Trainer für Sportrehabilitation (Fach) / Reha-Training bei ausgewählten Erkrankungen (Lektion)
In dieser Lektion befinden sich 54 Karteikarten
Schulter, Ellenbogen, Wirbelsäule, Arthrose, Hüfte, etc.
Diese Lektion wurde von Gwen erstellt.
- Beschreibe den Unterschied zwischen einer Epicondylitis humeri ulnaris und einer Epicondylitis humeri radialis! Epicondylitis humeri ulnaris (Golfarm auch „Golferarm“ oder „Golferellenbogen“) liegt vor, wenn die Beugemuskulatur betroffen ist. Dann schmerzt der Bereich über dem Knochenvorsprung, der an der Innenseite des Ellenbogens liegt. degenerative Veränderung des Sehnenansatzes Epicondylitis humeri radialis (Tennisarm auch „Tennisellenbogen“) liegt vor, wenn diejenige Muskelgruppe von der Überbelastung betroffen ist, die für die Streckung des Handgelenks verantwortlich ist. Typischerweise treten hier Schmerzen an dem Knochenvorsprung auf, der an der Außenseite des Ellenbogens liegt. degenerative Veränderung des Sehnenansatzes
- Was bewirkt das bradytrophe Training bei einer Epicondylitis? Durch ein bradytrophes Training wird die Stoffwechselsituation der betroffenen Muskulatur verbessert.
- Erläutere den Stellenwert des exzentrischen Trainings bei einem Tennisellenbogen! Besonders exzentrische Muskelarbeit und die dadurch verursachten Mikrotraumen sind eine häufige Ursache der Überbelastung im Sinne eines Tennisellenbogens. Beim Krafttraining werden zu Beginn konzentrische Belastungen empfohlen, später sollte jedoch auch - eine ausreichende Belastbarkeit der Sehnen vorausgesetzt - zu einem exzentrischen Training übergegangen werden. Epicondylitis humeri radialis (=Tennisellenbogen)
- Formuliere die Trainingsgrundsätze (Ziele, Übungen, Kontraindikationen) bei einem Golfer- (4, 5, 2) und einem Tennisellenbogen (4, 6, 2)! Trainingsgrundsätze (Ziele, Übungen, Kontraindikationen) bei einem Epicondylitis humeri radialis (Tennisellenbogen) Ziele- Stoffwechselaktivierung- Mobilisierung- Erweiterung der aktiven und passiven Bewegungsmöglichkeiten- Entwicklung der muskulären Leistungsfähigkeiten der Handgelenksextensoren Übungen- Handgelenksextensionsübung mit der KH- Seilwickeln unter Einsatz der Handgelenksextensoren- Radialabduktion mit der KH oder dem Theraband- Bizepscurls im OG/Pronationsgriff- dosierte Extensoren- und Flexorendehnung- Fingerextensionsübungen mit dem Theraband Kontraindikationen- Übungen bei akuter Entzündung- ruckhafte, schnelle, ungewohnte und intensive Bewegungen Trainingsgrundsätze (Ziele, Übungen, Kontraindikationen) bei einem Epicondylitis humeri ulnaris (Golferellenbogen) Ziele- Stoffwechselaktivierung- Mobilisierung- Erweiterung der aktiven und passiven Bewegungsmöglichkeiten- Entwicklung der muskulären Leistungsfähigkeiten der Handgelenksflexoren Übungen- Handgelenksflexionsübung mit der KH- Seilwickeln unter Einsatz der Handgelenksflexoren- Ulnarabduktion mit dem Theraband- Bizepscurls im UG/Supinationsgriff- Extensoren und Flexorendehnung Kontraindikationen- Übungen bei akuter Entzündung- ruckhafte, schnelle, ungewohnte und intensive Bewegungen
- Epicondylitis humeri radialis Epicondylitis humeri radialis = Speiche = Streckmuskulatur Tennisellenbogen
- Epicondylitis humeri ulnaris Epicondylitis humeri ulnaris = Elle = Beugemuskulatur Golferellenbogen
