Gesundheitspsychologie (Fach) / 8 KS 29-32 Soziale Unterstützung II Stress und Gesundheit I (Lektion)

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SU II und Stress und Gesundheit I

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  • Soziale Unterstützung • Geschlecht: Frauen > Männer – bekommen, mobilisieren, anbieten ->  Geschlecht -> stabilster Befund bei Unterstützung -Männer falls alleine leben -> bekommen weniger Unterstützung und sie mobilisieren seltener Unterstützzung und sind in ihren eigenen Unterstützungsbemühungen sparsamer und weniger effektiv • beide Geschlechter profitieren mehr von weibl. Unterstützung -> nicht aber von männlicher – Frauen senden mehr Hinweise auf Not aus, pflegen intimere Freundschaften, signalisieren Bedarf nach Unterstützung, geben auch eher Unterstützung -tend-and-befriend-model vs. fight-flightreaction -> tend = versorgen, befreind = Freundschaft schließen, -biologische Substrate wie Oxytozin in Verbindung -> Zuschreiben Frauen intensiveren Sozialverhalten vor allem unter Stress, einen evolutionären Vorteil zu - Fight-Flight-Situation bei Männern adaptiver als bei Frauen auf stressreiche Umstände -> Weibliche einer Spezies im Notfall besser sich in Gruppen mit anderen Weibchen anzuschließen -> Nachwuchs effektiver vor drohenden Gefahren schützen
  • Wer unterstützt? • Helfer – Stimmung -> ist Stimmung gut, wird mehr unterstützt könnte durch Unterstützung schlechte Stimmung besser werden, wird auch eher unterstützt -wird durch Unterstützungssituation gute Stimmung gefährdet, dann wird Unterstützung weniger wahrscheinlich – perspective taking -> Menschen nehmen aktiv Perspektive anderer an -> auf diese Weise Einsicht in ihre Gefühlwelt erhalten und so zur Hilfestellung motiviert (affective perspective taking) – Empathie- / Altruismus-Hypothese->  Altruismus: was bringt Menschen dazu anderen uneigennützig zu helfen? Empathie-Altruismus-Hypothese: ->Prüfung ob  Empathie uns veranlasst anderen zu helfen , nach Batson         -> Altruismus: motivationaler Zustand mit Ziel, Wohlbefinden des anderen zu erhöhen          -> echte altruistische Motivation muss Empathie enthalten           -> Empathie: gefühle der bedürftigen Person wird stellvertretend mitgenommen und nimmt ihre Perspektive ein         -> Empathie: hat kognitive und emotionale Komponenten • Empfänger / Helfer – Grad der Belastung ->  Grad der Belastung betrifft bei beiden Seiten der Dyade Hilfeakt wird wahrscheinlicher, wenn Notsituation und die Belastung bei hilfsbedürftige Person eindeutig erkennbar ist Belastungsgrad der helfenden Person wichtig -> ist helfende Personzu sehr belastet durch Stressituation des anderen wird Hilfe unwahrscheinlicher, denn eigene Stressbelastung zieht Ressourcen ab, die für HIlfeleistung notwendig wären – Bekanntschaftsgrad, Reziprozität, Intimität -> Reziprozität( positive und gerechte Unterstützungsgeschichte zwischen Partnern), hoher Bekanntschaftsgrad, Intimität in Unterstützungsdyadde => unterstützende Dyadenmerkmale Unterstützungsinteraktionen sind wahrscheinlicher, wenn keine negativen Vorerfahrungen zwischen den Partnern im Hinblick auf Unterstützungsleistungen bestehen, in der Dyade eine Balance zwischen geben und Nehmen existiert und sich Teilnehmer der Unterstützungsinteraktion gegenseitig mögen • Empfänger – Kompetenzerwartung, Optimismus, hoher