Psychologie (Fach) / Gesundheitspsychologie (Lektion)
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Uni- Wien 2017, Prof. Laireiter
Diese Lektion wurde von FlorianMiehe erstellt.
- wie wurde Gesundheit ursprünglich definiert bzw. im medizinischen Sinn? - per exclusionem- gesundheit = abwesenheit von krankheit
- seit wann besteht die positive definition von gesundheit? WHO - Gesundheitsbegriff seit 1946/48
- wie lautet der WHO gesundheitsbegriff von 1946/48? •„Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.“•“Health is a state of complete physical, mental and social wellbeing and not merely the absence of disease or infirmity.”
- nenne die drei vorteile/ implikationen des WHO gesundheitsbegriffs von 1946/48 - reflektiert zeit & gesellschaftlichen Ort seiner entstehung- ist fortschrittlich: bricht somatische verengungdes gesundheitsverständnisses auf (indem er geistige gesundheit mit einbezieht)- lässt vermuten, dass gesundheit durch ges. berufe und ges. system herstellbar ist
- nenne die 4 kritikpunkte am (positiven) WHO gesundheitsbegriff von 1946/48 - noch zu statisch (unflexibel?)- subjektivistisch (kann aber auch als vorteil gesehen werden)- Gesundheit ist nicht (immer) gleich Wohlbefinden- operationale Kriterien?
- welche 2 ergänzungen zum WHO gesundheitsbegriff von 1946/48 sind laut lippke und rennberg notwendig? - ges. ist ein dynamischer prozess- muss immer wieder neu erreicht, erhalten oder wieder hergestellt werden
- was ist wohlbefinden laut lippke und rennberg NICHT? und welche (übergeordneten) ebenen schließt sie mit ein bzw. warum ist wohlbefinden ein relativer begriff? - "wohlbefinden" ist kein absolutes kriterium- psychische, physische und soziale ebene -> daher relativer begriff- außerdem ist ges. nicht immer erreichbar
- in welchem jahr kamen die ergänzungen zum WHO gesundheitsbegriff und wo fand der kongress statt? 1986 in Ottawa
- nenne die ergänzung zum WHO gesundheitsbegriff der ottawa charter 1986 was wurde außerdem bestätigt? gesundheit als dauerhafter, statischer zustand umfassenden wohlbefindens ist unrealistisch= einbezug von belastungen - Die meisten Tätigkeiten, die uns weiterbringen, sind von einem gewissen Maß an Mühe und Verzicht begleitet. - Herausforderungen und kleinere Belastungen fördern die Gesundheit, ebenso wie die Motivation sie zu bewältigen.-> bestätigt wurde das subjektive empfinden
- was versteht man unter health-illness-kontinuum und seit wann ist dieses konzept teil des WHO gesundheitsbegriffs? es gibt übergangsstufen zwischen gesundheit und krankheit= verschiedengradige Beeinträchtigungen des wohlbefindens bedeuten nicht gleich Krankheit-> seit ottawa charter 1986
- welche neue definition des gesundheitsbegriffs der WHO ergibt sich aus dem einbezug des health-illness-kontinuums seit der ottawa charter 1986? = Gesundheit ist ein erfülltes (vollzogenes, gelungenes) Leben. Einschließlich:•Ungleichgewichtszuständen•Belastungen und Krisen•Fähigkeit, ab und zu ein bisschen krank zu sein!
- welcher krankheitsbegriff ergibt sich aus den ergänzungen der ottawa charter 1986? (Gesundheit als Prozess dynamischer Interaktion von: –Regulations-, Adaptations- und Bewältigungsmechanismen = Ressourcen –Soziale Unterstützung als wichtiger Schutzfaktor –Äußere Lebensbedingungen (Umwelt) von Bedeutung) Krankheit = ungleichgewichtszustand, der aus eigenen ressourcen nicht korrigierbar ist
- von wem ist das bio-psycho-soziale Modell beschreibe es außerdem in kurz? von Engel 1977-> gesundheit wird von drei miteinander interagierenden faktoren definiert1. Bio (genetik, Viren/Bakterien, verletzungen)2. Psycho (Verhalten, Einstellung, Bewältigung, Stress, Schmerz)3. Sozial (sozioökonomischer status, arbeitsverhältnis, familiäre situation, ethnische gruppe)
- beschreibe das modell zur modernen Sichtweise des Gesundheitsbegriffs -> welche zusätzlichen komponenten (neben psychisch, physisch, sozial) werden heute noch mit einbezogen? der innere kreis besteht auf sechs gleich großen teilen:psychisch, physisch, sozial, spirituell, sexuell, emotionalum den inneren kreis herum sind zwei weitere schichten:gesellschaft, dann Umwelt
