Bildnerisches Gestalten (Fach) / Fachbegriffe BG (Lektion)

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Fach-und Stilbegriffe

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  • Abstrakter Expressionismus Emotional-abstrakte Malerei, die in den 1950er Jahren zunächst in den USA, dann auch in Europa vorherrscht. Angeregt wird sie durch Kandinskys rhythmisch-abstrakte Kompositionen und eine im Surrealismus wurzelnde automatische Kalligrafie. Hauptvertreter sind Jackson Pollock und Willem de Kooning.
  • Abstraktion, abstrakte Kunst Kunstform, die sich von einer gegenständlichen Darstellung entfernt. Ab 1910 wird die abstrakte Kunst eine zentrale Stilrichtung der Moderne, die in mehreren Varianten kubistisch, expressiv, geometrisch - auftritt.
  • Action Painting Von Jackson Pollock in den ausgehenden 1940er Jahren erfundene Malmethode des Abstrakten Expressionismus, bei der die Farbe in derTechnik des Dripping unmittelbar auf die am Boden liegende Leinwand getropft und gespritzt wird.
  • Akademismus Bezeichnung für Kunstrichtungen, die von überlieferten, strikten Lehrmethoden abhängig sind. Abwertend verwendet, wird akademisch gleichgesetzt mit weltfremd und langweilig.
  • Akt Darstellung des nackten menschlichen Körpers.
  • Akkumulation Anhäufung von Gebrauchsgegenständen.
  • Aktion Ausdruck künstlerischer Denkprozesse mit Hilfe theatralischer Mittel.
  • Allegorie Gegenständliche oder szenisch erzählende Darstellung eines abstrakten Begriffs in einem Bild. Häufig erscheint die allegorische Darstellung auch als Personifikation (z. B. die Gerechtigkeit als Frauengestalt mit Schwert und Waage).
  • Allover Painting Abstrakte Malerei, die weder einen zentralen Brennpunkt noch eine deutlich wahrnehmbare Flächeneingrenzung an den Bildrändern aufweist.
  • Altes Ägypten Die ägyptische Hochkulturvon 3100 bis etwa 1075 v. Chr. (1.-20. Dynastie).
  • Apsis Halbkreisförmige überwölbte Nische am Abschluss eines kirchlichen Chorraums.
  • Aquarell Durchsichtig wirkende Malerei mit wasserlöslichen Farben auf weißem Malgrund, der durch die dünnen Farbschichten hindurchscheint.
  • Art brut Kunstrichtung, die auf spontanen, unreflektierten Ausdrucksformen beruht. Zur Art brut werden auch Bilder von Geisteskranken und naive Kinderzeichnungen gezählt.
  • Arte povera Eine sich in den 1960er Jahren ausbildende Materialkunst, in der aus einfachen Werkstoffen wie Filz, Kohle, Steinen, Sand, Gummi und Zement Kunstwerke entstehen. Die Künstler untersuchen die Material- und Gestaltungsqualitäten dieser alltäglichen Stoffe.
  • Assemblage (franz.) erweiterte Collage durch Hinzufügung dreidimensionaler Gegenstände.
  • Avantgarde Kunst, die sich für neue Themen, Ausdrucksformen und Stilmittel einsetzt und sich damit von Traditionen radikal abgrenzt.
  • Barock Europäischer Kunststil von etwa 1600 bis 1750. Seine typischen Merkmale sind üppige Verzierungen mit schnörkelartigem Dekor und theatralische Effekte durch das Zusammenspiel von Architektur, Bildhauerei und Malerei.
  • Basilika In der Römischen Antike entwickelte Versammlungshalle aus mehreren Schiffen. Die Grundanlage wurde von der Kirchenbaukunst der Romanik übernommen und durch die Ausbildung von Querschiffen und Chor erweitert.  
  • Bauhaus Bedeutendes modernes Kunstinstitut zur vielseitigen Ausbildung von Künstlern. 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründet, 1925 nach Dessau verlegt. Das Bauhausgebäude selbst wurde zum Modell für eine zweckbetonte Architektur. Das Lehrprogramm enthielt neben den klassischen Kunstdisziplinen auch Ausbildungsangebote, die sich mit den Problemen industrieller Serienproduktion befassten.
