BIOPSYCHOLOGIE (Fach) / Biopsychologie Bachelor (Lektion)

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  • Nennen Sie 6 Hauptbereiche der Biopsychologie und beschreiben Sie diese kurz. Physiologische Psychologie:Untersuchung der neuronalen Mechanismen des Verhaltens durch die Manipulation desNervensystems von Tieren in kontrollierten ExperimentenPsychopharmakologie:Untersuchung der Wirkung von Pharmaka und Drogen auf Gehirn und VerhaltenNeuropsychologie:Untersuchung der psychologischen Auswirkungen von Hirnschäden an menschlichen PatientenPsychophysiologie:Untersuchung der Beziehung zwischen physiologischer Aktivität und psychologischenProzessen am Menschen mittels nicht invasiver physiologischer MessungenKognitive Neurowissenschaft:Erforschung der neuronalen Mechanismen der menschlichen Kognition, hauptsächlich unterVerwendung funktionaler bildgebender VerfahrenVergleichende Psychologie:Erforschung der Evolution, Genetik und Adaptivität des Verhaltens verschiedener Arten,hauptsächlich unter Verwendung der vergleichenden Methode
  • Welche drei Faktoren bestimmen nach Auffassung der modernen biopsychologischen Forschung das Verhalten? Verhalten resultiert aus der Interaktion dreier Faktoren:1) der genetischen Ausstattung eines Organismus als Produkt der Evolution,2) seiner Erfahrung3) seiner Wahrnehmung der aktuellen Situation
  • Was versteht man unter Phrenologie? Zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Josef Gall begründete pseudowissenschaftliche LehreVersuch geistige Eigenschaften und Zustände bestimmten & klar abgegrenzten Hirnarealen(einzelne „Organe“, insgesamt 27, 19 davon mit Tieren gemeinsam) zuzuordnen. Unterstellungeines Zusammenhanges zwischen Schädel- und Gehirnform einerseits und Charakter undGeistesgaben andererseits.
  • Was versteht man unter Präadapation? Zufällige Ausbildung von Merkmalen durch Mutation, die sich später bei verändertenUmwelteinflüssen als Selektionsvorteil erweisen.
  • Nenne und erkläre 2 Verhaltensweisen, die in der Evolution eine Rolle spielen! Soziale Dominanz: Männchen vieler Spezies legen durch Rangkämpfe mit anderen Männcheneine soziale Dominanzhierarchie fest. Diese Hierarchie führt zur Abnahme der Feindseligkeiteninnerhalb der Gruppe. Die dominanten (Alpha) Männchen kopulieren häufiger, als die in derRangfolge unter ihnen stehenden Männchen und können daher ihre Gene erfolgreicherweitergeben.Werbeverhalten: Bei vielen Arten geht der Paarung ein kompliziertes Werbeverhalten voraus.Das Männchen signalisiert dem Weibchen sein Interesse durch olfaktorische, visuelle,auditorische oder taktile Signale. Dies löst beim Weibchen seinerseits ein Signal aus, welcheswiederum eine weitere Reaktion beim Männchen hervorruft, bis es zur Paarung kommt.Reagiert einer der beiden Partner nicht oder falsch, unterbleibt die Paarung. Werbeverhaltenfördert vermutlich die Evolution neuer Arten.
