Pädagogische Psychologie des Lernens und Lehrens (Fach) / Pädagogische Psychologie des Lernens und Lehrens (Lektion)

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Lektion lernen

  • Was ist Lehren? methodisches Vorgehen, das explizit + bewusst, absichtlich + geplant eingesetzt wird um erfolgreiche Lernvorgänge unterschiedlicher Art auszulösen,  zu begleiten und zielführend zu erleichter oder zu beeinflussen ⇒ Auslösen und Optimieren von Lernprozessen ⇒ als Strategie/Methode um Lernziele zu erreichen und als "Bereitstellen von Lerngelegenheiten" um Lernen zu ermöglichen
  • Was ist Lernen? Prozess, der Änderungen im Verhaltenspotenzial zu Folge hat
  • Was hat es mit der SOLO-Taxonomie von Biggs auf sich? ⇒ Structure of Observed Learning Outcomes zur Formulierung von intendierten Lernergebnissen systematische Art zu beschreiben, wie die Lernleistung eines Individuums in der Komplexität wächst, je mehr verschiedene akademische Fertigkeiten erworben werden kann verwendet werden, um bestimmte Lernergebnisse zu definieren die Schüler bspw. in der 5. Klasse erreichen sollten, sowie zur Evaluation der Lernergebnisse, um zu wissen wo die Schüler tatsächlich stehen angeordnet in einer fünfstufigen Hierarchie (Qualität der Lernergebnisse), jede Stufe bildet die Grundlage für die darauffolgende Stufe
  • Nenne die einzelnen Stufen der SOLO-Taxonomie und gebe Beispielverben zur Beschreibung der angestrebten Lernergebnisse. Pre-structural: Inkompetenz/Versagen → nicht begreifen Uni-structural: Wissen zu einem relevanten Aspekt → identifizieren, einprägen, auswendig lernen, finden, definieren Multi-structural: Wissen zu mehreren relevanten unverknüpften Aspekten → beschreiben, diskutieren, trennen, berichten Relational: Wissensaspekte werden in eine Struktur integriert → integrieren, erklären, anwenden, analysieren, zusammenfassen Extended abstract: Wissen wird auf neue Domäne übertragen → Hypothesen aufstellen, Theorien entwickeln, generalisieren, reflektieren
  • Kognitivistische Auffassung von Lehren → Vermittlung von Wissen  Lehren im Sinne von präsentieren, anleiten, erklären Instruktion durch Lehrenden im Vordergrund aktive Rolle des Lehrenden
  • Kognitivistische Auffassung von Lernen vorrangig rezeptiver Prozess passive Rolle des Lernenden zielgerichtet, systematisch, von außen steuerbar Bsp.  expositorisches Lernen
  • Kognitivistische didaktische Konsequenz gegenstandszentrierter Unterricht → Frontalunterricht mit systematisch-schrittweisem Vorgehen, strengen Fächergrenzen und strikten Lernerfolgskontrollen Wissenstransport
  • Was hat es mit dem "Instructional Design" (Gagné) auf sich? → lenkte den Blick weg vom Lernziel und hin zum strukturellen Aufbau der zu lernenden Inhalte und auf die Lernprozesse die zum Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten führen Wissen wird nicht mehr als ganzheitlich betrachtet, sondern wird für die Instruktion in seine Teilkomponenten zerlegt, die dann gelehrt werden d.h. Lernziel in seine Komponenten zerlegen und diese hierarchisch anordnen → so ergibt sich unterrichtliches Vorgehen "von allein"
  • Wissen (Konstruktivismus) entsteht durch sozialen Austausch und ist ständigen Veränderungen unterworfen fokussiert problemorientiertes Lernen (Bsp.: Anchored Instruction) und die individuellen konstruktiven Prozesse der Lernenden in sozialen Gemeinschaften ist kein "Gegenstand", der sich vom Lehrenden zum Lernenden transportieren lässt keine Kopie der Wirklichkeit sondern Konstruktion des Menschen als individuelle, aktive Konstruktion des Lernenden
  • Lernen im Sinne des Konstruktivismus aktiver, konstruktiver Prozess in bestimmten sozialen Kontext individueller und aktiver Prozess des Lernenden wird über soziale Interaktionen gesteuert und beeinflusst konstruktiv, situativ, entdeckendes Lernen
  • Didaktische Konsequenz des Konstruktivismus Primat der Konstruktion → Lernende steht im Mittelpunkt, Lehren tritt in den Hintergrund situierte Lernumgebung Lernen ist dann erfolgreich, wenn der Lernende unter Anleitung aktiv an der Bewältigung komplexer Aufgaben teilnimmt
  • Fazit + Problem: Kognitivismus vs. Konstruktivismus → Instruktion und Konstruktion schließen sich nicht gegenseitig aus, Ziel ist eine Balance zwischen expliziter Instruktion durch Lehrenden und konstruktiver Aktivitöt des Lernenden → Problem: aus konstruktivistischen Auffassungen über das Lernen lässt sich keine genaue Vorschrift ableiten, wie genau Lerninhalte zu vermitteln sind → führt vor allem bei Lernschwachen zu Überforderung und Desorientierung. Um eine solide Grundlage für Lernende zu schaffen, muss eine konstruktive Lernumgebung hoch strukturiert sein.
