweise Definition - erst maximale Ähnlichkeit, dann maximale Differenz - Sättigung: Wenn man keine neuen Informationen bekommt --> Abbruchkriterium
  • Theoretisches Sampling - Umfang der Grundgesamtheit ist vorab unbekannt - Merkmale der Grundgesamtheit sind nicht vorab bekannt - mehrmalige Ziehung von Stichprobenelementen  - Stichprobengröße vorab nicht definiert - Sampling beendet, wenn theoretische Sättigung erreicht ist
  • Statistisches Sampling - Umfang der Grundgesamtheit ist bekannt - Merkmalsverteilung in der Grundgesamtheit ist abschätzbar - einmalige Ziehung - Stichprobengröße vorab definiert - Sampling beendet, wenn die gesamte Stichprobe untersucht ist
  • Quotenplan als Top Down Verfahren - heterogene Stichprobe  - Einflussfaktoren für Heterogenität im Vorfeld festgestellt - theoretische Überlegung - für Untersuchung bei Ähnlichkeiten / Unterschiede von Gruppen - Problem: nur bedingt offen für neue Phänomene
  • Strategien der bewussten Fallauswahl 1. extreme Fälle --> Ausreißer 2. typische Fälle 3. abweichende Fälle --> in sich unterscheidend 4. intensive Fälle --> sind stark mit Thema verflochten 5. kritische / einschlägige Fälle --> exakt auf FF abgestimmt 6. sensible / heikle Fälle --> negative Erfahrungen bzw. Berichte 7. komfortable zügängliche Fälle
  • Einflussfaktoren auf benötigte Inrerviewzahl - "it depends" - Erkenntnisziele --> Komplexität, Vergleich - forschungspraktische Erwägungen --> angestrebter akademischer Grad, verfügbare Zeit,  - Grundsätzlich: Inklusion neuer Fälle bis zur theoretischen Sättigung
  • Samplingsentscheidungen im Forschungsprozess - bei der Fallauswahl --> "case sampling" - bei der Auswahl der den Einzelfällen übergeordneten Gruppen --> "sampling groups of cases" - beim Datenmanagement --> "material sampling" - bei der Interpretation der Daten --> "sampling within the material" - beim Verfassen des Ergebnisberichts --> "presentational sampling" --> nicht auf Fallauswahl beschränkt --> bedeuten nicht automatisch Feldzugang
  • Formen des Feldzugangs - direkter Zugang --> Leitfaden- und Experteninterviews - Gatekeeper --> hilfreich, erforderlich: z.B: Behörden und Studien mit Kinder - Rekrutierung über Dritte - Selbstrekrutierung --> durch mehr oder weniger zufällig gestreute, nicht personalisierte Aufrufe (z.B. mittels Zeitungsanzeigen oder Banner im Internet)
  • Mögliche Teilnahmemotive - Beitrag zur Wissenschaft - Hilfe für Forscher - Gemeinsames Interesse  - Sozialer Druck - Selbsterkenntnis
  • Erhebungsverfahren in der QUALI - Datengenerierung im engeren Sinne --> Erzeugung von Daten im Forschungsprozess, die ohne diesen Prozess nicht existieren würden - Datenerhebung im weiteren Sinne --> Datengenerierung plus Auswahl von Daten aus bereits vorhandenem Material
  • Qualitative Befragungen - Interview --> am häufigsten - alte und moderne Methode - Feldzugang einfacher - Erzeugung von Texten - Möglichkeit der Aufzeichnung - Blick hinder die Kulissen; Befriedigen von Neugier - Vertrautheit mit Interviewformen aus dem Alltag
  • Unterscheidung von Befragungsformen nach Standardisierungsgrad 1. (voll-)standardisiertes Interview --> Frageinhalt, -reihenfolge, Antworden sind vorgegeben 2. halbstandardisiertes Interview --> nur Frageinhalt und -reihenfolge sind vorgegeben 3. nicht standardisiertes Interview --> nur die Themen der Interciews sind vorgegeben