- Nenne die Trainingsgrundsätze (Ziele, Übungen, Kontraindikationen) bei einem Epicondylitis humeri radialis! Epicondylitis humeri radialis (Tennisellenbogen) Ziele - Stoffwechselaktivierung- Mobilisierung- Erweiterung der aktiven und passiven Bewegungsmöglichkeiten- Entwicklung der muskulären Leistungsfähigkeiten der Handgelenksextensoren Übungen - Handgelenskextensionsübung mit der KH- Seilwickeln unter Einsatz der Handgelenksextensoren- Radialabduktion mit der KH oder dem Theraband- Bizepscurls im OG/Pronationsgriff- dosierte Extensoren und Flexorendehnung- Fingerextensionsübungen mit dem Theraband Kontraindikationen - Übungen bei akuter Entzündung- ruckhafte, schnelle, ungewohnte und intensive Bewegungen
- Nenne die Trainingsgrundsätze (Ziele, Übungen, Kontraindikationen) bei einem Epicondylitis humeri ulnaris (Golferellenbogen) Epicondylitis humeri ulnaris (Golferellenbogen) Ziele - Stoffwechselaktivierung- Mobilisierung- Erweiterung der aktiven und passiven Bewegungsmöglichkeiten- Entwicklung der muskulären Leistungsfähigkeiten der Handgelenksflexoren Übungen - Handgelenksflexionsübung mit der KH- Seilwickeln unter Einsatz der Handgelenksflexoren- Ulnarabduktion mit dem Theraband- Bizepscurls im UG/Supinationsgriff- Extensoren und Flexorendehnung Kontraindikationen - Übungen bei akuter Entzündung- ruckhafte, schnelle, ungewohnte und intensive Bewegungen
- Erläutere warum die Übung Butterfly bei einer Schulterluxation kontraindiziert ist und nenne mögliche problemspezifische Übungen (5)! Eine maximale Außenrotation in Verbindung mit Abduktion im Schultergelenk sollte vermieden werden (z. B. Butterfly). Auch hochbelastende Übungen über Kopf in Außenrotation und Abduktion (z. B. Langhantel-Schulterdrücken bzw. Nackendrücken) und schnelle Bewegungsausführungen (z. B. Wurfübungen) sind nicht empfehlenswert. Problemspezifische Übungen Schulterinnenrotation am Seilzug (Oberarm am Körper fixiert) KH-Frontheben bis 90 Grad Anteversion (Bewegung nach ventral) KH-Seitheben bis 90 Grad Abduktion KH-Bizepscurls (sitzend, stehend) Schulteraußenrotation am Seilzug unter Beachtung der ROM (Oberarm am Körper fixiert) Schulterinnenrotation (leicht abduzierter Oberarm) Schulteraußenrotation am Seilzug (leicht abduzierter Oberarm)
- Formuliere die Ziele (3) des Reha-Trainings bei einer Rotatorenmanschettenruptur und nenne problemspezifische Übungen (3). Ziele Stoffwechselaktivierung Humeruskopfdepressionstraining Kräftigung der Rotatorenmanschette. Problemspezifische Übungen Schulteraußenrotation am Kabelzug mit fixiertem oder leicht abduziertem Oberarm Schulterinnenrotation am Kabelzug mit fixiertem oder leicht abduziertem Oberarm Bizepsübungen (Oberarme am Körper fixiert)
- Formuliere die Ziele (9) des Reha-Trainings bei einem Impingementsyndrom! = Schulterengpasssyndrom Ziele Aktivierung des Stoffwechsels der bradytrophen Gewebestrukturen (z. B. Kapseln, Bänder) Wiedererlangung des passiven und aktiven Beweglichkeit im Schultergelenk Schulterdachentlastung Training der adduzierenden Muskulatur Humeruskopfdepressionstraining Humeruskopfzentrierung Training der Rotatorenmanschette Schultergürtelretraktion zur BWS-Aufrichtung Auftrainieren der interscapulären Muskulatur sterno-symphysiale Belastungs-Problemerkennung Schultergürteldepressionstraining
