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ERP WS 2010/2011

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  • Erläutern Sie kurz die folgenden Auktionsformen: Englische Auktion; Holländische Auktion; Vickrey-Auktion; Japanische Auktion. - Englische Auktion: Dabei überbieten sich die Teilnehmer, indem sie über einen gewissen Zeitraum kontinuierlich immer höhere Gebote abgeben. Dabei wird meist der Warenwert als Endgebot erzielt.Es handelt sich dabei um eine aufsteigende Auktion - Holländische Auktion: Dabei handelt es sich um eine kontinuierliche, absteigende Auktion bei der innerhalb einer gewissen Zeitspanne der Preis kontinuierlich gesenkt wird und die Teilnehmer durch ihr Gebot den aktuellen Preis akzeptieren können. Der Teilnehmer, der als letztes vor dem Zeitablauf geboten hat, gewinnt. - Vickrey-Auktion: Dabei werden Maximalgebote geheim abgegeben. Ist die vorgegebene Zeit abgelaufen, gewinnt der Bieter mit dem höchsten Gebot, muss aber lediglich den Preis des zweithöchsten Gebots zahlen. Dadurch geben die Bieter meist ihre tatsächliche Schmerzgrenze alsGebot ab. - Japanische Auktion: Dabei handelt es sich um eine dynamische Festpreisauktion, bei der eine große Menge an Gütern zu einem festgesetzten Preis (pro kg, Stück…) veräußert wird. Die Teilnehmergeben die gewünschte Menge an. Wird dabei mehr nachgefragt als vorhanden, wird der Festpreis erhöht.
  • Was ist der besondere Vorteil der Vickrey-Auktion gegenüber z. B. der Englischen Auktion? Der Vorteil dieser Auktionsform besteht darin, dass die Teilnehmer ja im Falle des Gewinns nicht ihren angegebenen Betrag zahlen müssen, sondern einen geringeren. Das animiert sie dazu, ihre absolute Höchstgrenze als Maximalgebot abzugeben, da sie ja auf jeden Fall die Ware günstiger erhalten, als sie ihnen maximal Wert ist. Das Wissen über die tatsächliche maximale Zahlungsbereitschaft kann bereits für sich genommen einen gewissen Wert für bestimmte Personen haben.
  • Erläutern Sie die Konzepte von Mainframe-, Client-/Server- und Dienstorientierten Architekturen. - Mainframes: Bei Mainframes handelt es sich um Großrechner, die mit Terminals verbunden sind. Diese Terminals sind Arbeitsplatzrechner ohne eigene Datenhaltung, die sämtliche relevanten Daten und Anwendungen vom Mainframe ausführen. Die ersten betriebswirt. Anwendungen basierten auf Mainframes → SAP R/1 & SAP R/2 - Client-/Serverarchitekturen: Dabei existieren Applicationserver, an denen einerseits Clients angebunden sind und die andererseits selber auf Datenbank- bzw. Fileserver zugreifen. Softwaretechnisch betrachtet existieren Serverprozesse mit Datenbankzugriff die Dienstleistungenanbieten, auf die von Clientprozessen zugegriffen wird. Auf diese Weise können Rechner unterschiedlichster Art kooperieren und gemeinsam Informationen verarbeiten. - Dienstleistungsorientierte Architekturen: Dabei handelt es sich um eine unabhängiges Architekturparadigma, dessen Systemarchitektur hauptsächlich aus Diensten zusammensetzt. Der Fokus dieser Architektur liegt auf der Geschäftsprozessunterstützung und nicht auf der eingesetzten Technologie. Weiterhin wird die Beschreibung und Realisierung der genutzten Dienste getrennt, um Transparenz zu schaffen.
  • Was ist aus ihrer Sicht der signifikante Unterschied zwischen Mainframe und Client-Server Architekturen (Tipp: Warum fand ein Wechsel statt?)? Der wesentliche Unterschied zwischen diesen beiden Architekturen ist sicherlich die Dezentralisierung. So konnte in Zeiten von Mainframes ein ganzes Unternehmensnetzwerk unbrauchbar werden, wenn das Mainframe ausfiel. Bei der Client-Server Architektur teilen sich spezialisierte Server die anfallenden Aufgaben, sodass im Falle eines Ausfalls eine zumindest teilweise Nutzung des Netzwerkes möglich ist. Doch auch abseits der reinen Sicherheitsbetrachtung ist dies zudem mit dem Vorteil einer höherenFlexibilität verbunden und der Möglichkeit, bestimmte Berechnungen parallel durchzuführen.
