Fitnesstrainer B-Lizenz (Fach) / Modul IV (Lektion)
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Die anatomische Einteilung der Gewebetypen
Diese Lektion wurde von Jeanny97 erstellt.
- Ein Organ ist eine funktionelle Einheit, die aus mindestens zwei Geweben aufgebaut ist. Ein Gewebe ist ein Verband gleichartiger differenzierter Zellen und gleichartiger Zwischenzellsubstanz. Was sind die vier verschiedenen Gewebetypen? Stütz- und Bindegewebe Muskelgewebe Nervengewebe Epithelgewebe
- Jede Gewebeform kann sich anpassen. Inwiefern verändert sich das Stütz- und Bindegewebe? Beim Ausbleiben überschwelliger Trainingsreize: Atrophie Flüssigkeitsverlust Minderung des Stoffwechsels (Folgen z.B. Osteoporose, Arthrose) Bei überschwelligen Trainingsreizen: Hypertrophie Substanzverdickung Zunahme der Stoffwechselprozesse Das Stützgewebe umfasst Knochen-, Knorpel und Sehnengewebe.
- Inwiefern verändert sich das Muskelgewebe? Beim Ausbleiben überschwelliger Trainingsreize: Atrophie Bei überschwelligen Trainingsreizen: Hypertrophie Sportherzbildung Gilt für Skelett- und Herzmuskel (quergestreifte Muskulatur)
- Inwiefern verändert sich das Nervengewebe? Bei überschwelligen Trainingsreizen: Erhöhung der Nervenleitgeschwindigkeit (Reizaufnahme/ -weiterleitung) Abnahme der Reizschwelle (Erregbarkeit wird gesteigert) verbesserte inter- und intramuskuläre Koordination (Bahnen der Leitungswege ausgehend vom ZNS hin zum Zielorgan)
- Was ist das Fettgewebe? Das Fettgewebe ist eine an verschiedenen Stellen des Körpers auftretende Form des Bindegewebes, dass sich aus Adipozyten aufbaut. Aufgabe der Fettzelle ist es, in ihrem Zellleib Fett und Wasser zu speichern und wieder freizugeben. Es gibt zwei Formen des Fettgewebes mit unterschiedlichen Funktionen: weißes Fettgewebe braunes Fettgewebe
- Was sind die drei verschiedenen Funktionen des weißen Fettgewebes? Speicher- oder Depotfett (Fettgewebe in der Unterhaut, vor allem z.B. am Bauch; Lipide sind energiereiche Verbindungen, sodass der Mensch genug Reserven, besitzt, um monatelang ohne Nahrung auszukommen) Isolierfett (Schutz vor zu schnellem Wärmeverlust, da Fett als schlechter Wärmeleiter gilt) Baufett (Mechanischer Schutz in Form eines druckelastischen Polsters oder als Organlager, z.B. Augapfel)
- Wie geschieht die Fettspeicherung der weißen Fettzellen? Adipozyten nehmen Fettsäure aus dem Blut auf und synthetisieren mit Glycerin aus ihrem Stoffwechsel die Lipide, die in der Zelle gespeichert werden → Lipogenese Bei Bedarf können die Lipide wieder in ihre Bausteine gespalten werden und an das Blut abgegeben werden, sodass sie zur Energiegewinnung genutzt werden können → Lipolyse Eine Veränderung der gespeicherten Fettmenge geschieht hauptsächlich durch die Vergrößerung der gespeicherten Menge in der einzelnen Zelle. Es können sich aber auch neue Fettzellen aus Stammzellen bilden.
- Was zeichnet das braune Fettgewebe aus? einzige Aufgabe: Thermogenese (Wärmeerzeugung) kommt im erwachsenen Körper selten vor, mehr bei Säuglingen oder bei Tieren, die Winterschlaf halten (ca. 5% des Körpergewichts) ist plurivakulär (besitzt viele kleine Lipidtröpfchen) reich an Mitochondrien → eigene Energiebereitstellung in Form von Wärme
- Was zeichnet das Knochengewebe aus? Hypertrophie: bedeutet dichtere Grundmasse → festere und stabilere Knochen Atrophie: verringerter Stoffwechselvorgang innerhalb der Gewebsstrukturen lässt Gewebe poröser und bruchanfälliger sein (eigenständiger Abbau beginnt in der Regel zwischen dem 30.-35. LJ.)
