ERP (Fach) / ERP (Lektion)

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ERP WS 2010/2011

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  • MRP I & MRP II: Lösen Sie die Abkürzungen auf und erklären Sie die wesentlichen Unterschiede zwischen den Ansätzen MRP I und MRP II. Inwiefern stellt MRP II gegenüber MRP I aus ihrer Sicht eine Verbesserung der Integration dar? MRP I steht für Material Requirements Planning und MRP II für Material Ressource Planning. MRP II stellt dabei eine Weiterentwicklung von MRP I dar und erweitert es um das MPS (=Master Production Scheduling). Zudem handelt es sich um einen holistischen Ansatz, der eine ganzheitliche Perspektive repräsentiert, die nicht nur das Material oder die verfügbaren Kapazitäten plant, sondern beide Bereiche umfasst. Weiterhin beinhaltet das MRP II die Geschäftsplanung (Auftragsveranlassung und Überwachung) sowie die Absatzplanung und Fertigungssteuerung. Im Gegensatz zu MRP I ist MRP II zudem nach Wight marktorientiert. Eine Verbesserung der Integration wird durch die Integration des MPS erreicht. Damit werden bereits innerhalb der Planung bestehende, produktionsbedingte Engpässe beachtet. Dies erfordert eine intensive Kommunikation des Managements mit den Produktionsverantwortlichen und stellt bereits eine Integration dar. Diese führt dazu, dass trotz Engpässe ein möglichst hoher Deckungsbeitrag realisiert werden kann und unrealisierbare bzw. verlustbringende Produktionen reduziert werdenkönnen. Zudem wird das Management hinsichtlich der Engpässe sensibilisiert und kann finanzielle Mittel für deren Beseitigung bereitstellen, wenn dies sinnvoll ist. Dies war bei MRP I nicht möglich und stellt folglich eine Verbesserung dar. (Nur eine Integration, gibt’s mehr?)
  • Erklären Sie den Grobaufbau des CIM Modells. Gehen Sie dabei insbesondere auf dessen spezifische Form ein und berücksichtigen Sie sowohl die horizontale als auch die vertikale Achse. CIM steht für Computer Integrated Manufacturing und beschreibt ein Integrationskonzept für betriebswirtschaftliche und technische Aufgaben. Das Modell, hat die Form des Buchstaben „Y“. Die Form ist deswegen so gewählt, weil die oberen Modellbestandteile schwächer integriert sind als die Unteren. Der Linke Zweig des Modells hat einen betriebswirtschaftlichen Schwerpunkt und fokussiert sich auf die Produktionsplanung, -steuerung und Logistik. Der rechte Zweig hingegen hat einen technischen Schwerpunkt und befasst sich mit der Leistungsgestaltung und der Produktplanung und -realisierung.
  • Verdeutlichen Sie mangelnde bzw. vorhandene Integration an Beispielen (CIM). - Befiehlt das Management technisch unrealisierbare Aufträge an die Produktion, dann kann das daran liegen, dass die Produktionsverantwortlichen nicht genügend in Planungsprozesse integriert - Verspätete Lieferungen können damit zusammenhängen, dass das Management unabhängig von den eigenen Lieferanten plant und dadurch erst zu spät erfährt, dass bestimmte Lieferanten überlastet sind - Bei der Automobilherstellung lässt sich durch den Kunden jederzeit einsehen, in welcher Produktionsphase sich sein Auto befindet und kann abhängig davon eventuelle Änderungen durchführen
  • Erläutern Sie das Konzept des „MPS“. MPS steht für Master Production Scheduling bzw. zu Deutsch Produktionsprogrammplanung. Dabei geht es darum, mithilfe geeigneter Methoden den optimalen Zeitpunkt, die Art und die Menge für dieProduktion zu bestimmen. Ziel dabei ist es einen möglichst hohen Deckungsbeitrag zu erwirtschaften. Wichtige Eingangsparameter sind dabei der bereits vorhandene Lagerbestand und das angestrebte Absatzprogramm. Da in der Realität bei der Produktion z.B. durch begrenzte Maschinenkapazitäten häufig Engpässe auftreten, gilt es diese ausreichend zu berücksichtigen. Darüber hinaus wird bei MPS eine langfristige Perspektive eingenommen um zukünftige Bedarfe vorherzusagen und die jetzige Produktion mit diesem Wissen zu optimieren. Ergebnis davon ist eine Kapazitätsbedarfsplanung , die das Management davor bewahren kann, Aufträge anzunehmen, die unmöglich pünktlich abgeschlossen werden können.
  • Erklären Sie mit eigenen Worten, warum sich insbesondere Produktionsunternehmen mit ERP auseinandersetzen sollten. Enterprise Ressource Planning (=ERP) ist vor allen Dingen deswegen sinnvoll, weil es das Unternehmen dabei unterstützt, richtige Entscheidungen zu treffen. So sind Unternehmen heute sehr komplex, sodass das Management zahlreiche Faktoren bei der Entscheidungsfindung berücksichtigen muss. ERP Software stellt durch die Einbindung sämtlicher Unternehmensbereiche diese Information bereit. Mit deren Hilfe kann das Management z.B. auf Anhieb sehen, wie stark die eigenen Maschinen ausgelastet sind um besonders lohnenswerte Aufträge fremd zu vergeben. Auch werden die einzelnenUnternehmensabteilungen stärker integriert, wodurch z.B. die Marketingabteilung realistischere Fertigstellungstermine versprechen kann. Auch die Bestimmung der Selbstkosten der eigenen Endprodukte kann nun präziser erfolgen, da z.B. Änderungen der Beschaffungspreise der Vorprodukte in Echtzeit bei der Kalkulation berücksichtigt werden können.
  • Worum handelt es sich bei ERP? Enterprise Ressource Planning (=ERP) ist eine konsequente Weiterentwicklung des MRP II-Ansatzes. Dabei wird das MRP II dahingehend erweitert, dass nun sämtliche für das Unternehmen relevantenRessourcen, wie z.B. auch das Personal, erfasst werden. Ziel ist es, den Informationsfluss unter den Abteilungen zu verbessern. Um die dabei anfallenden Informationsmengen sinnvoll verwalten zu können, werden Informationssysteme verwendet.
  • Was bedeutet MRP II und inwiefern kann man davon sprechen, dass ERP eine konsequente Fortführung des MRP II - Gedankens ist? Beim Material Ressource Planning (=MRP) handelt es sich um einen Ansatz aus den 70er-80er Jahren, der als Verbindung von MRP I und dem MPS verstanden werden kann. Dabei handelt es sich um einenholistischen bzw. ganzheitlichen Ansatz, der die Material- und Kapazitätsplanung nicht separat, sondern integriert betrachtet und dabei fernerhin marktorientiert aufgebaut ist. Dieser holistische Ansatz wird auch beim ERP (=Enterprise Ressource Planning) aufgegriffen und weiterentwickelt, indem nun nicht mehr nur die die Kapazität und das Material betrachtet werden, sondern auch z.B. das Personal und die verfügbaren finanziellen Mittel. Ein weiterer Grund, wieso ERP als eine konsequente Fortführung des MRP II – Gedankens bezeichnet werden kann, ist die Tatsache, dass ERP durch den IT-gestützten Informationsfluss die Integrationsbestrebungen von MRP II aufgreift und verstärkt.
