Psychologie (Fach) / Sozialpsychologie (Lektion)
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Sozialpsychologie halt
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- Zentrales Persönlichkeitsmerkmal Merkmal, das maßgeblichen Einfluss auf den Gesamteindruck der Persönlichkeit (durch einen Betrachter) hat
- Peripheres Persönlichkeitsmerkmal Ein Merkmal, dessen Existenz den Gesamteindruck von der Persönlichkeit eines Anderen nicht stark beeinflusst
- Primacy Effekt Stärkerer Einfluss früher dargebotener Informationen auf soziale Wahrnehmung und Interpretation, da neue Informationen vor dem Hintergrund des bereits Bekannten interpretiert werden.
- Summation Ansatz nach dem positive sowie negative Persönlichkeitsmerkmale für den Gesamteindruck einer Person (mit Gewichtung) addiert werden. Der Eindruck ist somit die Summe aller (bekannten) Eigenschaften. → Beispiel: Ein leicht positives Merkmal kann einen ohnehin sehr positiven Eindruck von jemandem noch verstärken
- Implizite Persönlichkeitstheorie Alltagstheorien über die Organisation verschiedener Persönlichkeitsmerkmale innerhalb von Personen (Zusammenhang von Eigenschaften)
- Soziale Wahrnehmung Vorgänge, die Eindrücke über Verhalten und Eigenschaften Anderer zur Folge haben
- Bottom-Up-Modell (Soziale) Wahrnehmung primär auf Grundlage von Reizen/Sinneseindrücken (Bspw. Attraktivität)
- Top-Down-Modell (Soziale) Wahrnehmung primär auf Basis von Emotionen und Erinnerungen
- (Kausal-)Attribution (+Funktionen) Prozess, über den ein Betrachter zu Schlussfolgerungen für die Ursachen des Verhaltens seiner Mitmenschen gelangt → Funktion: Bedürfnis nach Erklärbarkeit/Kontrollierbarkeit/Vorhersagbarkeit der soz. Welt → Besonders bei wichtigen, unerwarteten oder negativen Ereignissen
- Halo-Effekt Ein Merkmal überschattet Andere oder strahlt auf diese ab (Bsp. Attraktivität).
- Sich selbst erfüllende Prophezeiungen Eindrücke/Erwartungen, die wir von Menschen haben, führen dazu, dass wir unser Verhalten anpassen. Dies wiederum führt als Reaktion zu angepasstem Verhalten unseres Gegenübers, das unsere anfängliche Vermutung bestätigt.
- Heuristik Vereinfachte/Schematische Denkmuster, die es uns erlauben anhand von "Faustregeln" schnelle und kognitiv sparsame Urteile zu fällen. → Oft richtig, können aber auch zu Fehleinschätzungen führen
- Repräsentativitätsheuristik Einordnung von Fällen in Kategorien anhand von in diese Kategorie passenden Eigenschaften. → Beispiel: Dachdecker und Uhrmacher
- Verfügbarkeitsheuristik Schätzung der Auftretenswahrscheinlichkeit von etwas anhand der mentalen Verfügbarkeit/Vorstellbarkeit dieses etwas.
- Verankerungsheuristik Ursprünglichen Standards/Referenzwerten (Ankern) wird oft zu hohe Bedeutung beigemessen, so dass Urteile sich zu stark in deren Richtung verschieben. → Resistent gegen Anreize und Belehrungen
- Zwei-Stufen-Modell (Gilbert & Malone, 1995) Stufe → Schnelle, sparsame Attribution auf Person Stufe → Berücksichtigt situative Einflüsse, korrigiert ursprüngl. Urteil (Optional wenn kognitive Ressourcen, Zeit und Motivation vorhanden, aufwändig)
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- Korrespondenztheorie (Annahme, Vorgehen und Probleme) Annahme: Beobachter schließt durch Entscheidungen und Verhalten auf Absichten, Motive und Eigenschaften eines Anderen Vorgehen: Vergleich des gezeigten Verhaltens mit Alternativen Probleme: Nicht alle Alternativen bekannt, Auswirkungen nicht immer einschätzbar, theoretisch sehr aufwändig
- Kovariationstheorie (Annahme, Vorgehen und Probleme) Annahme: Notwendigkeit mehrerer Verhaltensstichproben, um zu Attribution zu kommen Vorgehen: Prüfung der Variation von Verhalten in drei Dimensionen Konsistenz = Verhalten der Person der selben Entität gegenüber in ähnl. Situation Konsens = Verhalten Anderer gegenüber der Person in anderen Situationen Distinktheit = Verhalten der Person Anderen gegenüber in ähnlicher Situation Probleme: Benötigte Informationen u.U nicht ohne Weiteres zugänglich (Ausweichen auf Alternativen)
- Kausales Schema (Kelley, 1972) Annahme: Steuerung der Kausalattribution mit Wissensstrukturen, Kleinere (oft nur eine) SP Vorgehen: Nutzung von Einzelinformationen, um potenz. Erklärungen auszuschließen (Hierzu Aufwertungs- und Abwertungsprinzip)
- Konsensus (Bezug auf Kovariationstheorie) Das Verhalten anderer Personen in ähnlichen Situationen gegenüber einer Entität. (Nicht auf ursprünglich beobachtete Person bezogen!)
