Montagetechnik (Fach) / Montagetechnik (Lektion)

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Uni Bremen

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  • 001) Wie lautet die Definition von Montage? Gesamtheit aller Vorgänge, die dem Zusammenbau von geometrisch bestimmten Körpern dienen (VDI 2860) Montagen bestehen im Kern aus Vorgängen des Fügens (DIN 8593) und Funktionen der Werkstückhandhabung (VDI 2860)
  • 002) Auf wie viel Prozent beläuft sich der Montageanteil an den Herstellkosten des Produktes? im Machinenbau: bis zu 70% in der Elektrotechnik: bis zu 90%
  • 003) Auf wie viel Prozent beläuft sich der Montageanteil an der Gesamtfertigungszeit des Produktes? im Maschinenbau: 20 bis 45% in der Elektro- und Feinwerktechnik: 40 bis 70%
  • 004) Wie erreicht man Montage- und demontagegerechte Produkte? Produktstruktur Verbindungstechnik Bauteilegestalt
  • Montageprozesse und -systeme Fügen Handhaben Montagearten und -formen Montagelogistik
  • 005) Was sind die Vorteile montagegerechter Produktgestaltung? Verringerung der Montageoperationen, Montagezeit und Montagekosten Aufwandsverringerung bei Handhabung, Speicherung, Transport Bessere Prüfbarkeit der Fügestelle Erleichtern des Prüfens und Kontrollierens nach der Montage
  • Was versteht man unter Produktstruktur? Gliedern in BG zum Ermöglichen von Montagestufen mit Vor- & Endmontage
  • Was versteht man unter Verbindungstechnik? Bevorzugung translatorischer Fügebewegungen
  • Was versteht man unter Bauteilegestalt? Anstreben symmetrischer Konturen, wenn keine Vorzugslage erforderlich ist
  • 006) Was versteht man unter demontagegerechter Produktstruktur? Gliedern in Demontagegruppen, deren Teile bzw. Werkstoffe verwertungsverträglich sind
  • 007) Was versteht man unter demontagegerechter Verbindungstechnik? Verwenden auch nach längerer Nutzungsdauer leicht demontierbarer bzw. zerstörbarer Verbindungs- und Sicherungselemente
  • 008) Welche Teilbereiche gehören zum Montieren? Fügen Handhaben Kontrollieren Sonderoperationen
  • Welche Fügeprozesse gibt es? Zusammensetzen Füllen An- & Einpressen Urformen Fügen durch Umformen Fügen durch Schweißen Fügen durch Löten Kleben textiles Fügen
  • Welche Handhabungsprozesse gibt es? Speichern Mengen verändern Bewegen Sichern Positionieren
  • Was zählt zum Kontrollieren? Prüfen Messen
  • Welche Sonderoperationen gibt es? Justieren Markieren Erwärmen Kühlen Reinigen Entgraten Bedrucken Einsprühen Abdichten
  • Was ist Speichern (Sp)? Halten von Mengen in geordneter Form (Magazinieren) Beispiel: Sonderladungsträger
  • Was ist Bewegen? Erkennen, Ergreifen und Transportieren Beispiel: Knickarmroboter
  • Was ist Positionieren (Po)? Orientieren und Ausrichten des Teils bzw. des Werkzeuges Beispiel: Laserstrahlschweißen
  • Was ist Fügen (Fü)? Zusammenlegen, Füllen, An- und Einpressen, Urformen und Umformen sowie Stoffvereinigen der Montageteile Beispiel: Schraubverbindung
  • Was ist Einstellen / Justieren (Ei)? Ausgleich von Toleranzen, Herstellung von Spiel zur Funktionserfüllung Beispiel: Motor
  • Was ist Kontrollieren (Ko)? Durchführung von Mess- und Prüfoperationen Beispiel: Koordinatenmessgerät
  • 009) Was bezeichnet man als Primärmontage? Vorgänge, die der Wertschöpfung während der Montage dienen Greifen, Einlegen oder Einschrauben eines Teils
  • 010) Was bezeichnet man als Sekundärmontage? Vorgänge, die nicht der Wertschöpfung während der Montage dienen Sekundärmontagevorgänge sollten möglichst vermieden werden Wenden, Ablegen, Neugreifen von Teilen
  • Was ist ein Montagesystem? Ein Montagesystem umfasst alle zur Ausführung einer Montageaufgabe notwendigen Teilsysteme wie: technische Einrichtungen und Betriebsmittel Steuerungen und Personal sowie die organisatorische und strukturelle Gliederung der Teilsysteme mit ihren Anordnungen und Wechselwirkungen sowie ihrer Einordnung in die Produktionslogistik
  • Wie verhalten sich Investitionskosten, Flexibilität und Losgröße bei der manuellen, der halbautomatischen und der automatischen Montage? von manuell zu automatisch: steigen die Investitionskosten sinkt die Flexibilität steigt die Losgröße
  • Welche Organisationsformen gibt es in der Montage und wie zeichnen sich diese bzgl. Montageobjekt, -ort & -prozess sowie des Materialfluss' aus? Baustellenmontage:    stationär; am Montageobjekt; stationär; ohne zeitliche Bindung Einzelplatzmontage:    stationär, am Arbeitsplatz, stationär; ohne zeitliche Bindung Reihenmontage:          bewegt; am Arbeitsplatz; stationär; ohne zeitliche Bindung Taktstraße:                  bewegt; am Arbeitsplatz; stationär; getaktet station. Fließmontage: bewegt; am Arbeitsplatz; stationär; kontinuierlich kontin. Fließmontage:  bewegt; am Arbeitsplatz; bewegt; kontinuierlich