  • Erklären Sie den Begriff Qualität möglichst mit eigenen Worten, angelehnt an die DIN Definition in ihren Vorlesungsfolien. Qualität wird zweckorientiert betrachtet, sodass zuerst ein solcher Zweck für das betrachtete Produkt bzw. Tätigkeit definiert werden muss. Bezogen auf ein Industrieunternehmen ist dies nicht trivial, da viele Unternehmen nur grobe Vorstellungen von der tatsächlichen Nutzung ihrer Erzeugnisse haben. So kann es passieren, dass ein solches Unternehmen sich Qualitätsziele setzt, die dem Kunden in der Praxisnur einen geringen Mehrwert bieten. Stellt ein Unternehmen beispielsweise Stühle her, so kann der Qualitätsverantwortliche übersehen, dass die Kunden diese Stühle nicht nur zum Sitzen nutzen, sondern auch, um sich dann und wann einmal drauf zustellen, um irgendwo besser dranzukommen. Ob der Kunde dies mit dem Stuhl sicher kann, kann sein Qualitätsurteil beeinflussen. Nachdem ein solcherZweck allerdings definiert wurde, betrachtet man, inwieweit die Beschaffenheit des Produkts bzw. die Produkteigenschaften zu der Zweckerfüllung beitragen. Daraus werden Aussagen über die Qualitätgetroffen.
  • In der Definition des Begriffs Qualitätssicherung nach DIN ist von wirtschaftlicher Angemessenheit die Rede. Was ist hier gemeint und warum kann die Anstrengung, eine definierte Qualität zu erreichen, unangemessen sein? Qualitätssichernde Maßnahmen verursachen stets Kosten für das durchführende Unternehmen. Je strenger die Qualitätsvorgaben sind und je intensiver diese geprüft werden, desto höher sind diese Kosten. Zudem hat Qualitätssicherung auch einen Nutzen. Dieser Nutzen ist gemäß der DIN-Definition eine bessere Zweckerfüllung des betrachteten Produkts oder Tätigkeit. Sieht man vom Ausnahmesituationen ab (z.B. dann, wenn menschliches Leben betroffen ist), ist stets ein Kosten/Nutzen-Kalkül anzustellen, sodass der Grenznutzen durch höhere Qualität die damit verbundenen Grenzkosten kompensiert. Ist dies nicht der Fall, wird Qualitätssicherung unwirtschaftlich. In der Praxis wäre es sicherlich unwirtschaftlich, wenn ein Süßigkeitenhersteller jeden zweiten Schokoladenriegel testen lässt. Ein Testen der Hauptplatine jedes hergestellten Handys könnte hingegendurchaus wirtschaftlich sein, wenn der Test automatisiert ist, um dadurch Rückrufaktionen und Imageverluste zu vermeiden.
  • Worum handelt es sich bei CAQ? Warum sollte eine Computerunterstützung gerade in diesem Umfeld zu einer verbesserten Integration der Unternehmensprozesse und letztlich einer besseren Effizienz führen? Unter CAQ (= Computer Aided Quality Assurance) versteht man die EDV-unterstützte Planung und Durchführung der Qualitätssicherung. Dies umfasst die phasenübergreifende Planung, Durchführung und Kontrolle aller Maßnahmen, die die Qualität betreffen. Der Aspekt der Phasenübergreifung macht bereits deutlich, dass CAQ sehr stark in den gesamten Produktlebenszyklus integriert ist. Das bedeutet in der Praxis, dass der Einkauf Auskunft über die Qualität der beschaffenen Vorprodukte geben muss.Zudem benötigt man vom CAD und CAE Hinweise auf die Materialeigenschaften und Konturdaten und vom CAP konkrete Prüfpläne. Auch der Vertrieb informiert über die Kundenanforderungen hinsichtlich der Qualität und Quantität. Viele dieser Daten ändern sich häufig (beispielsweise abhängig vom Kunden und Lieferanten), sodass hohe Kommunikationskosten anfallen. In der Praxis wird das bedeuten, dass tendenziell in einigen Fällen die Kommunikation reduziert wird und es zu Effizienzverlusten kommt.Moderne Softwaresysteme ermöglichen es, einen beträchtlichen Teil dieser Informationen automatisch in Echtzeit zu vertretbaren Kosten zu erfassen, sodass dem Qualitätsbeauftragten stets die aktuellen Daten zur Verfügung stehen. Mit deren Hilfe kann er wesentlich genauere Aussagen über die Qualität treffen und dabei Kommunikationskosten senken und Kosten, die durch unzureichende Qualität verursacht werden, reduzieren. Die wirkt effizienzsteigernd.
  • Worum handelt es sich bei CAP und CAM: Lösen Sie die Abkürzungen auf und erklären Sie in einem Satz, worum es sich jeweils handelt. CAP (= Computer Aided Planning) erzeugt basierend auf den Informationen aus dem CAD, CAE, Vertrieb und PPS Anweisungen zur Teilefertigung und Montage (z.B. Arbeitspläne, NC-Programme) und verwaltet diese.CAM (= Computer Aided Manufactoring) umfasst die Computersteuerung von Produktionsanlagen sowie die unterstützenden Transport- und Lagersysteme zur Steuerung und Überwachung der Betriebsmittel bei der Herstellung der Objekte im Fertigungsprozess mit dem Ziel der Planungsfehlerreduzierung und besseren Auslastung der Maschinen.
  • Erläutern Sie an welcher Stelle und wie CAP im Planungs- bzw. Produktionsprozess eingesetzt wird und nennen Sie mindestens 2 konkrete Beispiele für aus dem Arbeitsplan abgeleitete Unterlagen. Das CAP (=Computer Aided Planning) ist Teil der Produktionsplanung und lässt sich zwischen CAD und dem CAM einordnen. Dabei werden aus dem CAD und CAE beispielsweise Stücklisten und Werkzeugdaten importiert und ausgehend davon Anweisungen zur Teilefertigung und Montage erzeugtund verwaltet also z.B. Arbeitspläne. Aus diesem Arbeitsplan lassen sich beispielsweise konkrete Arbeitsgänge und NC-Programme ableiten.
  • Wie können CAP und CAM in das CIM-Integrationsmodell eingeordnet werden CAP (=Computer Aided Planning) und CAM (=Computer Aided Manufacturing) folgen im CIM-Modell (=Computer Integrated Manufacturing) direkt aufeinander. Dabei ist CAP Teil der Produktplanung und CAM Teil der Produktrealisierung. Vor dem CAP befindet sich das CAE und CAD. Sowohl das CAP als auch das CAM werden von CAQ begleitet.
  • Mit welchen Teilen des betriebswirtschaftlichen Flügels des Y-Modells sollten CAP und CAM aus ihrer Sicht am ehesten in einer Integrationsbeziehung stehen? Dabei scheint die Kundenauftragsbearbeitung eine sehr wichtige Rolle zu spielen, da sowohl CAP (=Computer Aided Planning) als auch das CAM (= Computer Aided Manufactoring) Informationen über die benötigte Qualität und Quantität benötigen. Diese erfahren sie vom Kunden. Auch die Primärbedarfsplanung ist von hoher Bedeutung, da auch das verwendete Material die Qualität des Endprodukts mitbestimmt, sodass auch darüber Informationen benötigt werden. Schlussendlich werden durch CAP und CAM auch Daten (z.B. in Form von Protokollen) erzeugt. Diese können Grundlage für die Kontrolle sein, um bei Bedarf die bestehende Produktion anzupassen oder diese bei der Planung künftiger Produktionen zu berücksichtigen.
  • Stellen Sie Simultanplanung und Sukzessivplanung gegenüber Sowohl die Simultan- als auch die Sukzessivplanung sind Planungsmodellansätze. Bei der Simultanplanung werden ganzheitliche/holistische Modelle erzeugt, die sämtliche Planungsaspekte über den gesamten Planungshorizont erfassen. Dadurch werden diese Modelle äußerst komplex und ungenau, beachten allerdings die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Planungsaspekten. Bei der Sukzessivplanung hingegen wird das Planungsproblem in Teilprobleme zerlegt, die abhängig von der Fristigkeit nacheinander behandelt werden. Zwar sind dann die Teilprobleme in der Regel weniger komplex, beachten allerdings nicht die Zusammenhänge untereinander und erzeugen Koordinationsprobleme.