Selbstwert, Attribution / Kontrolle (Ursache der Notsituation)  Persönlichkeitseigenschaften tragen dazu bei, dass Empfänger mit hoher Wahrscheinlichkeit geholfen wird: Kompetenzerwartung, Selbstwertgefühl, Optimismus und internale Kontrollüberzeugung außerdem ist von Vorteil die wahrgenommene Ursache für belastende Situation auf Empfänger zu berücksichtigen        -> Attributionstheorie wichtig besonders bei Dimension der Kontrolle -> wenn Person      etwas Negatives passiert, ohne dass sie es kontrollieren können, dann bekommt sie mehr Sympathie von Umwelt       -> wenn ihr aber etw passiert, dass sie hätte verhindern können/kontrollieren können, dann beschränken sich die Reaktionen der sozialen Umwelt eher auf Ärger oder Gereiztheit
  • Soziale Integration, soziale Unterstützung & Gesundheit Welche Hauptpfade zwischen sozialer Unterstützung & Gesundheit werden bislang diskutiert? Soziale Integration: Größe Dichte Verpflichtetheit Nähe Homogenität Häufigkeit Multiplexität Dauer Reziprozität Soziale Unterstützung: Formen: wahrgenommen, erhalten, angeboten Funktionen: emotional,instrumentell,informationell,greifbar Pfade zur Gesundheit: Gesundheitsrelevantes Verhalten Stress -> Emotionen Gesundheit/Überleben: Physiologische Reaktionen -> Erkrankung -> Tod ----------------------------------------------------> Schematische Darstellung der Beziehung zwischen sozialer Integration,sozialer Unterstützung und Gesundheit
  • Wirkung sozialer Unterstützung • Indirekte Wirkung auf Zielkriterien: ->bei sozialer Unterstützung -indirektes Wirken hat zwei Beduetungen: 1. Unterstützung kann Vermittlerprozess auslösen, die direkt mit Kriteriumsvariablen stehen (Mediatormodell) = hier negative Emotionen als Vermittler angenommen =allerdings sind potenzielle Mediatorfunktionen noch nicht getestet und existierende Befunde sind uneinheitlich 2. andererseits Unterstützungsprozesse unter bestimmten Umständen erst wirksam sein (Moderator oder Puffereffekt) = gezeigt, dass soziale Unterstützung erst dann einen Einfluss auf das Wohlbefinden von Personen ausübt, wenn sie gestresst sind = Studie Puffereffekt von soz Unterstützung: Erstattung Teilnehmer mit Blutdruckmessgeräte und erhob Blutdruck und subj Stressrating => Ausmaß erhaltener sozialer Unterstützung bei Probanden -Bei Teilnehmern, die gut unterstützt wurden, kam es in Stressphasen im Gegensatz zur Vergleichsgruppe nicht zu Bluthochdruc oder Herzratenanstiegen 1. Vermittlerprozesse -> Mediatormodell (A) 2. „unter bestimmten Umständen“-> Moderator- oder Puffermodell (B) ->physiologische Modelle (folgen)
  • Moderator- vs. Mediator-Modell Abbildung Schematische Darstellungen eines Mediators (A) und eines Moderatomodells (B) zum Zusammenhang zwischen sozialer Unterstützung und Gesundheit A: -Soziale Unterstützung --------> Mediator --------------> Gesundheit -Soziale Unterstützung ----------> Gesundheit (soziale Unterstützung kann auch direkt auf Gesundheit wirken) B: -Soziale Unterstützung: wirkt direkt auf Gesundheit - Moderator: wirkt ebenfalls direkt auf Gesundheit