  • Strukturierung von qualitativen Interviews 1. Narrative Interviews *Strukturierung durch den Befragten, Interviewer nimmt sich zurück *Anregung von Erzählungen durch Einstiesfrage, kaum Eingriff seitens des Interviews 2. Leitfadeninterviews *Strukturierung seitens des Interviewers durch Vorgabe  *Verlauf des Gesprächs entlang Leitfaden, der Themen und Fragen 3. Gruppendiskussionen *Strukturierung durch Gruppendynamik
  • Muster von Kommunikations- und Interaktionsbeziehungen - Monologisches Muster --> asymmetrische Beziehung - Teilmonologisches Muster; Leitfaden --> asymmetrische Bez.; Erzählperson gestützt - "gemeinsam an etwas arbeiten" --> problemzentriert; Fokus-Interview; Dialog - Offenes Gespräch --> wechselseitiger Reaktion - Informationsorientierte, stärker strukturierte Interviews --> Experteninterview
  • Unterschiedliche Interviewformen --> Nicht standardisierte Formen (nur Themen) - narratives Interview - Tiefeninterview / lebensgeschichtliches Interview als Unterform
  • Unterschiedliche Interviewformen --> Teilstandardisierte Formen (nur Frageinhalte und - reihenfolge) - Leitfadeninterview - fokussiertes Interview / problemzentriertes Interview - Experteninterview
  • Praktische Aspekte bei der Durchführung von Interviews - Zahl der Interviewer - Ort  - Kanal - Vorbereitung - -länge - Wahl der Kleidung - Anrede - Sitzordnung - Aufzeichnung des Gespräch
  • Ethische Prinzipien bei der Durchführung - Informierte Einwilligung - Nicht-Schädigung - Konsequenzen aus ethische Prinzipien: *Einverständniserklärung *Anonymisierung *Trennungs- und Löschungsgebot *Verpflichtung zur Datengeheimhaltung
  • Narratives Interview Spezifik: *Geschichtencharakter, monologisches Muster *Authentizität wichtig *Lebenszusammenhänge Ziele: *Info über Erlebnisse von Personen *Identifikation Anwendungsbereich: *für die Rekonstruktion der Biografie des Befragen Wichtig --> Vorwissen über die Zielperson
  • Ablauf --> Narratives Interview 1. Aushandlungsphase --> Regeln 2. erzählgenerierende Phase --> Impulse, Zuhörerrolle 3. narrative Nachfragen --> Teilgeschichten durch inhaltliches Nachfragen herausfinden 4. Beschreibungsnachfragen 5. Argumentative Nachfragen --> Letzter inhaltlicher Schritt, Widersprüche aufzeigen und Erkärungen finden 6. Bilanzierungsphase --> Fazit-Frage
  • Leitfadeninterview - Teilstandardisiertes Verfahren - Themenbereiche, Fragen - Höherer Grad der Vergleichbarkeit  - Stärkeres Interesse an individuellen Perspektiven auf vorab definierte Inhalte als Erzählstruturen - Vorbereitung wichtig
  • Leitfadeninterview --> Forschungsdesign - Einzige Methode der Datenerhebung - Vertiefung und Ergänzung QUALI/QUANTI
  • Leitfadeninterview --> Fragetypen - Schlüsselfragen und Eventualfragen - Einleitungsfragen - Folgefragen - Nachhaken - Spezifizierungsfragen - Direkte und indirekte Fragen - Strukturierungsfragen - (Schweigen) - Interpretationsfragen
  • Leitfadeninterview --> Formulierung von Interviewfragen - keine Ja/Nein Fragen - keine Suggestivfragen - keine doppelten Verneigungen - nicht zu viele Warum-Fragen - keine wissenschaftliche Fragen - Anlehnung an Ausdrucksweise der Interviewten
  • Leitfadeninterview --> Einstiegsfragen - angenehmen Gesprächssituation --> Wohlfühlatmosphäre - Vetrauen fassen - keine Überforderung - biographische Fragen - auch Themeninteresse herstellen
