Erziehungswissenschaften (Fach) / Klausurvorbereitung (Lektion)
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Definitionen
Diese Lektion wurde von Mattes91 erstellt.
- Was besagt die Behavioristische Lerntheorie? „Lernen ist der Prozeß, der zu einer relativ stabilen Veränderung von Reiz-Reaktions-Beziehungen führt; er ist eine Folge der Interaktion des Organismus mit seiner Umgebung mittels seiner Sinnesorgane.“ Zimbardo & Gerrig
- Was besagt die Kognitivistische Lerntheorie? "Lernen ist das Aufnehmen, Verarbeiten und Umsetzen von Informationen.“ Schilling
- Was besagt die Konstruktivistische Lerntheorie? Lernen ist ein aktiver Konstruktionsprozess, in dem jeder Lernende eine individuelle Repräsentation der Welt erschafft.
- Welches sind die wichtigsten Gedächtnisprozesse? Enkodieren = Informationsaufnahme und Weiterverarbeitung, bis die Infos im Gehirn repräsentiert werden können. Wichtig ist ist die Verarbeitung zu sinnvollen Einheiten Speichern Abrufen
- Was ist das Ultrakurzzeitgedächtnis? Dieses Gedächtnis wird über die Sinnesorgane. Jeder Sinn hat einen eigenen Speicher = auditiver, akustischer, visueller Speicher. Im Ultrakurzzeitgedächtnis werden die ersten Informationen gespeichert, innerhalb von Hundertstelsekunden. Die Informationen werden mit Aufmerksamkeit belegt, aber nicht bewusst wahrgenommen werden. Werden anschließend ins Kurzzeitgedächtnis weitergeleitet.
- Was ist das Kurzzeitgedächtnis? Speicherung von 15 - 18 Sekunden. Die Aufmerksamkeit beträgt 7+-2 Einheiten. Einheiten können besser gespeichert und als eigenständige Einheiten codiert werden. Mit einer sinnvollen Bedeutungseinheit versehene Informationen werden besser gespeichert. Je nachdem wie man encodiert, kann man den Gedächtnisspeicher ausdehnen. Über 90% der Informationen werden wieder vergessen, wenn man die Informationen nicht sinnvoll miteinander verbindet.
- Was ist das Langzeitgedächtnis? Deklaratives System + Prozedurales System. Erinnerungen können oft ein Leben lang im Langzeitgedächtnis gespeichert werden, wenn die Informationen gut genug encodiert wurden.
- Was ist das deklarative System (Langzeitgedächtnis)? Gedächtnis für: Episodisches (Informationen aus eigenem Leben) Autobiographisches (Auch aus eigenem Leben, aber weiter zurückliegend) Semantisches Informationen sind bewusst zugänglich
- Was ist das prozedurale System (Langzeitgedächtnis)? Gedächtnis für: Sensomotorisches (Bewegungsabläufe) Kognitives Unbewusstes Wissen
- Was beschreibt den Lernerfolg aus kognitivistischer Sicht? Wissen transferieren, auf andere Probleme anwenden An vorhandenes Wissen anknüpfen Wissen in anderen Worten wiedergeben können Mehr Informationen besser verknüpfen
- Warum variiert die Gedächtniskapazität in Abhängigkeit zum Alter? > Abnahme der Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit
- Was sind Erklärungsansätze für Altersunterschiede in den Gedächtnisleistungen? Probleme in der Enkodierphase (Organisation des Wissens, Verabeitungstiefe) Probleme in der Erinnerungsphase
- Was sind die Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen aus kognitivistischer Sicht? Wissensorganisation Automatische Routinen Anknüpfung an Vorwissen Metakognitives Wissen
- Stellen Sie das Modell von Paul Baltes zur unvollendeten Architektur der menschlichen Ontogenese dar! Drei Prinzipien: Selektionsprozesse weisen negative Alterskorrelation auf > Verringerung biologischer Plastizität Reduzierung der Wirkkraft gesellschaftlich-kultureller Faktoren über den Lebensverlauf Notwendigkeit eines Mehrs an gesellschaftlich-kulturellen Faktoren, wenn der lebenszeitliche Rahmen der Ontogenese verlängert wird > Architektur der menschlichen Ontogenese wird mit zunehmendem Alter unvollendeter
- Was bedeutet Selbstbestimmung? Trennung zwischen I (Selbst als Subjekt) und Me (Selbst als Objekt). Das Selbst als Subjekt ist das Handelnde, die Person, die bewusst Ziele verfolgt. Das Selbst als Objekt ist das Bewusstsein von der eigenen Person. Das, was ich von der eigenen Person reflektieren kann. Das Selbst ist zugleich das Objekt als auch das Subjekt der einen Person. Zugleich kann es sich selbst auch zum Objekt machen, sich reflektieren.
