Gesundheitspsychologie (Fach) / 9 KS 33-36 Stress & Gesundheit II (Lektion)

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Stress und Gesundheit II

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  • Stimulusorientierte Stresstheorien • Listen kritischer Situationsreize • geordnet nach Stärke des impliziten Bewältigungsaufwandes stimulusorientiert: wie stark unterschiedliche Lebensereignisse Veränderungen und soziale Reorienterung bei Individuen bewirken -Stress wird hier über bestimmte Reizgegebenheiten definiert, weswegen diese Theoriegruppe auch stimulusorientiert enannt wird
  • Lebensereignisse • Auf drei Ebenen konzeptualisierbar 1.) Auf dem Makrolevel geht es um soziologische oder gesellschaftliche Ereignisse wie zb Revolutionen oder Kriege, die ihrerseits das Leben des Einzelnen beeinflussen 2.) auf der intermediären Ebene ist bspw die klassische "life event-Forschung" anzusiedeln. Hierher gehören hauptsächlich persönliche lebensverändernde Ereignisse wie Heirat, Tod des Partners, Umzug oder massive finanzielle Probleme. Auch die Untersuchungen zur Krankheitsbewältigung chronischer Erkrankungen wären auf dieser Ebene einzuordnen  3.) Auf dem Mikrolevel schließlich handelt es sich um wenig schwerwiegende Ereignisse, die ein Individuum unter gewöhnlichen, alltäglichen Bedingungen erlebt. -> Bezeichnung als Daily Hassels 
  • Stimulusorientierte Stresstheorien Intermediäre Ebene: • Kritische Lebensereignisse „critical life events“ (Holmes & Rahe, 1967) • Veränderungen im Leben, erzwungenes Ablassen von Gewohnheiten durch externale Anlässe, implizieren Belastung Entstehung von Krankheiten ->NICHT pos./neg. Einschätzung spielt keine Rolle ob die genannten Situationsreize von den Individuen positiv oder negativ eingeschätzt werden -lediglich das Ausmaß an damit verbundenen Veränderungen für das Leben des Einzelnen sollte für die Bestimmung der Stressbelastung genügen -solche Situationsreize werden kritische Lebensereignisse genannt (critical life events) -kritische Lebensereignisse stellen einschneidende (wenn notwendig negative) Konfrontationen im Leben eines Menschen dar  -sie erfordern vom Betroffenen generell ein hohes Maß an sozialer Reorientierung life-change-unit: Ziel der Herangehensweise ist es den mittleren Bewältigungsaufwand pro Stressepisode zu messen und zu katalogisieren. Der mittlere Bewältigungsaufwand pro kritischem Lebensereignis wird dann life change unit genannt -42 Stressauslösern (critical life events) in der näheren Vergagngenheit erfragt zB Weihnachten (milde) oder Schwangerschaft (mittel) bis hin zur Verwitwung (schwerwiegend) _>mithilfe der Antwortskalen Ausmaß abschätzen ->Soziale Reorientierung „Life Change Unit“
  • Events -Tod einer geliebten Person -Scheidung -Sex Probleme -Veränderte Lebensbedingungen -Schulwechsel
  • Kognitiv-Transaktionale Stresstheorie 3.1 Das Transnationale Bewältigungsmodell Welche Bewertungsprozesse unterscheidet Lazarus in seiner kognitiv-transaktionalen Stresstheorie? Und wie ist ihr Zusammenspiel? - Das von Lazarus und seinen Mitarbeitern entwickelte Bewältigungs- oder Copingmodell ist prozessorientiert ausgerichtet, es beinhaltet Feedback-Schleifen und gehört damit ebenfalls zu den kontrolltheoretischen Ansätzen • Zusammenspiel Person / Umwelt • Einflussreichste & meistzitierte Stresstheorie der Psychologie Stress als Prozess der sich im Zusammenspiel zwischen Person und Umwelt vollzieht