  • Worum handelt es sich bei PPS? PPS (=Produktionsplanung und -steuerung) bezeichnet, unter Mengen-, Termin- und Kapazitätsgesichtspunkten, den Einsatz rechnergestützter Systeme zur organisatorischen Planung, Steuerung und Überwachung der Produktionsabläufe, von der Angebotserstellung bis zum Versand.
  • In welchem Bereich der PPS sehen Sie eine besonders intensive Integration mit den Produktionsprozessen? Erläutern Sie! Die stärkte Integration verbirgt sich meiner Meinung nach hinter dem Leitstand. Nicht umsonst wird dieser als Bindeglied zwischen der Produktionssteuerung und Fertigung und als Schnittstelle zu den PPSSystemen (=Produktionsplanung und -steuerung) betrachtet. In der Praxis heißt das, dass der Leitstand sämtliche Informationen aus dem rechten Zweig des CIM-Modells erfasst, verarbeitet und darstellt. Nur so kann der Leitstand entscheidungsunterstützend eingesetzt werden und nur so ist es möglich, ausgehend vom Leitstand die aktuelle Produktion zu beeinflussen. Denkbar sind dabei z.B. eine Integration mit dem Marketing, um die Kundenanforderungen hinsichtlich der Qualität und der Quantität zu ermitteln, was Aussagen über gegenwärtige und zukünftige  Kapazitätsauslastungen ermöglicht. Die CAE und CAD-Software gibt zudem Auskunft über die Stücklisten der aktuellen Produkte, woraus sich einerseits Bestellmengen für die Vorprodukte ermitteln lassen und  andererseits Aufträge für die einzelnen Maschinen ableiten lassen. Zudem ermöglich eine CAM-Integration die Verfolgung der aktuellen Produktion in Echtzeit und die Möglichkeit, in die Produktion einzugreifen.
  • Erläutern Sie die Aufgaben eines Leitstandes (Begriffserläuterung nicht vergessen!) Der Leitstand ist ein computergestütztes, entscheidungsunterstützendes System zur interaktiven, kurzfristigen Produktionsplanung, -steuerung und –kontrolle. Dabei kann er als Bindeglied zur Fertigung betrachtet werden. Seine Grafik-Komponente ermöglich es den zuständigen Mitarbeitern, die aktuelle Produktion trotz deren hoher Komplexität z.B. dank bestimmter Kennzahlen zu überwachen und notfalls einzugreifen. Zudem lassen sich aus dem Leitstand Aussagen darüber treffen, ob es gelingen kann, die aktuellen Aufträge rechtzeitig fertig zu stellen und notfalls Maßnahmen zur Schadenbegrenzung einzuleiten. Zudem bieten Leitstände einen Schedule-Editor, der autorisierte Personen dabei unterstützt, die Verfügbaren Maschinen möglichst effizient auszulasten. Zudem ermöglichen Leitständedie automatische Erstellung von Terminplänen.
  • Erläutern Sie die Aufgaben einer Plantafel Eine Plantafel als zentrales Element des Leitstandes ermöglicht es, graphisch das Scheduling entweder durchzuführen und somit anstehende Fertigungsaufträge vorhandenen Maschinen zuzuteilen oder eine bereit durchgeführte Zuteilung anzusehen. Zudem ist es möglich, die Konsequenzen eingegangener Rückmeldungen aus der Produktion zu verstehen und Umplanungen vorzunehmen, um negative Folgen abzuwehren. Weiterhin ermöglichen Leittafeln Aussagen über den aktuellen Fortschritt der Fertigung.
  • Inwiefern trägt die Plantafel zur Integration im Sinne des CIM-Modells bei? Ist die Plantafel elektronisch realisiert, integriert sie zahlreiche Komponenten des CIM-Modells (=Computer Integrated Manufacturing). So werden beispielsweise Informationen über die Quantität und Qualität benötigt, weil diese die eingesetzte Maschine und die benötigte Zeitdauer bestimmen. Diese Informationen stellt das Marketing zur Verfügung. Selbiges gilt z.B. auch für Stücklisten, das CAD und CAE bereitstellen. Weiterhin muss auch das CAM integriert werden um in Echtzeit erfahren zu können, wie weit die Produktion vorangeschritten ist und ob dies noch den Vorgaben der Plantafel entspricht.Diese Anknüpfungen an die erwähnten Module integrieren unterschiedliche Bestandteile des CIMModells und tragen zu einer höheren Effizienz bei.
  • Worum handelt es sich beim Scheduling? Beim Scheduling werden die anstehenden Produktionsaufträge den verfügbaren Unternehmensressourcen (z.B. Maschinen oder Arbeitskräften) zugeteilt. Schedules werden z.B. mithilfe von Leittafeln erstellt, wobei Gant-Charts zur Visualisierung herangezogen werden können. Das Scheduling ermöglicht es, die Produktion übersichtlicher zu gestalten und als Folge beispielsweise eine höhere Effizienz durch Parallelisierung zu erreichen.
  • Erklären Sie die Ziele des Scheduling! Ein Ziel des Scheduling ist die Minimierung der Durchlaufzeiten, um dadurch erhaltene Aufträge rechtzeitig abfertigen zu können und zukünftig mehr Aufträge mit positiven Deckungsbeiträgen annehmen zu können. Eine ähnliche Absicht ist das Ziel der möglichst vollständigen Kapazitätsauslastung, denn ist dies nicht gegeben, besteht möglicherweise das Potenzial, weitere gewinnbringende Aufträge zu akzeptieren.Das Ziel der Minimierung der Zwischenlagerkosten versucht, wie das erste Ziel im Prinzip auch, Lagerkosten und Kosten der Kapitalbindung zu minimieren. Mit einer etwas anderen (wenn auch nicht komplett) Intention ist das Ziel der hohen Reaktionsfähigkeit verbunden, da es darum geht auf Störungen oder plötzlichen Scheduling-relevanten Auftragsänderungen schnell berücksichtigen zu können.Das Ziel der Pünktlichkeit, u. a. begünstigt Reaktionsfähigkeiten Verspätungen, meint das Ausbleiben von Verspätungen aber auch der zu frühen Fertigstellung der Produkte. Ersteres kann Konventionalstrafen und einen Good-Will-Verlust zur Folge haben während Zweiteres zu unnötig hohen Kosten durch Kapitalbindung, Lagerhaltung oder die Verspätung anderer Aufträge führen kann.