  • Die Evolution des Menschen ist eng an die Entwicklung des Hirns gebunden. Erklären Sie kurz 2 Mechanismen, die zur drastischen Zunahme des Gehirnvolumens bei Homo erectus und Homo sapiens geführt haben könnten. z.B.:Funktionelle Spezialisierung: Spezialisierung von Gehirnarealen (z.B. klettern oder greifen)Neuentwicklung: Zur Anpassung an Lebensraum (z.B. Bereiche zum Sehen von Farbe undstereoskopischen Sehens)Neotenie: Verzögerte Geschlechtsreife/Adultentwicklung bedeutet einen größeren undrunderen Kopf, erlaubt ein größeres Gehirnvolumen zu entwickelnPräadaptation: zufällige Vergrößerung des Gehirnvolumens erweist sich als Selektionsvorteil
  • Was versteht man unter geschlechtsgebundenen Merkmalen? Welche Besonderheit weisen Sie auf? Geschlechtsgebundene Merkmale sind Merkmale, die von Genen auf demGeschlechtschromosom beeinflusst werden. Sie werden überwiegend vom X-Chromosomkontrolliert, da das Y-Chromosom klein ist und nur wenige Gene trägt.Besonderheit:dominante Merkmale  doppelte Chance, geerbt zu werden bei Weibchen (doppelt so viele XChromosomen!)rezessive Merkmale  treten eher bei Männchen auf (bei Weibchen müssten zwei rezessiveGene geerbt werden, damit sich diese Merkmale manifestieren)
  • Was versteht man unter einem geschätzten Erblichkeitsgrad? Diskutieren Sie Probleme bei der Erblichkeitsbestimmung am Beispiel der Intelligenz. Numerische Schätzung des Anteils der Variabilität eines bestimmten Merkmals in einerbestimmten Population, der durch die genetische Variation bedingt ist.Problem: genetische Unterschiede fördern psychologische Unterschiede über die gemachtenErfahrungen. z.B. suchen sich verschiedene Menschen mit dispositionaler Intelligenz gleicheErfahrungen, was die Intelligenz fördert, dies führt dazu, dass ein hoher Erblichkeitsgradbestimmt wird, obwohl die Umwelt einen sehr großen Einfluss hatte.
  • Was versteht man unter crossing over? In welcher Phase der Zellteilung tritt es auf? Warum ist es wichtig? Beim Crossing over ordnen sich die zusammengehörenden Chromosomen nebeneinander anund überkreuzen sich gegenseitig an zufälligen Stellen. Dort brechen sie auseinander undtauschen die jeweiligen Abschnitte aus. Auf diese Weise entsteht eine einzigartige Kombinationder Chromosomen der Eltern.Das Crossing over findet im ersten Stadium der Meiose, der Prophase I, also nach derChromosomenverdopplung statt.Es handelt sich um ein bedeutsames Phänomen, da es die Verschiedenheit innerhalb einer Arterhöht, und, da es ein wichtiges Hilfsmittel zur Erstellung von Genkarten ist. Der Grad derKopplung zweier Gene zeigt an, wie nah sie auf einem Chromosom zusammen liegen, da esbei weiter von einander entfernten Genen wahrscheinlicher ist, dass Crossing overstattgefunden hat.
  • Was versteht man unter geschlechtsgebundenen Merkmalen? Welche Besonderheit weisen Sie auf? Geschlechtsgebundene Merkmale sind Merkmale, die von Genen auf demGeschlechtschromosom beeinflusst werden. Sie werden überwiegend vom X-Chromosomkontrolliert, da das Y-Chromosom klein ist und nur wenige Gene trägt.Besonderheit:dominante Merkmale ! doppelte Chance, geerbt zu werden bei Weibchen (doppelt so viele XChromosomen!)rezessive Merkmale ! treten eher bei Männchen auf (bei Weibchen müssten zwei rezessiveGene geerbt werden, damit sich diese Merkmale manifestieren)
  • Welche Rolle spielt Crossing-Over in Hinblick auf den Erhalt der Art? Das Crossing-over ist die Voraussetzung für die genetische Rekombination und sorgt mit dafür,dass neue Merkmalskombinationen entstehen, die sich als Selektionsvorteil erweisen können.