  • Noch eine Stresstheorie, wozu? • 1950er Jahre: stark vom Behaviorismus beeinflusst  Reiz-Reaktion-Muster • Lazarus postulierte: menschliches Bewusstsein trägt sehr zum Verhalten bei – objektiv gleiche Reize/Konstellationen provozieren bei einigen Stress, bei anderen positive Veränderungen, bei dritten nichts, daher  ->kognitive Bewertungsprozesse (Wahrnehmungen & Interpretation) sind entscheidend warum kognitiv? -nach Lazarus Situation nicht eine Stresssituation, auch wenn sie Elemente enthält, die einige Individuen als aversiv bezeichnen würden -zu der Stresssituation wird das ganze erst wenn das Individuum die Situation als aversiv bewertet(=kognitiv) und dann vllt festtstellt(=auch kognitiv), dass es ihr nichts entgegensetzen kann -der Ausgangspunkt jeder möglichen Stressepisode sind somit Interpretationen und Wahrnehmungen, also zentrale kognitive Prozesse -> Transaktion Person  Umwelt (dynamisch; mehr als die Summe der Teile) Warum Trasaktion? -Prinzip Transaktion aus notwendigen Determinanten jeder Stressepisode -diese sind Aspekte der Umwelt (Reizgegebenheiten) und Aspekte der Person (Kognitionen über Reizgegebenheiten), die in einem Prozess zusammenspielen -dabei sind Person und Umwelt weder unabhängig voneinander noch statisch -beide  entwickeln sich weiter und verändern sich, und damit verändert sich auch ihr Zusammenspiel -das Ergebnis dieses fortlaufenden Zusammenwirkens, also der Person-Umwelt-Prozess, soll andere Qualitäten besitzen als seine Bestandteile alleine
  • Kognitive Bewertung = Appraisal Welche Bewertungsprozesse unterscheidet Lazarus in seiner kognitiv-transaktionalen Stresstheorie? Und wie ist ihr Zusammenspiel zu verstehen? -Diese subjektive Bewertung des Problems nennt Lazarus Appraisal. Es umfaßt die beiden folgenden Stufen 1.) Beim primary Appraisal wird zunächst die Frage beantwortet. ist das Ergebnis relevant für das eigene Wohlbefinden? Ein Urteil bezieht Komponenten wie Ziel-Relevanz, Ziel-Kongruenz und Typ des Ich-Bezugs des Ereignisses mit ein Wenn das Ereignis als relevant für das eigene Wohlbefinden ausgesehen wird - man könnte auch sagen: als "Stress" - dann kommt es zum: 2.) secondary appraisal. Hier wird die Frage beantwortet: Was kann man tun und wie wirkt sich das aus? Beteiligt sind Komponenten wie: Verantwortlichkeit, Coping-Potential und Erwartungen an die Zukunft Das secondary appraisal entscheidet damit also über die einzusetzende Coping-Strategie am Anfang Stressepisode kommen kognitive Bewertungen = Primärbewertungen (primary appraisals) ->stellen eine Situationseinschätzung dar, bei der das Individuum rausfindet inwiefern eine vorliegende Situation für sein eigenes Wohlbefinden relevant werden könnte -dabei werden Situationen laut Lazarus anhand verschiedener Charakteristiken beurteilt die die Vorhersagbarkeit, Kontrollierbarkeit und zeitliche Erstreckung der Reizgegebenheiten betreffen -> gekoppelt mit dieser Situationseinschätzung läuft gleichzeitig die sogenannte Sekundärbewertung (secondary appraisal) ab, bei der die Person die Situationsanforderungen mit dem abgleicht was es ihnen entgegenzusetzen vermag (eigene Ressourcen). Relativ stabile Einflussfaktoren dieser Ressourceneinschätzung sind persönliche Motive, Ziele, Wertvorstellungen und generalisierte Erwartungen