  • GEDA(2009)-Daten aus Deutschland zur sozialen Unterstützung Kernaussagen: Knapp 17% der Befragten berichten, dass sie nur geringen soziale Unterstützung erhalten; Frauen mit 17.3% geringfügig häufiger als Männer mit 18,8% Mit dem Alter steigt der Anteil denjenigen die nur geringe Unterstützung erhalten an: bei den über 65 Jährigen sind es gut ein Fünftel der Männer und ein Viertel der Frauen im Alter von 18 bis 29 Jahren werden die höchsten Anteile starker Unterstützung berichtet: 42,7% der Frauen und 39,7% der Männer erfahren starke soziale Unterstützung Frauen und Männer mit niedrigem Bildungsstatus berichten zu höheren Anteilen als Angehörige mittlerer und höherer Bildungsgruppen von geringer erfahrener sozialer Unterstützung Besonders hohe Anteile erfahrener starker sozialer Unterstützung berichten Frauen im Alter von 18 bis 29 Jahren und Frauen aus oberen Bildungsgruppen es lassen sich keine Aussagen zu wesentlichen regionalen Unterschieden aus den Daten ableiten
  • Soziale Unterstützung & Gesundheitsverhalten • Freunde als soziale Unterstützung + -> Freunde können auch behilflich sein sich das Rauchen abzugewöhnen als soziales regulativ • Freunde treffen als Gelegenheit für Risikoverhalten wie Rauchen und Alkohol – • Modelllernen -> Unser Netzwerk nimmt Modellfunktion ein und uns passiv dazu animiert etwas für unsere Gesundheit zu tun • Soziale Regulation (Ex-Raucher sind erfolgreicher in einem Netzwerk aus Nichtrauchern, religiös geforderte Alkoholabstinenz) ->  soziale Regulation: Bezugsgruppen, Normen und Vorschriften vermitteln darüber wie man sich in gesundheitlicher Hinsicht verhalten soll -> dies kann durch qualitative Unterstützungsaspekte zb instrumenteller Art via Rat, Hilfe oder Informationen oder durch Charakteristika des Netzwerks flankiert werden bsp gelingt Abstinenzbleiben bei Exrauchern besser, wenn ihr Netzwerk vorwiegend aus Nichtrauchern besteht
  • Soziale Unterstützung & Gesundheitsverhalten Einfordern, Erleichtern,Ermöglichen Gesundheitsverhalten unterliegt sozialer Regulation • Bsp.: bei Männern, die ihre Partnerin als soziales Regulativ verlieren, steigt das Mortalitätsrisiko -> Netzwerk-und Integrationseffekt = Parterin als sozailes regulativ die Ausführung des gesundheitsrelevanten Verhaltens eingefordert, erleichtert oder ermöglicht hat • Einfordern (z.B. Sanktionierung)  Sanktionierung des Konsums ungesunder Lebensmittel -Einfordern von gesundem Verhalten bei Beziehung mit qualitativen Unterstützungsaspekten konfundiert -Studie (Längs):  verheiratete Männer gaben an in ihrem Gesundheitsverhalten von ihren Partnerinnen reguliert worden zu sein, im Gegensatz zu Frauen -> Nach Tod Partner => größere Einschnitte gesundheitsrelevanter Routinen beobachtet werden als bei Frauen • Erleichtern (z.B. Erinnerung ) -> Erinnerung an regelmäßige Arztbesuche, DRängeln oder regelmäßige Medikamenteneinnahme, Drängen auf körperliche Aktivität • Ermöglichen (z.B. kocht gesund für beide)
  • Soziale Unterstützung & Gesundheitsverhalten Raucherentwöhnung und körperliche Aktivität • Raucherentwöhnung: -> Absicht mit Rauchen aufhören, von sozialen Netzwerk stimuliert zb Erwerb rauchspezifischen Selbstwirksamkeitserwartungen = Vertrauen gestärkt in angehenden Exraucher in die eigene Fähigkeit. Netzwerk kann dem Raucher Anreiz des Gesundheitsgewinns kommunizieren – Entwöhnung als Stresssituation -> Unterstützung als Puffer wirksam, denn Befreiung von Abhängigkeit erfordert viele Ressourcen der Person und Mitarbeit wichtiger Netzwerke – teils enttäuschende Befunde -> enttäuschende Befunde von Interventionsstudien -Wirkung von unterstützungsverhalten bei Raucherabstinenz dauert nicht lange -> Raucher mit und ohne Unterstützungspersonen im Raucherentwöhnungsprogramm geschult -> Raucher von Unterstützer begleitet = innerhalb von 12 Monaten eher aufgehört und abstinent als diejenigen ohne Unterstützer -> Frauen kurz nach Intervention (3 Monate) von ihrer Unterstützung profitierten aber in der Regel wieder angefangen hatten zu rauchen -> bei Männer hielt protektiver Effekt auch nach einem Jahr an zwischen (50-60%) – Männer bleiben nach 1 Jahr eher abstinent (50-60%) als Frauen (30%) • Körperliche Aktivität: -Körperl Aktivität zur Förderung von körperlicher Aktivität bei verschiedenen Zielgruppen konnten zeigen, dass Programme die längerfristige Unterstützung ihrer inaktiven Probandenförderten und gute Ergebnisse erzielt -Wirksamkeit soz Unterstützung bei körperl Aktivität für unterschiedliche Altersgruppen nachgewiesen und nützlich über gesamte Lebensspanne wahrgenommene Unterstützung von Freunden zur INtentionsbildung für Sport -wahrgenommene Unterstützung erleichtert Verhaltensinitiierung direkt -längrere Teilnahme an Sportprogrammen oder Aufrechterhaltung der sportl Aktivität wird eher von tatsächlich erhaltenen instrumenteller statt wahrgenommener Unterstützung gefördert -Formen der Unterstützung zu Erhöhung SWE in Bezug zu Aufrechterhaltung der sportl Aktivität beitrugen  -InterventionsStudie: ->soziale Unterstützung positiv mit zwei Arten von sportbezogener SWE verbnden: =Swe mit Barrieren fertig werden und die SWE, die Phasen sportlicher Ertüchtigung zu verlängern =SWE prädiziert direkt sportliche Aktivität noch 18 MOnate nach beendigung Programm - Effektstärkern Unterstützung auf Veränderung verhalten nicht so groß – Unterstützung fördert SWE Ausmaß sportlicher Aktivität -> Effektstärken eher gering!
  • Dyadische Perspektive sozialer Unterstützung: die Partnerschaft • An kritischen Lebensereignissen untersucht • 6 Funktionen von Partnerschaft 1. Sicherheit gewähren 2. Zusammengehörigkeit und soz. Integration stärken -> gleiches Interesse und Ziele 3. Wechselseitige Wertschätzung 4. Unterstützung / Hilfe leisten 5. Verlässlichkeit 6. Gegenseitige Fürsorge & notwendig für das SWB des Partners
  • Sozialer Unterstützung fördert die Partnerschaft • 4 Mechanismen 1. emotionalen Rückzug unter Stress verhindern -> Unterstützung durch Ehepartner emotionalen Rückzug des anderen unter Stress entgegenwirken 2. vor klinisch relevanter Depression schützen -> ( Verstärkerverlusttheorie) 3. bei Streit: Eskalation von Divergenzen abwenden -> Unterstützungsakte in solchen Situationen die Eskalation von Divergenzen in destruktive Streitereien abwenden 4. Unterstützung fördert Intimität
  • Sozialer Unterstützung fördert die Partnerschaft Probleme • Probleme: – Geschlechtsrollen berücksichtigen – Mehrmalige Erfassung S. 173 ab Geschlechterrollenerwartungen
  • Stress & Gesundheit • zwei übergreifende Vermittler zwischen psychosozialen Faktoren und körperlichen Veränderungen: 1. Gesundheitsrelevante Verhaltensweisen 2. Stress & Stressbewältigung
  • Was ist Stress? Je nach theoretischer Ausrichtung: • Stress als Belastungsquelle • Stress als Reaktion auf Belastung • Stress als bestimmte Beziehung zwischen Reizen und Reaktionen -> keine einheitliche Definition möglich