- Was sind Ursachen einer Impingementproblematik? Impingementproblematik = Schulterengpass-Syndrom Ursachen: Die Sehnen der Rotatorenmanschette laufen unter dem Akromion durch den sogenannten Subakromialraum entlang. Beim Impingement-Syndrom der Schulter kann die Einengung des Gelenkraumes durch knöcherne Veränderungen des Akromions (Outlet-Impingement Syndrom) oder aber durch eine Schädigung der umliegenden Weichteile (Non-Outlet-Impingement-Syndrom) entstehen. Häufige Über-Kopf-Arbeiten muskuläre Schwäche der Rotatorenmanschette sterno-symphysiale Belastungshaltung (Rundrückenhaltung) bei sitzender Tätigkeit mit leicht abduziertem Oberarm (PC-Arbeitsplatz)
- Warum ist die Übung Nackendrücken bei einer Impingementproblematik kontraindiziert? Welche problemspezifischen Übungen (5) gibt es? Kontraindiziert ist Nackendrücken weil eseine Kompressionsbelastung provoziert, genauso wenig sollten Abduktionsbewegungen über 60 Grad, wie Seitheben, Bankdrücken und Schrägbankdrücken durchgeführt werden. Problemspezifischen Übungen beim Impingementsyndrom Zug horizontal eng mit bewusster Scapularetraktion Adduktion stehend am Seilzug (aus 60° Abduktion den gestreckten Arm adduzieren) Schulteraußenrotation am Seilzug mit adduziertem Oberarm Bizepscurls, Oberarm fixiert und leicht nach außen rotiert Butterfly reverse (Arm ist unter 60° abduziert)
- Was versteht man unter einem Humeruskopfdepressionstraining? Bei einem Humeruskopfdepressionstraining kommt es zur Schulterdachentlastung durch Bizeps-Kräftigungsübungen und Traktionsbehandlungen (Traktion=Ziehen) gekoppelt mit einer Kräftigung der Rotatorenmanschette. Humeruskopfdepressionstraining bzw. Schulterdachentlastung durch Schultergürtelretraktionstraining geringgradige Abduktion der M. supraspinatus.
- In welcher Bewegungsrichtung und in welchem Winkelgrad tritt der sog schmerzhafte Bogen auf? Während der Abduktion des Arms treten Einklemmungsschmerzen zwischen 60° und 120° auf.
- Beschreibe den Unterschied zwischen Bandscheibenprotrusion und einem Bandscheibenprolaps. Bei einer Bandscheibenprotrusion durchdringt der Nucleus pulposus nach und nach die Faserknorpelringe. Dabei bleiben die äußeren Schichten des Faserknorpels noch intakt. Es kommt zu einer Vorwölbung der Bandscheibe nach dorsal mit Druckreizung des hinteren Längsbandes (Ligamentum longitudinale posterius). Ein Bandscheibenprolaps (Bandscheibenvorfall; BSV) liegt vor, wenn der Gallertkern die äußeren Faserringe durchbricht und austritt. Dabei werden mehrere Formen des BSVs unterschieden. subligamentärer BSV: der Gallertkern drückt gegen das hintere Längsband perforierter BSV: der Gallertkern durchbricht das hintere Längsband sequestrierter BSV: der "auslaufende" Gallerkern hat keinen Kontakt mehr zur restlichen Bandscheibe medialer BSV: drückt zentral direkt auf das Rückenmark lateraler BSV: komprimiert die Nervenwurzel auf einer Seite
-
- Formuliere die Ziele (3) eines Reha-Trainings nach einem Bandscheibenprotrusion und -prolaps. Ziele Stoffwechselaktivierung des Bandscheibengewebes statische und dynamische Stabilisation der Wirbelsäule in allen Bewegungsebenen Aktivierung und muskuläres Aufbautraining der rumpfstabilisierenden Muskulatur
- Nenne fünf geeignete Trainingsübungen, die bei einer Bandscheibenprotrusion und einem Bandscheibenprolaps eingesetzt werden können und begründe die Auswahl. Von besonderer Bedeutung ist das Muskelaufbautraining und die Aktivierung der lokalen Stabilisatoren der LWS, z. B. durch folgende Trainingsübungen Nackenziehen, Frontziehen Rudern am Rückenisolator Butterfly revers Seilzugübungen zur Autostabilisation (z. B. Zug aus der Anteversion/Adduktion/IRO in die Retroversion/Abduktion/ARO) Hüftextensoren-Training an der Gluteusmaschine in Bauchlage/im Stand