  • Das transaktionale Stressmodell Modell Welche Bewertungsprozesse unterscheidet Lazarus in seiner kognitiv-transaktionalen Stresstheorie? Und wie ist ihr Zusammenspiel zu verstehen? Situation ↓                         Primär-(Ereignis)                  Problemorientiert                   Psychische Bewertung        ↑       ↓              →            Bewältigung         →           Kriterien                      (Ressourcen)                       Emotionsorientiert                 Physische, soziale                          Sekundär-                           ←Ι ↑ Person emotionsorientiert -Bewältigung negativer Emotionen (Angst,Trauer,Schuld,Ärger)
  • Das transaktionale Stressmodell andere Darstellung Darstellung Welche Bewertungsprozesse unterscheidet Lazarus in seiner kognitiv-transaktionalen Stresstheorie? Und wie ist ihr Zusammenspiel zu verstehen? Umwelt (Reize, Stressoren) ↓          ↓            ↓            ↓ Wahrnehmungsfilter (Selektion)             Person Primäre Bewertung Interpretation des Stressors positiv                             gefährlich                              irrelevant                                   Herausforderung                                   Beachtung,Verlust Sekundäre Bewertung Analyse der verfügbaren Ressourcen mangelnde Ressourcen                                                         ausreichende Ressourcen Ι→ Stress                                                   Coping                                              Stressbewältigung problemorientiert                                                        emotionsorientiert Situation selbst ändern                                               Bezug zur Situation ändern                                   Neubewertung                            Anpassung und Lernen
  • Transaktionale Stressmodell andere Darstellung: Kommentare Das Transaktionale Stressmodell von Lazarus ist nach dem Psychologen Richard Lazarus benannt und wurde 1974 veröffentlicht. Dieses Modell sieht Stresssituationen als komplexe Wechselwirkungsprozesse zwischen den Anforderungen der Situation und der handelnden Person. Im Gegensatz zu früheren Stresstheorien ging Lazarus davon aus, dass nicht die (objektive) Beschaffenheit der Reize oder Situationen für die Stressreaktion von Bedeutung sind, sondern deren (subjektive) Bewertung durch den Betroffenen. Menschen können für einen bestimmten Stressor höchst unterschiedlich anfällig sein: Was für den einen Betroffenen Stress bedeutet, wird von einem anderen noch nicht als Stress empfunden. Das Modell ist transaktional, da ein Bewertungsprozess zwischen Stressor und Stressreaktion zwischengeschaltet ist. Drei Stufen der Bewertung[Bearbeiten] Jeder Mensch bewertet Situationen und deren Belastung unterschiedlich, und damit auch deren Bedrohlichkeit. Lazarus unterscheidet dabei drei Stufen. Primary Appraisal (Primäre Bewertung)[Bearbeiten] Vereinfachte Darstellung der Primär- und Sekundärbewertung im Stressmodell von Lazarus Situationen können nach Lazarus als positiv, irrelevant oder potenziell gefährlich (stressend) bewertet werden. Wenn eine Situation als stressend erlebt wird, kann diese Bewertung in drei verschiedenen Abstufungen erfolgen: 1als Herausforderung (challenge) in