  • Stresstheorien 3 Gruppen: 1. biologisch-physiologisch orientiert: Stress als Reaktionsmuster (z.B. Cannon, 1932; Selye, 1976) Kampf-Flucht-Reaktion (fight or flight) dh die schnelle physische und psychische Anpassung von lebewesen in Gefahrsituationen (Cannon) -> Stress ist die unmittelbare körperliche und seelische Anpassungsreaktion von Lebewesen bei Gefahr -Selye: Belastung des Organismus  durch physikalische und psychische Stressoren, die eine Reaktion des Körpers auslösen 2. Stimulusorientiert: Stress über Reizgegebenheiten definiert (z.B. Holmes & Rahe, 1967) 3. Kognitiv orientiert: Stress als transaktionales Zusammenspiel zwischen Person und Umwelt (z.B. Lazarus & Folkman, 1984; Hobfoll, 1989)
  • Stress als Reaktion • v.a. in Medizin, Biologie, Psychophysiologie – Körperliches Stresssystem: hochkomplexes physiologisches Netzwerk – Neuroendokrine Stressantwort via Hormonausschüttung • zwei Teilachsen: 1. Hypothalamus-Hypophysen- Nebennierenrinden-System (Cortisol; z.B. Selye, 1976: „General Adaptation Syndrome“) 2. Hypothalamus-Nebennierenmark-System (Katecholamine; z.B. Cannon, 1932: „fight-flight-reaction“) Plus Limbisches System
  • 2 wichtige physiologische Systeme Stress 1. Hypothalamus-Hypophysen- Nebennierenrinden-System (HHN) 2. Nebenierenmark-System: Locus-Caerolus-Noradrenalin-Sympathikus-System
  • Hypothalamus-Hypophysen- Nebennierenrinden-System (z.B. Selye, 1976 • Stress: – Unspezifische Reaktion des Organismus auf unterschiedliche Stressoren (Stressquellen), die durch Ausschüttung von Cortisol (aus der Nebennierenrinde) ausgelöst und gesteuert wird • Beobachtung an Ratten und Patienten • Vielzahl von Reizen (Hitze, Anstrengung, Deprivation)-> dasselbe Syndrom von Körperreaktionen
  • Nebennierenrinde • Alle Hormone der Nebennierenrinde werden aus Cholesterol synthetisiert (Steroidhormone) – „Mineralwasser (Aldosteron) – mit Zucker (Glukocortikoid Cortisol) – ist sexy (Sexualhormone
  • General Adaptation Syndrome GAS Selye (1946) Was beschreibt das general adoption Syndrome nach Selye? Beschreiben sie die drei Phasen der Stressreaktion • Phasentheorie der Stressreaktion • drei aufeinanderfolgende physiologische Reaktionsmuster: 1. Alarmreaktion (Alarm Reaction Stage) 2. Widerstandsphase (Resistance Stage) 3. Erschöpfungsphase (Exhaustion Stage)
  • Alarmreaktion 1) Schockphase: • Blutdruckabfall • Tachykardie (Herzrasen) • Hypoglykämie (Unterzuckerung) • Verringerte Widerstandskraft 2) Gegenschockphase: • ACTH-Ausschüttung (adrenocorticotropes Hormon) • Nebennierenhormone steigen (v.a. Cortisol)
  • Widerstandsphase • Aktivierung der Energiereserven • weitere Sympathikusaktivierung • weitere Steigerung der Nebennierenrinden-Hormon-Produktion • Hypertrophie des steroiden Adrenalgewebes möglich
  • Erschöpfungsphase • Bei anhaltendem Stress: • Körpereigene Reserven sind aufgebraucht • Adaptation an die Stresssituation bricht zusammen ->Zustand der Erschöpfung – ständige Cortisolausschüttung – mögliche Immunsuppression ->schwerwiegende Beeinträchtigung des Organismus
  • Kritik generelles Adaptions Syndrom • physiologische Stressreaktionen bei Menschen – nicht so unspezifisch – nicht so homogen • wie von Selye ursprünglich angenommen • Stressoren (Hitze, Anstrengung, Deprivation) für die Tiere ähnlich insofern als dass sie neu oder unkontrollierbar waren • Faktor Unsicherheit(durchgestrichen) kein GAS • fehlen: Bewertungsprozesse (Lazarus, 1993)
