Psychologie (Fach) / Gesundheitspsychologie (Lektion)
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Uni- Wien 2017, Prof. Laireiter
Diese Lektion wurde von FlorianMiehe erstellt.
- was verstehen lippke und renneberg unter gesundheitsverhalten? jegliches Verhalten, das die Gesundheit fördert und langfristig erhält, Schäden und Einschränkungen fernhält und die Lebenserwartung verlängert Gesundheitsverhalten kann auch die Unterlassung eines Risikoverhaltens sein, also wenn Verhaltensweisen, die die Gesundheit gefährden, aufgegeben und reduziert werden (Lippke & Rennberg, 2006, S.35)
- nenne die drei theorie- kategorien des gesundheitsverhaltens welche theorie integriertalle diese komponenten in sich? 1. motivationale modelle: - Furchtappeltheorien (health-belief-Model v. Becker, Protection-motivation-theory v. Rogers)- Kognitive theorien (theorie-of-planned- behavior v. Ajzen, social-cognitive-modell v. Bandura)2. volitionale modelle (Rubicon Modell,Sozial-kognitives-prozessmodell)3. Phasenmodelle (transtheoretisches modell = TTM) => Integratives Modell: sozial-kognitives prozessmodell gesundheitslichen handelns (HAPA v. Schwarzer)
- was ist die grundidee der furcht-appel-theorien und welche vorgehensweise folgt daraus? Grundidee:Menschen müssen nur mit den Risiken und Gefahren ihres Verhaltens konfrontiert und auf diese Weise wachgerüttelt werden, damit sie ihr Verhalten ändernGesundheitsaufklärung/Information -> (führt zur) Ausbildung (gesundheitsbezogener) Erwartungen/Überzeugungen -> Motivation -> /Gesundheits)verhalten(sänderung)
- das health-belief-modell (HBM) ist... - eines der ältesten modelle zur erklärung von GV (50er)- ein erwartungs x wert-modell- eine der furcht-appel-theorien
- was ist die wichtigste Grundannahme des HBM? Das Gesundheitsverhalten wird von bewussten Kosten-Nutzen-Überlegungen bestimmt.-> Die Überzeugung, dass eine bestimmte Aktivität die Krankheit vermeiden hilft, ist ausschlaggebend für die angenommene Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung.
- nenne die 6 faktoren/ komponenten, die laut health-belief-modell (eine der furcht-appell-theorien) auf das verhalten einwirken - erkennbarkeit des nutzens eines verhaltens- bewertung/ erkennbarkeit der gefährlichkeit der erkrankung- einschätzung der eigenen verwundbarkeit gegenüber der krankheit- wahrnehmung der Kosten durch das Verhalten (einschränkungen, opfer) -> bilanzierung kosten gegen nutzen- glaube an nutzen des verhaltens- objektiver schweregrad der erkrankung
- was ergaben zahlreiche studien und zwei meta-analysen zum health-belief-modell? welches konzept fehlt aus heutiger sicht? 1. zwar signifikante zusammenänge in erwarteter richtung2. korrelationen jeoch gering3. wahrgenommene kosten & subjektive verwundbarkeit lieferten beste vorhersage-> modell trotz geringer korrelationen in seinen kernaussagen bestätigt=> allerdings fehlen wichtige faktoren wie selbstwirksamkeit und intention, daher gilt modell nicht mehr als aktuell
- furcht-appell-theorien: von wem ist die protection-motivation-theory und was hat sie dem vorangegangenen health-belief-model voraus? - von carl rogers, 1975- berücksichtigt selbstwirksamkeit und intention (=schutzmotivation)- außerdem berücksichtigung von verschiedenen Informationsquellen (Umwelt, Einstellung, Erfahrung, Beobachtung)
- was ist das grundmodell der protection-motivation-theorie von rogers? Informationsquellen -> ... Informationsquellen -> Bedrohungs- und bewältigungseinschätzungen -> Furcht/Angst -> Schutzmotivation/ Intention => Gesundheitsverhalten
- zu welchen ergebnissen kommen die beiden meta-analysen & die studie von milne et al zum protection-motivation-modell von rogers? meta-analysen:- besserer zusammenhang mit gesundheitsverhalten als im health-belief-model- stärkste prädiktoren: selbstwirksamkeit und negative kosten- bedrohungsvariablen (verwundbarkeit, schweregrad) niedrigere effekte studie von milne et al.:- bedrohungseinschätzung konnte stärker experimentell beeinflusst werden als bewältigungseinschätzung- angstappelle wiederrum haben einen stärkeren einfluss bewältigungsieinschätzung=> angstappelle motivieren nur dann wirksam, wenn gleichzeitigmaßnahmen zur förderung der bewältigungskompetenzen zur verfügung gestellt werden!