  • Was weißt du zur COACTIV-Studie? → ist ein mittlerweile abgeschlossenes Forschungsprojekt zur Professionalisierung und Feststellung der Lehrerexpertise Lehrqualität gilt als wichtigster Faktor zur Verbesserung der Schülerleistungen auf Seiten der Schule in einer Teilstichprobe der PISA-Untersuchung (2003/2004) wurde hierbei das allgemeine Fachwissen von (Mathe-)Lehrern (9.+10. Klasse), sowie ihr Wissen über Instruktionsverhalten erfasst  Wissen über Instruktionsverhalten wurde über eine Videopräsentation erfasst, diese wurde an einer kritischen Stelle unterbrochen und die Lehrer wurden gefragt, wie sie die Situation weiter geführt hätten außerdem mussten die Lehrer Fragebögen (computerbasiert, schriftlich) ausfüllen und Wissenstests bearbeiten
  • Was sind die Ergebnisse der COACTIV-Studie? → wichtigstes Ergebnis: Lehrerexpertise erklärt ca. 70% der Varianz auf Klassenebene Gymnasiallehrer verfügen über das beste Fachwissen, aber ein vergleichsweise schlechtes pädagogisches Wissen empirische Befunde zeigen, dass Fachwissen und fachdidaktisches Wissen reliabel und objektiv erhoben werden können die Enge des Zusammenhangs zwischen Fachwissen und fachdidaktischem Wissen variiert in Abhängigkeit mit der Schulform an der unterrichtet wird →  an Haupt- und Realschulen sind die Lehrer meistens fachlich weniger ausgebildet, was zum Problem der Bildungsgerechtigkeit führt auch mit niedrigem Fachwissen-Niveau kann ein hohes fachdidaktisches Wissensniveau erreicht werden (aber keine Spitzenleistung) Lehrer mit hohem fachdidaktischen Wissen gestalten qualitätsvolleren Unterricht ⇒ die COACTIV Studie wurde viel diskutiert, vor allem weil sie den Vorurteilen gegenüber Lehrern (Unfähig, Überfordert) entgegenstand 
  • Wirkmodell professioneller Kompetenzen von Lehrkräften         Lehrer                                               Unterricht                                       Schüler Professionswissen                        →   kog. Aktivierung                 →        mathem. Kompetenzen motivationale Orientierung             →    Klassenführung                     →         Motivation Überzeugungen, Ziele, Werte        →   konstruktive Unterstützung   →       Überzeugungen Selbstregulation                                                                                            Selbstregulation                                                                                                               ↑                                                                                              verständnisvolle Lernprozesse  
  • Was ist also "guter" Unterricht? guter Unterricht bedeutet, dass es der Lehrperson gelingt, das Lernangebot so zu gestalten, dass es möglichst viele Schüler annehmen bzw. aufnehmen (= nutzen) können und so ihre Kenntnisse und Fertigkeiten erweitern guter Unterricht ist auch ein Unterricht, der verständnisvoll Lernprozesse ermöglicht und aufrechterhält
  • Was sind die Voraussetzungen erfolgreichen Lehrens? Fachwissen: tiefes Verständnis der Schulmathematik fachdidaktisches Wissen (Erklärungswissen): z.B. Wissen über mathematische Aufgaben oder das mathematische Denken der Schüler pädagogisch-psychologisches Wissen: Wissen über effektive Klassenführung, Methoden, Lernprozesse Organisationswissen Beratungswissen
  • Was weißt du über die direkte Instruktion? ⇒ traditioneller Unterricht in "guter" Ausgestaltung direkt und explizit stark Lehrergesteuert Schüler reagieren auf Fragen und Aufgaben des Lehrers, ein intentionales Arbeiten der Schüler zur Verständniserweiterung steht nicht im Fokus
  • Was sind die Phasen der direkten Instruktion? zu Beginn sollten die Schüler über ihre Lernziele informiert werden Rückblick und Prüfung der Lernvoraussetzungen (also ein wiederholen des bisher gelernten) darbietende Stoffvermittlung (Einführen des neuen Lernstoffs) angeleitetes Üben und Verstehensprüfung / Lernüberwachung und Rückmeldung selbstständiges Üben