  • Allostasis (McEwan, 2000) Definition: • aktive Reaktion biologischer Mediatoren, die den Organismus über eine bestimmte Frist zu einer Art Gleichgewicht / Stabilität zurückführen soll  bei überschießender Reaktion: ->Allostatische Belastung Organismus beginnt an den Folgen der aktiven Anpassung zu leiden
  • Allostatische Belastung (McEwan, 2000) 4 Mechanismen 4 Mechanismen 1. Häufiges Durchleben stressreicher Situationen 2. Fehlschlagende Habituation 3. Unfähigkeit, nach Stress herunterzuregulieren 4. Nicht-produktive allostatische Regulation (z.B. unterdrückte Cortisolausschüttung nach Stress kann zu überschießender Immunreaktion führen)
  • Allostatische Reaktion (AR) (McEwan, 2000) • HHN-Achse und LC-NA/Sympathikus- System* als primäre Systeme der AR • Reaktion auf Stress: kurzfristig adaptiv, langfristig krankmachend ->primäre Mediatoren wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin führen zu ->sekundären Folgen (z.B. Blutdruck, Blutfettwerte), diese münden bei allostatischer Belastung in -> tertiäre Folgen: manifeste Erkrankungen
  • Hypothalamus-Hypophysen- Nebennierenrinden-System (HHN-Achse) • Bei akutem Stress: – Neurotransmitter und Peptide im Hypothalamus: Botenstoff Corticotropin- Releasing-Hormon (CRH) – CRH stimuliert Hypophyse – dort Ausschüttung Adrenocortikotropes Hormon (ACTH) – ACTH aktiviert Nebennierenrinde – Cortisol
  • Hypothalamus-Hypophysen- Nebennierenrinden-System (HHN-Achse) Modelle Bilder Rückkopplungssysteme der HHN-Achse (CRH = Kortikotropin-Releasing-Hormon; ACTH = Adenokortikotropes Hormon; NA = Noradrenalin; 5 HT = Serotonin, ACTH = Azetylcholin; VAS = Vasopressin)                                  Limbisches System (NA,5HT,ACH,VAR)                                    ---------------------------------------------------------------------------------------                                        Hypothalamus (CRH)       HHN-Achse                Hypophyse (ACTH)                                         Nebennierenrinde (Cortisol) zwischen den Hormonen Rückkopplungen - - drei Hormone - CRH, ACTH und Kortisol bilden mehrere negative Rückmeldeschleifen, die eine optimale Regulation der Produktion und Sekretion dieser Botenstoffe gewährleisten -Kortisol dass Endprodukt der HHN-Achse, reduziert die Bildung von CRH und ACTH, die sich wiederum wechselseitig regulieren -Rückmeldeschleifen wichtig weil sie sind verantwortlich für die Beendigung der Stressantwort , wenn die Stressexposition vorbei ist Abb: Immuno-neuro-endokrine Regulation der stressbedingten Entzündungsreaktion a.) psychischer Stress führt über die kurzfristige Aktivierung des sympathischen autonomen Nervensystems zu ansteigender Entzündungsaktivität (TH1-Zytokine). Daraufhin kommt es gegenregulatorisch zu einer TH1-zytokinbedingten Aktivierung der HPA-Achse (Hypothalamus;CRH/AVP,Hypophyse:ACTH,Nebennierenrinde: Glukokortikoide), die die inflammatorische Reaktion durch eine Verschiebung der TH1- zur TH2-Immunität (TH1/TH2-shift) eindämmt (antiinflammatorisch) und damit den Organismus vor den Folgen einer überschießenden Entzündungsreaktion schützt  -Hypothalamus -> CRH/AVP steigt an -> Hypophyse -> ACTH steigt an -> Nebennierenrinde -> Glukokortikoide (führt zur Entzündungs-/Immunreaktion, Rückkopplung)
  • Welche sind die drei beteiligten Hormone der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse? -CRH-ACTH-Cortisol