- Knochen besitzen zwei entscheidende Strukturen verantwortlich für Knochendichte, -festigkeit und -elastizität. Wie lauten diese? Warum sind die direkten dualen Gegenspieler wichtig? Osteoblasten (Knochenaufbau) Osteoklasten (Knochenabbau) Die Wachstumszunahme wird durch die Osteoklasten gebremst, da sonst ein beständiges Wachstum vorläge. Zwischen dem 18.-21. LJ. findet keine aktive Zellteilung mehr statt, weshalb das Wachstum stagniert. Ein Problem entsteht darin, wenn die Osteoklastenzahl stetig zunimmt, sodass innerhalb des Knochens ein geringerer Stoffwechsel stattfindet.
- Was ist die Osteoporose? Die Osteoporose ist eine häufige Alterserkrankung des Knochens, die ihn für Brüche anfälliger macht. Die auch als Knochenschwund bezeichnete Krankheit ist gekennzeichnet durch eine Abnahme der Knochendichte, durch den übermäßig raschen Abbau von Knochensubstanz und -struktur. Sie ist eine Kombination aus hormonellen Störungen des Nährstoffaustausches vom extrazellulären zum intrazellulären Milieu. Besonders sind daher Frauen nach einer Schwangerschaft oder in der postmenopausalen Phase betroffen. Die sekundäre Osteoporose bezeichnet dabei diese als Folge einer anderen Erkrankung.
- Besonders häufig entwickelt sich Osteoporose im Bereich der Wirbelsäule, des Beckens und des Oberschenkelknochens (Lemur). Inwiefern wird das Training präventiv bzw. kurativ? Knochen "ernährt" sich von Kompressionen (leichte Stoß- und Druckbewegungen, die im Alltag durch normale Motorik entsteht), welche im Krafttraining durch erhöhte Widerstände verstärkt werden Kräfte, die dabei auf den Knochen wirken, regen die knochenaufbauenden Substanzen an, neue Knochensubstanz zu bilden
- Was zeichnet Knorpelgewebe aus? Knorpelgewebe atrophiert sehr schnell und ist deshalb nur über Kompression haltbar umso dicker der Knorpel, desto besser sind Lasten komprimierbar → deswegen wichtig, dass er in alle Gelenksapplituden regelmäßig bewegt wird sind dem Muskelwachstum ca. 7-12 Monate hinterher; wenn der Muskel über dem Verhältnis zum Knorpel wächst, kommt jener mit der Belastungsverträglichkeit nicht mehr hinterher und wird abgenutzt hyaliner Knorpel elastischer Knorpel Faserknorpel
- Was ist Arthrose? Eine Arthrose ist eine Atrophie des Knorpels, die bis zur Knorpelglatze führen kann. Diese Gelenkserkrankung bezeichnet einen Gelenksverschleiß, der das altersübliche Maß übersteigt. Prävention: Belastung muss immer im Verhältnis zur Trainingserfahrung stehen.