  • Bauhütte Mittelalterliche Werkstattgemeinschaft aus Steinmetzen, Zimmerleuten und Maurern, deren Mitglieder nach langer Ausbildung an strenge Regeln der Hütten gebunden waren. Die Bauhütten konzentrierten sich auf die christliche Monumentalbaukunst und erlebten ihre Blütezeit mit dem Bau der gotischen Kathedralen im 13. Jahrhundert.
  • Blauer Reiter 1911 in München gegründete expressionistische Künstlergruppe, die unter der geistigen Führung von Wassily Kandinsky eine abstrakte Malweise mit lyrisch-spirituellem Unterton entwickelte.
  • Brücke 1905 in Dresden gegründete Künstlergruppe des deutschen Expressionismus, die das Leben durch reine und ursprüngliche Kunst erneuern wollte. Darstellung der eigenen Freizügigkeit in spontanen Figurenkonstellationen, breitflächiger Farbauftrag und einfache, aber ausdrucksvolle Linienführung sind typische Kennzeichen der Brücke-Kunst.
  • Byzantinische Kunst Kunst aus dem oströmischen Reich vom 5. Jahrhundert n. Chr. bis zur Eroberung Konstantinopels durch die Türken 1453.
  • Chor Raum im Inneren einer Kirche, der im Mittelalter dem Priester oder den Sängern vorbehalten war. Später wurde die Bezeichnung auf den Altarraum im Ostteil des Hauptschiffes übertragen. Häufig ist der Chorraum durch die Chorschranke vom übrigen Kirchenraum getrennt.
  • Codex Buchform aus mehreren zusammengehefteten Blättern. In der Antike bestand der Codex aus hölzernen mit Wachs bestrichenen Schreibtafeln, die durch Riemen oder Klammern verbunden waren.
  • Collage Künstlerisches Verfahren, bei dem ein Klebebild aus Papier, Folien, Fotografien oder sonstigen realen Materialien zusammengefügt wird. Entwickelt wurde das Verfahren erstmals von den kubistischen Künstlern um 1910.
  • Combine Painting Einfügung von Objekten in das gemalte Tafelbild (u.a. Robert Rauschenberg).
  • Dada, Dadaismus Künstlerische Stilrichtung, die während des Ersten Weltkrieges entstand und als radikal antibürgerliche Bewegung alle Traditionen ablehnte, um stattdessen den Zufall und die Provokation in der Kunst zu erproben.
  • Décalcomanie Von Max Ernst 1938 als halbautomatische Technik des Surrealismus entwickeltes Abklatschverfahren, bei dem flüssige Farben von einem Bildträger durch Abreiben auf einen anderen übertragen werden.
  • Décollage Veränderung von Gebrauchsmaterialien durch destruktive Handlungen wie Zerreißen, Verwischen, Verbrennen, Übermalen.
  • Dekonstruktivismus Seit den 1980er Jahren international verbreitete Tendenz in der Kunst, die das Zerlegen von Formstrukturen nicht als Zerstärungsakt, sondern als Strategie der Formanalyse und des neuen Formaufbaus betreibt.
  • Design Dieser Begriff bezeichnet einerseits den Gestaltungsprozess von Gebrauchsgegenständen in Form von Entwurfskizzen oder Modellen und andererseits die so entstandenen Objekte selbst.
  • Divisionismus Bezeichnung für die in der Spätzeit des Impressionismus entwickelte Malmethode, bei der reine (d.h. ungemischte) Farben in rasterartiger Punkttechnik auf die Leinwand aufgetragen wurden. Siehe auch Pointillismus.
  • documenta Internationale Ausstellung zeitgenössischer Kunst mit einer auf 100 Tage festgelegten Dauer in Kassel. 1955 wurde die documenta erstmals ausgerichtet, danach folgten zunächst im Abstand von vier, dann von fünf Jahren weitere Ausstellungen (12. documenta 2007). Hinter der ersten documenta stand der kulturpolitische Anspruch, den Wiedereintritt der Bundesrepublik Deutschland in die Reihe der freien Kulturnationen nach dem Zweiten Weltkrieg zu bekunden.
  • dorisch Älteste und einfachste Säulenordnung in der Griechischen Antike.
  • Dripping Maltechnik des Abstrakten Expressionismus, bei der Farbe direkt aus einem siebartigen Behälter auf die Leinwand getropft wird.
  • Druckgrafik Sammelbezeichnung für künstlerische Darstellungen, die mithilfe drucktechnischer Verfahren vervielfältigt werden. Man unterscheidet zwischen Hochdruck (Holzschnitt, Linolschnitt), Tiefdruck (Kupferstich, Radierung, Kaltnadel), Flachdruck (Lithografie) und Durchdruck (Siebdruck). Der Künstler liefert in der Regel die Druckform als Bildvorlage.