- Was sind die Bestandteile des Selfings und was bedeuten sie? Significance Making (deutet auf die Bedeutung des Wissens für die Person hin) Meaning Making (steht für das Wissen)
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- Was bedeutet Significance? Bedeutung, die Objekte und Ereignisse in Bezug auf Interessen, Werte und Bedürfnisse haben. Objekte erhalten nur die Bedeutung, die man ihnen zuweist. Interesse ist dadurch gekennzeichnet durch Wissen und auch durch häufige Aktivitäten und durch positive Emotionen. Der Gegenstand hat eine positive Konnotation, eine positive Zuschreibung, ist mit positiven Gefühlen verbunden. Bestimmte Bedeutungen haben eine positive Wertung.
- Wie entwickeln sich das Meaning Making- und das Significance Making-System weiter? Significance Making-System: Mehr Dinge werden in System integriert Meaning Making-System: Das System wird komplexer. Komplexitätsentwicklung bedeutet, dass der Objektbereich größer wird und der Subjektbereich kleiner wird. Das bedeutet, dass ich immer von mir reflektieren kann.
- Was sind die drei zentralen Variablen zur Förderung der Selbstwahrnehmung? Kongruenz: Ist als die Haltung einer Person zu verstehen, die frei und tief sie selbst ist; ihre gegenwärtige Erfahrung wird exakt von ihrem Bewusstsein, das sie von sich selbst hat, repräsentiert. Sie ist sich ihres Selbst bewusst. Die Person ist also offen für alles, was in ihr vorgeht; sie macht sich nichts vor Bedingungslose Wertschätzung: Person wird nicht bewertet oder beurteilt. Die herzliche Zuwendung wird nicht an Bedingungen geknüpft, etwa daran, dass der Andere sich so verhält und entwickelt, wie man es gerne sehe Emphatie: Bei der Einfühlung geht es darum zu versuchen, die genaue Bedeutung dessen zu verstehen, was der Andere jeweils gerade empfindet, und dies mitzuteilen.
- Was sind die fünf verschiedenen Stufen des Verstehens? Einfühlendes Verstehen: Es geht darum, den Sinn mit eigenen Worten wiederzugeben Konkretisierendes Verstehen: Zusammenhang der Situation und dem Gefühl und dem Verhalten zu äußern Selbstkonzeptbezogenes Verstehen: Zusammenhang zwischen dem erlebten Gefühl und der Reaktion auf dieses erlebte Gefühl beim Klienten Organismusbezogenes Verstehen: Zusammenhang zwischen aktuellem Gefühl und dem vorausliegenden Erleben. In der Gegenwart Gefühl und Bezug auf die Vergangenheit. Interpretierendes Verstehen: Zusammenhang zwischen aktuellem Gefühl und biographischem Erleben. Einordnung zum Beispiel in die Kindheit. Je weiter man sich auf der Skala nach oben bewegt, desto mehr versteht man vom Klienten. Richtige Reaktion und aktives Zuhören sind der Schlüssel.