- was sind die 4 probleme der furcht-appell-theorien? (health.belief-modell, protection-motivation-theorie) 1. reaktanz (trotzhaltung bei verbot oder zwang)2. herunterspielen des risikos (mein opa war raucher und ist soo alt geworden)3. kurzfristike effekte/ reaktionen4. hohe interindividuelle variabilität
- nenne beide kognitiven theorien des gesundheitsverhaltens und von wem? 1. theorie des geplanten verhaltens von Ajzen2. sozial-kognitive theorie von bandura
- welche drei komponenten interagieren laur Ajzen (theorie of planned behavior) miteinander und mit der intention - einstellung (subjektive überzeugungen)- subjektive norm- wahrgenommene verhaltenskontrolle (selbstwirksamkeit)-> (wirken auf) Intention + Selbstwirksamkeit -> (wirken auf) Verhalten
- was ergibt sich aus der mega- analyse (9 meta-analysen) von connor & sparks zur theorie des geplanten verhaltens von Ajzen? (3) – Direkter Einfluss der Handlungskontroll-/Selbstwirksamkeitserwartungen auf GV, nicht nur Mediation über Intention/Motivation– Vergleichsweise hohe Korrelationen zwischen den Variablen, höher als bei den Furchtappell-Modellen– Zusammenhänge bei Personen höher, die entsprechendes GV bereits praktizieren eigene Erfahrung wichtiger Moderator
- wie funktioniert (interagieren die komponenten) das sozial-kognitive-modell von bandura? Selbstwirksamkeitserwartungen:- wirken direkt auf Ziele und auf Verhalten- Interagieren mit Ergebniserwartung und sozialer unterstützung Ergebniserwartung:- wirkt direkt auf ZieleSoziale Unterstützung:- wirkt direkt auf ZieleZiele:- wirkt direkt auf Verhalten-> korrelationen zwischen .30 und .53 (relativ hohe effekte)-> selbstwirksamkeitserwartung stärkster faktor
- was beinflusst unsere selbswirksamkeitserwartungen.. 1. sehr stark 2. weniger stark 1. eigene erfolgserfahrungen2. stellvertretende/ modellerfahrungen
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- zwei robleme der motivational- kognitiven theorien? (theorie of planned behavior von ajzen & social-kognitive-theorie von bandura) - es gibt kaum experimentelle studien zur verhaltensänderung- zwischen der intention und der verhaltensänderung gibt es eine lücke (ein nicht erklärter varianzanteil) -> Lösung: volitionale modelle
- worauf fokussieren sich die volitionalen modelle der verhaltensänderung? - auf die Verbindung zwischen intention und verhalten- auf den prozess der umsetzung von intentionen in verhalten
- wie heißen die beiden volitionalen modelle des gesudheitsverhaltens und von wem? - rubikon modell von heckhausen- sozial-kognitives-prozessmodell von schwarzer
- was ist die gemeinsame variable der beiden volitionalen modelle? (Rubikon v. heckhausen & sozial-kognitives-prozessmodell von schwarzer) planung und handlungsvorbereitung
- wieviel varianzanteil des zukunftigen verhaltens wird durch vergangenes verhalten und intentionen/ ziele erklärt? vergangenes verhalten: .1/4 bis 1/3 (korrelation ca. .50)intentionen/ Ziele: zwischen 7 und 10 % (korrelation ca. .25 - .30)
- sortiere die 5 phasen des rubikon-modells: Umsetzungs/Handlungsphase, Planung/Handlungsvorbereitung, Bewertung/Evaluation, Motivbildung/Abwägen, Wünsche/Ideen/Visionen/Bedürfnisse 1. Wünsche, Ideen, Visionen. Bedürfnisse2. Motivbildung/ Abwägen________ (Rubikon)_________________3. Planung/ handlungsvorbereitung4. Umsetzungs/Handlungsphase5. Bewertung/Evaluation
- wie sollte (laut volitionalen modellen) ein Handlungsplan formuliert sein,damit er auch zu einer handlung führt? (3) 1. konkret (raum, zeit, ort des verhaltens)2. wenn-dann-beziehung (wenn ich mit der arbeit fertig bin, dann gehe ich joggen)3. sollte verknüpfungen bestehender fähigkeiten/ verhaltensweisen enthalten
