Pädagogische Psychologie des Lernens und Lehrens (Fach) / Pädagogische Psychologie des Lernens und Lehrens (Lektion)

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Zusammenfassung

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Lektion lernen

  • Was ist das Ziel der CLT bei der Gestaltung multimedialer Lernmaterialien? → Ziel ist es, den instruktional beeinflussbaren extraneous load möglichst gering zu halten, sodass Lernender hinreichend Kapazität für lernrelevante kognitive Aktivitäten zur Verfügung hat
  • Welche drei Arten kognitiver Belastung können unterschieden werden (+Beispiel)? intrinsic load (IL) → inhaltsbedingte Belastung: ergibt sich aus der Komplexität und Schwierigkeit des Lerninhaltes und ist abhängig von Vorwissen und Elementinteraktivität (beeinflussbar durch Lernmaterial, dass dynamisch/adaptiv an Wissen des Lernenden angepasst ist) manage Bsp. Vokabeln auswendig lernen → ggf. niedriges Vorwissen, aber auch niedrige Elementinteraktivität → niedriger IL Bsp. erste Fahrstunde für Fahranfänger → niedriges Vorwissen und hohe Elementinteraktivität → hoher IL extraneous load (EL) → sachfremde Belastung: bedingt durch (ungünstig gestaltetes) Lermaterial bzw. -umgebung minimize ist hoch, wenn Kapazität des AG aufgewendet werden muss, um lernrelevante Informationen aus einer Menge unnötiger herauszufiltern Bsp. PowerPoint-Präsentation mit animierten Hintergründen, blinkende und einfliegende Schrift und vielen dekorativen Bildern → Aufmerksamkeit wird vom eigentlichen Inhalt abgelenkt und im schlimmsten Fall falsch fokussiert germane load (GL) → lernrelevante Belastung: bedingt durch die eigentliche verstehende und sinnstiftende kognitive Verarbeitung von Informationen maximize Kapazität des AG, die für Prozesse der Selektion, Elaboration und Organisation usw. aufgewendet werden kann Bsp. sinnvoller Einsatz von Lernstrategien → Optimierung des GL
  • Was ist eine Rechenstörung? = umschriebene Entwicklungsstörung schulischer Fertigkeiten im Bereich Mathe stärkere Ausprägung als Rechenschwäche betrifft v. a. grundlegende Fähigkeiten (+ - : x) Kinder können deutlich schlechter rechnen, als Unterricht, Alter und Intelligenz erwarten lässt schwache Rechenleistung bei Diskrepanz zu IQ und LRS-Leistung
  • Was ist eine Rechenschwäche? = das Auftreten schwacher Mathematikleistung weniger stark ausgeprägt als Rechenstörung → aber auch große Probleme mit Rechengrundlagen und Verständnis für Mengen und Zahlen weiter verbreitet schwache Rechenleistung ohne Berücksichtigung des IQs Mädchen > Jungs keine typischen, sondern persistierende häufige und vielfältige Fehler
  • Rechenstörung vs. Rechenschwäche keine Unterscheidung von normalintelligenten und intelligenzschwachen Kindern in Ursachen und Symptomen möglich beide Gruppen profitieren gleichermaßen von gleicher Förderung Differenzierung unter Fördergesichtspunkten = nonsens
  • Was stellt das Entwicklungsmodell mathematischer Basiskompetenzen dar? ⇒ Frühförderung zur Prävention von Matheschwäche → beschreibt auf drei Entwicklungsebenen bedeutende Meilensteine der Entwicklung mathematischer Kompetenzen