  • Nennen und erläutern Sie Methoden des Scheduling. - Konstruktive Methode: Mithilfe eines Algorithmus wird ein optimales Schedule errechnet, was allerdings nur bei starken Vereinfachungen funktioniert - Enumerative Methode: Dabei werden alle denkbaren Lösungen nach der optimalen Lösung durchsucht. Dies dauert sehr lange, weil das Problem NP-hart ist- Bedingungsorientierte Methode: Dabei werden möglichst viele Bedingungen aufgestellt, die die Anzahl möglicher Schedules reduziert. Dabei gibt es aber Probleme mit der Gewichtung dieser Bedingungen und der Wissensinterpretation- Heuristische Methode: Es werden möglichst nicht alle, sondern nur die „vielversprechenden Lösungen“ untersucht. Die Wirksamkeit dieser Vorgehensweise lässt sich algorithmisch belegen (Verfahren: Nachbarschaftssuche, naturalogische Verfahren)
  • Nennen und erläutern Sie mindestens 5 Prioritätsregeln die beim Scheduling eingesetzt werden können. - FiFo (=First in First out): Dabei werden die Aufträge zuerst abgearbeitet, die zuerst angenommen wurden → Bezogen auf das Gesamtsystem- FCFS (=First Come First Served): Dabei werden die Aufträge zuerst abgearbeitet, die zuerst der betrachteten Maschine zugeordnet wurden → Bezogen auf die Maschine- KOZ (kürzeste Operationszeit): Dabei wird einer Maschine zuerst der Auftrag zugeordnet, den sie am schnellsten abarbeiten kann- SZ (= Schlupfzeit): Es werden zuerst die Aufträge abgearbeitet, deren Fertigstellungstermin zeitlich am ehesten folgt- UK (geringste Umrüstkosten): Der Auftrag erhält die höchste Priorität, dessen Abarbeitung auf der aktuellen Maschine die geringsten Kosten verursacht
  • Erläutern Sie kurz die vorgestellten Terminierungsmethoden und nehmen Sie Bezug auf Vor- und Nachteile der einzelnen Verfahren. - Vorwärtsterminierung: Ausgehend vom Planungstermin wird dabei errechnet, wann die einzelnen Aufträge am frühesten fertig werden können. Nutzt man diese Planung für die tatsächliche Produktion, so werden Verspätungen maximal selten vorkommen (Vorteil), allerdings entstehen hohe Lager- und Kapitalbindungskosten wegen fertiger Endprodukte, die zu früh fertig werden. Auch werden bei dieser Methode keine Maschinenkapazitäten berücksichtigt, sodass das Ergebnisrealitätsfremd sein kann- Rückwärtsterminierung: Dabei wird ausgehend vom gewünschten Fertigstellungstermin geplant, wann man am spätesten mit der Produktion beginnen kann. Dabei lassen sich Liegezeiten vermeiden,die kleinste Planabweichung verursacht allerdings Lieferverzögerungen. Auch werden bei dieser Methode keine Maschinenkapazitäten berücksichtigt, sodass das Ergebnis realitätsfremd sein kann- Kombinierte Terminierung: Dabei werden beide Terminierungsmethoden angewandt. Das Ergebnis sind Zeitpuffer, wann man Aufträge am frühesten und wann am spätesten beginnen kann (= Vorteil). Allerdings ist diese Methode logischerweise so aufwändig wie beide Methoden zusammen. Auch werden bei dieser Methode keine Maschinenkapazitäten berücksichtigt, sodass das Ergebnis realitätsfremd sein kann
  • Worum handelt es sich beim Bullwhip-Effekt, wann kann er innerhalb eines Produktionsprozesses Auftreten und wie kann dem eine idealtypische Integration (CIM) entgegenwirken? Der Bullwhip-Effekt tritt bei Produktions-/Lieferprozessen auf. Grob gesagt entsteht er dadurch, dass geringe Schwankungen z.B. bei der Endkundennachfrage wegen übertriebener Regulierungen entlang der Lieferkette zu immer höheren Bestell- bzw. Produktionsmengen führen, weil die einzelnen Akteure stets Sicherheitszuschläge einkalkulieren und dadurch verfälschte Informationen an ihre Lieferanten weitergeben. Die Folgen dieses Effekt sind zu hohe Lagerbestände und damit verbundene Kosten, Verschwendungen (bei nicht ausreichend lang lagernden Gütern) und Hamsterkäufen. Bei einer idealtypischen Integration würden die eigenen Lieferanten in einer Lieferkette über jeden einzelnen Eingehenden Auftrag (und sich daraus ableitenden Bestellungen) in Echtzeit erfahren. Diese Informationen würde diese ihrerseits an ihre Lieferanten weitergeben, ohne diese Informationen zu verfälschen, sodass genau die Menge bestellt werden würde, die wirklich benötigt wird.
  • Erläutern Sie das Dilemma der Ablaufplanung. Dieses Dilemma beschreibt einen Zielkonflikt zwischen der Minimierung der Durchlaufzeit auf der einen Seite und der Maximierung der Kapazitätsauslastung auf der anderen Seite. Das Problem liegt darin, dass eine Erhöhung der Auslastung damit verbunden ist, dass die verfügbaren Maschinen immer geringere freie Zeitslots aufweisen und folglich auch immer weniger zusätzliche Aufträge „zwischenschieben“ können. Dadurch erhöhen sich die Wartezeiten der Aufträge vor der Maschine und damit auch die Durchlaufzeiten.
  • Erläutern Sie worum es sich i. S. d. Veranstaltung bei Integration handelt und welche Ziele damit verfolgt werden. In dieser Veranstaltung ist es die hauptsächliche Aufgabe der Integration, unterschiedliche Anwendungssysteme miteinander zu verbinden und auf diese Weise die Interaktion zwischen Menschen, Aufgaben und Technik zu optimieren. Diese Bestrebungen sind mit folgenden Zielen verbunden.  Zum Einen wird versucht, die natürlichen Grenzen und deren negative Auswirkungen zurückzudrängen, indem der betriebliche Informationsfluss die Geschäftsprozesse abbildet. Weiterhin wird versucht, den Datenerfassungsaufwand möglichst zu minimieren. Dies kann gelingen, weil Daten nur noch ein Mal erfasst werden müssen und danach sytemweit zur Verfügung stehen. Gleichzeitig verbessert dies die Qualität der Daten, da Dubletten verhindert werden (was gleichzeitig die Datenmenge reduziert) können und auch ausgeschlossen wird, dass nicht integrierte Systeme eine inkonsistente Sicht auf relevante Realweltausschnitte haben. Zugleich wird jeder Datenblock tendenziell häufiger genutzt und dadurch automatisch auf Korrektheit geprüft. Darüber hinaus wird durch Integration gewehrleistet, dass Teilprozesse durch deren automatisierte Abarbeitung nicht vergessen werden. Schlussendlich wird ein Rahmen für die Vermeidung lokaler Suboptima zugunsten globaler Optima geschaffen.
  • Was kann/sollte im Sinne von CIM integriert werden? Die stärkste Integration ist beim CAQ zu erwarten, denn schließlich überwacht die Qualitätssicherung im Idealfall den gesamten Planungs- und Produktionsprozess, sodass dementsprechend aktuelle Informationen aus all diesen Bereichen benötigt werden. Weiterhin muss das CAE/CAD und das CAM integriert werden, da die Produktion auf den Vorgaben aus der Entwicklung und dem Design aufbaut und diese letztlich umsetzen muss. Fallen bei der Umsetzung Probleme auf, sollte dadurch ein Lernprozess angestoßen werden, der in einer Berichtigung der Planung mündet. Zudem müssen auch die Produktionsprogrammplanung und das CAD/CAE integriert werden, da Erstere Informationen über die benötigten Endprodukte und deren Qualität und Quantität bereitstellt.CAD/CAE müssen diese Vorgaben umsetzen und können bereits in einer frühen Phase Informationen darüber bereitstellen, ob die Vorgaben z.B. physikalisch oder zeitlich umsetzbar sind.
  • Worum handelt es sich bei Prozessintegration? Erläutern Sie den Begriff entlang der in der Veranstaltung vorgestellten Integrationsrichtungen. Bei der Prozessintegration werden Prozesse, die ursprünglich voneinander isoliert abliefen, aneinander angeglichen oder auch verknüpft, um dadurch z.B. die beteiligten Mitarbeiter und Informationssysteme aneinander anzugleichen. Entlang der horizontalen Integrationsrichtung bedeutet das beispielsweise, dass das Marketing Wissen darüber verfügt, wie stark die Produktion gegenwärtig ausgelastet ist und dies bei der Beschaffung von Neuaufträgen und möglicherweise auch bei der Preiskalkulation bedenkt.Eine vertikale Integration beispielsweise der Fertigung kann beispielsweise die Unternehmensführung dabei unterstützen Engpässe zu identifizieren und angemessen darauf zu reagieren.
  • Was bedeutet der Begriff „Integrationsreichweite? Unterscheiden Sie! Der Begriff der Integrationsreichweite sagt im Prinzip aus, wo genau im Unternehmen die Integration stattfindet. So umfasst die Bereichsintegration beispielsweise Daten-, Funktions- und Prozessintegrationen innerhalb von bestimmten Bereichen also z.B. in der Beschaffungsabteilung. Die innerbetriebliche Integration hingegen ist weitgehender und ist bereichs- und prozessübergreifend. Das bedeutet z.B. dass mehrere Anwendungssysteme aus unterschiedlichen Abteilungen integriert werden.Die größte Integrationsreichweite hingegen hat die Zwischenbetriebliche Integration, die mehrere Unternehmen innerhalb einer Lieferkette umfasst und beispielsweise das Ziel verfolgt, die Aktivitäten der einzelnen Teilnehmer stärker aufeinander abzustimmen.