- Welche ergänzenden Trainingsmaßnahmen würdest du bei einem Bandscheibenprolaps empfehlen? Ergänzenden Trainingsmaßnahmen Aufdehnen der Glutealmuskulatur (M. glutaeus max, med., min.), M. piriformis, ischiocrurale Muskulatur (M. semitendinosus, M. semimembranosus, M. biceps femoris) Traktionen (=Ziehen) zur Rückenentlastung
- Welche Übungen (4) sind bei einem Bandscheibenprolaps bzw. einer -protrusion absolut kontraindiziert? Kontraindikationen Flexions-Rotations-Bewegungen WS-Aufrichtung aus starker Flexion Scherkraftbelastungen im LWS-Segment sterno-symphysiale Belastungshaltung
- Nenne die Trainingsziele (6) im Reha-Training bei einer Schulterluxation bzw. Schulterinstabilität! Ziele Stoffwechselaktivierung des bradytrophen Gewebe, z. B Kapseln, Bänder Kräftigung der Rotatorenmanschette Humeruskopfzentrierung Kräftigung der ventralen Schultermuskulatur, M. subscapularis, M. deltiodeus pars clavicularis, M. deltiodeus pars acromialis, M. biceps brachii Verbesserung der Sensorik (Propriozeption) aktive Schultergelenksstabilisation
- Was versteht man unter Arthrose? Arthrose bedeutet sinngemäß so viel wie degenerative, vordergründig nicht entzündliche Gelenkerkrankung bzw. Gelenkverschleiß. Primär betroffen ist der hyaline Gelenkknorpel. Im weiteren Verlauf der Erkrankung werden auch der subchondrale (= unterhalb des Knorpels) Knochen, die gelenkstabilisierenden Bänder, die Gelenkkapsel, die Synovialmembran und die periartrikuläre (= um ein Gelenk herum gelegen) Muskulatur in Mitleidenschaft gezogen.
- Welche Formen der Arthrose werden unterschieden? Erläutere kurz. Primäre Arthrose: Es liegt eine biologische Minderwertigkeit des Knorpelgewebes vor. Sekundäre Arthrose: Die Ursachen liegen neben dem natürlichen Alterungsprozess häufig in einer mechanischen Überbelastung des Knorpels, hervorgerufen durch anatomische Achsenfehlstellungen, Gelenktraumen und Übergewicht.
- Nenne mögliche Ursachen einer Arthrose! Allein der natürliche Alterungsprozess bewirkt einen Abbau der Proteoglykane. Die Wasserbindungsfähigkeit des Knorpels lässt nach, die Ernährung verschlechtert sich, die Knorpelelastizität nimmt ab und damit verringert sich die mechanische Druck- und Stoßbelastbarkeit. Knorpelüberbelastungen können auch mechanische Ursachen haben, wie z. B. Gelenkfehlstellungen, Gelenkinstabilitäten. Aber auch alltägliche oder sportlich zu starke Reize sowie rheumatische Erkrankungen und Stoffwechselerkrankungen sind weitere Ursachen für einen Knorpelverschleiß.
- Welche Gelenke sind am häufigsten von einer Arthrose betroffen? Von einer Arthrose besonders häufig betroffen sind Knie und Hüfte sowie die verschiedenen Gelenke der Hand und die Facettengelenke der Lenden- und Halswirbelsäule.
- Nenne und erläutere die verschiedenen Schweregrade bei einer Arthrose. Grad 1: Es besteht eine Erweichung des Gelenkknorpels ohne weitere Schädigung wie Auffaserung oder Einschnitte. Grad 2: Die Knorpeloberfläche fasert zunehmend auf. Es entstehen multiple Fissuren, welche die Hälfte der Knorpelschichtdicke betrifft. Grad 3: Die Fissuren und Risse nehmen weiter zu und reichen bis zum subchondralen (= unterhalb des Knorpels) Knochen, wobei der Knochen selbst noch nicht freil iegt. Grad 4: Der Knorpel ist vollständig aufgebraucht und der subchondrale (= unterhalb des Knorpels) Knochen liegt frei (Knochenglatze).