  • Welchen Problemen muss sich die Montage stellen? Funktionale Komplexität Miniaturiesierte Fügeteile Reinheits- und Qualitätsanforderungen Zunehmende Produktvarianten Späte Variantenbildung
  • Wie lauten die Merkmale eines Entwurfs? technisches Gebilde entwickelt aus einer prinzipiellen Lösung technische und wirtschaftliche Festlegung der Baustruktur eindeutig und vollständig erarbeitet quantitative gestalterische Festlegung der Lösung
  • Was sind die Ziele der Produktentwicklung bzgl. Kunde & Umfeld / Umwelt? Funktion Wirkprinzip Gestaltung Sicherheit Ergonomie, Design Fertigung Montage Kontrolle, Prüfung Transport Gebrauch Instandhaltung Beseitigung, Recycling Kosten Termin
  • Was sind die klassischen Ziele der Produktentwicklung (+englische Bezeichnung)? Geben sie jeweils ein Beispiel an! kostengünstiges Konstruieren (DTC): z.B. Vermeidung von teuren Verbindungen fertigungsgerechtes Konstruieren (DTM): z.B. Vermeidung von Hinterschneidungen montagegerechtes Konstruieren (DTA): z.B. ein Basisteil je Baugruppe
  • Was sind die Rahmenbedingungen der Entwicklung? Sicherheitstechnische und gesetzliche Restriktionen Einzelprodukte oder Produktvarianten Stückzahl der Varianten Fertigungs- und Montagebedingungen Prüfanordnungen und Qualitätsmerkmale Transport- und Verpackungsanforderungen
  • Was sind die Ziele des montagegerechten Konstruierens (inkl. Beispiel)? Vereinheitlichen: bspw. Vereinheitlichen der Fügerichtung Vereinfachen: bspw. gezielte Ausnutzung von Werkstoffeigenschaften Automatisieren: bspw. Automatisierungsfreundliche Schraube Qualität sichern: bspw. Anteil fehlerhafter Teile
  • Was ist das Ziel der Produktstruktur? Zusammenfassen von Teilfunktionen zu Funktionseinheiten und Modulen
  • Worauf hat die Produktstruktur Einfluss? Einfluss auf die Anlagenstruktur
  • Welchen Einfluss hat die Verbindungstechnik? Einfluss auf Montageverfahren
  • Welchen Einfluss hat die Bauteilegestalt? Einfluss auf die Handhabungstechnik
  • Welche Maßnahmen umfasst die Produktstruktur? Reduzierung der Teileanzahl un Montageprozesse Gliedern der Produktstruktur und des Montageablaufs Standardisierung der Konstruktionselemente und damit Vereinheitlichen und Vereinfachen der Montageprozesse
  • Wie ist die Vorgehensweise um die Teileanzahl zu reduzieren? Gestaltung von Bauteilen zur Integration verschiedener Funktionen in einem Bauteil Modifikation von Bauteilen zur Übernahme von Teilfunktionen anderer Bauteile Elimination von BT, die keinen Beitrag zur Gesamtfunktion des Produktes liefern
  • Was erreicht man durch die Reduzierung der Teileanzahl? Senkung des Montageaufwands (Kosten, Bearbeitungszeit) Senkung des Aufwandes für Materialbereitstellung
  • Was ist Handhaben (Ha)? Erfassen der zu montierenden Teile Vereinzeln und Dosieren Gezieltes Bewegen
  • Was ist Sichern (Si)? Verhinderung von selbsttätigem Verändern der Füge- bzw. Einstellpositionen unter späteren Betriebsbedingungen
  • Was ist die manuelle Montage (MM)? Montagevorgänge werden durch den Menschen ausgeführt Einsatz von Händen, Fingerfertigkeit, etc. zur Ausführung der Montagevorgänge
  • Was ist die Automatische Montage (AM)? Montagevorgänge werden durch Maschinen ausgeführt Hohe Investitionen und Stückzahlen
  • Wie ist die Vorgehensweise bei der Gliederung der Produktstruktur? Gliedern des Produktes in Bau- bzw. Montagegruppen Festlegung der Montagereihenfolge Schaffen weniger gleichartiger Schnittstellen zwischen Bauteilen Gliedern in Endmontagebaugruppen Prüfung der Baugruppen auf späte Variantenbildung
  • Was erreicht man durch die Gliederung der Produktstruktur? Aufwandsverringerung bei den Montageprozessen hoher Anteil an Bauteilwiederverwendung hohe Transparenz
  • Wie ist die Vorgehensweise zur Standardisierung der Produktstruktur? Basisteil als Start- oder Grundfügeteil Montageschritte bauen auf Basisteil auf Verwendung eines Standardbaukastens
  • Was erreicht man durch die Standardisierung der Produktstruktur? geringe Variationsbreite bei Montageprozessen und Materialversorgung Erleichtern des Handhabens und Fügens während der Montage Erleichtern des Prüfens und Kontrollierens nach der Montage
  • Welche Bauweisen nutzt man zur Standardisierung der Produktstruktur? Schachtelbauweise (mit integralem Schließelement) Schichtbauweise (ohne zentrierende Formelemente) Nestbauweise (mit zentrierenden Formelementen)
  • Was ist das Ziel der Verbindungstechnik? Automatisierung des Fügens eindeutige und prüfbare Gestaltung der Fügestellen