- Distinktheit (Bezug auf Kovariationstheorie) Das Verhalten einer beobachteten Person in ähnlichen Situationen gegenüber anderen Menschen (bezug auf aktuell beobachtete Entität).
- Konsistenz (Bezug auf Kovariationstheorie) Verhalten der Person gegenüber der gleichen Entität in ähnlicher Situation zu anderem Zeitpunkt.
- Aufwertungsprinzip Falls Beobachtung hemmenden Faktor enthält → Aufwertung der Alternativerklärungen (Schema der multiplen notwendigen Ursachen) → Beispiel: Umarmende Fans verschiedener Mannschaften, Radfahren bei Steigung
- Abwertungsprinzip Abwertung von Alternativerklärungen, wenn bereits eine mögliche Ursache mit hinreichendem Erklärungswert vorhanden ist (Schema der multiplen hinreichenden Ursachen) → Beispiel: Umarmende Fans der gleichen Fußballmannschaft
- Abnormal Conditions Focus Model (Hilton & Slugoski, 1967) Vornehmen von Kausalattributionen, wenn Umstände anders sind als sie es normalerweise sind. Fokus auf abnormale Bedingungen, um zu Kausalurteil zu gelangen
- Leistungsattribution Attribution von Leistung anhand von drei Dimensionen: Stabilität (Stabil ↔ Instabil) Lokalisation (Internal ↔ External) Kontrollierbarkeit (Kontrollierbar ↔ Unkontrollierbar) Beispiele: Depressiver Attributionsstil (Stabil, Internal, Unkontrollierbar), Dynamischer (Instabil, Internal, Kontrollierbar), Statischer (Internal, Unkontrollierbar, Stabil)
- Korrespondenzverzerrung (Jones & Harris, 1967) Beobachtetes Verhalten wird automatisch eher auf Persönlichkeitsmerkmale als auf situative Umstände attribuiert. Findet vor allem bei knappen kognitiven Ressourcen statt. (Auch fundamentaler Attributionsfehler genannt)
- Akteur-Beobachter-Divergenz Eigenes Verhalten wird eher auf Situation attribuiert, während das Verhalten Anderer eher direkt mit Persönlichkeitsmerkmalen in Verbindung gebracht wird. Mögliche Erklärung: Mehr Informationen über mich als über Andere, als Erlebender eher Fokus auf Situation, als Beobachter mehr Fokus auf beobachtete Person
- Unterbenutzung von Konsensus Fehlende Information über Konsensus und Ausbleiben der Frage "Wie würden Andere in dieser Situation handeln/Was würden die Meisten tun?" → Verstärkung des fundamentalen Attributionsfehlers (Korrespondenzverzerrung)
- False-Consensus-Effect Fälschliche Annahme, dass die meisten Menschen wie ich selbst handeln würden. Verwendung des "Ich" als Anker.
- Kognitive Dissonanz Aversiver Zustand, der z.B durch wahrgenommene Inkongruenz mit Selbsbild oder einstellungskonträres Verhalten entsteht. "Möchte" abgebaut werden. → Abbau durch Self-Justification
- Self-Justification Prozess, um kognitive Dissonanz abzubauen. Kann mit verschiedenen Strategien erreicht werden. Generell Rechtfertigung gegenüber sich selbst. Abwertung von Handlungsalternativen, die wünschenswerter erscheinen (forbidden toy paradigm) Einstellungsänderung, Einlenken durch "sanften" Druck (forced compliance) Aufwertung äußerst aufwändiger (zurückliegender) Handlungsweisen (effort justification)
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- Post-Decisional-Dissonance Bedauern des Verlusts von Alternative A durch Wählen von B (über kontrafaktisches Denken). Passiert auch, wenn Person sich an Entscheidung nicht einmal erinnert. (Vgl. das Hosenproblem) → Lösung: Auf-/Abwertung der (nicht) gewählten Möglichkeit
- Quellen der Selbsterkenntnis Methoden, über die wir an Informationen über uns selbst und unsere eigene Identität gelangen Introspektion Selbstwahrnehmung Reflektierte Wahrnehmung (Andere als Spiegel) Symbolischer Interaktionismus Soziale Vergleiche Zugehörigkeit zu Gruppen
- Introspektion (+ Grenzen) Aktives Beobachten und Nachdenken über eigene innere Zustände. (Analysen von Gründen für Verhalten, Gedanken und Gefühle) Grenzen: Zu viele Informationen auf einmal, selbstbildverzerrende Effekte, Unterschätzung soziale und situativer Einflüsse → Beschränkt von Nutzen, da weniger objektiv als zu dem Zweck ein stimmiges und positives Selbstbild herzustellen
- Selbstwahrnehmung Informationsgewinn über eigene Person, durch Schluss von gezeigten Verhaltensweisen auf innere Vorgänge. → Verzerrungsanfällig, weil viel Information, Selbstwert und auf Stimmigkeit angewiesen
- Reflektierte Einschätzungen Soziale Interaktion als Spiegel, um durch Andere an Informationen über eigene Identität zu gelangen. Beruht auf (gedachter) Einschätzung Anderer über uns selbst, auf die wiederum aus deren Reaktionen geschlossen wird. → Probleme: Niedrige Korrelation Eigen-/Fremdwahrnehmung, Einfluss soz. Faktoren, Spotlight-Effekt
- Symbolischer Interaktionismus Annahme der Sichtweise eines "generalisierten Anderen". Beruht auf ähnlicher Idee wie Reflektierte Einschätzungen.