- Beschreibe die physiologischen Eigenschaften des hyalinen Gelenkknorpels und leite daraus praktische Konsequenzen für das rehabilitative Training ab. Physiologischen Eigenschaften: Die wesentlichen Funktionen des hyalinen Gelenkknorpels sind die Absorption von Stoß- und Kompressionskräften, die ansonsten direkt auf den Knochen einwirken würden. Eine weitere Aufgabe besteht darin, eine möglichst reibungsarme Bewegung zwischen den beiden Gelenkpartnern zu ermöglichen. Aus diesem Grund produziert die Gelenkkapsel die Synovialflüssigkeit. Diese legt sich wie ein Schmierfilm über die Knorpeloberlächen und reduziert dadurch den Reibungswiderstand. Die kollagenen Fasern des Gelenkknorpels besitzen eine bogenförmige Struktur und können dadurch besonders gut Kompressionsbelastungen standhalten. Die Proteoglykane (Verbindung von Proteinen und Kohlenwasserstoffen) sind in die netzartigen Strukturen der kollagenen Fasern eingebunden und können Wasser aufnehmen. Praktische Konsequenzen: Der Gelenkknorpel gibt bei eintretender Belastung eine geringe Menge Wasser ab. Unter Entlastungsbedingungen erfolgt die Wiederaufnahme der verlorenen Flüssigkeit. Der Wechsel zwischen Be- und Entlastung ist für den Knorpel sehr wichtig, da hierdurch die Ernährung des Knorpels deutlich verbessert wird. Krafttraining wirkt sich also positiv auf die Dicke des hyalinen Gelenkknorpels und die Knorpelernährung aus.
- Was versteht man unter einer Coxarthrose? Die Coxarthrose ist eine degenerative Erkrankung des hyalinen Knorpels des Hüftgelenks, der ein Verschleiß der Knorpeloberfläche von Hüftpfanne und Oberschenkelkopf zu Grunde liegt, mit sekundärer Knochenläsion und entzündlich bedingter Schrumpfung der Gelenkkapsel. Sie ist die häufigste Form der Arthrose beim Menschen.
- Wodurch ist das typische Kapselmuster bei einer Coxarthrose gekennzeichnet? Auf dem Röntgenbild ist nur noch ein schmaler Gelenkspalt erkennbar, oft verbunden mit einer Knochensklerosierung an der Gelenkpfanne und knöchernen Strukturveränderungen des Oberschenkelkopfes.
- Was sind Trainingsziele (3) bei einer Coxarthrose? Und was sind Kontraindikationen (3)? Ziele Stoffwechselaktivierung Kräftigung der beckenstabilisierenden Muskulatur mit Schwerpunkt: Abduktoren, Hüftextensoren Verbesserung der aktiven und passiven Beweglichkeit, Dehnen mit Schwerpunkt: Hüftflexoren, Adduktoren und Hüftaußenrotatoren Kontraindikation starke Kompressions- und Impulsbelastungen, z. B. Sprünge, Joggen, Tiefkniebeuge intensive Rotationsbewegungen unter Vollbelastung des Körpergewichts längere statische Belastungen auf dem betroffenen Bein
- Welche problemspezifischen Übungen (12) bei einer Coxarthrose kennst du? Problemspezifischen Übungen Abduktionsmaschine Einbeinabduktion im Liegen/Stehen am Seilzug/Hüftpendelmaschine Einbein-Hüftextensionsübungen z. B. am Seilzug/Hüftpendel Hüft-IRO am Seilzug in Bauchlage Beinpressen halbe Kniebeuge Beinstrecken Beinbeugen Radfahren, Walking Dehnen der Hüftflexoren-, adduktoren und -außenrotatoren Propriozeptionsübungen Traktion (manuell oder über ein Zuggerät)
- Was versteht man unter einer Hüft-Total-Endoprothese? Bei einer Hüft-TEP wird das geschädigte bzw. zerstörte Gelenk durch ein künstliches Gelenk ersetzt.