  • Nennen Sie (mind. 5) Problemstellungen, die bei einer praktischen Umsetzung integrierter Informationsverarbeitung innerhalb und zwischen Unternehmensbereichen auftreten können. Erläutern Sie diese kurz mit eigenen Worten! Ein signifikantes Problem in diesem Kontext ist die Fehlerfortpflanzung. Werden nämlich z.B. ehemals unabhängig existierende Datenbanken zusammengefügt bei denen mind. eine davon beispielsweise nicht aktuelle Datensätze beinhaltete, bleiben diese parallel zu den korrekten Datensätzen bestehen, werden eventuell im operativen Geschäft genutzt und schaffen Inkonsistenzen. Weiterhin erfordert eine konsequente Umsetzung der Integration auch, dass Systeme integriert bzw. Prozesse automatisiert werden, bei denen keine positiven Effekte durch diese Tätigkeiten zu erwarten sind. Dies kann akzeptanzhemmend wirken. Weiterhin fehlt es in der Praxis an Fachkräften, die das nötige Wissen besitzen, um Integrationsprojekte durchzuführen.Ist die Integration einmal durchgeführt, muss das entstandene Informationssystem möglichst umfassend getestet werden, was sich jedoch als sehr schwierig erweist weil es gewöhnlich über sehr vieleFunktionalitäten verfügt. So ist das System zudem noch trotz aller Vereinfachungen intern sehr komplex, was zu Akzeptanzproblemen seitens des Fachpersonals führen kann.Die Unternehmensführung hingegen könnte dadurch abgeschreckt werden, weil Integrationsprojektesehr hohe Kosten verursachen, die sich aber nur sehr langsam amortisieren.
  • Gehen Sie auf mögliche, grundsätzliche Kritikpunkte an CIM ein. Beim CIM (= Computer Integrated Manufacturing) wird häufig kritisiert, dass es sehr hohe Kosten verursacht, weil die benötigte Software und Hardware sehr teuer ist. Selbiges gilt auch für die Integrationsaktivitäten. Weiterhin ist die Einführung des CIM sehr zeitaufwändig, da es mit umfassenden Planungen, Prozessanalysen, Mitarbeiterschulungen, Testphasen etc. verbunden ist. Darüber hinaus können auch technische Probleme auftreten, weil beispielsweise vorhandene Anwendungssysteme kaum dokumentiert sind und ursprünglich nicht auf eine integrierte Funktionsweise ausgelegt waren. Ein weiteres Problem, das eng mit den nötigen Integrationsbemühungen verbunden ist, ist die Tatsache, dass manche Fehler sehr viele Unternehmensbereiche betreffen und nach deren Entdeckung an vielen Stellen gleichzeitig behoben werden müssen. In Anbetracht der bereits angesprochen Problematiken wird deutlich, das CIM sehr komplex ist und folglich zu einer Resignation der Entscheidungsträger und Verantwortlichen führen kann.
  • Worum handelt es sich bei einem Data Warehouse (2p), in welchem Zusammenhang wird es bei der integrierten Informationsverarbeitung eingesetzt (2p), und welche Methoden werden dabei eingesetzt (6p)? Ein Data Warehouse ist eine zentrale, strukturierte Sammelstelle für entscheidungsrelevante Unternehmensdaten, die von den operativen Daten getrennt ist. Ziel dieser riesigen Datenbank ist es, die Entscheidungsträger bei ihren strategischen und taktischen Entscheidungen durch gezielte Wissensbereitstellung zu unterstützen. Auch das unternehmensinterne Wissensmanagement kann durch eine solches Data Warehouse unterstützt werden. Dabei werden sämtliche relevanten Daten, Protokolle, Dokumente etc. durch das System erfasst, kategorisiert analysiert. Denkbar ist beispielsweise, dass dieses Data Warehouse speichert, wie lange die Produktion bei den bereitsabgearbeiteten Aufträgen im Einzelfall gedauert hat, in welchen Monaten wie viele Aufträge eingereicht wurden, welche Maschine wie intensiv genutzt wird etc. Methodentechnisch ist dabei z.B. denkbar, dass in regelmäßigen Abständen die operativen Daten in das Data Warehouse extrahiert und dabei zugleich bereinigt, validiert und synthesiert werden. Im nächsten Schritt sind zahlreiche Methoden aus dem Bereich des Data Minings denkbar, wie z.B. die Assoziationsanalyse bei der Wenn-Dann-Aussagen aus dem Datenbestand abgeleitet werde, die noch um Eintrittswahrscheinlichkeiten angereichert werden können.Ein weiteres Verfahren ist die Clusteranalyse, bei der versuch wird, Datensätze mithilfe bestimmter Attribute in Cluster einzuteilen. Die Datensätze innerhalb der Cluster sollen möglichst ähnlich sein unddie Cluster untereinander möglichst verschieden. Mithilfe der Regressionsanalyse lassen sich Zukunftsprognose anstellen und Entwicklungen aufzeigen und beschreiben.
  • Erläutern Sie das Konzept von Integrationskreisen mit eigenen Worten (2p) und mögliche Teilketten, die solche Kreise beschreiben (5p). Berücksichtigen Sie dabei die verschiedenen Betrachtungsebenen im CIM-Modell (3p) und geben Sie Beispiele (5p) an. Beim Konzept der Integrationskreise wird zur Vereinfachung (und auch dazu, um die anfallenden Kosten auf eine längere Zeitspanne zu verteilen) nicht versucht, sämtliche möglichen Systeme gleichzeitig zuintegrieren, sondern mit einer begrenzten Zahl der Systeme zu beginnen und nach und nach weitere Systeme hinzuzunehmen.Mögliche Ketten sind dabei- die verstärkte Kopplung der Produktionsplanung und Steuerung, die eine vertikale Integration des linken CIM-Logistik-Astes anstrebt - Eine Verbindung zwischen CAE/CAD und CAM, die eine vertikale Integration des rechte CIMLeistungsgestaltungs- Astes anstrebt - Die Verbindung der Grunddatenverwaltung für die Produktionsplanung und Steuerung, CAE/CAD und CAP, wobei Arbeitspläne und Stücklisten gemeinsam genutzt werden, um die Integration des oberen Teils, der bisher am schwächsten integriert ist, voranzutreiben (Planung des Produkts und dessen Produktion). - Kopplung zwischen der Betriebsdatenerfassung und dem CAM, die den schon stark integrierten unteren Teil des CIM-Modells adressieren (Produktionssteuerung und Produktrealisierung) - Betriebsübergreifende Vorgangsketten zur Einbeziehung von Kunden und Lieferanten So ist es beispielsweise denkbar, bei der Produktionsplanung Daten aus dem CAE/CAD zu berücksichtigen, da diese Aussagen über die Dauer der Produktion, deren Kosten etc. geben können, was letztlich die Qualität der Planung verbessern würde (3. Kette). Weiterhin kann man die Informationen aus dem CAE/CAD über geeignete Schnittstellen dem CAM zur Verfügung stellen und dadurch sicherstellen, dass sämtliche Vorgaben bei der Produktion möglichstohne weiterer Mehrarbeit umgesetzt werden (2. Kette)Über geeignete Rückkopplungen und entsprechender Berücksichtigung dieser Rückkopplungen in den Geschäftsprozessen kann man Erfahrungswerte aus der Fertigung in die Produktionsplanung einfließenlassen, um diese realitätsnäher zu gestalten (1. Kette)Die BDE und das CAM müssen sowieso stark integriert sein, da ansonsten keine ernsthafte BDE möglich ist, wenn keine Erfassung der Erfahrungswerte aus der Produktion möglich ist. Damit diese Integrationgelingt, bedarf es geeigneter Schnittstellen und Berichtswege (4. Kette)Über Schnittstellen, Berichtswege und geeigneter Datenmodelle und Prozesse ist es fernerhin möglich, die Angaben der Lieferanten und auch die Anforderungen der Kunden noch stärker in das CIM-Modell zuintegrieren und dadurch Lieferverzögerungen und beispielsweise sich ändernde Kundenerwartungen besser berücksichtigen zu können. (5. Kette)