- wie lautet der moderne krankheitsbegriff nach Franke? (Tipp: 3 x B und 1 x F) Franke:•objektiv feststellbare körperliche, geistige und/oder seelische Veränderungen und Störungen= „Befund“•Störung des körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens= „Befinden“•Einschränkung in Leistungsfähigkeit und Rollenerfüllung=„Funktionieren“•Notwendigkeit zu professioneller und sozialer Betreuung = F, B, B, F, B
- was und von wem ist das gesundheits-krankheits-kontinuum? und welche faktoren sind ausschlaggebend? Antonovyky:gesundheit und krankheit sind Pole auf einem Kontinuum gesund ↔ krankausschlaggebende Faktoren, dass man sich in Richtung gesunden / kranken Pol bewegt?-Risiko- und Schutzfaktoren-Salutogenese-Resilienz-Anforderungs-Ressourcen-Modell
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- was is positive psychotherapie? •umfassendes (neues) Behandlungskonzept::= Fokus weg von den Defiziten / negativen Erfahrungen-> „Bias-Ausgleich“ (kein Ignorieren der negativen Erfahrungen, gemeinsames Reflektieren)-> Fördern von positiven Emotionen, Stärken, Sinn, positiven Beziehungen etc.=> „Baue auf das, was Du hast und das Dich stark macht“
- auf welchem theoretischen Hintergrund basiert die positive psychotherapie von seligman? (3 messbare komponenten) •„Glückserleben“ („happiness“) hat 3 messbare Komponenten (2002):- Positive Emotionen („das vergnügsame Leben“)- Engagement („Das engagierte, aktive Leben“)- Sinn (Leben erfüllt mit Sinn und Bedeutung) -> das „volle Leben“ führt zu Glückserleben und Lebenszufriedenheit
- wodurch erweiterete seligman das konzept der positiven psychotherapie 2011? Erweiterung: Seligman‘s Konzept zum „Flourishing“ („Aufblühen“) (2011)- Positive Emotionen- Engagement/aktives Leben- Relations/ Positive Beziehungen- Meaning/Sinn- Accomplishment / Persönliche Leistungen = P E R M A
- Depression beinhaltet einen Mangel an PERMA (positive Emotionen, Engagement, positive Beziehungen, erlebter Sinn und Erfolg) ursache oder Folge der depression? traditionell als folge der depression betrachtetin der PPT: mangel an perma ist ursache der depression
- nach welchem schema behandelt die PPT eine depression? (3 schritte) 1. auf direktem Weg (Interventionen) sollen positive Emotionen, Charakterstärken, Sinnerleben etc. erzeugt und gefördert werden2. einflussnahme auf positive ressourcen innerhalb von 14 sitzungen (Gruppen und Einzeln, mit Psychoedukation, Übungen und Hausaufgaben + Glückstagebuch)3. Reduktion depressiver Symptome-> Steigerung von Wohlbefinden und Glückserleben-> Rezidiv-Prophylaxe – Verhinderung des (Wieder)-auftretens
- was geschieht in der eröffnungssitzung während der einführung in die PPT? (1) vorliegende probleme werden in zusammenhang mit einem mangel an positiven ressourcen (wie positiven emotionen, engagement, positive relations, meaning, accomplishment) und persönlichen stärken besprochen
- was geschieht in der eröffungssitzung während der PPT Sitzung? (2) - klienten füllen das Inventar der positiven psychotherapue (PPTI) aus, berechnen daraus ihren score, setzen sich damit auseinander und besprechen den mangel bzw. das vorhandensein ihrer spezifischen positiven ressourcen- klienten stellen sich vor, indem sie eine geschichte aus ihrem leben erzählen, die sie am besten beschreibt
- Wie sieht die hausaufgabe nach der eröffnungssitzen der PPT aus? (3) klienten schreiben eine seite (ca. 300 wörter) zum thema "positive einführung", wo sie ein reales und konkretes ereignis schildern, das sie in ihren stärken am besten beschreibt
- wie gestaltet sich das PPT- begleitende Glückstagebuch nach seligman 2005? jeden tag drei positive erlebnisse und je mindestens einen satz zur reflexion außerdem mit spezieller instruktion:- Glückstrance- Tagesglücksreise- Aufzeichnungen mit positivem Gefühl- Dankbarkeit, es erleben zu dürfen
- was ist die WHO-HBSC- Survey? HBSC: Health Behavior in School-aged Children Study= Eine der größten Kinder und Jugendgesundheits-Studien Europas- Begründet 1982- Seither mehrere Wellen (alle 4 Jahre)- 40 Europäische Staaten
- wer wird alle 4 jahre im Rahmen der HBSC Studie per (online/) Fragebogen befragt? zufallsstichprobe aus 11, 13, 15 und 17 jährigen schülern (außer sonder und heilpädagogik) aus 40 europäischen staaten-> in Österreich 2014 knapp 6000 teilnehmer