  • Nennen Sie die beiden Teilbereiche der „Genexpression“ und beschreiben Sie beide kurz! Transkription: DNA-Strang wird aufgetrennt ! Synthese eines komplementären mRNAStrangs(ähnelt DNA; Ausnahme: Uracil statt Thymin) ! transportiert genetischen Code ausdem Zellkern ins CytoplasmaTranslation: mRNA-Strang heftet sich an ein Ribosom ! Ribosom bewegt sich entlang desStrangs und übersetzt jedes Kodon (3 Basen) in eine passende Aminosäure ! Aminosäurewird durch tRNA-Molekül an die wachsende Polypeptidkette geheftet. → Translation bis zumStopp-Codon → Freisetzung des kompletten Proteins
  • Was versteht man unter Neotenie? Infantilisierung des menschlichen Gehirns: Während der menschliche Schädel in etwa dieembryonale Form beibehält, wird der Affenschädel länglicher. Wenn man die beiden vergleicht,bemerkt man, dass das menschliche Gehirn größer auswachsen kann und größer ist.-> das infantile (kindliche) bzw. die längere Adultentwicklung ist positiv mit der Gehirngrößekorreliert.
  • Was versteht man unter der sensitiven Phase? In der Entwicklungspsychologie werden sensible/sensitive Perioden als jeneEntwicklungsabschnitte definiert, in denen spezifische Erfahrungen maximale Wirkung haben (=Perioden höchster Plastizität). Sensible Phasen sind somit Zeitabschnitte, in denen spezifische(Um-)lernerfahrungen maximale Wirkung zeigen, wobei viele sensible Phasen durch Stadiender Hirnreifung bedingt sind. In einzelnen psychischen Funktionsbereichen scheint derfrühkindliche Einfluss prägend für das gesamte weitere Leben zu sein, was sowohl für kognitiveFunktionen als auch für emotionale und soziale Funktionen gilt.
  • Unterschied Dendriten und Axone? Dendriten: kurze Fortsätze des Neurons, die Impulse zum Neuron hin leitenAxone: lange Fortsätze, die Impulse vom Neuron fortleiten
  • Neurone werden häufig anhand der Fortsätze, die aus dem Zellkörper entspringen klassifiziert. Welche Neuronentypen unterscheidet man dabei? Unipolare Neuronen: einen FortsatzBipolare Neuronen: zwei FortsätzeMultipolare Neuronen: mehr als 2 FortsätzeInterneurone: keine oder nur sehr kurze Axone
  • Welche Typen von Gliazellen gibt es im ZNS? Welche Funktionen haben sie jeweils? Astrocyten/Astroglia: Einige Astrocyten ummanteln die Außenfläche der zerebralenBlutgefäße, nehmen Kontakt mit Zellkörpern von Neuronen auf und erlauben/verwehrenTransfer chemischer Verbindungen (z.B. Kalium) von Blut in die ZNS-Neurone. Andere erfülleneine Vielzahl anderer Funktionen.Oligodendrozyten: Myelinisierung von Axonen des ZNS, welche Geschwindigkeit und Effizienzder axonalen Leitung erhöht, bildet mehrere Myelinsegmente ausMikroglia: beseitigen tote/absterbende Neurone und lösen Entzündungsprozesse auf
  • Welche Vorteile bietet die Nisslfärbung gegenüber der Golgifärbung? Golgi-Färbung: detaillierte Silhouetten einzelner Neurone werden sichtbar (Färbung mitSilberchromat)Nissl-Färbung: Färbung aller Zellkörper mit Kresylviolett→ Vorteil: Schätzung der Anzahl von Zellkörper in einem Gebiet dadurch möglich
  • Nennen Sie die 3 Hauptfurchen und 2 Hauptwindungen (im Telencephalon)! Hauptfurchen: Fissura longitudinalis cerebri (Längsfurche), Sulcus lateralis (Sylvische Furche),Sulcus centralis (Zentralfurche)Hauptwindungen: Gyrus precentralis, Gyrus postcentralis
  • Was zählt man zu den Basalganglien? Welche Funktionen werden ihnen zugeordnet? Amygdala, Corpus Striatum (Nucleus caudatus und Putamen), Globus Pallidusmotorische Funktion und spielen eine entscheidende Rolle bei der Ausführung willkürlicherBewegungen