Situationen, die bewältigbar erscheinen, 2als Bedrohung (threat) bei einem zu erwartetenden Schaden oder 3als Schädigung/Verlust (harm/loss), wenn der Schaden bereits eingetreten ist. Secondary Appraisal (Sekundäre Bewertung)[Bearbeiten] In der sekundären Bewertung wird überprüft, ob die Situation mit den verfügbaren Ressourcen bewältigt werden kann. Wenn die Ressourcen als nicht ausreichend bewertet werden, dann wird eine Stressreaktion ausgelöst. Es wird eine Bewältigungsstrategie entworfen, die von der Situation sowie von den Eigenschaften und kognitiven Strukturen der Person abhängig ist. Dieser Umgang mit einer Bedrohung wird Coping genannt. Einsetzbare Verhaltensweisen sind z. B. Aggression, Flucht, Verhaltensalternativen, Änderung der Bedingung oder Verleugnung der Situation. Über Rückmeldungen zum Erfolg oder Misserfolg lernt die betroffene Person im Laufe der Zeit, mögliche Bewältigungsstrategien selektiv einzusetzen. Reappraisal (Neubewertung)[Bearbeiten] Im dritten Schritt wird der Erfolg der Bewältigungsstrategie bewertet, um eine dynamische Anpassung an die neue Situation zu gewährleisten. Lernt ein Stresspatient, wie er mit einer Bedrohung (primäre Bewertung der Situation) umgehen kann, stellt sie sich eventuell nur noch als eine Herausforderung dar. Ebenso kann eine Herausforderung zur Bedrohung werden, wenn keine angemessene Bewältigung durchführbar ist. Diese Möglichkeit der Veränderung der Erstbewertung bezeichnet Lazarus als „Reappraisal“ (deutsch Neubewertung). Drei Arten des Copings (Stressbewältigung)[Bearbeiten] Lazarus unterscheidet drei Arten der Stressbewältigung: das problemorientierte, das emotionsorientierte und das bewertungsorientierte Coping. Problemorientiertes Coping[Bearbeiten] Darunter versteht man, dass das Individuum versucht, durch Informationssuche, direkte Handlungen oder auch durch Unterlassen von Handlungen Problemsituationen zu überwinden oder sich den Gegebenheiten anzupassen. Diese Bewältigungsstrategie bezieht sich auf die Ebene der Situation bzw. des Reizes. Emotionsorientiertes Coping[Bearbeiten] Das emotionsorientierte Coping wird auch „intrapsychisches Coping“ genannt. Hierbei wird in erster Linie versucht, die durch die Situation entstandene emotionale Erregung abzubauen. Bewertungsorientiertes Coping[Bearbeiten] Lazarus verwendet den Begriff „reappraisal“ (Neubewertung) in zwei Zusammenhängen: zum einen bezüglich des Bewertungsprozesses, wie oben erwähnt. Zum anderen ist die Neubewertung einer Stresssituation gleichzeitig eine Copingstrategie, wie an folgendem Zitat deutlich wird: „I also used the term cognitive coping to express this idea that coping can influence stress and emotion merely by a reappraisal of the person-environment relationship“ (Lazarus, Stress and Emotion, 1999, S. 77). Die betroffene, „gestresste“ Person kann ihr Verhältnis zur Umwelt kognitiv neu bewerten, um so adäquat damit umzugehen. Das Hauptziel beim bewertungsorientierten Coping liegt darin, eine Belastung eher als Herausforderung zu sehen, weil so ein Lebensumstand positiv bewertet wird und dadurch Ressourcen frei werden, um angemessen zu reagieren. Dies kann nur gelingen, wenn konkrete Problemlösungsansätze gefunden werden (siehe problemorientiertes Coping). Es müssen also verschiedene Bewältigungsstrategien kombiniert werden.