  • Welchen Vorteil bieten Client-Server Architekturen gegenüber dem Mainframe-Konzept? Können Sie sich vorstellen, dass hybride Lösungsansätze auch Vorteile bieten könnten? Die Vorteile der der Client-Server Architektur liegen in einer Trennung der Datenhaltung, Anwendung und Präsentation, die beispielsweise Integrationen auf diesen Ebenen ermöglicht. Zudem bietet diese Architektur eine höhere Flexibilität, da Schnittstellen genutzt werden und einzelne Server ausgewechselt werden können, um den Funktionsumfang des gesamten Netzwerks zu steigern, ohne dabeiweitreichende Änderungen der restlichen Systeme durchführen zu müssen. Auch ist die Ausfall- und Datensicherheit höher, da ein Ausfall eines Servers nicht das gesamte Netzwerk zerstört und bestimmteKomponenten zudem redundant angelegt werden können. Darüber hinaus kann auch die Datenverarbeitung dezentralisiert erfolgen, sodass die Effizienz des Netzwerks gesteigert werden kann. Hybride Lösungsansätze können durchaus vorteilhaft sein. Zum einen bieten sie sicherlich das Potenzial, Berechnungen, die z.B. im Normalfall bei den Clients redundant anfallen, zentral durchzuführen.Weiterhin können hybride Lösungen auch aus der Betrachtung der Energieeffizienz sinnvoll sein, da es bewiesen ist, dass Clients die meiste Betriebszeit nahezu unausgelastet betrieben werden, sodass dieNutzung von Mainframes die Möglichkeit bieten, leistungsschwächere und energieeffizientere Clients zu nutzen, und sattdessen lieber das Mainframe auszulasten.
  • Wo würden Sie die Konzepte „verteilte Anwendungen“ und „Parallelrechner“ einordnen? (5p) Beide Konzepte würde ich persönlich der Client-Server Architektur zuordnen. Schließlich existieren bei der Client-Server Architektur spezialisierte Server, die jeweils bestimmte Anwendungen betreiben undderen Dienste den Clients bei Bedarf zur Verfügung stellen. Auch  parallelrechner sind bei dieser Architekturform denkbar, dem zum einen können Server und Clients bestimmte Berechnungen parallel abwickeln und zum anderen können sicherlich auch bestimmte Servertypen mehrfach betrieben werden und sich Berechnungsaufgaben aufteilen.
  • Worum handelt es sich bei SOA? Bei SOA (=Serviceorientated Architecture) handelt es sich um ein unabhängiges Architektur-Paradigma, das im wesentlichen auf dem Einsatz von Diensten beruht. Diese Dienste können ihrerseits ITKomponenten und Software umfassen und weisen Schnittstellen auf. Dies ermöglicht eine Abstraktion von den technischen Aspekten und eine Fokussierung auf die Geschäftsprozesse und fachlichen Aspekte. Zudem lässt sich auf diese Weise eine Trennung der Realisierung und Beschreibung der Dienste.
  • Grenzen Sie das SOA Konzept von Client-Server Architekturen ab. Im Gegensatz zu SOA wird bei der Client-Server Architektur (CSA) eine technische Perspektive eingenommen. Dabei steht die Hardware im Vordergrund samt der Anwendungen, die auf dieser Hardware ausgeführt werden. Es ist Aufgabe der Nutzer, diese Hardware und Software im Sinne der Geschäftsstrategie zu nutzen. Bei SOA werden im Idealfall sämtliche technischen Aspekte ausgeblendet und nur die Frage betrachtet, was für einen Wertbeitrag der Service leistet. Dadurch lässt sich die Komplexität reduzieren, insb. dann, wenn die IT-Landschaft mit der Zeit anwächst. Durch die Lose Kopplung können die IT-Bestandteile hinter dem Dienst gewechselt werden, ohne dass dies eine Änderung der Geschäftsprozesse bedarf. Durch Schnittstellen lassen sich Dienste potenziell wiederverwenden oder zu umfassenderen Diensten zusammenfassen, während CSA sehr spezifisch ist und sich nur sehr begrenzt wiederverwenden lässt. Auch basiert SOA wesentlich stärken auf Standards.