  • Nennen Sie kritische Erfolgsfaktoren von Standardsoftware. - Portierbarkeit- Modularer Aufbau- Umsetzung von Standards für Softwareergonomie- Schnittstellen zu den verbreitetesten Datenbanksystemen- Client-Server-Architektur- Skalierbarkeit- Unterstützung funktionsübergreifender Geschäftsprozesse- Effiziente Anpassung an spezifische Benutzeranforderungen- Ausgefeiltes Berechtigungskonzept- Mandantenfähigkeit- Einbettung in Büroumgebung- Prozessunterstützung: Workflow-Management- Internet-Anbindung- Multinationale Einsetzbarkeit
  • Nach welchen Kriterien würden Sie als Verantwortlicher in einem Unternehmen entscheiden, ob Sie besser eine Standardsoftware anschaffen oder eine Individualsoftwarelösung erstellen lassen. Gehen Sie von der Annahme aus, dass es keine Standardsoftware Das allerwichtigste Kriterium ist die Frage, wie wettbewerbsrelevant der Bereich ist, denn diese Software adressieren muss. Ist der Bereich dabei kaum relevant, lohnt es sich nicht zusätzliche finanzielle Mittel zu investieren, um sich darin von den Konkurrenten zu unterscheiden.Hat der Bereich hingegen eine starke Wettbewerbsrelevanz, lohnt sich die Investition in Individualsoftware nur dann, wenn die am Markt verfügbare Standardsoftware nur mangelhaft die eigenen Anforderungen erfüllt. Zudem muss man sich fragen, wie stark die Preise für die beidenSoftwarearten auseinanderliegen. Ist die Standardsoftware signifikant günstiger, gilt es zu prüfen, ob eine starke Anpassung der Standardsoftware nicht trotzdem günstiger ist.Selbst wenn es sich nach dieser Betrachtung als finanziell vorteilhaft herausstellt, die Individualsoftware zu entwickeln, müssen noch weitere Fragen beantwortet werden:- Was passiert, wenn die Softwareentwicklung sich stark verzögert, weil sehr viele Softwareprojekte nicht pünktlich fertig werden?- Was passiert, wenn die Software fehlerhaft arbeitet, weil Standardsoftware meistens intensiver getestet wurde?- Wie viele Mitarbeiter müssen die Software bedienen und wie hoch ist meine Mitarbeiterfluktuation, weil Schulungen für Standardsoftware wahrscheinlich günstiger sind und weil viele Mitarbeiter bereits wissen, wie Standardsoftware funktioniert, Individualsoftware muss neu erlernt werden.- Kann ich jetzt schon abschätzen, wie die Software in ein paar Jahren eingesetzt wird, da Standardsoftware häufig konform zu verbreiteten Standards ist → Erweiterbarkeit!
  • Grenzen Sie Standardsoftware von Individualsoftware ab. Den Definitionen zufolge ist Standardsoftware so gestaltet, dass sie einen relativ breiten Kreis von Unternehmen adressiert, während Individualsoftware in der Regel auf ein konkretes Unternehmen zugeschnitten ist. Der Kunde ist also bereits vor der Entwicklung bekannt. Weiterhin ist Standardsoftware zumeist wesentlich günstiger als Individualsoftware, weil es eine Konkurrenz unter den Anbietern gibt. Zudem muss Standardsoftware erst angepasst werden, bevor sie genutzt werden kann. Trotz dieser Anpassung stellt Standardsoftware stets nur einen Kompromiss dar (erfordert folglich starke Anpassungen bei den Geschäftsprozessen) und erfüllt typischerweise nicht alle Unternehmensanforderungen, während Individualsoftware dies sehr wohl leisten kann. Dafür sind in Standardsoftware häufig Best-Practices oder wissenschaftlich belegte Methoden implementiert, während bei Individualsoftware dies von Auftraggeber gewehrleistet sein muss. Fernerhin wird Standardsoftware in regelmäßigen Zeitabständen weiterentwickelt, sodass die Nutzer meistens bei Wunsch Updatemöglichkeiten erhalten. Individualsoftwareweiterentwicklung ist immer mit Kosten für den Kunden verbunden.
  • Behauptung: Wird Individualsoftware konsequent aus fertigen Programmbausteinen (fertige Klassenbibliotheken) zusammengesetzt ist sie nicht mehr „individueller“ als stark individualisierte Standardsoftware. Diskutieren Sie! Wo würden Sie die Grenze zi Dieser Aussage lässt sich nicht vollständig zustimmen, da Standardsoftware (auch wenn sie stark angepasst wurde) stets nur einen Kompromiss darstellt und folglich nicht alle Kundenanforderungen erfüllen kann. Bei der Zusammensetzung von Individualsoftware aus fertigen Modulen lässt sich im Allgemeinen zwar auch nicht eine  hundertprozentige Übereinstimmung erreichen (weil es ja nicht zujedem Kundenwunsch vorgefertigte Module gibt), allerdings eine höhere als bei angepasster Standardsoftware. Zudem ist davon auszugehen, dass die Performanz dieser Standardsoftware tendenziell höher ist, da sie kaum Funktionalitäten beinhaltet, die das Unternehmen nicht nutzen wird. Vergleichbar dürfte bei beiden Softwarearten hingegen sein, dass sie relativ wenige Bugs beinhalten wird (= weil auch Standardkomponenten im Allgemeinen intensiver getestet werden) und die Softwarefertigstellung schnell abgeschlossen werden kann, weil kaum neuer Code erstellt werden muss.Dementsprechend dürfte eine solche zusammengesetzte Individualsoftware ähnlich kostengünstig sein wie Standardsoftware. Fernerhin ist es wahrscheinlich, dass bei der Implementierung derStandardkomponenten mehr Standards berücksichtigt wurden, als bei reiner Individualsoftware und sie folglich in der Zukunft besser zu erweitern/portieren ist.Allgemein lässt sich also sagen, dass aus fertigen Modulen zusammengesetzte Individualsoftware das Potenzial hat, die Vorteile der Standard- und Individualsoftware zu vereinen, aber trotzdem weniger„individuell“ als Individualsoftware ist. Letztlich hängt vieles davon ab, welche Qualität die genutzten fertigen Module aufweisen und wie stark sich die Standardsoftware anpassen lässt.