-
- Welche Trainingsziele (7) werden bei einer Hüft-TEP verfolgt und welche Bewegungen/ Belastungen sind kontraindiziert (8)? Ziele Verlängerung der Prothesen-Lebensdauer Stoffwechselaktivierung Verbesserung der Koordination/Propriozeption Standstabilisation Kräftigung der beckenstabilisierenden Muskulatur mit Schwerpunkt: Abduktoren und Hüftextensoren Erhalt und Verbesserung der aktiven und passiven Beweglichkeit Dehnen mit Schwerpunkt: Hüftflexoren, Adduktoren, Hüftaußenrotatoren Kontraindikationen Adduktion über die Null-Stellung, z. B. Überkreuzen der Beine endgradige Hüftflexion, z. B. tiefe Sitzposition, Tiefkniebeuge, Ruderergometer endgradige Hüftaußen- und innenrotation Hyperextension im Hüftgelenk starke Kompressionsbelastungen Sprünge schnelle Drehbewegungen abruptes Abstoppen
- Formuliere die Trainingsgrundsätze (Ziele 5, Übungen 9, Kontraindikationen 4) bei einer Gonarthrose. Ziele Stoffwechselaktivierung Kräftigung der knieumgebenden Muskulatur Verbesserung der aktiven und passiven Beweglichkeit Beinachsentraining Verbesserung der Sensorik (Propriozeption) Übungen Beinpresse im schmerzfreien Bereich Beinstrecker im schmerzfreien Bereich Beinbeuger im schmerzfreien Bereich Einbeinabduktionsübung am Seilzug/Hüftpendel Einbeinadduktion am Seilzug/Hüftpendel Beinachsentraining Propriozeptionsübungen Dehnen des M. rectus femoris und M. ischiocrurales Radfahren, Walken Kontraindikationen starke Kompressionsbelastung Scherkraftbelastungen Sprung- und Stauchbelastungen längere statische Belastungen auf dem betroffenen Bein
- Was ist eine Gonarthrose? Mit Kniegelenksarthrose oder Gonarthrose bezeichnet man einen Verschleiß der knorpeligen Gelenkflächen des Kniegelenkes. Das Kniegelenk besteht aus drei Gelenkabschnitten, die allesamt (Pangonarthrose) oder einzeln betroffen sein können. Bei Verschleiß im Kniescheibengelenk (Femoropatellargelenk) wird oft von einer Retropatellararthrose gesprochen. Ist das innere oder mediale Kompartment des Femorotibialgelenks betroffen, liegt eine mediale Gonarthrose, oder bei oft gleichzeitiger O-Bein-Fehlstellung eine Varus-Gonarthrose vor. Die Arthrose des äußeren oder lateralen femorotibialen Kompartments ist die laterale Gonarthrose, oder bei gleichzeitiger X-Bein-Fehlstellung die Valgus-Gonarthrose.
- Was ist eine Chondropathia patella? Bei der Chondropathia patellae ("Knorpelkrankheit der Kniescheibe"), auch Peripatelläres Schmerzsyndrom genannt, handelt es sich um eine Erkrankung der knorpeligen Rückfläche der Kniescheibe.
- Formuliere die Trainingsgrundsätze (Ziele 7, Übungen 10, Kontraindikationen 4) bei einer Chondropathia patella. Ziele Entlastung des Femoropatellargelenks Stoffwechselaktivierung Zentrierung der Patella Ausgleich muskulärer Dysbalancen, Schwerpunkt: Kräftigung und Aktivierung des M. vastus medialis Dehnung des M. rectus femoris und des M. tensor fasziae latae Verbesserung der Sensorik (Propriozeption) Beinachsentraining Übungen Beinpressen in der beschwerdefreien ROM (ca. 0° bis 60°) Beinstrecken in der beschwerdefreien ROM (ca. 60° bis 90°) Beinbeugen in der beschwerdefreien ROM Hüftadduktion im Liegen am Seilzug halbe Kniebeuge Beinachsentraining Step-up Propriozeptionsübungen Wadenheben Dehnung des M. rectus femoris und des M. tensor fasziae latae Kontraindikationen Übungen die einen hohen retropatellaren Anpressdruck provozieren, z. B. Übungen in der tiefen Hocke oder im Knien schnelle Abstoppbewegungen Überstrecken des Kniegelenks Varus- und Valgusstress (X- und O-Beine)
- Was versteht man unter einem unhappy triad? Die unhappy triad ist eine Kombinationsverletzung des Kniegelenks, zu der folgende drei Teilverletzungen gehören: Ruptur (Riss) des vorderen Kreuzbandes Läsion (Verletzung) des medialen Meniskus Ruptur (Riss) des medialen Kollateralbandes (=Innenband) Ursache ist meistens der sogenannte Valgusstress (X-Beine), eine forcierte Außenrotation unter Abduktion des Kniegelenks (z.B. Unfall im Skisport).