  • Welche Ebenen werden anhand des Entwicklungsmodells von Krajewski unterschieden? Ebene 1: Basisfertigkeiten → Zahlwörter und Ziffern ohne Größenbezug, d.h. Ausbildung des unpräzisen Mengenbegriffs. Kinder können mit Mengen, Größen und Zahlwörtern umgehen, erkennen aber keine Verbindung zwischen diesen (nicht numerischer Mengenbegriff: viel, wenig etc) Aufgaben wären z. B. Benennung der Zahlenfolge (vorwärts, rückwärts), Bestimmung von Nachfolgern/Vorgängern visuell oder sprachlich dargebotener Zahlen (1-20), Lesen von Ziffern bis 20 Ebene 2: Anzahlkonzept → Verknüpfen von Zahlwörtern und Ziffern mit Mengen und Größen 2a → unpräzises Anzahlkonzept: zuordnen der Zahlwörter zu groben Größenkategorien 2b → präzises Anzahlkonzept/Kardinalverständnis von Zahlen: punktgenaue Assoziation zwischen Zahlwort und der entsprechenden Menge/Größe, auch nahbeieinanderliegende Zahlen können jetzt unterschieden werden, Verständnis für Zu- und Abnahme, Teile-Ganzes Aufgaben wären z. B. zu vorgegebene Zahlen die jeweils entsprechende Menge von Bällen malen, Aufgaben zur Anzahlseriation, Zahlen auf einem Zahlenstrahl markieren usw. Ebene 3: Anzahlrelationen → Verknüpfung von Zahlwörtern und Ziffern mit Größenrelationen Kinder können nun die Relationen zwischen Mengen/Größen mit Zahlwörtern angeben ("Ich hab vier Karten, du hast 8, also hast du 4 Karten mehr.") Aufgaben wären z. B. Anzahlunterschiede zwischen zwei vorgelegten Punktereignissen angeben, Platzhalteraufgaben um das Konzept der Zahlzerlegungen auf symbolischer Ebene zu erfassen (1-10), erste Rechenoperationen mit konkretem Material "Du hast 2 Äpfel (...)"
  • Was sind die drei Kernsymptome von ADHS? Unaufmerksamkeit → Aufgaben werden nicht zuende gebracht, leicht abzulenken vergesslich Impulsivität → herausplatzen mit Antworten, ungeduldig, unterbricht und stört andere oft Hyperaktivität → zappeln, herumlaufen, übermäßiges reden, Schwierigkeiten sich ruhig zu beschäftigen
  • Was sind die möglichen Ursachen von ADHS? → multifaktorielle Bedingtheit: genetisch, neurobiologisch, psychosozial, behaviorale Faktoren → Genen wird die größte Bedeutung zugeschrieben (Störung des Neurotransmitterstoffwechsels)
  • Welche Symptome und Auswirkungen von ADHS sind im Erwachsenenalter zu erwarten? → Symptome: Unaufmerksamkeit: Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen, leicht abzulenken Hyperaktivität: 30-60% körperlich äußerliche Unruhe führt zu innerlicher Unruhe Impulsivität: gesteigertes Redebedürfnis, schnelles sprechen, Wutausbrüche → Auswirkungen: Unaufmerksamkeit: Schwierigkeiten im Job Hyperaktivität: / Impulsivität: Wechsel von Arbeitsplatz und Partnerschaften, oft übergewichtig
  • Wie sieht das Störungsbild von Störungen des Sozialverhaltens aus? sich wiederholendes und andauerndes Muster dissozialen, aggressiven oder aufsässigen Verhaltens grundlegenden Rechte anderer sowie wichtige altersentsprechende Erwartungen werden verletzt Ziel: Schädigung von Gegenständen oder/und Personen stabiles Problemverhalten, betrifft meistens alle Lebensbereiche
  • Störungen des Sozialverhaltens bei fehlenden sozialen Bindungen massiv auffälliges Verhalten → beeinträchtigte Beziehungen zu peers und Erwachsenen Fehlen enger Freundschaften und andauernden Beziehungen  von peers oft abgelehnt → soziale Isolation (nur vereinzelte pos. Kontakte) Komorbidität zu emotionalen Problemen Beziehung zu Erwachsenen durch Feindseligkeit beeinträchtigt
  • Störungen des Sozialverhaltens bei vorhandenen sozialen Bindungen andauerndes aggressives und dissoziales Verhalten → trotzdem oft gut in peer-groups eingebunden und fähig zu Freundschaften (meist ebenfalls dissoziale, aggressive Personen wodurch das Problemverhalten verstärkt wird) vereinzelter Kontakt zu nicht-delinquenten Personen möglich Kontakt zu autoritäten Erwachsenen oft negativ geprägt
  • Entstehungsbedingungen von Störungen des Sozialverhaltens durch Lerntheorien: operantes Konditionieren, Modelllernen durch falsche sozial-kognitive Informationsverarbeitung