- wie viel % der HBSC befragten schüler schneiden positiv ab in sachen gesundheitszustand? 76,3% (= 27,3 ausgezeichnet + 49% gut)
- wie hoch liegt die durchschnittliche lebenszufriedenheit bei den HBSC befragten schülern? und wie hoch die durchschnittliche beschwerdelast? zufredenheit: bei 7,8 von 10beschwerden: bei 35,95 von 100
- welche sind die häufigsten beschwerden von schülern laut HBSC studie 2014? - gereiztheit/ schlechte laune- einschlafschwierigkeiten
- welche zwei einflussgrößen auf den subjektiven gesundheitszustand undlebenszufiedenheit sind auch in der HBSC studie von 2014 wieder zu finden? alter und geschlecht der schüler
- wie viel % der HBSC kinder fühlen sich zu dick? wieviele sind es wirklich? und wieviele machen eine diät? 39% fühlen sich zu dick15 % sind als adipös einzustufen37% sidn gerade auf diät
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- wieviel % der HBSC kinder fühlen sich zu dünn? 15%
- wie hoch ist die tägliche bewegungsempfehlung der WHO? wieviel % der kinder in Ö. halten sich daran? und wiviele stunden körperliche aktivität ergeben sich durchschnittlich pro schüler und woche? - 1 stunde täglich- 17,4% halten sich daran- durchschnittlich 4,8 stunden/woche
- wieviele stunden verbringen schüler täglich vor TV, Handy, Computer - an schultagen? - an freien Tagen? schultage: 5,4freizeit: 7,5
- wieviel prozent der HBSC kinder essen täglich obst und gemüse? 43,8 bzw. 30,6 %-> generell beliebter bei mädchen
- wieviel % der kinder essen täglich süßigkeiten? 27,9 %-> auch hier mädchen etwas häufiger
- wieviel % der schüler aller altersgruppen zählen sich selbst zu täglichen und gelegentlichen rauchern? und wieviel % trinken zumindest wöchentlich alkohol - Mädchen? - Jungen? rauchen: 16% alk. Mädchen: 33%alk. Jungen: 53%
- wie viel % der schüler ab 15J. gaben an, in den letzten 30 tagen vor der befragung gekifft zu haben? 6%
- wieviel % der kinder gaben an, andere zumndest einmal schikaniert zu haben und wie viele wiederholt? 35% zumindest einmal13,2 % wiederholungstäter
- wieviele kinder wurde zumindest einmal schikaniert in den letzten monaten? und wieviele wiederholt? 32,2 % zumndest einmal14,1 % wiederholt
- wieviel % der sexull aktiven 15/ 17 Jährigen haben beim letzten mal nicht verhütet und was sind üblicherweise die verhütungsmittel der wahl? - 6 % haben nicht verhütet- üblicherweise Kondom und oder Pille
- wie hat sich laut HBSC die beschwerdelast der schüler entwickelt? die beschwerdelast ist zwischen 1994 und 2006 kontinuierlich gesunken und steigt seitdem wieder an. die entwicklung ist unabhängig von geschlecht und alter
- wie ist die entwicklung des anteil übergewichtiger schüler laut HBSC verlaufen? laut selbstbericht seit 1998 bei beiden geschlechtern gestiegen, seit 2010 allerdings nahezu gleich gebleben- seit 2002 geben außerdem immer weniger 11 - 15 jährige an, das richtige gewicht zu haben
- wie ist die entwicklung des täglichen obst und gemüsekonsums von schülern laut HBSC? immer mehr-> 2006 noch etwa ein drittel aller 11 bis 15 jährigen, heute etwa die hälfte-> trifft auf beide geschlechter zu, mädchen allerdings mehr
- wie entwickelt sich das rauch und trinkverhalten von schüler laut HBSC? - die arucherquote der 11 - 15 jährigen ist laut selbstbericht seit 1998 um ca. die hälfte gesunken- ebenso zurückgegangen ist der selbstberichtete wöchentliche alkoholkonsum in dieser altersgruppe
- wie hoch ist seit 2002 die rate regelmäßig schikanierter schüler und wie hoch die der wiederholungstäter? - schikaniert konstant bei ca. 15%- täter zwischen 13 und 18 %
- Schlussfolgerungen aus HBSC Studie: was ging zurück/ wurde weniger in den letzten jahren? - softdrinks stark- rauchen stark- alkohol stark- mobbing leicht
- schlussfolgerungen aus HBSC studie: was wurde mehr? - obst und gemüsekonsum deutlich- aber anstieg des zuckerkonsums- übergewicht/ adipositas- beschwerdelast durch psychisch probleme- cybermobbing
- schlussfolgerungen aus HBSC studie: was stagniert/ st konstant geblieben über die letzten jahre? - frühstücksabstinenz bei rund ein drittel- bewegungsmangel bei 4 - 4,5 stunden/ woche
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