  • Nennen und erläutern Sie Ziele dienstorientierter Architekturen. Dienstorientierte Architekturen müssen Geschäftsprozesse unterstützen, indem sie die Potenziale der IT konsequent innerhalb der Geschäftsprozesse ausschöpfen. Weiterhin sollen diese Architekturen Flexibilität bieten, indem sie eine schnellere und günstigere Implementierung neuer Anwendungen (durch Wiederverwendung) ermöglichen und damit auch Wettbewerbsvorteile gegenüber den Unternehmen bieten, die längere Entwicklungszeiten benötigen. Auch können Wartungskosten reduziert werden, da Dienste ja einmalig zentral implementiert und dann wiederverwendet werden, sodass sie auch zentral gewartet werden können (anstatt in jedem genutzten Prozess einzeln). Da die Dienstrealisierung und Beschreibung getrennt sind, kann die Interoperabilität gesteigert werden, indem z.B. der Service Nutzer keinen Einfluss auf die genutzte Technologie hat, sodass der Service Provider durch sein Know-how die Einhaltung von Standards und die Kompatibilität „im Hintergrund“ gewehrleisten kann.
  • Erläutern Sie kurz das Konzept der „Web Services“. (5p) Ein Webservice ist ein Softwaresystem, das Maschine-zu-Maschine Interaktionen über ein Netzwerk unterstützt. Dessen Interface ist in einem maschinentauglichen Format implementiert. Andere Systeme interagieren mit dem Webservice, wie im Vorhinein festgelegt, mithilfe von SOAP-Nachrichten. Der Versand erfolgt basierend auf XML mithilfe des http-Protokolls in Vereinigung mit anderen Web-Standards. So ist dadurch die Plattformunabhängigkeit von XML möglich, örtlich verteilte heterogeneSysteme, Betriebssysteme etc. miteinander kommunizieren zu lassen. Fernerhin lassen sich auch z.B. Lizenzkosten einsparen, da Lizenzen z.T. nur beim Service Provider benötigt werden.
  • Welche Vorteile haben Web Services gegenüber Client-Server Architekturen? Erläutern Sie kurz! (10p) Nutzt ein Unternehmen Webservices ist dies mit dem Vorteil verbunden, dass Anwendungen schneller entwickelt oder erweitert werden können, da ja die eigentliche Funktionalität bereits im Internet vorhanden und nicht neu entwickelt werden muss. Es ist also eine Wiederverwendung möglich, wodurch redundante Entwicklung entfällt. Dadurch lassen sich Anwendungen auch leichter an den jeweiligen Bedarf anpassen, da je nach Unternehmen einfach nur andere Webservices verknüpft werdenmüssen. Bei CSA ist Wiederverwendung hingegen nur dann möglich, wenn die Funktionalität bereits mindestens einmal im Unternehmen implementiert wurde. Wegen der standardisierten Schnittstellen der Webservices gelingt deren Integration wesentlich leichter (auch wenn die Entwickler dieser Services deren integrierten Betrieb nicht vorgesehen haben) als eine Integration von Software, die nicht für einen Integrierten Betrieb ausgelegt war. Betriebswirtschaftlich gewehrleisten Webservices einen Investitionsschutz, da sie wegen ihrer Standardisierung auch in anderen Kontexten wiederverwendet werden können. Nicht mehr (in der Form) benötigte Anwendungen in CSA müssen hingegen kostenintensiv angepasst oder neuentwickelt werden. Zudem sind Webservices in der Regel skalierbar und bilden auch keinen Fixkostenblock, weil die Möglichkeit besteht, nur die tatsächlich in Anspruch genommene Leistung zu bezahlen.