- Was meint die Transmission Perspective? Lerner = Container. Ziel: Lernender soll mit Wissen gefüllt werden. Dieses Wissen möglichst effizient vermitteln Lehrer sollte systematisch vorgehen, damit Lerner den Inhalt beherrschen Typisch sind die Klärung von Grundlagen und gut strukturierte Vorträge Schwierigkeit: Der Ansatz ist mit Wissen überladen
- Was meint die Development Perspective? Lerner = Computer. Lerner soll komplexe Arten des Denkens und Problemlösens entwickeln. Lehrende müssen verstehen wie Lerner programmiert ist Konstruktivistische Sichtweise: nicht Verständnis des Lehrenden reproduzieren, sondern selbst für sich konstruieren Stärker auf den Lernenden bezogen Strategie: Wissen einschätzen, Denken verstehen, Inhalt präsentieren, Stellen von Fragen und Verwenden von bedeutungsvollen Beispielen
- Beschreiben Sie die Entwicklung einer Person zur Rigidität! Bedürfnis nach positiver Beachtung Bedingungsvolle Wertschätzung durch andere Ausbildung eines Bewertungskomplexes Inkongruenz zwischen Selbst und Erfahrung Rigides Selbst
- Was meint die Apprenticeship Perspective? Lerner = Outsider Ziel: Lerner soll Identität transformieren durch Anpassung an Sprache, Werte und Praktiken einer sozialen Gruppe und durch Erwerb der Kompetenzen Lehrende müssen vom Verrichten der Arbeit zum Lehren über das Verrichten kommen Strategie:Bedeutungsvolle Aufgaben stellen und in Teilaufgaben zergliedern
- Was meint die Nurturing Perspective? (Rogers) Lerner = verletzbares Selbst Ziel: Lerner soll sich gut angesichts seiner Leistungen fühlen und an sich selbst als lernende Person glauben Leistung = Mittel Lehrende: Balance zwischen Sorgen und Herausfordern Realisierungsstrategie: Schaffen eines Klimas von Vertrauen / Sorge . Unterstützen im Setzen von vernünftigen und herausfordernden Zielen. Hilfe zu Anstrengung und Leistung Lerneinschätzung: Individuelles Wachstum
- Was meint die Social Reform Perspective? Lerner: Würde und Selbstwirksamkeit Ziel: Lerner soll zur Überzeugung kommen, dass spezifische leitende Ideale für sie selbst genauso wichtig wie für den Lehrenden sind. Befähigung, kritische Perspektive einzunehmen, um Missstände verbessern zu können Realisierungsstrategie: Vermittlung von Inhalten, Offerieren von Handlungsgemeinschaften, Stellen von spezifischen Fragen, Gebrauch von überzeugenden Metaphern
- Was ist die Konsequenz einer Kindheit mit Unterstützung und Belohnungen? Offener Lehrstil Reduzierung von Kontrollmechanismen im Unterricht Zulassung einer eigenen Meinung Akteure sollen zu eigenem Lernziel gelangen
- Was ist die Konsequenz einer Kindheit mit Disziplinierung und Bestrafung (physische+verbale Gewalt, Autorität, fehlende Zuneigung)? Direkter Stil Autorität
- Was sind die Ziele von PIAAC? (Programme for the International Assessment of Adult Competencies) Klärung folgender Fragen: Inwieweit sind Schul-, Aus- und Weiterbildungssysteme in der Lage, Schlüsselkompetenzen zu vermitteln und die Menschen auf eine aktive gesellschaftliche Teilhabe vorzubereiten? Welche Kompetenzpotenziale sind in der Gesellschaft vorhanden und wie werden diese durch die Wirtschaft und Gesellschaft genutzt?
- Was ist unter dem Begriff "Competency" zu verstehen? Zugrundeliegende Merkmale, die dann in eine Handlung einmünden. Was muss für eine Einstellung, welches Wissen muss vorhanden sein, damit man erfolgreich sein kann? Die Faktoren, die ein bestimmtes, effektives Verhalten begünstigen
- Was ist unter dem Begriff "Competence" zu verstehen? Beschreibung eines Verhaltens, einer Aktion oder einer Leistung, die eine Person zeigen können sollte
- Was wird unter Lesekompetenz verstanden? Verstehen, Nutzen und Interpretieren von geschriebenen Texten unterschiedlichster Gattungen
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- Was sind die Facetten der Lesekompetenz? Inhalte: Texteigenschaften, Kognitive Prozesse: Leseanforderungen Kontexte
- Was sind Teilnehmer, Adressaten und Zielgruppen? Teilnehmer: Die Personen, die an der Veranstaltung teilnehmen. Adressaten: Die Personen, die mit dem Angebot erreicht werden sollen. Zielgruppen: Die Teilnehmer, die gemeinsame Merkmale haben.