  • Cortisol • wegen der guten Nachweisbarkeit des Hormons in Blut / Speichel / Urin -> populärer Stressmarker • beeinflusst nahezu alle Organe des Körpers – Stoffwechsel – Immunsystem – Gehirn
  • Studien Stress • FST • Fallschirmspringer Novizen: bis zu 10-fach über dem Tagesmaximum (Deinzer et al., zit. n. Knoll et al., 2013, S. 175)  Kortisolkonzentration vor Absprung -Stressantwort habituiert normalerweise bei wiederholter Stressexposition • Trierer Sozial Stress Test (TSST: 5` Rede halten) Cortisol-Anstieg sinkt meist bei Wiederholung -> Habituation – Nicht-Habituierer: GLEICH in subjektiver Stresseinschätzung, Adrenalin, Herzrate UNGLEICH: selbstunsicherer, weniger extravertiert, emotional labiler TSST -5-minütige Rede vor Publikum zu halten -> konnte gezeigt werden, dass bei den meisten Menschen die Kortisolreaktion bei wiederholtem Test geringer ist, allerding Habituation bei einem kleinen Teil nicht gefunden -Habituierer und nichthabituierer unterschieden sich nicht hinsichtlich ihrer Stresseinschätzung -beide Subgruppen wAREN identisch in anderen Stressparametern wie Noradrenalin,Adrenalin oder Herzrate -einziger Unterschied Nichthabituierer in Persönlichkeitsfragebogen als selbstunsicherer, weniger extravertiert und emotional labiler darstellten als Habituierer
  • Defizitäre Rückkopplung auf der HHNAchse PERSONEN, DIE AUF WIEDERHOLTE BELASTUNG NICHT Hbituieren auf der körperlichen Stressreaktion, leiden unter allostatischer Belastung und sind anfälliger für Krankheiten -defizitäre Rückkopplungsmechanismen in der HHN-Achse die sich durch erhöhte oder zu niedrige Basiskortisolwerte oder erhöhte oder zu niedrige Kortisolwerte in Reaktion auf akute Stressoren äußern wurden mit der Entstehung unterschiedlichster Erkrankungen, wie etwa Depression, Angsterkrankung, Krebs oder Neurodermitis in Verbindung gebracht -Depression, Angsterkrankung und Krebs mit Überaktivität HHN-Achse in Zusammenhang, Autoimmunerkrankung,Neurodermitis mit Unterfunktion -Neurodermitispatienten und ASTHMATIKER DEUTLICH REDUZIERTE KORTISOL-STRESSREAKTIONEN AUF TSST festgestellt trotz gleicher Belastungseinschätzung -Sekretion von Kortisol kann genetisch bedingt sein vor Ausbruch der Erkrankung, erworben werden oder Folge chronischen Stress durch Krankheit oder Traumaerlebnisse • Bei mangelnder Habituation: allostatische Belastung – deswegen: erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten – zu hohe oder zu geringe Cortisolwerte • bei Neurodermitis-Patienten, Asthmatikern: reduzierte Cortisol-Stressreaktion beim TSST (Buske-Kirschbaum et al., 1997, zit. n. Knoll et al., 2013, S. 176) • Ursachen veränderter Cortisol-Ausschüttung: genetisch, erworben, Stress oder Trauma-Folge
  • Mit der HHN-Achse assoziierte Störungen Erhöhte HHN-Achsen-Aktivität: Chronischer Stress Depression Magersucht Schilddrüsen-Überfunktion Diabetes mellitus Übergewicht (metabolisches Syndrom) Hormonstörungen (z.B M. Cushing) Zwangsstörungen Panikstörungen Alkoholismus Alkoholentzug Krebs Schwangerschaft Verringert HHN-Achsen-Aktivität (Hyposekretion von Cortisol): Post-Stress-Phase Saisonale Depression Schmerzerkrankungen Schilddrüsen-Unterfunktion Typ-I-Diabetes* *Autoimmunerkrankungen, EntzündungsprozesseChronisches Müdigkeitssyndrom Neurodermitis*, Heuschnupfen*, Rheuma*, Arthritis* Multiple Sklerose* Asthma* Nikotinentzug Post-Partum-Periode