  • Nennen Sie drei Strukturen des Tegmentums im Mittelhirn und ihre Funktion! Substantia nigra: Teil des sensomotrischen Systems, ist an der Planung und dem Beginn einerBewegung beteiligtNucleus ruber: Teil des sensomotorischen Systems; nimmt Einfluss auf den Muskeltonus unddie KörperhaltungPeriaquäduktales Grau: Vermittlung der analgetischen (schmerzreduzierende) Wirkung vonOpiaten
  • Welche Funktion hat das Limbische System? Nennen Sie vier wichtige Gehirnstrukturen im Limbischen System. Regulation motivationaler Verhaltensweisen wie Kampf-, Flucht-; Ernährungs- undSexualverhalten. (4 F’s: fighting, fleeing, feeding & sexual behavior)Strukturen: Amygdala, Fornix, Septum, Hippocampus, Mamillarkörper und cingulärer Cortex
  • Wozu dienen Mitochondrien? Energie liefernde Strukturen im Cytoplasma der Zellen: wichtigste Funktion istEnergiegewinnung durch oxidative Phosphorylierung bei der Zellatmung. Sie wandeln Energie,die beim Umsatz der Nährstoffe mit Sauerstoff frei wird, in Adenosintriphosphat (ATP) um.
  • Warum verfügen Neurone des peripheren – nicht aber des zentralen Nervensystems – über die Fähigkeit zur Regeneration? Die Myelinsegmente im PNS werden von Schwannzellen ausgebildet, welche die axonaleRegeneration (Nachwachsen des Axons nach Verletzungen) lenken können. Im Gegensatzdazu werden die Myelinsegmente im ZNS von Oligodendrocyten ausgebildet, welche nicht dieaxonale Regeneration lenken können.
  • Was bewirkt die Blut-Hirn-Schranke und wie kommt sie zustande? Die Zellen, die die Wände der zerebralen Blutgefäße bilden, liegen eng aneinander und machensie für viele große Moleküle (z.B Proteine) unpassierbar. Große Moleküle, die für dieHirnfunktion unabdingbar sind wie z.B. Glukose werden aktiv durch die Wände der zerebralenBlutgefäße transportiert (selektiv permeabel). So wird der Übertritt vieler toxischer Substanzenaus dem Blut ins Gehirn verhindert.
  • Nennen Sie 2 Teile des PNS! somatisches Nervensystem (SNS) Der Teil, der mit der Umwelt interagiert.(Es besteht aus afferenten Nerven, die sensorische Signale (von Haut, Skelettmuskeln,Gelenken, Augen, Ohren, usw.) zum ZNS leiten und aus efferenten Nerven, die motorischeSignale aus dem ZNS zu den Skelettmuskeln leiten.)autonomes Nervensystem (ANS) Der Teil, der das innere Milieu des Körpers reguliert.(Es besteht aus afferenten Nerven, die sensorische Signale von den inneren Organen zumZNS leiten und efferenten Nerven, die motorische Signale vom ZNS zu den inneren Organenübertragen. efferente Nerven des ANS: Sympathische Nerven stimulieren und organisierenEnergieresssourcen, um mit bedrohlichen Situation fertigzuwerden; Parasympathische Nerventragen dazu bei, Energieressourcen zu konservieren)[Zum Merken: afferent → lösen Affekt aus; efferent → lösen Effekt aus]
  • Welche Arten von Neuronen gibt es im ZNS? Nenne und beschreibe! Pyramidenzellen: große, multipolare Neurone mit pyramidenförmigen Zellkörpern, einemgroßen Dendriten („apikaler Dendrit“, verläuft vom Pyramidengipfel gradlinig zurCortexoberfläche), ein sehr langes AxonSternzellen: kleine, sternförmige Interneurone
  • Was versteht man unter einer Depolarisation bzw. einer Hyperpolarisation des Membranpotentials? Depolarisation ! Verringerung des (negativen) Membranpotentials z.B. von -70mV auf -40Hyperpolarisation ! Erhöhung des (negativen) Membranpotentials z.B. von -70 mV auf -90