  • Entartete Kunst Abwertende Bezeichnung der Nationalsozialisten für alle moderne Kunst, die sie aus ideologischen Gründen ablehnten und verfolgten.
  • Environment Bezeichnung für eine künstlerische Raumgestaltung, die begehbar ist und einen Ausschnitt des Alltags räumlich erfahrbar macht.
  • Expressionismus (lat. Expressio, „Ausdruck“), parallel zu den Fauves entstehende Richtung im deutschsprachigen Raum. Verzichtet auf sachliche genaue Wiedergabe und konstruierte Perspektive. Ausdruck von Empfindungen und Gefühlen. Beeindruckt von van Gogh, afrikanischer Plastik und spätmittelalterlichen Holzschnitten.
  • Fallenbild Befestigung von Restbeständen einer realen Situation auf ihrer zufälligen Unterlage (Daniel Spoerri).
  • Farbfeldmalerei Malerei, deren Kompositionen eine scheinbare Ausdehnung der Farbflächen über die Randbegrenzungen der Leinwand hinaus bewirken. Typisch für diese Stilrichtung, die sich seit Ende der 1950er lahre in den USA verbreitete, ist der absolute Einsatz der Farben in Flächen und Bahnen sowie ein ungewöhnlich großes Leinwandformat.
  • Farbperspektive Von Leonardo da Vinci erprobte Methode, die Raumwirkung in der Malerei nicht mithilfe der Zentralperspektive, sondern durch reine Farbwirkung zu erzielen. Entfernt am Horizont liegende Partien eines Bildes lösen sich bei derfarbperspektivischen Malweise in einem transparenten Farbdunst auf. Besonders wirkungsvoll haben die Romontiker und die impressionistischen Maler diese Methode zur Vergegenwärtigung tageszeitlicher Lichtverhältnisse genutzt.
  • Fauves, Fauvismus Französische Malergruppe, die sich 1905 unter der Führung von Henri Matisse zusammenfand und deren Gemälde aufgrund ihrer spontanen Malweise mit starken Farbkontrasten als wild charakterisiert wurden. Die Fauves (frz. die «Wilden») drückten ihre Emotionen unmittelbar mit kräftigen Pinselstrichen und ungemischten reinen Farben aus und beeinflussten damit die deutschen Expressionisten.
  • Farben Reine Buntfarben (Farbkreis) - Unbunte Farben (Weiss, Grau, Schwarz) Gebrochene Farben: Aufgehellte Farben (Pastellfarben, Mischungen mit Weiss) Getrübte Farben (Mischungen mit Grau) Verdunkelte Farben (Mischungen mit Schwarz)
  • Komplementärfarben In der Seh-Empfindung steigern sich nebeneinanderliegende Komplementärpaare in ihrer Eigenständigkeit und Leuchtkraft. Die wichtigsten Komplementärpaare: Rot - Grün, Blau - Orange, Gelb - Violett
  • Gegenstandsfarbe Die Gegenstandsfarbe, auch Lokalfarbe oder auch Eigenfarbe genannt, ist die tatsächliche oder natürliche Farbe eines Gegenstandes ohne die Wirkung von Licht oder Schatten. Eine durch Lichteinfall veränderte Lokalfarbe wird Erscheinungsfarbe genannt. In der naturalistischen Malerei werden Gegenstände praktisch ausschließlich in ihren Lokalfarben abgebildet, beispielsweise der Himmel in Blau und Gras in Grün.
  • Erscheinungsfarbe Die Erscheinungsfarbe berücksichtigt im Gegensatz zur Lokalfarbe die farbigen Reflexe auf Gegenständen, die etwa durch bestimmte Beleuchtungssituationen entstehen. Mit der Erscheinungsfarbe wird also dargestellt, wie sich die Farbigkeit eines Objektes bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen verändert.
  • Ausdrucksfarbe Die Ausdrucksfarbe ist keine reale Farbe – etwa eines Gegenstandes oder einer Landschaft – , sondern eine Farbgebung, die eine bestimmte beabsichtigte Aussage verdeutlichen soll. Sie wird daher vor allem als Stimmungsträger eingesetzt. Besonders die Maler des Expressionismus arbeiteten mit Ausdrucksfarben.
  • Figuration Darstellung von gegenständlichen Formen.