  • Was ist das gute bzw. schlechte an direkter Instruktion? + klar definierte Lernziele die leicht erreicht werden können, Vermittlung vieler Informationen in kurzer Zeit ist möglich - rezeptive  und passive Lernhaltung wird dadurch eventuell gefördert
  • Was versteht man unter einer adaptiven Instruktion? ⇒ Lernschritte werden an die Voraussetzungen der Schüler angepasst ⇒ Sammelbegriff für den Umgang mit interindividuellen Differenzen es ist allergings keine eigene Lehrmethode und kein charakteristisches Merkmal der darstellenden Methoden
  • Wann ist ein Unterricht adaptiv? Ein Unterricht ist adaptiv, wenn er vorhandene Unterschiede gleichermaßen berücksichtigt, vor allem durch Formen der Individualisierung und durch besondere Maßnahmen der lernprozessbegleitenden Unterstützung
  • Was ist das zentrale Problem des Lehrens? Adaptivität des unterrichtlichen Vorgehens an heterogene Lern- und Leistungsvoraussetzungen Lernende benötigen unterschiedlich viel Zeit und Aufwand um etwas zu Lernen
  • Welche Ebenen werden Unterschieden (Adaptivität hinsichtl. Unterricht)? Mikroebene: individuelle Ebene der Schüler durch spezifische Förderangebote, die sich immer wieder an jeweiligen Bedürfnisse anpassen Makroebene: Gruppen bzw. Klassenebene (differenzierter Unterricht, der sich an Gegebenheiten der Lerngruppe ausrichtet) → Einteilung nach Leistungsniveau
  • Wann findet Adaptivität im Bildungssystem/Unterricht statt und mit welchem Ziel? Bei dem Versuch Lerngruppen zu homogenisieren, z.B. Verteilung auf verschiedene Schulformen/Kursniveaus Sitzenbleiben Nachhilfe ist auch eine Form von Adaptivität ⇒ Ziel: Passung zwischen Lerngruppe und Lernangebot
  • Was hat Adaptivität mit Unterricht zutun? pädagogisches Vorgehen fokussiert meistens einen imaginären Durchschnittsschüler, dabei sollte es systematisch und gezielt an vorgefundene Unterschiede angepasst werden, damit für jeden einzelnen Lernenden möglichst gute Lernbedingungen möglich sind zentrales grundlegendes Prinzip: optimale Passung zwischen Lernangeboten und Lernvoraussetzungen es gibt eine optimale lernförderliche Zone der Schwierigkeit und Komplexität von Lernangeboten, das ist der Entwicklungsbereich, den Lernende mit passender externer Unterstützung in absehbarer Zeit erreichen können besonders lernfördernd sind daher dosierte Diskrepanzerlebnisse zwischen dem aktuellen Wissensstand und einem höheren, nur durch mentale Anstrengung mit schwierigen Aufgaben (aber nicht zu schwierigen) erreichbaren Niveau eine dauerhafte Überforderung führt zu einem Teufelskreis, der von leistungsbeeinträchtigender Furcht vor Misserfolg, Verlust an sozialer Anerkennung, reduzierter Lernaktivität bis hin zu verstärktem Misserfolg führt Unterforderung führt auf Dauer zu Langeweile, gefolgt von einer Reduktion eigener Lernanstrengungen bis zu einer Einstellung der Lernaktivität
  • Was gilt es für Lehrer zu beachten (Adaptivität im Unterricht)? erfordert ein Umdenken bei den Lehrern (Weg vom imaginären Durchschnittsschüler) Abgabe von Kontrolle seitens der Lehrer, starke Selbststeuerung seitens der Schüler intensive Auseinandersetzung mit dem Inhalt nachdenken über einzelne Voraussetzungen und deren hierarchischer Struktur interaktive Gestaltung des Unterrichts
  • Nenne ein Beispiel für adaptive Instruktion im Unterricht → programmierter Unterricht (Skinner) = mikroadaptive Maßnahme Aufteilung des Lerninhaltes in kleine Einheiten mit je einer Frage pro Einheit Schüler erarbeiten die Antworten in eigenem Tempo es gibt eine unmittelbare Rückmeldung auf die Antwort es gilt das 90/90 Kriterium → 90% der Schüler sollten 90% der Aufgaben richtig beantworten
  • Was ist der Robin-Hood-Effekt? Vernachlässigung der Lernstarken und Fokussierung auf die Lernschwache