  • Definition „Stress“ lt. Lazarus: • „Psychischer Stress bezeichnet eine Beziehung mit der Umwelt, die vom Individuum im Hinblick auf sein Wohlergehen als bedeutsam bewertet wird, aber zugleich Anforderungen an das Individuum stellt, die dessen Bewältigungsmöglichkeiten
  • Das Transaktionale Stressmodell Korntheuer Ob eine Situation als "Stress" zu bezeichnen ist, wird im Modell von Lazarus wesentlich durch die persönliche Bewertung bestimmt, nicht allein durch objektive Daten aus der Umwelt. Lazarus betont "i am confident that personal meanings are the most important aspects of psychological stress with which the person must cope and they direct the choice of coping strategy
  • Bewältigung / Coping Definition bei Lazarus Korntheuer Coping wird in diesem Modell definiert als sich ständig wandelnde kognitive und behaviorale Anstrengung eines Individuums mit spezifischen internalen oder externalen Anforderungen umzugehen die als ressourcenzehrend oder übersteigend angesehen werden. Ausgangspunkt für Bewältigung ist eine Störung der Person-Umwelt-Interaktion. Bei einer solchen Störung kommt es nach lazarus zunächst zu einer zwistufigen kognitiven Bewertung der Situation bzw des Ereignisses (Appraisal) auslöst zb den Erfolg des Copings betreffend. Durch diesen Rückkopplungsmechanismus gewinnt das Coping maßgeblichen Einfluss auch auf emotionale Prozese
  • Bewältigung / Coping Lazarus´ Definition von Bewältigung: Knoll • „der Prozess der Handhabung jener externen und internen Anforderungen, die vom Individuum als die eigenen Ressourcen beanspruchend oder übersteigend wahrgenommen werden“
  • zwei zentrale Formen von Bewältigung im transaktionalen Modell • emotionsorientiert -> nicht die Situation wird verändert, sondern die assoziierten Emotionen werden reguliert (z.B. Leugnen, Bagatellisieren, positives Umdeuten) – bei geringen Kontrollmöglichkeiten (z.B. best. Krankheitsphasen) in schwer kontrollierbaren Situationen eingesetzt werden bei denen Individuum keine Möglichkeit hat direkt im Situationsablauf einzugreifen zB bestimmte Phasen von Krankheiten oder medizinische Maßnahmen • problemorientiert handelndes Eingreifen, Sitautionsveränderung (z.B. Vorbereiten aufeine Prüfung, Beratungsstelle aufsuchen) – bei wirksamen Kontrollmöglichkeiten Individuum handelt direkt in die als stressbezogene bewertete Situation und sie zu seinem Gunsten zu verändern -eine ausgiebige Vorbereitung auf eine Prüfung=problemorientierte Bewältigung oder Aufsuchen Paartherapie bei Eheproblemen -problemorientierte Strateegien erfolgreiche Maßnahmen zur Kontrolle von Stress, dabei ist zu beachten ob jmd Möglichkeit hat aktiv die Situation zu verändern -ist dies nicht der Fall, dann können auch problemorientierte Bewältigungsstrategien wie zb Planung oder Konfrontation, eher zu einer Verschlimmerung als zu einer verbesserung der persönlichen Lage beitragen emotionsorientiert vs. problemorientiert -> „Goodness of fit-Hypothese“ - Bewältigungsverhalten ist situationsabhängig - variabel, flexibel - Prozessbezogen - stabile / habituell Einflüsse sind nicht von Interesse keine adaptive oder inadaptive Bewältigungsformen -wann welche Form zum Einsatz kommt, hängt von den subjektiv wahrgenommenen Situationsparametern ab, also davon ob Individuum meint, Kontrolle über eine Situation ausüben zu können oder nicht => goodness-of-fit-hypothesis (Passungshypothese) -Bewältigungsverhalten stark situationsabhängig ... -eingebettet in einen Prozess in dessen Verlauf Personen Strategien mehr oder weniger stark einsetzen oder wechseln können -eventuelle stabile Anteile des Bewältigungsverhaltens, die sich konsistent über verschiedene Situationen finden lassen, sind in dieser Theorie nicht von Interesse
