Forschungsmethoden der Psychologie (Fach) / Übungsfragen (Lektion)

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Hier sind Übungsfragen aus den Vorlesung mit (selbst erstellten) Lösungen.

Diese Lektion wurde von friedrich_abc erstellt.

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  • • Was sind die Annahmen der KKT? ·       Testwerte/Ergebnisse grundsätzlich fehlerbehaftet, gemessener Wert = wahrer Wert + Messfehler; wahrer Wert immer gleich, Messfehler variiert, gleicht sich über viele Versuche aus; Messfehler = unabhängig vom wahren Wert, Messfehler zweier Tests hängen nicht zusammen, Messfehler in Test A unabhängig von wahrem Wert in Test B
  • • Welche verschiedenen Formen der Reliabilität gibt es und was macht sie aus? Retest-Reliabilität (gleicher Test zu 2 Messzeitpunkten an derselben Stichprobe durchgeführt) Paralleltest-Rel. (2 inhaltlich äquivalente Tests zu 2 Zeitpunkten an derselben Stichprobe (Personen ohne Erinnerungs-/Trainingseffekt)) Testhalbierungs-Rel. (Einmalige Durchführung an einer Stichprobe, Aufteilung des Tests im Nachhinein in zwei möglichst äquivalente Hälften) Interne Konsistenz (Sonderfall der Testhalbierungs-Rel., Test in so viele Teile zerlegt wie es Items gibt)
  • • Wie kann man Reliabilität verbessern? Homogenität erhöhen (nur sinnvoll, wenn Test dadurch nicht weniger erfasst), Testverlängerung, Messfehler reduzieren (klare Instruktion/Formulierung der Items, standardisierte Testbdingungen)
  • • Welche verschiedenen Arten der Validität gibt es und was macht sie aus? Inhaltsvalidität (Items repräsentativ/relevant für das Merkmal? Erfasst Methode Konstrukt in wichtigsten Aspekten?) Konstruktvalidität (emp. Belege dafür, dass ein Test ein Konstrukt erfasst, dass er erfassen soll) Kriteriumsvalidität (Zusammenhang zwischen Testergebnis und konkreten Leistungen/Verhaltensweisen außerhalb der Testsituation; Übereinstimmungsval.: Testwerte und Kriterien zeitlich parallel erfasst; Prognostische Val.: Kriterium später als Testwerte erfasst)
  • • Was bedeuten die verschiedenen Koeffizienten beim Mulitrait-Multimethod-Ansatz und was kann man mit diesem Ansatz untersuchen? Messung mehrerer Eigenschaften, Verwendung mehrerer Methoden; konvergente Val.: Messungen eines Konstruktes mit versch. Methoden, sollten miteinander hoch korrelieren; diskriminante Val.: Messungen verschiedener Konstrukte mit derselben Methode, sollten niedrig miteinander korrelieren; Monotrait-Monomeethod: Reliabilität (1 Merkmal, zweimal mit 1 Methode gemessen, Korrelation ist Reliabilität); Monotrait-Multimethod: konvergente Val. (1 Konstrukt mit versch. Methoden, konvergent, da Korrelation hoch sein sollte), Heterotrait-Monomethod: diskriminante Val. (verch. Konstrukte, 1 Methode, diskriminant da Korrelation niedrig sein sollte), Heterotrait-Multimethod: diskriminante Val. (versch. Konstrukte mit versch. Methoden, diskriminant da Korrelation niedrig sein sollte)
  • Welche Nebengütekriterien gibt es? ·       Skalierung, Normierung, Testökonomie, Nützlichkeit, Zumutbarkeit, Unverfälschbarkeit, Fairness
  • • Welche verschiedenen Formen von Selbstberichtsverfahren gibt es und was macht sie aus? Interview (weniger standardisiert, höhere Reaktivität, Gefahr von VL-Effekten, aufwendig und teuer, weniger Kompetenz verlangt, höhere Auskuntswilligkeit der Vpn) schriftliche Befragung (hohe Validität unter standardisierten Bedingungen, erfordert mehr Vorwissen, geringeres Reaktivitätsproblem)
