Forschungsmethoden (Fach) / Kombinierte Befragung (Lektion)
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Kombinierte Befragung
Diese Lektion wurde von RaphaelPrell erstellt.
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- Strömungen der Methodenkombination quantitative und qualitative Methoden erfassen die selben Phänomene und decken so Fehlerquellen auf und lösen Validitätsprobleme, weil die Mehtoden sich gegenseitig kritisieren quantitative und qualitative Methoden erfassen unterschiedliche Aspekte desselben Phänomens, ergänzen sich also gegenseitig und führen zu einer umfasserenden Sicht auf die entsprechende Fragestellung
- Ergebnisse von Mixed Methods Designs Methoden untersuchen das gleiche Phänomen quantitative und qualitative Forschungsergebnisse konvergieren, validieren sich also gegenseitig quantitative und qualitative Forschungsergebnisse widersprechen sich, was deutlich macht, dass zumindest eine Methode falsche Ergebnisse geliefert hat Methoden untersuchen unterschiedliche Aspekte eines Phänomens Forschungsergebnisse verhalten sich komplementär die Validität kann so nicht überprüft werden
- Methodenkombination kann verschiedene Funktionen erfüllen Erklärung überraschender statistischer Befunde Identifikation von Variablen, die bislang unerklärte statistische Varianzen aufklären können Untersuchung der Geltungsreichweite von qualitativen Forschungsergebnissen (Verallgemeinerung) Fallsauswahl in qualitativen Studien steuern Aufdeckung und Beschreibung von Methodenartefakten (der Einfluss einer Forschungsmethode auf die Ergebnisse der Untersuchung) in qualitativen und quantitativen Studien
- Phasenmodell von Barton und Lazarsfeld qualitative, explorative Vorstudie wird zur Generierung von Hypothesen genutzt Hypothesen werden in der Hauptstudie nach den Regeln des hypothetiko-deduktiven Modells geprüft Kritik: Viele Autoren bewegen sich hier in einem Widerspruch, weil sie zum einen die qualitative Vorstudie zur Hypothesengenerierung empfehlen, zum anderen aber qualitative Forschungsergebnisse für so subjektiv und zufällig halten, dass keine Methodisierung möglich ist
- Triangulation maßgeblich durch Paul Lazarsfeld als Verfechter der Methodenkombination verbreitet verschiedene Methoden und/oder Daten werden zur Erforschung des gleichen Phänomens genutzt so sollen stärken und schwächen der jeweiligen Methode ausgeglichen werden und Ergebnisse validiert werden unterscheided sequenzierte Triangulation, also aufeinander folgende Nutzung von qualitativen und quantitativen Methoden und hybridisierung, also vermischte Nutzung unterscheidet des weiteren: Datentriangulation Forschertriangulation Methodentriangulation Theorietriangulation problematisch ist, dass die Konvergenz zweier Forschungs-methoden auch zum Ausdruck bringen kann, dass sie den gleichen verzerrenden Einflüssen und Fehlerquellen unterliegen unterschiedliche Methoden erfassen zu einem gewissen Grad immer einen eigenen Gegenstand, sie sind also eher komplementär, als dass sie validieren
- Mixed Methods Designs liegt die Überlegung zugrunde, dass quantiative und qualitative Ansätze sollten nicht als polare Gegensätze betrachtet werden, sondern als verschiedene Enden eines Kontinuums, welche durch die MM verbunden werden (Newemen und Benzin 1998) Beinhaltet die Nutzung von qualitativen und quantitativen Ansätzen in Kombination, so dass die Aussagekraft der Studie stärker ist, als bei den Methoden einzeln für sich genommen (Creswell, Plano und Clark 2007)
- Paradigmenmodell (Lincoln & Guba) qualitative und quantitative Methoden bauen nicht auf vereinbaren erkenntnistheoretischen Grundannahmen auf positivistisches Paradigma: experimentelle (quantitative??) Forschung naturalistisches Paradigma: qualitative Forschung geht davon aus, dass die Paradigmen nicht vereinbar sind, einige Autoren schlagen vor, den Dialog zwischen beiden Lagern zu beenden Modell wird heftig kritisiert, aufgrund von schwerwiegenden konzeptionellen Unklarheiten, z.B. sich ständig ändernde Zahl von Paradigmen (2-7), Unklarheiten bei Begriffsdefinitionen etc.
- Diskurse im Verhältnis qualitativer und quantitativer Methoden Paradigmenmodell - Paradigmen sind inkompatibel, Modell hat aber deutliche Schwächen: Zusammenhang zwischen inkommensurablen erkenntnistheoretischen Grundpositionen (Inkompatibilitätsprinzip) und konkreten Forschungsmethoden konnte nie explizit erläutert werden Mixed Methods Designs - seit den späten 80er Jahren sind in vielen Untersuchungen qual. und quan. Methoden sinnvoll miteinander verknüpft worden, möchte "Paradigmenkriege" beenden, Diskussion steckt aber noch in ihren Anfängen Triangulation - bezeichnet die Verbindung von verschiedenen Methoden und Datenquellen, wird teilweise auf die Verknüpfung von qual. und quan. Verfahren bezogen, ist allerdings kein wohl definiertes methodologisches Konzept, sondern eher eine vage Methapher mit einem breiten Bedeutungsfeld
- Modelle zur Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse hypothetico-deduktives Modell versucht Verhalten zu erklären Erkenntnissgewinn von oben nach unten Ausgangspunkt sind theoretische Überlegungen, die anhand von empirischen Daten überprüft werden keine endgültige Verifizierung von Annahmen, nur Falsifizierung Daten idR. numerisch, Versuch mathematische Exaktheit auf sozialwissenschaftliche Forschung zu übertragen interpretatives Modell versucht Verhalten zu verstehen Ausgangspunkt ist das empirische Material im Mittelpunkt stehen Wahrnehmungen und Interpretationen, mit denen Akteure ihre Handlungen erklären und beurteilen Grundannahme: Individuen richten ihre Handlungen an der Wahrnehmung einer Situation aus, nicht an der objektiven Situation der Befragte ist Experte, der Forscher zunächst Laie