  • Leitfadeninterview --> Abschluss - auf zukünftige Entwicklung beziehen - ob man etwas Wichtiges vergessen habe - Wichtig --> Interviewprotokoll - Berücktiscitung  --> Smalltalk im Anschluss (off the record)
  • Leitfadeninterview --> Flexibilität - Umstrukturierun --> wenn der Interviewpartner von sich aus schon ein Thema vorwegnimmt - Fragen auslassen --> wenn der Interviewpartner diese Frage schon beantwortet hat
  • Leitfadeninterview --> Interviewprotokoll (Post-Script) - nach dem Gespräch  - Aufschreiben der Dinge (nach Ende gesagt wurde)  - Auflistung der Dinge
  • Leitfadeninterview --> Fehler - zu geringe Aufmerksamkeit   - zu striktes Festhalten am Leitfaden - zu häufiges Nachfragen  - mehrere Fragen auf einmal fragen - Auslassen wichtiger Fragen, weil es "implizit" schon thematisiert wurde - Angst vor Pausen - zu affirmatives Verhalten des Interviewers - kommentierende und bewertende Äußerungen
  • Leitfadeninterview --> Integration kreativer Elemente - Auflockerung der Interviewsituation - Passagen, in denen Teilnehmer auf etwas reagieren sollen - Teilnehmer gestalten etw. selbst
  • Experteninterview - Leitfadengestützte Gespräche  - Meso- und Makroebene - Abstraktion von privaten Lebensumständen - Erhebung des praktischen Erfahrungswissens
  • Experteninterview --> Experte - Wissenssoziologisch - Konstruktivistisch (methodisch-relational; sozial-repräsentativ) - Voluntarisch
  • Experteninterview --> Expertenwissen - Experte seiner eigenen Biographie --> voluntarisch - Besitzer von exklusiven Hoheitswissen --> Interesse an Sachinfo - Rollenträger, dessen Erfahrungswisen im konkreten  Handlungskontext interessiert  --> Interesse an Maximen, Regeln und Logiken
  • Focus Groups (Gruppeninterview) - Inhaltlich, Exploration für folgende Untersuchungen - enger Leitfaden - aktif, steuernd Moderationsstil - Individium in der Gruppe - Künstliche Gruppe, mög. homogen nach best. Merkmalen - Forschungseinrichtung --> nicht zwingend
  • Offene Gruppendiskussion - Diskursmuster und -organisation, kollektive Orientierung, Praktiken, Theoriegenerierung - Gesprächsanregende Stimuli - Passiv Moderationsstil - Gruppe  - Mögichst Realgruppe - in gewohnter Umgebung
  • Ablauf von Gruppendiskussionen 1. Einführung mit Vorstellungsrunde 2. Aufwärmen mit Eingangsimpuls 3. Hauptteil mit leitfragen oder strukturierende Stimulu 4. Schluss und Verabschiedung
  • Vorteile der Befragung in Gruppen - Lösen von Hemmungen durch soziale Interaktion - Aktivierung vergessener Details - Breitere Datenbasis - Zeit- und Kostenersparnis
  • Fokusgruppen - Leitfaden mit deduktiv abgeleiteten Themen und Leitfaden - klares inhaltliches Erkenntnisinteresse - Interesse an Antworten des Individiums in der Gruppensituation - Ziel: Stimulation von Diskussionen  - Anwendung: Markt- und Meinungsforschung, auch wissenschaftliche Fragestellungen
  • Fokusgruppen --> forschungspraktische Erwägungen - Uneinigkeit --> 3-20 Personen, 6-10 als Richtiggröße - mehr Personen einladen - unterschiedliche Empfehlungen  - Aufwandsentschädigung --> ca. 50 Euro, Getränke und Snacks - Ton- und Videoaufzeichnung
  • Gruppendynamische Faktoren 1. Gruppengröße *größer --> eher schweiger 2. Zusammensetzung 3. Bekanntheitsgrad  *bei natürlichen Gruppen --> keine Aufwärmphase *bei Ad-hoc-Gruppen --> geringere soziale Konsequenzen 4. Meinungsverteilung *bei heterogenen Meinungen --> Streit *bei homogenen Meinungen --> schneller Stillstand 5. Diskussionsleitung