  • Kritik Transaktionalen Modell Was sind einige zentrale Kritikpunkte an der Bewältigungsforschung nach Weber? (????) • Einflussreichste Stresstheorie • Theorie nicht streng experimentell getestet • Operationalisierungsprobleme z.B. beim Appraisal • Subjektiver Fokus: mangelnde Trennung zwischen Stressbelastung, Stressor und emotionaler Reaktion zb sind einzelnen Bewertungskonzepte (primäre und sekundäre Bewertung) kaum ordentlich zu operationalisieren und voneinander zu trennen – Wer erfolgreich bewältigt, hat keinen Stress? – vs.: Stress korreliert mit Bewältigung • Homöostase als Ziel / Endpunkt Homöostase als Endpunkt einer erfolgreichen Bewältigung ist eine Grundannahme des transaktionalen Modells
  • Theorie der Ressourcenerhaltung (Hobfoll, 1989; 2001) • Streben nach Wachstum statt Homöostase • Menschen versuchen, das zu bekommen, zu bewahren und zu beschützen, was sie wertschätzen • Ressourcen: Objekte, Bedingungen, personale Charakteristika, Energien -> (in)direkt zum Überleben notwendig oder Mittel zum Zweck des weiteren Ressourcenerwerbs -> sozialer Konsens, wichtig für Menschen & eigene Person
  • Theorie der Ressourcenerhaltung (Hobfoll, 1989; 2001) • Streben nach Wachstum statt Homöostase • Menschen versuchen, das zu bekommen, zu bewahren und zu beschützen, was sie wertschätzen • Ressourcen: Objekte, Bedingungen, personale Charakteristika, Energien -> (in)direkt zum Überleben notwendig oder Mittel zum Zweck des weiteren Ressourcenerwerbs -> sozialer Konsens, wichtig für Menschen & eigene Person
  • 4 Formen von Ressourcen (Hobfoll, 1989; 2001) 1. Objekte, physikalisch, z.B. Statussymbole, Haus, Nahrungsmittel mit dem SÖS einer Person verbunden: Autos, Kleidung... 2. Bedingungen, z.B. gesellschaftliche Institutionen wie Staatsbürgerschaft, Ehe; Karriere, Gesundheit nicht materielle Gegebenheiten, die wertgeschätzt werden oder dem Erwerb anderer Ressourcen dienen 3. Personale Ressourcen, z.B. stabile Fertigkeiten, Charakterzüge, z.B. Optimismus, SWE, Offenheit für Erfahrung 4. Energieressourcen, primär zum Erwerb weiterer Ressourcen genutzt: z.B. Geld, Zeit, Wissen
  • Theorie der Ressourcenerhaltung (Hobfoll, 1989; 2001) (2) • Ressourcen sind identitätsstiftend ->instrumenteller Wert -> symbolischer Wert durch die Identitätsstiftende Wirkung haben Ressourcen einen instrumentellen und einen symbolischen Wert für Menschen -somit können sowohl potenzieller als auch tatsächlicher Verlust von Ressourcen oder Ausbleiben von Gewinn ausreichen, um Stress zu produzieren -Hobfoll legt zwei zentrale Prinzipien zugrunde, aus denen er auf vier kkorollarien dh Ableitungen, schließt • tatsächlicher & potentieller Verlust • Ausbleiben von Gewinn -> STRESS • 2 Prinzipien / 4 Korollarien
  • Theorie der Ressourcenerhaltung (Hobfoll, 1989; 2001) 1. Prinzip Ressourcenverluste werden als schwerwiegender wahrgenommen als Gewinne ->Verluste haben höhere Auswirkungen auf das SWB als Gewinne -> Vermeiden von Verlusten (besitzt Überlebenswert) ist wichtiger als das Anstreben von Gewinnen (ist nur Puffer, macht Freude => kein Überlebenswert) Schutz vor Verlusten = besitzt unmittelbaren Überlebenswert Bsp. hohe Schulden vs. Lottogewinn Bsp: -Person ist hoch verschuldet, weiß nicht wie es weitergehen soll ->durch diesen großen Verlust an Ressourcen sind viele Lebensbereiche betroffen -> hat starke negative Auswirkungen auf Wohlbefinden und evtl auf das Überleben -andere Person hat im Lotto gewonnen ->Person freut sich darüber, aber nach ersten Anschaffungen und Reisen geht es wieder in die Normalität zurück(auf einen finanziellen freigiebigeren Niveau als vorher) ->kleinere und größere Sorgen, die unabhängig vom Geld sind zB Beziehungsprobleme können bestehen bleiben und können durch Geldgewinn nicht aufgehoben werden ->