  • • Was sind die möglichen Probleme und wie kann man sie beheben? Soziale Erwünschtheit, Selbstdarstellung, Antworttendenzen (Halo-Effekt, Tendenz zur Mitte, Gedankenlose Reputation, Ja/Nein-Sage-Tendenz, Primacy/Recency-Effekt; >> Anonymität zusichern, klare Information über Unterschiede zu einzelnen Merkmalen, Vermischung der Fragen / Umpolung der Fragerichtung, unterschiedliche Pole, systematisches Variieren der Reihenfolge)
  • • Welche Stichprobenarten gibt es und was sind mögliche Vor-/Nachteile? ·       (Zeitstichprobe (breiter, umfassender Überblick über Gesamtverlauf, Dauer von Verhalten messbar <> Aufwendige Kodierung, Hohe Anforderung an Konzentrationsvermögen, unübersichtliche Ergebnisse, relativ seltene Ereignisse evtl. nicht erfasst), Ereignisstichprobe (gezielte Überprüfung von Zusammenhangshypothesen, gezielte Untersuchung ausgewählter (seltener) Verhaltensweisen <> keine Auskunft über Dauer)
  • • Welche verschiedenen Formen von Tests gibt es und was macht sie aus? (Normorientiertes Testen: Vergleich des Testwerts mit empirischen Normwerten; kriteriumsorientiertes Testen: Vergleich des Testwerts mit Schwellenwert) oder (Leistungstest: objektiv richtige/falsche Lösungen >> Speedtest (Brickenkamp, 2002, Bearbeitungszeit zu knapp angesetzt, hohe Reliabilität/Validität), Powertest (HAWIE, Tewes, 1991, Aufgabenniveau sukzessive gesteigert); Persönlichkeitstests: keine Leistungsmaße, weniger objektive PTs (Messintention bleibt Vpn verborgen) vs. subjektive Tests (mit Selbsteinschätzung), Persönlichkeitsstrukturtests (mehrere zentrale Dimensionen der Persönlichkeit) vs. Interessens-Motivationstests (einzelne Merkmalsbereiche) >> Bsp.: NEO-FFI); projektive Tests: Rordach Test (Formdeuteverfahren), Verbal-thematische Verfahren (TAT, Geschichte zu Bildern erzählen), Zeichnerische-/Gestaltungsverfahren (Zeichnungen vervollständigen) >> Beruhen auf Psychoanalyse) ??
  • • Was ist adaptives Testen? ·       Anpassen des Tests an die Fähigkeiten der Person (tailored testing <> branched testing)
  • • Welche Methoden zur Messung der Gehirnaktivität gibt es und wie unterscheiden sie sich? ·       EEG: Erfasst elektr. Hirnaktivität mittels auf Kopfhaut angebrachter Elektroden (bspw. in 10-20-System), nicht einzelne Neuronen gemessen sondern Neuronenverbände, Nachteile: kostenaufwendig, bedürfen großem Vorwissen; fMRT: Grundlage sind Magnetfelder, Messung der Hirnaktivität (bei Aufgaben), Identifizierung struktureller Merkmale, BOLD-response (blood oxygenation level dependent: kommt zu erhöhtem Blutfluss und Sauerstoffgehalt in den roten Blutkörperchen), Nachteil: dauert relativ lange auszuwerten, Artefakte bspw. wenn Person sich bewegt; Einzellableitung: Elektrode in einzelnes Neuron gestochen, an Versuchstieren / außerhalb lebender Organismen
  • • Welche Indikatoren für die Messung außerhalb des ZNS gibt es? ·       ?? Messung der Hautleitfähigkeit (z.B. Messung an den Schweißdrüsen), Tonisch (Niveau der Aktivität), Reaktiv (auf bestimmte Reize reagierend), Maßgebend: Amplitude (wie weit schlagen Ergebnisse aus), Latenzzeit (Zeitraum zw. Reiz und Antwort) >> Elektrookulogramm, Eyetrackerf