  • Was ist der Unterschied zwischen der absoluten und der relativen Refraktärzeit eines Aktionspotentials? Wozu sind sie wichtig? absolute: keine Erregbarkeit, kurze Zeitspanne (1-2ms) nach Auslösen eines Aktionspotenzialsin der ein weiteres Aktionspotenzial nicht möglich ist→ Aktionspotentiale können nur in eine Richtung entlang des Axons weitergeleitet werden(breiten sich nicht direkt wieder zurück aus!)relative: verminderte Erregbarkeit, folgt auf absolute Refraktärzeit, Zeitspanne in der es wiedermöglich ist ein Neuron zum Feuern zu bringen, wenn es stärker gereizt wird als normal.→ neuronale Entladungsrate steht im Zusammenhang mit der Intensität der Stimulation
  • Erklären Sie, wie die Beseitigung von überflüssigen Neurotransmittern im synaptischen Spalt abläuft. Wiederaufnahme (Reuptake): üblicherer Deaktivierungsmechanismus, Mehrheit derNeurotransmitter werden beinahe unmittelbar nach Freisetzung wieder in den präsynaptischenEndknöpchen aufgenommen (Autorezeptoren kontrollieren Freisetzung)Enzymatischer Abbau: durch Enzyme werden Neurotransmitter in der Synapse abgebaut (z.B.Acetylcholin durch das Enzym Acetylcholinesterase)Recycling: Abbauprodukte werden bei beiden Deaktivierungsmechanismen ins Endknöpfchenaufgenommen und recycled
  • Beschreiben Sie metabotrope und ionotrope Rezeptoren! Durch die Bindung eines Neurotransmitters an einen Rezeptor kann ein postsynaptischesNeuron auf zwei grundlegend verschiedene Arten beeinflusst werden, abhängig davon, ob derRezeptor ionotrop oder metabotrop ist.Metabotrope Rezeptoren: sind an Signalproteine und an G-Proteine (Guanosin-TriphosphatsensitiveProteine) gekoppelt; sind häufiger als ionotrope Rezeptoren; ihre Effekte sindlangsamer, länger anhaltend, diffuser, mehr variierend als solche ionotroper; Signalproteinwindet sich siebenmal durch Zellmembran in Zelle hinein und wieder heraus; Rezeptor ist anAbschnitt des Signalproteins außerhalb des Neurons gekoppelt und G-Protein an Abschnittinnerhalb;Neurotransmitter bindet an Rezeptor → Untereinheit des G-Proteins spaltet sich ab → kann (jenach G-Protein) an nahe gelegenen Ionenkanal binden und IPSP oder EPSP auslösen oderSynthese eines sekundären Botenstoffes („second messenger“) veranlassen, welcher durchCytoplasma diffundiert und Aktivität des Neurons beeinflussen kannIonotrope Rezeptoren: sind an ligandengesteuerte (=transmittergesteuerte) Ionenkanälegekoppelt
  • Wodurch unterscheiden sich höhermolekulare Neurotransmitter von niedermolekularen in ihrer Wirkungsweise? Niedermolekulare Neurotransmitter: werden eher an direkten Synapsen ausgeschüttet undaktivieren eher ionotrope oder metabotrope Rezeptoren, die direkt auf Ionenkanäle einwirken!schnelle, kurz andauernde exzitatorische/inhibitatorische Signale an benachbarte ZellenHöhermolekulare Neurotransmitter: (Neuropeptide) werden eher diffus freigesetzt und bindeneher an metabotrope Rezeptoren, die über sekundäre Botenstoffe wirken!langsame, diffuse und langanhaltende Signale
  • Was versteht man unter einem Gleichgewichtspotential? Als Gleichgewichtspotential wird dasjenige Membranpotential bezeichnet, wo es zu keinerNetto-Diffusion des betreffenden Ions kommt. Chemischer und elektrischer Gradient halten sichfür dieses Ion die Waage. Es ist das elektrische Potential, das nötig wäre einer Diffusion inRichtung des Konzentrationsgradienten und des osmotischen Drucks entgegen zu wirken.