- Formuliere die Trainingsgrundsätze (Ziele 5, Übungen 10, Kontraindikationen 6) bei einer Meniskusläsion. Ziele Stoffwechselaktivierung Kräftigung der Knieextensoren und -flexoren Verbesserung der aktiven und passiven Gelenkbeweglichkeit Verbesserung der Sensorik/Propriozeption Beinachsentraining Übungen Beinpresse bis ca. 70° bis 80° Knieflexion Beinstrecker aus ca. 70° bis 80° Knieflexion Beinbeuger bis ca. 70° bis 80° Knieflexion halbe Kniebeuge halber Ausfallschritt Step-up, maximal 70° bis 80° Knieflexion Adduktion und Abduktion am Seilzug/Hüftpendel mit kurzem Hebel Hüftextensionsübungen am Seilzug mit kurzem Hebel Beinachsentraining Propriozeptionsübungen Kontraindikationen starke Kompressionsbelastungen Impulsbelastungen wie Sprünge starke Knieflexion, unter 90° Tiefkniebeuge Scherkraftbelastungen Rotationsstress im Knie
- Warum sind Kniebeugebewegungen unter 80 bis 90° bei einer Meniskusverletzung zunächst kontraindiziert? Ein großflächiger Kontakt und damit einhergehend eine relativ gleichmäßige Druckverteilung zwischen den Menisken und den Femurkondylen besteht nur in Streckstellung des Kniegelenks. Hier wird ca. 50% der auftretenden Kompressionsbelastung im Kniegelenk durch die Minisken übertragen. Mit zunehmender Kniebeugung verkleinert sich jedoch die Kontaktfläche zwischen Femur und Meniskus, da sich die Menisken nach hinten verlagern. Dadurch kommt es zu einer partiellen Druckbelastung der Meniskushinterhörner. Bei ca. 90° Beugung werden so ca. 85% der Kompressionsbelastung im Kniegelenk auf den Meniskus übertragen.
- Was sind die Aufgaben der Menisken? Aufgaben der Menisken absorbiert Kompressions- und Rotationsbelastungen (Unterstützung des Knorpels des Kniegelenks) stabilisierende Funktion im Kniegelenk (korrekte Position des Femurs im Verhältnis zur Tibia) beeinflussen die Muskelspannung (durch die Propriozeptoren) verbessern die Ernährungssituation des hyalinen Gelenkknorpels (durch gleichmäßige Verteilung der Synovialflüssigkeit)
- Welche Rolle spielt das Training der ischiocruralen Muskulatur bei einer vorderen Kreuzbandruptur? Training der ischiocruralen Muskulatur bei einer vorderen Kreuzbandruptur Das Auftrainieren der ischiocruralen Gruppen ist ein wesentlicher Schwerpunkt, weil die Beinbeugemuskulatur das vordere Kreuzband (VKB) in seiner Funktion bei der Verhinderung der vorderen Schublade unterstützt.
- Welche Funktionen übernimmt das vordere Kreuzband? verhindert eine Verschiebung nach vorne der Tibia im Verhältnis zum Femur (Verhinderung der vorderen Schublade) begrenzt bei Beugung die Innenrotation des Kniegelenks (wickelt sich um das hintere Kreuzband) verhindert, zusammen mit den hinteren Kreuzband, eine Überstreckung des Knies bedeutend für die Kinematik und Stabilität des Kniegelenks
- Warum ist die Übung Beinstrecken bei einer vorderen Kreuzbandruptur zunächst problematisch? Isolierte Kniestreckübungen (offenes System), welche die vordere Schublade auslösen (und Rotationsbelastungen für das Kniegelenk), sind zunächst zu vermeiden.