  • Theorie der Ressourcenerhaltung (Hobfoll, 1989; 2001) 2. Prinzip Menschen müssen ihre Ressourcen investieren ->Schutz vor Verlusten ->Erholen von Verlusten ->Erwerb neuer Ressourcen Einsatz der Ressourcen => stressreich ->(un)vollständig ->direkt vs. symbolisch Menschen müssen ihre Ressourcen investieren, um sich vor Verlusten zu schützen, zu erholen und neue Ressourcen zu erwerben -dabei werden bei ihrer Investition vorhandene Ressourcen teilweise oder vollständig und direkt oder symbolisch eingesetzt, was selbst Ressourcen verbraucht und dadurch als stressreich erlebt wird
  • Theorie der Ressourcenerhaltung (Hobfoll, 1989; 2001) 1. Korollarium 1. Korollarium höhere Ressourcen -> weniger verletzbar                                   ->weniger verlustanfällig                                     ->leichterer Zugewinn geringere Ressourcen        -> stärker verletzbar                                                ->stärker verlustanfällig                                             ->erschwerter Zugewinn                                            ->Verlust wiegt schwerer Personen die viele Ressourcen besitzen: -weniger verletzbar, weniger anfällig für Verlust von Ressourcen -eher in Lage neue ressourcen dazuzugewinnen Ressourcenarmen Personen: - andersrum, kommt hinzu dass Konsequenzen eines Verlusts auch noch schwerer wiegen
  • Theorie der Ressourcenerhaltung (Hobfoll, 1989; 2001) 2. Korollarium und 3 Korollarium 2. Korollarium geringere Ressourcen  -> Verlustspirale • verringerte Stressresistenz 2 Korollarium -Verlustspirale -> denn Person ist durch vorangegangenen Ressourcenverlust weniger resistent gegenüber neuen Stresssituationen, wodurch sich das Risiko für weitere Verluste erhöht 3. Korollarium Ressourcengewinn-> Gewinnspirale • weiterer Ressourcenerwerb 3. Korollarium: -Gewinnspirale: Durch Ressourcengewinn verfügt Person eine gute Basis, von der aus es ihr möglich ist weitere Ressourcen zu erwerben -Hobfoll: Annahmen Personen von Verlust-Spiralen stärker beeinträchtigt werden als von Gewinn-Spiralen beglückt, sollten diese beiden Konzepte nicht als direkte Gegensätze betrachtet werden
  • Theorie der Ressourcenerhaltung (Hobfoll, 1989; 2001) 4. Korollarium 4. Korollarium bei geringeren Ressourcen -> defensive Bewältigungsstrategien, d.h. Schutz bestehender Ressourcen zur Vorbeuge der Verlustspirale 4 Korollarium: -Personen, die über nur wenige Ressourcen verfügen, sollten eher defensive Bewältigungsstrategien anwenden, um ihre bestehenden Ressourcen zu schützen -Bewältigungsversuche sind bei Hobfoll also die Maßnahmen zur Erhaltung gefährdeter Ressourcen, gewissermaßen Schutzhandlungen, die dem Auftreten von verlust-Spiralen vorbeugen sollen
  • Kritik Korollarien • Moderne Alternative zum transaktionalen Modell von Lazarus • Ähnlichkeiten: – Stress, Bewältigung und Handlungsmotivation erklären – Kognitiv-transaktional • Vorteile Ressourcenmodell: – Sparsamkeit – Gute .berprüfbarkeit (Ressourcenmessung) Schwarzer kommentiert Hobfolls Theorie -als moderne Alternative zu der von Lazarus -Ähnlichkeoten der beiden Theorien: beide Stress,Bewältigung und Handlungsmotivation beschreiben und erklären wollen -beiden liegt eine kognitiv-transaktionale Sichtweise zugrunde Vorteile von Ressourcenmodell: - entdeckt Schwarzer in der Sparsamkeit und guten Überprüfbarkeit -> denn die ressourcen von Menschen sind vergleichsweise einfach zu messen und Hobfolls Annahmen deshalb direkt überprüfbar