  • Erläutern Sie die Begriffe „Materialstamm“, „Stückliste“ und „Arbeitsplan“ und bringen Sie sie bzgl. ERP in Verbindung zueinander. Der Materialstamm existiert jeweils pro Bauteil und enthält sämtliche Informationen, die zurBeschreibung dieses Bauteils notwendig sind (Materialtyp, Verwendungszweck, QM-, Fertigungs-, Verkaufs-, Einkaufs-, Dispositions-, Bestandsdaten).Die Stückliste stellt tabellarisch dar, aus welchen untergeordneten Elementen in welcher Stückzahl sich eine betrachtete Baugruppe oder auch das Enderzeugnis zusammensetzt.Ein Arbeitsplan beschreibt den Durchlauf eines Produktes vom Rohmaterial über verschiedene Arbeitsvorgänge und Fertigungseinrichtungen bis hin zum fertigen Produkt. Für jeden Arbeitsvorgang werden die Details der Tätigkeiten in den maschinellen Einrichtungen spezifiziert und oftmals mit weiteren organisatorischen Informationen ergänzt, wie die veranschlagten Rüstzeiten, Stückzeiten, den Fertigungskostenstellen und Fertigungseinrichtungen. Er nennt auch zu verwendende Arbeitsmittel und Material wie Messmittel, Vorrichtungen und Sonderwerkzeuge. Fernerhin werden dort die betroffenen Arbeitsplätze aufgeführt und erwähnt, welche Prüfungsmerkmale für die Qualitätssicherung der einzelnen Erzeugnisse genutzt werden können.Um diese Begriffe in einen Zusammenhang einzuordnen, lässt sich sagen, dass der Materialstamm bei der Erstellung des Arbeitsplanes zu beachten ist, da die dortigen Eigenschaften die Verarbeitung desProduktes beeinflussen und Aussagen über die Eignung des  betrachteten Werkstücks zulassen. Auch enthält ein vollständiger Arbeitsplan sämtliche Elemente aus der Stückliste des Endproduktes und der Stücklisten der Zwischenprodukte. Aus diesen Grund bilden diese drei Begriffe die Basis für viele Geschäftsprozesse, die z.B. die Fertigung, Planung, Beschaffung etc. betreffen, weswegen sie auch fürdas ERP von großer Bedeutung sind.
  • Bei einer konsequenten Umsetzung des BRP-Ansatzes von Champy / Hammer müssten in einer entsprechend softwareunterstützten Gesamtlösung auch die Lieferanten und Abnehmer integriert werden (SCM). Diskutieren Sie! (5+10p) Ich stimme dieser Aussage zu, denn BRP (=Business Process Re-Engineering) ist ein prozessorientierter Ansatz. Der konkrete Ablauf der Beschaffungs- und Vertriebsprozesse wird maßgeblich dadurch bestimmt, wie problemlos die Beschaffung und der Vertrieb im Einzelfall gelingen. Dabei ist bei der Beschaffung die Auftragslage des Lieferanten von Bedeutung und ist bei der Angebotserstellung und -planung zu beachten ist. So lässt sich im Falle von Engpässen der Lieferant wechseln. Senkt der Lieferant die Preise, kann es lohnenswert sein, bestimmte Güter auf Vorrat zu bestellen. Da eine solche zentraleSoftware sämtliche relevanten Geschäftsprozesse überwacht, kann sie zudem deren Ressourcenverbrauch einschätzen und Bestellungen so einleiten, um Mengenrabatte zu ermöglichen.Damit der Vertrieb erfolgreich funktionieren kann, müssen die Kundenbedürfnisse schnell registriert und an die betroffenen Stelle weitergegeben werden. Bei Unternehmen mit sehr vielen Lieferanten und Abnehmern bedarf es an geeignetere, integrierter Software, die diese Aufgaben automatisch abwickelt. Sie ermöglicht somit eine kosteneffiziente Produktion und folglich eine bessere Realisierung derkritischen Erfolgsfaktoren. Fernerhin kann das Wissen aus dieser Software zur Identifizierung weiterer kritischer Erfolgsfaktoren genutzt werden.
  • Was versteht man unter SCM? Unter SCM (Supply Chain Management) versteht man das Management der Geschäftsprozesse der Versorgungskette vom ersten Rohstofflieferanten bis zum Endverbraucher. Dabei ist dafür zu sorgen, dass die Supply Chain möglichst kostengünstig und effizient funktioniert. Zudem wird eine enge Zusammenarbeit mit den eigenen Lieferanten und Absatzmengen angestrebt. Allerdings sollen auch die eigenen Funktionsbereiche wie das Produktion, Unternehmensführung, Marketing, Controlling etc. möglichst stark kooperieren. Dadurch und durch Einbeziehung von strategischen und sozialen Aspekten wird versucht, die Lieferkette bestmöglich zu gestalten. Auch Inner- und überbetriebliche Material-, Informations- und Geldfluss stehen im Vordergrund.
  • Unterscheiden Sie Effektivität und Effizienz Die Effektivität lässt sich mit dem Wort „Wirksamkeit“ umschreiben und meint zum Beispiel eine verbesserte Koordination der eigenen Geschäftsprozessen mit deren des Kunden und Lieferanten. Zudem erfordert Effizienz eine stärkere Transparenz und Flexibilität und eine Geringe Fehleranfälligkeit, die z.B. durch das Mehraugenprinzip erreicht werden kann. Auch eine möglichst hohe Kundenzufriedenheit ist ein wichtiger Effektivitätsfaktor, der durch Qualität sowie Termin- undLiefertreue erreicht werden kann. Demgegenüber lässt sich Effizienz mit den Wörtern „Wirtschaftlichkeit“ oder „Kosten/Nutzen Verhältnis“ umschreiben und meint im Kontext von SCM die Bestandsverringerung, die durch geringere Lagerzeiten und –mengen erreicht werden kann. Zudem wird auch eine  Prozessbeschleunigung angestrebt wie die Durchlaufzeitsenkung beabsichtigt. Weiterhin wird zudem intendiert, die Kosten allgemein (z.B. durch ein besseres Kostenmanagement) aber auch die Transaktionskosten z.B. durch Automatisierung zu senken. Darüber hinaus muss auch die Koordination der eigenen Prozesse verbessert und suboptimale Prozesse verhindert werden. Wie bei der Effektivität ist auch bei der Effizienz eine höhere Transparenz wünschenswert.
  • Nennen und erläutern (kurz!) Sie Ziele von SCM und Problemstellungen, die bei der Einführung auftreten können. Bei der Einführung von SCM (Supply Chain Management) wird versucht, einen Unternehmensübergreifenden Informationsfluss einzurichten. Weiterhin wird versucht, die Bestände zu reduzieren (z.B. durch „just in Time“ Bestellungen) und die Planung intensiver abzustimmen. Zudem gilt es zu versuchen, die Absatzschwankungen zu reduzieren und eine konstante Lieferfähigkeit- und Zeit zu erreichen. Weiterhin wird versucht, sowohl Effektivität als auch Effizienz zu erreichen, indem beispielsweise die Fehleranfälligkeit gesenkt und die Transparenz gesteigert wird.Es gibt allerdings zuvor einige Probleme zu überwinden, wie z.B. die Bewusstwerdung der Abhängigkeit zwischen den Abteilungen des eigenen Unternehmen und der Schaffung der Abhängigkeit mit denanderen Unternehmen der Lieferkette. Weiterhin ist die Abstimmung der Geschäftspartner z.B. wegen der Interessenskonflikte ein komplexer Prozess. Weiterhin erfordert die notwendige Vernetzung ein gewisses Vertrauen gegenüber dem Geschäftspartner, weil man tendenziell sensible Daten bekanntgeben muss. Zudem müssen die Schnittstellen aller Geschäftspartner aufeinander abgestimmt werden. Darüber hinaus gibt es Entscheidungsprobleme bei der Auftragsvergabe.
  • Worum handelt es sich beim SCOR Modell und was sind dessen Kernprozesse? Das SCOR-Modell (=Supply Chain Operations Reference) verdeutlich die eigenen Kernprozesse und die der eigenen Kunden und Lieferanten, die für das Supply Chain Management von Bedeutung sind. Es stellt das betroffenen Unternehmen im Kontext der Lieferkette dar und modelliert dabei vom Lieferanten des Lieferanten bis zum Kunden des Kunden den gesamten (hauptsächlich relevanten) Lieferkettenabschnitt. Zudem steht dahinter eine Methode, die die gesamte Lieferkette analysieren undbeschreiben kann. Dabei beantwortet das Modell die Frage, welche Informationen an welche Partner weitergegeben werden müssen um eine funktionierende Lieferkette zu gewährleisten. Das Modell beschreibt zudem für einen kettenübergreifenden Planungsprozess, der den gesamten betrachteten Lieferkettenabschnitt umfasst und sich z.B. mit Make or Buy Entscheidungen und Priorisierungen auseinander setzt.