- Was zeichnet das Sehnengewebe aus? Sehnen verbinden Knochen und Muskeln bei frühzeitiger Atrophie verlieren sie an Zugstärke für Hebelbewegungen Sehnenentzündungen müssen direkt passiv kuriert werden → viel Ruhe
- Was zeichnet Muskelgewebe aus? besteht aus Muskelzellen, die in der Lage sind, sich aktiv zu verkürzen (Kontraktion und Entspannung) ermöglichen Bewegung des Lebewesens, aber auch Bewegung eines Organismus (z.B. Herz) erforderliche Energie ist intrazellulär in Form von ATP, aber auch Glykogen vorhanden zur Sicherung einer optimalen Nähr- und Sauerstoffversorgung ist das Muskelgewebe reichlich kapillarisiert
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- Hinsichtlich Bau, Funktion und Erregung wird das Muskelgewebe in sich noch einmal differenziert. Zwischen welchen Typen von Muskulatur wird unterschieden? quergestreifte Muskulatur Skelettmuskulatur (willkürliche Steuerung) und Herzmuskelgewebe (unwillkürlich) glatte Muskulatur Eingeweidemuskulatur (unwillkürlich)
- Was ist die quergestreifte Skelettmuskulatur? charakteristisch sind ihre quergestreiften und vergleichsweise äußerst langen Muskelzellen sie bilden den aktiven Bewegungsapparat des Körpers
- Was zeichnet die Herzmuskulatur aus? äußere Schicht durch quergestreifte Muskulatur charakterisiert andererseits enthalten die Herzmuskelfasern im inneren Milieu mittelständige Kerne (=glatte Muskulatur) → Mischform Besonderheiten sind die Verzweigung und die Verbindung der Muskelfasern über Glanzstreifen
- Was zeichnet die glatte Muskulatur aus? fehlende Querstreifung Eingeweidemuskulatur (z.B. an der Wand der Blutgefäße (außer Kapillaren), an der Wand des Verdauungskanals, an den Atmungs-, Harn- und Geschlechtswegen und die Binnenmuskeln des Auges) relativ lange aber ausdauernde Kontraktion vermag in einem mittleren Spannungszustand zu verbleiben (z.B. für das Funktionen der Venenklappen) reguliert die Lumengröße bzw. transportiert Inhalt zielgerichtet weiter (=Peristaltik)
- Wie ist ein Muskel aufgebaut? Muskel → Muskelfaser → Muskelfibrille → Sarkomer (kleinste funktionelle Einheit des Muskels, hier findet die eigentliche Kontraktion statt) Das Sarkomer besteht aus zwei Myofilamenten, dem Aktin- und Myosinfilament, und dem Molekül Titin. Sie werden durch zwei Z-Scheiben voneinander abgetrennt. Am Titin befinden sich die Myosinköpfchen, die sich in den Aktinfilamenten verhaken.
- Was sind die Funktionen der einzelnen Filamente im Bereich der Myofibrille? Titin: Elastizität und Stabilität (z.B. bei Dehnung) Aktin und Myosin: Muskelkontraktion
- Wie geschieht die Muskelkontraktion? Impuls zur motorischen Endplatte → Auslösen von AP an der Membran der Muskelzelle → Erregungssignal löst Ca2+-Strom (Calcium) → Aktivierung des Enzyms ATP-ase am Myosinkopf → Spaltung des ATP (ATP → ADP + P + chemische Energie) → chemische Energie wird in mechanische umgewandelt → durch die Anlagerung des Myosinköpfchen am Aktinfilament verschiebt es sich durch die Drehung des Myosinköpfchens und die Z-Scheiben bewegen sich aufeinander zu (Power-Stroke) → Muskel zieht sich zusammen
- Was zeichnet das Nervengewebe aus? generiert, empfängt oder leitet Reize durch höhere Aktivität kann ein höheres Aktionspotenzial ausgelöst werden, sodass die Information schneller zum Zielorgan gelangt → verbesserte inter- und intramuskuläre Koordination (verbesserte Sensomotorik)
- Das Epithelgewebe lässt sich in drei Gruppen unterteilen. Wie lauten diese und wie sind ihre Funktionen? Deckepithelien (Schutz der darunterliegenden Gewebsschichten) Drüsenepithelien (Sekretion von Stoffen; exokrine Drüsen (an die Außenseite des Organismus) und endokrine Drüsen (an die Innenseite, z.B. Hormone an Blut); kommen entweder einzeln (z.B. Becherzellen im Dickdarm) oder als Gewebe (z.B. Speicheldrüsen) vor) Sinnesepithelien (Reizaufnahme aus der Umwelt, bestehen aus Stütz- und Sinneszellen (z.B. im Auge, auf der Haut))