  • Wie können chemische Substanzen wirken? Erläutern Sie dies an Beispielen. Agonisten fördern synaptische Übertragung z.B. durch- Zerstörung der abbauenden Enzyme ! erhöht Anzahl der Neurotransmittermoleküle- erhöhte Freisetzung von Neurotransmittermolekülen aus den Endknöpfchen- binden an Autorezeptoren → blockieren des hemmenden Effektes auf dieNeurotransmitterfreisetzung.- durch Binden an postsynaptische Rezeptoren ! aktiviert den Effekt des Neurotransmitters- blockieren die Deaktivierung der Neurotransmittermoleküle, indem sie den Abbau oder dieWiederaufnahme hemmenBeispiele: Kokain (Catecholaminagonist), Valium, LSD, Ecstasy, Benzodiazepine (GABAAgonisten)Benzodiazepine: binden an GABAA-Rezeptor an anderen Teil des Moleküls als GABA undverstärken dessen Bindung an den RezeptorKokain: hemmt die Wiederaufnahme von Dopamin und Noradrenalin aus dem synaptischenSpaltAntagonisten hemmen die Effekte eines bestimmten Neurotransmitters. z.B. durch- Zerstören der synthetisierende Enzyme ! blockieren der Synthese von Neurotransmittern- Entweichen der Neurotransmittermoleküle aus ihren Vesikeln ! Zerstörung durch abbauendeEnzyme- Hemmen der Freisetzung der Neurotransmitter aus den Endknöpfchen- Aktivieren der Autorezeptoren- Wirkung als Rezeptorblocker ! blockieren den Effekt des NeurotransmittersBeispiele: Atropin, Botox, Curare (Acetylcholinantagonisten)Atropin: Rezeptorblocker des muskarinergen Acth-RezeptorsCurare: Rezeptoreblocker des nikotinergen Acth-RezeptorsBotulintoxin: blockiert Ausschüttung von Acth an der neuromuskulären Synapse
  • Was ist bipolare und unipolare Ableitung? Bipolar: Berechnung des Spannungsunterschiedes zwischen zwei Elektroden an aktiven(relevanten) Stellen (d.h. 2 Elektroden sind an Orten mit Biopotential)Unipolar (monopolar): Berechnung der Diff. zwischen einer Elektrode an aktiver (relevanter)Stelle und einer an neutraler (irrelevanten, inaktiver) Stelle als Referenz (z.B. beim EEG eineElektrode auf Nase, Kinn, Ohrläppchen, Mastoid)
  • Definieren Sie Ableitung, Biosignal und Parameter/Indikator! Ableitung: Messung am (menschlichen) Körper z.B. EEG- oder EKG-AufzeichnungBiosignale: alle direkt vom Körper gemessenen Größen ( z.B. elektrische Aktivität des Gehirns/des Herzen), in denen sich im menschlichen Organismus ablaufende Prozesse äußernParameter: auch: Indikator, KennwertAus Biosignalen abgeleitete Funktionsmaße z.B. Amplitude des EEG oder Herzfrequenz
  • Definieren Sie Ableitung, Biosignal und Parameter/Indikator! Ableitung: Messung am (menschlichen) Körper z.B. EEG- oder EKG-AufzeichnungBiosignale: alle direkt vom Körper gemessenen Größen ( z.B. elektrische Aktivität des Gehirns/des Herzen), in denen sich im menschlichen Organismus ablaufende Prozesse äußernParameter: auch: Indikator, KennwertAus Biosignalen abgeleitete Funktionsmaße z.B. Amplitude des EEG oder Herzfrequenz