  • Was ist die Ausubel-Bruner-Kontroverse? Ausubel und Bruner fokussierten unterschiedliche Aspekte des Lernens → Ausubel betrachtete das Lernergebnis, während für Bruner der Prozess des Verstehens entscheidend war Ausubel fand, dass das entdeckende Lernen zeitaufwändig und fehlereffektiv sei und dass durch darbietendes Lernen die Inhalte schneller und fehlerfreier gelernt werden könnten die Auseinandersetzung drehte sich um die Frage, ob der Aufbau angezielter Wissensstrukturen allein der Selbsttätigkeit der Schüler überlassen bleiben kann oder ob und in welchem Maße, Organisationshilfen gegeben werden müssen
  • Was kritisierte Ausubel am Entdeckungslernen? Was ist das Fazit, welches daraus gezogen wird? ineffektiv, weil zeitraubend diskriminierend aufgrund systematischer Benachteiligung lernschwächerer  unverantwortlich, weil Vermittlung materialer Wissensinhalte vernachlässigt wird (zugunsten des Erwerbs formaler Schlüsselqualifikationen Gefahr beim Entdeckungslernen: Erwerb unangemessener Problemlösestrategien und Ausbildung sachinhaltlicher Fehlkonzepte → Fazit: explorierende Verfahren bedürfen einer behutsamen Lenkungskomponente, um ihr Potenzial entfalten zu können
  • Was sind explorierende Methoden? entdeckendes und problemorientiertes Lernen (auch: offener Unterricht) → fordert von Schülern eine aktiv-produktive Lernhaltung setzt auf Selbsttätigkeit und Eigeninitiative der Lernenden Prinzipien: Differenzierung, Individualisierung, Selbsttätigkeit
  • Was bewirkt angeblich kooperatives Lernen? Erreichen sowohl kognitiver, als auch emotionaler und motivationaler Lernziele im Unterricht Verbesserung der Qualität und Anwendbarkeit des erworbenen Wissens Entfalten einer sozialintegrativen Wirkung
  • Welche Zielstrukturen hat kooperatives Lernen? kooperative Zielstrukturen → positive Interdependenz, Aufgaben können nur gemeinsam gelöst werden kompetitive Zielstrukturen → Ziel wird aufgrund sozialer Vergleiche erreicht, Zusammenarbeit kann sinnvoll sein - aber auch dysfunktional individualistische Zielstrukturen → Zielerreichung hängt nicht von anderen ab, die Bewertung erfolgt anhand absoluter Maßstäbe
  • Was sind die Basismerkmale kooperativen Lernens? Nenne zwei Beispiele. positive Interdependenz individuelle Verantwortlichkeit förderliche Interaktionen kooperative Arbeitstechniken reflexive Prozesse → Gruppenpuzzle, Gruppenrecherchen
  • Was sind die Vorteile kooperativen Lernens? Förderung einer positiven Haltung gegenüber dem Unterrichtsthema und Entwicklung höherer Denkfertigkeiten Entwicklung sozialer Interaktionsfertigkeiten stimulieren des kritischen Denkens Schüler entwickeln Verantwortung füreinander Erhöhung des Selbstmanagements
  • Was sind Nachteile kooperativen Lernens? nicht in jeder Klasse durchführbar → nicht alle lassen sich motivieren Trittbrettfahrer und geringerer Lernerfolg für Lernschwache arbeitsintensiv und schwer zu evaluieren (aus Sicht des Lehrers) Dominanz einzelner Schüler  konkurrierendes Verhalten chaotische und ineffektive Arbeitsweise innerhalb der Gruppen
  • Welches Ziel verfolgt kooperatives Lernen? → arbeiten in kleinen Gruppen, um sich beim Aufbau von Kenntnissen und Erwerb von Fertigkeiten gegenseitig zu unterstützen → aktives, selbstständiges, soziales Lernen (Lernerzentriert)
  • Was bedeutet Qualifizierung und Egalisierung bezogen auf Wissens- und Kompetenzerwerb? → handelt sich um ein Zielpaar → Qualifizierung: bezeichnet den individuellen Leistungsfortschritt → Egalisierung: bezeichnet den Ausgleich von Leistungsunterschieden
  • Was ist der Nachteil, wenn mehr Wert auf die Qualifizierung gelegt wird? → Leistungsfortschritte können fast alle Kinder durch Unterricht erreiche, es profitieren aber nicht alle in gleicher Weise und nicht alle Kinder einer Klasse erreichen am Ende einer Einheit den gleichen Wissensstand
  • Was ist der Nachteil von Egalisierung? → der Ausgleich von Leistungsunterschieden lässt sich durch ein intellektuelles Downgrading erreichen, also einer Senkung der Lernanforderungen. Dies führt aber dazu, dass die lernfähigeren Kinder benachteiligt werden und ist daher im Sinne eines optimalen Ausschöpfens des Wissenserwerbs nicht wünschenswert