- wie hoch ist der zusammenhang zwischen (konkreten) Plänen und Verhalten? –Metaanaylse von Koestner et al. (2002) d=0.54 – 0.70–Gollwitzer & Sheeran (2006) : r=.70
- welche zwei Arten von Plänen gibt es, laut den volitionalen theorien (rubikon v. heckhausen & sozial-kognitives prozessmodell v. schwarzer) (konkrete) Handlungspläne -> erhöht verhaltenswahrscheinlichkeitBewältigungspläne -> verringert wahrscheinlichkeit, sich bei etwaigen schwirigkeiten den Handlungsplan nicht einzuhalten
- ordne zu: Planung, Intentionsbildung/Motivierung zu: prädezisionale phase, postdezisionale phase (volitionale modelle: rubikon v. heckhausen & sozial-kognitives-modell v. schwarzer) prädezisionale phase -> Intentionsbildung/ Motivierungpostdezisionale phase -> planung
- nenne die 4 grundannahmen der phasenmodelle des gesundheitsverhaltens 1. Verhaltenssteuerung und -änderung ist kein linearer, sondern ein non-linearer, diskontinuierlicher Prozess, der am besten über Phasen der Verhaltensänderung erklärt und beschrieben werden kann2. Die Stadien unterscheiden sich qualitativ voneinander, d.h. Menschen in den unterschiedlichen Stadien sind unterschiedlicher als die sich im gleichen Stadium befindlichen3. Auf die unterschiedlichen Stufen/Stadien wirken unterschiedliche Faktoren, d.h. Personen reagieren primär auf die in den einzelnen Stadien relevanten Reize4. Sind die passenden Reize erfolgreich, kommt es zu einem Wechsel in das nächste Stadium -> stadienspezifische Interventionen; matched interventions
- was ist/ woraus besteht das transtheoretische modell des gesundheitsverhaltens von prochaska? - ein phasenmodell- aus precontemplation, contemplation, preparation, action, meintenance, termination
- in wie fern ist das trans-theoretische-modell von prochaska empirisch belegt? Viele Studien haben versucht das TTM empirisch zu prüfen:-> Effekte von Interventionen sind für einige Stufen nachgewiesen, für andere nicht-> Generell ist das Modell in seinem Verlauf bestätigt, die Zusammenhänge zwischen Phasen und Intervention jedoch nicht
- was sind die spezifischen probleme bei der überprüfung des trans-theoretischen modells von prochaska et al.? (4) - zeitkriterien nicht prüfbar- stadien nicht sauber genug definiert und voneinander trennbar- zuordnung von stadien zu interventionen nicht eindeutig- inerventionen schwer prüfbar
- wie heißt das aktuellste modell zur erklärung von gesundheitsverhalten und von wem? und wa sist besonders daran? Sozial-kognitives-prozessmodell gesundheitlichen handelns (HAPA) von Schwarzer 2004-> weil es die bisherigen modelle vereint = integratives modell
- was integriert das Sozial-kognitive Prozessmodell gesundheitlichen Handelns (von Schwarzer, 2004)? - motivationale annahmen- volitionale annahmen- stadienkonzept- selbstregulatorische fertigkeiten -> hybridmodell
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- welche themen umfasst das fidelio- programm zur gesundheitsförderung älterer menschen? - schlaf im alter- Ernährung- umgang mit demenz- gedächtnistraining- Bewegung, Tanz, Kraft- soziale ressourcen förderung- Selbstwert & selbstvertrauen- gesundheitsförerung bei isolierten senioren- (sturzprävention)
- wie hilft das fidelio programm menschen ab 55 besser zu schlafen? (2) - lichttherapie: lichtdusche über 3 wochen auch zuhause- schlafcoaching: 5 termine über 3 wochen, entspannungstechniken
- wie ist der ablauf zur förderung von gesundem schlaf, laut fidelio programm der GKK salzburg? (3 stufen) 1. Prämessung2. Konzept: 2x2 Design über 3 wochen -> Schlafcoaching u. Lichttherapie3. Postmessung