  • Was sind Artefakte? Nennen Sie ein Beispiel und wie man damit umgehen kann! Störsignale biologischer (Muskel- und Augenbewegungen, Schwitzen) oder technischerHerkunft (Elektrodenpolarisation, Netzspannung)→ Kontrolle dieser Signale: z.B. Handy aus, Einsatz von Differenzverstärkern; Ermittlung desEOG (Elektrookulogramm) um EEG zu korrigieren
  • Was versteht man unter einem elektrischen Dipol? Nennen Sie ein Beispiel! Dipol= Anordnung zweier gleich großer elektrischer Ladungen entgegengesetzter Polarität ingeringem Abstand voneinanderBsp:-Synapse wirkt exzitatorisch ! positive Ladung der Außenseite des Neurons wird verringert(=Minuspol)-Dies lässt alle übrigen postsynaptischen Membranabschnitte vorübergehend positivererscheinen (=Pluspol)
  • Was besagt das Sampling-Theorem? (Nyquist Theorem) Bei der analogen Kodierung eines digitalen Signals muss eine Abtastrate gewählt werden, diehoch genug ist um mögliche, durch die Umwandlung entstandene, Frequenzfehler zu2015 Fragenkatalogverringern. Um dies zu gewährleisten muss die Abtastfrequenz mindestens doppelt so hochsein wie die höchste, in dem abzutastenden Signal vorkommende Frequenz. DieseMindestfrequenz der digitalen Abtastung wird auch als Nyquist-Frequenz bezeichnet.100 Hz analog → 200 Hz Sampling/Nyquist Frequenz
  • Was versteht man unter Hautleitfähigkeit? (EDA) EDA=Elektrodermale Aktivität -Bei Anlegen einer niedrigen Spannung an der Hautoberfläche ist der fließende Strom nichtkonstant ! Hautwiderstand ändert sich-Schweißdrüsen arbeiten wie Widerstände ! Hautleitfähigkeit: reziprok zum Widerstand-Gemessen durch: Hautleitfähigkeitsniveau (SCL = skin conductance level) und dieHautleitfähigkeitsreaktion (SCR= skin conductance response).SCL= Maß für das Hintergrundniveau der Hautleitfähigkeit, das mit bestimmter Situationassoziiert ist.SCR= Maß für vorübergehende Veränderung in der Hautleitfähigkeit, die mit diskretenEreignissen verknüpft sind.
  • Was versteht man unter einem AEP? Welche Charakteristika weist es auf? Akustisch-evoziertes-Potential: (Die ersten hundert ms des) EKPs auf auditorische ReizeFrühe Peaks (bis 10 ms) werden zwischen akustischen Nerv und CGL generiert („far fieldpotentials“. Spätere negative (N) und positive Komponenten (P) repräsentieren Aktivität aus denThalamuskernen und auditiven Kortex.
  • Welche Frequenzbänder weist das menschliche EEG auf? Durch welchen Frequenzbereich sind sie charakterisiert? Übergänge fließend bzgl. der Gestalt und der funktionellen Bedeutung- Delta <4Hz 20-200μV variabel Tiefschlaf, Kleinkinder- Theta 4- <8Hz 5-100 μV frontal, temporal Übergang z. Einschlafen,Kinder- Alpha 8-13Hz 5-100 μV okzipital, parietal entspannter Wachzustand- Beta >13-30Hz 2-20 μV präzentral, frontal mental u. körp. aktiv- Gamma: > 30 Hz kogn. Aktivität
  • Was versteht man unter einem ereigniskorrelierten (evoziertem) Potential? (EKP) Potentialverschiebungen des EEG, die wiederholbar und mit gleicher zeitlicher Charakteristikexakt definierten Ereignissen vorangehen oder nachfolgen.