  • Welches sind die Kernprozesse des SCOR Modells? Plan- Nachfrage und Angebot in Einklang bringen- Prioritätssetzung, Make or Buy-Entscheidungen Source- (Vor-)Produkte und Dienstleistungen beschaffen- Lieferantenwahl & Vertragsgestaltung Make- End-/Zwischenprodukte produzieren- Kapazitätssteuerung, Zwischenlagerung, Verpackung Deliver- Fertigprodukte oder Dienstleistungen an Kunden liefern- Lager-, Auftrags- und Transportmanagement Return- Die Rücksendung fehlerhafter Produkte abfertigen und selber in die Wege leiten
  • Sie haben die Aufgabe, eine zuvor von ihnen ausgewählte SCM-Lösung in einem mittelständischen Unternehmen zu etablieren. Mit welchen Schwierigkeiten müssen Sie bei der Akzeptanz (rollenspezifisch) ihrer Vorschläge rechnen? (10p) Überlegen Sie, wie Si Dabei entsteht zuerst das Problem, den Unternehmensabteilungen deren Abhängigkeiten zu veranschaulichen und darüber hinaus die Zusammenarbeit und Abhängigkeit des Unternehmens mit den eigenen Kunden und Lieferanten zu forcieren. Zudem wird es sicherlich ein Problem sein, ein Vertrauensverhältnis zu schaffen, bei dem alle Beteiligten bereit sind, ihre Daten soweit offen zu legen, wie die entstehende Lieferkette dies erfordert. Weiterhin wird es Bedenken geben, die eigenen Schnittstellen und das eigene Datenschema anzupassen, da dies mit Veränderungen und Investitionen verbunden ist. Fernerhin werden die Beteiligten Abstimmungsprobleme befürchten und sich die Frage stellen, wie Probleme hinsichtlich der Auftragsvergabe und dem Absatz gelöst werden sollen. Zur Überwindung messe ich der Kommunikation eine hohe Bedeutung bei. Dabei gilt es insbesondere, die Vorteile einer gemeinsamen Lieferkette zu betonen und dadurch das Eigeninteresse der Beteiligtenzu wecken. So kann in diesem Kontext dargestellt werden, dass eine Lieferkette das Potenzial hat, einen höheren Mehrwert zu schaffen, als nur die Summe des Mehrwerts aller Beteiligter. Zudem lässt sich durch eine solche Lieferkette z.B. der Bullwhip-Effekt einschränken. Auch die notwendigen Veränderungen können als Anlass gesehen werden, die lange gewollten anderen Veränderungen ebenfalls durchzuführen. Eine weitere Strategie könnten Verträge sein, die z.B. bestimmte Fragen derAbstimmung im Vorhinein lösen und Verantwortlichkeiten der einzelnen Teilnehmer transparent definieren. Auch eine schrittweise Einführung der Lieferkette kann ein sinnvoller Ansatz sein, da in frühen Phasen dadurch die Bindung nicht zu intensiv wird (→geringeres Risiko) und zuerst die „Quick Wins“ angestrebt werden können, um den Vorständen schnell erste Erfolge präsentieren zu können.Auch die Nutzung von Best Practices oder wissenschaftlicher Methoden kann die Erfolgsaussichten (auch aus der Perspektive der anderen Unternehmen) steigern.
  • Überlegen Sie sich Szenarien, in denen Sie im Rahmen von SCM einen sinnvollen Einsatz von Auktionsmechanismen realisieren könnten. Welche Auktionsformen halten sie jeweils für angemessen und warum? 1) Ein Mitglied der Lieferkette hat sich auf spekulativer Basis eine große Menge Server-Arbeitsspeicher erworben und möchte den selbst nicht benötigten Teil an ein Mitglied seiner Lieferkette verkaufen. 2) Ein Bauunternehmen hat im Zuge des 2. Konjunkturpaketes ein Großauftrag bekommen und benötigt deswegen eine große Menge an Baustoffen. Es steht vor der Entscheidung, bei welchen seiner Lieferanten es diese Menge beziehen soll. 3) Ein Mitglied der Lieferkette möchte seinen Logistikdienstleister wechseln, weil es damit unzufrieden ist und möchte diesen neuen Dienstleister anschließend in die Lieferkette integrieren. Beispiel 1:- Stille Auktion: Dadurch wird vermieden, dass ein unnötiger Konkurrenzkampf zwischen den Mitgliedern der Lieferkette entsteht - Teiloffene Aktion, bei der der aktuell geltende Höchstbetrag bekannt ist, aber nicht der zugehörige Bieter. Eventuell sogar noch besser, als die stille Auktion, weil jedes Mitglied zwar Konkurrenz verspürt, was sich aber nicht negativ auf die Lieferkette auswirkt, weil der Bieter unbekannt ist. - Wenn viel Arbeitsspeicher vorrätig ist, kann sich auch die Japanische Auktion eingesetzt werden, da es dabei auch mehrere Gewinner geben kann und nicht einer gewinnt und die anderen leer ausgehen. - Zweitpreisauktion: Da diese die Vorteile eines geheimen Ablaufs und eines hohen Endgebots vereint und zugleich von den Teilnehmern als fairer eingestuft wird, weil ja der Verkäufer nicht den Höchstpreis nimmt.Unabhängig von dem Auktionstyp sollte die Auktion geschlossen ablaufen, damit nur die SCMitglieder teilnehmen können und sich dadurch bevorzugt fühlen Beispiel 2:- Holländische Auktion (verdeckt): Dadurch wird sichergestellt, dass das Bauunternehmen den günstigsten Preis erhält, ohne dass die nicht erfolgreichen Verkäufer vom Gewinner verärgert sind (da sie ihn ja nicht kennen) - Alternativ auch Auftragsauktion (verdeckt): Selbe Begründung wie vorhin.Unabhängig von dem Auktionstyp sollte die Auktion geschlossen ablaufen, damit nur die SCMitglieder teilnehmen können und sich dadurch bevorzugt fühlen Beispiel 3:- Die Holländische und die Auftragsauktionen, die nun auch offen stattfinden können und öffentlich sind, da das Mitglied der Lieferkette im Wesentlichen von dem entstehenden Konkurrenzkampf profitiert und die negativen Auswirkungen außerhalb der Lieferkette bleiben. Zudem erhält das Mitglied seine gewünschten Leistungen maximal günstig.
  • Welche Auktionsformen halten Sie für unangemessen und warum? - All-pay Auktion und das zugehörige experimentelle Konzept, da die Tatsache, dass alle Teilnehmer, auch die Verlierer, bezahlen müssen sehr viele Teilnehmer abschrecken könnte und die verbliebenen nur sehr geringe Summen bieten würden. Zudem sind solche Praktiken im  seriösen Umfeld nicht üblich, was das Image der durchführenden Person schädigen könnte. - Power-Group-Buying: Im ersten Beispiel ergibt diese Auktionsform keinen Sinn weil innerhalb der Lieferkette wohl kaum die benötigte Menge an Interessenten befindet, die nötig ist, um sich zu Gruppen zusammenzuschließen. Im zweiten Fall wird ein Kauf und kein Verkauf angestrebt, sodass auch dort diese Auktion nicht sinnvoll ist. Im letzten Fall wird ein Partner gesucht, sodass Gruppenzusammenschlüsse undenkbar sind.
  • Was ist eine Auktion? Eine Auktion ist ein Verfahren für Verhandlungen, an dem online oder offline mind. zwei Parteien teilnehmen und die Preise und Konditionen für Produkte oder Dienstleistungen auf der Basis von Geboten der Teilnehmer  zustande kommen. Da Auktionen den Vorteil bieten, allen Beteiligten denEindruck gleicher Chancen zu vermitteln, werden sie im SCM Umfeld eingesetzt, um einerseits gute Konditionen für den Leistungsbedürftigen zu ermöglichen ohne die Lieferkette zu gefährden.