  • Wodurch kann eine doppelte Zielerreichung (Egalisierung und Qualifizierung) erreicht werden? → durch Optimalklassen, dort gelingt Egalisierung und Qualifizierung gleichermaßen
  • Wodurch zeichnen sich Optimalklassen aus? konsequente Lehrstofforientierung Klarheit Verständlichkeit der Instruktion effiziente Klassenführung ausgeprägte Förderorientierung im Sinne einer Anpassung des Vorgehens an wesentlich Merkmale der Lernenden und des Kontextes hohe Leistungsansprüche, die unter Verzicht auf geschwindigkeitsbetonte Anforderungen formuliert werden
  • Was ist also das Fazit von Egalisierung und Qualifizierung? → weder ein ausschließlich auf Leistungssteigerung und schnelles lernen fixiertes, noch ein vornehmlich ausgleichend angelegter Unterricht allein können den multiplen Zielsetzungen genügen → erst wenn hohe Leistungsansprüche mit einer proaktiven Anpassung an heterogene Lernvoraussetzungen kombiniert werden, sind überdurchschnittliche Lernfortschritte für alle (Qualifizierung) und eine Verringerung von Leistungsunterschieden (Egalisierung) zu erwarten → Lernschwächere profitieren von strukturiertem Unterricht, effizienter Klassenführung und einem hoch adaptiven Vorgehen
  • Was sind die Vorteile neuer Medien? Kostenersparnis Adaptivität Globalität Interaktivität Synchronizität
  • Cognitive Theory of multimedia Learning (CTML) → Was ist die Grundannahme? Was bedeutet "Multimediales Lernen"? Was ist ihr Ziel? → Grundannahme: Informationsverarbeitung mittels zwei verschiedener Kanäle (visuell, auditiv) → Multimediales Lernen: Lernen aus Bildern und Worten (Lernen durch kombinierte audio-visuelle Informationsdarbietung) → Ziel: vertieftes Verständnis des Lerngegenstandes, Integration mit Vorwissen, Transfer
  • Beschreibe die CTML Präsentation multimedialer Informationen (Bilder, Wörter), diese werden im sensorischen Register gefiltert, sofern ihnen Aufmerksamkeit geschenkt wird, werden sie selegiert und gelangen ins Arbeitsgedächtnis (dort findet eine aktive Verarbeitung der Informationen statt). Anschließend werden Klänge und bildhafte Vorstellungen in verbale bzw. piktoriale Modellen organisiert, die mit dem im LZG vorhandenen Vorwissen abgeglihen werden und in neue Schemata integriert werden (Integration der Schemata ins LZG = erfolgreiches Lernen)
  • Was ist das Problem der CTML? Wie kann man es lösen? → Verarbeitungskapazität beider Teilsysteme ist begrenzt → wenn viele Informationen über einen Kanal verarbeitet werden müssen, ist das AG überlastet und das Lernen wird behindert (z.B. schnell hintereinander wechselnde Bildsequenzen und gleichzeitig viel geschriebener Text) → genauso ist das AG überlastet, wenn über beide Kanäle zuviele Informationen zu verarbeiten sind → Lösung: kombinierte audio-visuelle Informationsdarbietung (Bsp: Erklären der Abseitsregelung im Fußball → Verständnis fällt wesentlich leichter, wenn den verbalen Ausführungen zur Regel visuelle Veranschaulichungen hinzugefügt werden)
  • Gestaltungsempfehlungen für multimediales Lernen Verständlichkeit, Lesbarkeit des Textes → einfacher Satzbau, Gliederung, Prägnanz Kohärenz, Sinnhaftigkeit der inhaltlichen Argumentation → sprachliche Verknüpfung, Ankündigungen, Signale verwenden von Organisationshilfen → Advance Organizer vernünftige Sequenzierung, i. S. einer lernerleichternden Reihung von Infos
  • Was ist die Annahme der Cognitive Load Theory? multimediale Informationsverarbeitung kann zu einer besseren Ausschöpfung kognitiver Ressourcen führen es gibt drei Arten kognitiver Belastung, die sich additiv auf das Arbeitsgedächtnis auswirken, welches nur eine begrenzte Kapazität hat. Übersteigt die Summe der kognitiven Belastung diese Kapazität ist sinnvolles Lernen nicht mehr möglich (je höher kog. Belastung → desto schwerer fällt das Lernen)