- Nenne die Trainingsgrundsätze bei einer vorderen Kreuzbandruptur! Ziele Verhinderung einer Auslockerung des VKB-Implantates Stoffwechselaktivierung Kräftigung der kniegelenkumgebenden Muskulatur mit Schwerpunkt: M. quadrizeps femoris und ischiocrurale Gruppe Verbesserung der Propriozeption/Koordination Verbesserung der aktiven und passiven Beweglichkeit Beinachsentraining Übungen Beinbeuger, sitzend/liegend Beinpresse halbe Kniebeuge Frontkniebeuge halber Ausfallschritt Step-up Hüftextensionsübungen Wadenheben sitzend/stehend mit ca. 15° Knieflexion Abduktion und Adduktion mit kurzem Hebel Beinachsentraining Propriozeptionsübungen Kontraindikation Trainieren im offenen System für den M. quadrizeps femoris (z. B. Beinstrecken) Rotationsstress (besonders Innenrotation)
- Welche Funktionen übernimmt das hintere Kreuzband? Hauptstabilisator des Kniegelenks verhindert die hintere Schublade (ein bei Beugung Nach-hinten-Gleiten des Schienbeins) begrenzt die Überstreckung des Kniegelenks hemmt zusammen mit dem vorderen Kreuzband die Innenrotation im Kniegelenk
- Nenne die Trainingsgrundsätze (Ziele, Übungen, Kontraindikationen) des Rehatrainings bei einer Ruptur des hinteren Kreuzbandes! Ziele Stoffwechselaktivierung Entlastung des hinteren Kreuzbandes (HKB) Kräftigung der knieumgebenden Muskulatur mit Schwerpunkt: M. quadriceps femoris Verbesserung der Propriozeption/Koordination Verbesserung der aktiven und passiven Beweglichkeit Übungen Beinpresse unter Beachtung der ROM halbe Kniebeuge halber Ausfallschritt Step-up Beinstrecker (aus max. 90° Flexion) Beinachsentraining Hüftextension am Seilzug/Hüftpendel mit kurzem Hebel Wadenheben sitzend/stehend Propriozeptionsübungen Kontraindikation Übungen im offenen System für die ischiocrurale Gruppe (Beinbeuger) Rotationsstress (insbesondere Innenrotation) starke Knieflexion Überstrecken des Kniegelenks (Genu recurvatum)
- Nenne die Grundsätze des rehabilitativen Trainings bei einer Innenbandruptur! Ziele Kniestabilisation Stoffwechselaktivierung Kräftigung der knieumgebenden Muskulatur mit Schwerpunkt: Pes Anserinusgruppe (Gänsefuß) Verbesserung der Sensorik/Propriozeption Verbesserung der aktiven und passiven Bewegungsmöglichkeiten Beinachsentraining Übungen Beinpresse unter Beachtung der ROM (Endstreckung nach ca. 6 Wochen freigegeben) Beinstrecker unter Beachtung der ROM (Endstreckung nach ca. 6 Wochen freigegeben) Beinbeuger (aus 20° Knieflexion beginnend, nach ca. 6 Wochen freigegeben) halbe Kniebeuge unter Beachtung der ROM (Endstreckung nach ca. 6 Wochen freigegeben) Adduktionsübungen mit kurzem Hebel Abduktionsübungen am Hüftpendel/Seilzug Wadenheben sitzend Propriozeptionsübungen Beinachsentraining Kontraindikationen Adduktionsübungen mit langem Hebel Valgus-Stress Tiefkniebeuge Überstreckung den Kniegelenks Rotationsstress (insbesondere Außenrotation)
- Welches band ist bzw. welche Bänder sind am häufigsten von einer Verletzung betroffen? Die Bandverletzungen der Außenbänder des Sprunggelenks gehören zu den häufigsten Sportverletzungen überhaupt.
- Nenne die Außenbänder des Sprunggelenks! Ligamentum fibulotalare anterius (LFTA; vorderes Sprungbein-Wadenbein-Band): Vom Wadenbein aus nach vorne zum SprungbeinVerletzung bei Plantarflexion mit Supinationsbewegung Ligamentum fibulotalare posterius (LFTP; hinteres Sprungbein-Wadenbein-Band): Vom Wadenbein aus nach hinten zum SprungbeinVerletzung bei Dorsalextension mit Supinationsbewegung Ligamentum fibulocalcaneare (LFC; Fersenbein-Wadenbein-Band): Vom Wadenbein aus nach hinten zum Fersenbein
-