- Sozialer Vergleich Aktiver Vergleich mit Anderen (verschiedene Richtungen) entweder an sozialen oder objektiven Kriterien gemessen. Kann aus informationalen oder motivationalen Gründen geschehen. Für eine Verbesserung der eigenen Leistung ist ein Vergleich mit einer Person auf ähnlichem Niveau sinnvoll. ↑ = + Motivation besser zu werden / - Frust ↓ = + Selbstwertsteigerung / - Stagnation
- Self-Reference-Effekt Bessere und schnellere Verarbeitung (auch besseres Erinnern) von Informationen, die mit unserem Selbst zu tun haben oder für uns relevant sind.
- Funktionen des Selbst Verhaltenssteuerung (Selbstregulierung) Struktur (Selbstkonzept) Motivationale/Emotionale Faktoren (Selbstwert)
- Selbstkonzept Summe all unserer Überzeugungen und Erfahrungen. Organisiert in Selbstschemata. Dynamisch und kontextgebunden → Informationen, die zu unserer gegenwenwärtigen Situation passen oder gewisse Distinktheit besitzen leichter abrufbar (Working-Self-Concept)
- Selbstdiskrepanztheorie (Higgins, 1987) Unterteilung in Tatsächliches Selbst (Actual Self), Ideales Selbst (Ideal Self) und Soll-Selbst (Ought Self). Ständiger Abgleich zwischen diesen drei Instanzen, in denen das Ideale Selbst zur Erreichung von Zielen motivieren, während das Soll-Selbst als Bild der Erwartung Anderer an uns schlechte Konsequenzen vermeiden soll. → Während kleine Diskrepanzen zu deren Überwindung motivieren, können größere Diskrepanzen zwischen den Instanzen zu Zuständen wie Traurigkeit, Depression, Angst und Schuldgefühlen führen.
- Selbstschemata Mentale Strukturen, die die Verarbeitung selbstbezogener Informationen anleiten und organisieren. (Self-Reference-Effect) Verallgemeinert und aus zurückliegenden Erfahrungen abgeleitet. → Funktionieren als Kategorien zur Verarbeitung und Bewertung eigener und anderer Personen
- Selbstwert Globale Bewertung unserer eigenen Person auf einer Positiv/Negativ-Skala. Bewertung resultiert aus der Meinung über das eigene Selbst, das Vorhandensein sozial erwünschter Eigenschaften/Fähigkeiten und der allgemeinen Zufriedenheit mit der eigenen Person. → Unterscheidung Trait/State und Implizit/Explizit → Messung des impliziten Selbstwerts über Name-Letter Effect und Implicit Associations Test
- Selbstwerterhaltende Strategien Strategien zur Aufrechterhaltung eines positiven Selbstbilds (Selbstaufwertungsmotiv). Selbstwertdienliche Attribution → Attribution von Erfolgen auf Person, nicht Situation Self-Handicapping → Behindern eigener Leistung, um Misserfolg entschuldigen zu können Abwärtsgerichtete soziale Vergleiche Basking in reflected Glory → Im Glanz Anderer sonnen
- Selbstaufwertungsmotiv Grundsätzlich Wunsch danach das eigene positive Selbstbild zu erhalten und gleichzeitig vor negativen Einflüssen zu schützen. → Aufrechterhaltung selbstaufwertender Illusionen durch selektive Informationsverarbeitung und Impression Management gegenüber Anderen
- Selbstaufwertende Informationsverarbeitung Versuch, die Illusion eines objektiven Selbstbilds (Pyszczynsji & Greenberg, 1987) herzustellen. → Erreichung durch Hypothesenbestätigende Informationssuche und Verzerrung, um Kongruenz mit positivem Selbstbild zu erreichen
- Selbstdarstellung (Impression Management) "Positives" Verhalten gegenüber Anderen, damit diese ihren positiven Eindruck von uns "reflektieren" (vgl. Looking Glass Self). → Beispiele für Strategien: Selbstanpreisung, Anbiederung, "Mit gutem Beispiel vorangehen", Einschüchterung und "Um Hilfe flehen"
- Selbstregulation Regulierender Eingriff in eigenes Denken/Handeln/Fühlen, um die Erreichung langfristiger Ziele oder das Wahren sozialer Normen zu gewährleisten. Oft im Zusammenhang mit der Inhibition von spontanen Befürfnissen oder Verhaltenstendenzen. (Bsp. Belohnungsaufschub) → Erfordert Anstrengung, Fähigkeit zur Selbstregulation = unspez. begr. Ressource (Baumeister et al. 2007)
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