- Was ist das zentrale Prinzip der Erwachsenbildung? Zielgruppenorientierung
- Was sind die Teilaspekte der Zielgruppenorientierung? Segmentauswahl: Es muss ausgewählt werden, welche Eigenschaften relevant sind. Größe. Zielsetzung und Ressourcen Segmentbildung: Aufteilung der Zielgruppe in homogene Gruppierungen Segmentbearbeitung: An den speziellen Erwartungen und Werten der Adressaten ausgerichtete Bearbeitung der homogenen Gruppen (Segmente)
- Aus welchen Komponenten besteht der Wertbegriff? „Attainment value“ (Identifikation mit dem Fach und der Schule allgemein), „Intrinsic value“ (Interesse, Spaß an der Aufgabe), „Utility value“ (Nutzen für kurz- und langfristige Ziele)
- Was besagt das Erwartung-mal-Wert-Modell? Die Leistungsmotivation von Schülern, ihr Durchhaltevermögen und die Wahl, welche Aufgaben sie angehen, hängt direkt mit ihren Erfolgserwartungen („Erwartungskomponente“, „expectation of success“) und dem subjektiven Wert zusammen, den sie der Aufgabe zumessen.
- Welche Chancen und Risiken sind mit dem Zielgruppenmarketing in der Weiterbildung verbunden? Chancen: Kosteneffizientes Angebot, Homogenisierung der Lerngruppen, Anknüpfung an Interessen, Marktbehauptungsstrategie, bessere Erreichbarkeit von prekären Gruppen, tendenziell bessere Lerneinheiten, Steigerung der Qualität des Angebots Risiken: Ausschluss von bestimmten Gruppen, die nicht in Zielgruppen gehören, hohe Homogenität der Lerngruppe, Homogenisierung u.a. Verfestigung sozialer Strukturen,
- Nennen Sie ein praktisches Beispiel für die Zielgruppenorientierung! Problem definieren: Ältere alleinstehende Damen sehen gern TV und fühlen sich einsam Erwartungen/Werte der Adressaten ermitteln: Was sind Werte der älteren Damen? Profil der Anbieter ermitteln Eigenes Profil bestimmen
- Welches sind die drei Dimensionen, die eine Immunität gegen Veränderung ausdrücken? Verhalten Gefühle Kognitionen
- Warum sind Gesetze notwendig? Zur Erschaffung von Regelungen, die für eine Gesellschaft gelten. Es gilt eine Balance zu schaffen zwischen Sicherheit und Freiheit
- Was wird auf Bundesebene und was auf Landesebene geregelt? Bundesebene: Arbeits-/Sozialrechtliches Landesebene: Bildungsrechtliches
- Was sind die gesetzlichen Grundlagen der Weiterbildung auf Landesebene? Weiterbildungs-/Erwachsenenbildungsgesetze Bildungsfreistellungsgesetze Gesetzliche Detailregelungen für besondere Gruppen
- Für was stehen die Bildungsfreistellungsgesetze? Bezahlter Bildungsurlaub zum Zwecke der Berufsbildung, der allgemeinen und politischen Bildung sowie der gewerkschaftlichen Bildung
- Für was stehen die Weiterbildungsgesetze? Weiterbildung hat in den meisten Bundesländern Verfassungsrang Die Begriffe Weiterbildung und Erwachsenenbildung werden in den Gesetzen synonym verwendet Die WBG enthalten keine Bestimmungen zu individuellen Rechtsansprüchen. Vielmehr enthalten sie Normierungen, die der Sicherstellung einer pluralen Angebotsstruktur für die Bildung Erwachsener dienen.
- Was regulieren die Weiterbildungsgesetze? Stellung der Weiterbildung im Bildungswesen Aufgaben der Weiterbildungseinrichtungen: Bildungsziele und Bildungsinhalte Finanzielle Förderung
- Was sagt die finanzielle Förderung über die Weiterbildungsgesetze aus? Alle anerkannten Träger werden bei entsprechender Leistung gleichberechtigt an der öffentlichen Förderung beteiligt Eine flächendeckende Versorgung mit Bildungsangeboten Ausgleich regionaler Ungleichheiten in der Versorgung mit Bildungsangeboten
- Was sind Barrieren für die Weiterbildung? Finanzielle Barrieren Berufliche Barrieren Soziale Barrieren Zeitliche Barrieren
- Was sind die Ziele der Arbeitsförderung (SGB3)? gegen Arbeitslosigkeit gegen Verkürzung von Arbeitszeit Ausgleich von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt ausbauen
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