  • 38. Was versteht man unter exogenen Komponenten des ereigniskorrelierten Potentials? Unter exogenen Komponenten versteht man die Komponenten eines ereigniskorreliertenPotentials die auf äußere Stimuli zurückzuführen sind. Exogene Komponenten sind allein vonden physikalischen Reizeigenschaften (z.B. Intensität) abhängig und nicht durchpsychologische Variablen veränderbar (z.B. Aufmerksamkeit, Gedächtnisspanne, etc.), oderdurch allgemeine organische Zustände wie etwa dem Schlaf veränderbar. Eindeutig exogensind nur die frühen Potentiale (unter 100ms)(Sie spiegeln Signale des Hirnstamms und der Thalamuskerne wider)
  • Was versteht man unter endogenen Komponenten des ereigniskorrelierten Potentials? Unter endogenen Komponenten versteht man die Komponenten eines ereigniskorreliertenPotentials die mit höheren kognitiven Prozessen und einer internen Verarbeitung assoziiertsind. Endogene Potentiale spiegeln psychologische Prozesse wider, sie sind von physikalischenReizeigenschaften unabhängig; sie sind auch unabhängig von der Modalität, auf der ein Reizdargeboten wird. Endogene Komponenten finden sich ab ca. 100 ms
  • Nennen Sie (eine) endogene Komponente des ereigniskorrelierten Potentials. Beschreiben Sie die psychologische Funktion mit der sie in Verbindung steht. Bsp:N100: selektive Aufmerksamkeit (kontralateral zum Effektor)CNV (Contingent Negative Variation): Vorbereitung auf ein bevorstehendes EreignisN400: BedeutungsverarbeitungBereitschaftspotential: Vorbereitung willentlicher HandlungenMMN (Miss-Match Negativity): präattentive auditive Devianzdetektion
  • Die Messung ereigniskorrelierter Potentiale erlaubt wichtige Rückschlüsse über Aufmerksamkeitsprozesse im menschlichen Gehirn. Was versteht man unter dem „N100-Aufmerksamkeitseffekt“? Beschreiben Sie eine experimentelle Anordnung mit der er sich untersuchen lässt. N100 = endogene Komponente des EKP, ca. 100 ms nach Stimulus negative Welle- spiegelt erste Verarbeitung auf cortikaler Ebene wider- größer für beachtete als für unbeachtete StimuliExperiment:2 verschiedener Texte per Kopfhörer in linkem und rechtem Ohr gleichzeitig, nur eine Seite sollbeachtet werden. Bei beachteter Seite größere N100. Der Proband soll sich dabei auf dieGeschichte konzentrieren, die er auf nur einem, vorher spezifizierten Ohr zu hören bekommt.Wenn der Proband seine Aufmerksamkeit auf den Text auf diesem einen Ohr richtet, ist dieN100 deutlich größer als bei dem gleichen Reiz ohne Aufmerksamkeit.
  • Was versteht man unter dem „P300-Aufmerksamkeitseffekt“? Beschreiben Sie eine experimentelle Anordnung mit der er sich untersuchen lässt. P300 = endogene Komponente des EKP, ca. 300-600 ms nach Stimulus positive WelleReaktion auf seltene Stimuli„Oddball-Paradigma“ ! innerhalb einer Serie gleichbleibender Reize werden zufällig einigewenige abweichende Reize dargeboten (z.B. Tonabfolge)Topographie: zentro-parietalNovelty P3 = Positive Amplitude mit Latenzzeit 250-500 ms als Reaktion auf neue StimuliTopographie: fronto-zentral
  • Was ist die N400? Experimentelle Anordnung? EKP: Negativierung bei semantischen Abweichungen um 400ms („Ich trinke meinen Kaffee mitZucker / Socken“), je größer die Abweichung, desto größer die N400. Spiegelt Einfluss dessemantischen Wissens widerExperimentelle Anordnung:„Ich trinke meinen Kaffee mit Zucker / Socken“Vergleich des EEGs nach semantischen Abweichungen vs. keinen.