  • Hypothalamus-Nebennierenmark-System Was verstand Cannon unter der sogenannten Notfallfunktion? • Cannon (1915, 1932) • Theorie der Notfallfunktion: bei Belastung – Erhöhte Aktivität des Nebennierenmarks führt zu • Ausschüttung von Katecholaminen (Adrenalin, Noradrenalin) • beeinflusst mehrere Körperfunktionen wie Atmung, Herztätigkeit, Stoffwechsel – Vorbereitung des Organismus auf Kampf/Flucht • Fight-or-flight-Reaktion als Folge kommt es zu Muster körperlicher Reaktionen, die den Organismus zu schnellem Kampf- oder Flcuhtsituationen befähigen sollen (fight or flight reation)
  • Welche Hormone spielen imi Zusammenhang mit der Hypothalamus-Nebennierenmark-Achse eine zentrale Rolle? - -Katecholamine (Adrenalin und Noradrenalin)
  • Welche körperlichen Veränderungen hängen mit der Aktivierung des Hypothalamus-Nebenierenmark-Achse zusammen? -beeinflusst mehrere Körperfunktionen wie Atmung,Herztätigkeit, Stoffwechsel
  • Nebennierenmark • Im Innern der Nebennieren • entsteht ontogenetisch aus dem Nervensystem: sympathisches Paraganglion • Stellt aus L-Tyrosin her: – Adrenalin (ca. 80 %) – Noradrenalin (zu ca. 20 %)
  • Fight-or-flight-Reaktion • Kardiovaskuläres Reaktionsmuster – Anstieg von Herzfrequenz, Blutdruck, Atmung – Vasokonstriktion der Blutgefäße, außer bei der quergestreiften Muskulatur • Funktionell: – Verbesserte Sauerstoffversorgung – Verbesserter Durchblutung von Gehirn und Muskeln – Freisetzung von Glukose aus der Leber (Energie) – vermehrte Schweißsekretion – Hemmung der Magen-Darm-Motorik
  • Nebenierenmark-System: Locus-Coeruleus-Noradrenalin-Sympathikus- System = LC-NA/Sympathikus-System • Oberste Steuerzentren: Locus Coeruleus* & Hypothalamus • Aktivierung führt zu • Erregung • Wachsamkeit • erhöhter Ängstlichkeit *„himmelblauer Ort“
  • LC-NA/Sympathikus-System • Aktivierung via Sympathikus – Im Nebennierenmark kommt es zur Ausschüttung der Katecholamine Adrenalin (A: 80%) & Noradrenalin (NA: 20%) Umwandlung von NA zu A vermittelt durch Cortisol – rascher Abbau im Blut: Halbwertszeit 1-2 Minuten • besonders bei psychischen Belastungen wie Schreck, Angst, Ärger, Aufregung, soz. Stress • auch bei harter Arbeit, Hitze/Kälte, Schmerz
  • Allostatische Reaktion (AR) • HHN-Achse und LC-NA/Sympathikus-System als primäre Systeme der AR • Reaktion auf Stress: kurzfristig adaptiv, langfristig krankmachend ->primäre Mediatoren wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin führen zu sekundären Folgen (z.B. Blutdruck, Blutfettwerte), diese münden bei allostatischer Belastung in tertiäre Folgen: manifeste Erkrankungen
  • Dissoziation HHN*-Achse vs. LC-NA/Sympathikus-System • Bei wiederholtem Stress: – HHN-Achsen-Aktivierung lässt nach Habituation – LC-NA/Sympathikus-System zeigt weiter deutliche Aktivierungen • Energie freisetzen • Herzfrequenz & Blutdruck erhöhen • Verdauung drosseln… (s. fight-flight-response) • plus Aktivierung der HHN-Achse *= HPA
  • HHN-Achse & LC-NA/Sympathikus-System Abbildung Nebennierenrinde: PVN des Hypothalamus -> CRH -> Hypophyse -> ACTH -> Nebennierenrinde -> Cortisol -> LC-NA/Sympathikus /Hypophyse / STRESS PVN des Hypothalamus / Adrenalin/Noradrenalin Nebennierenmark: LC-NA/Sympathikus -> Sympathikusaktivierung -> Nebennierenmark-> Adrenalin/Noradrenalin Wechselwirkung PVN des Hypothalamus und LC-NA/Sympathikus
  • HHN-Achse & LC-NA/Sympathikus-System Abbildung Nebennierenrinde: PVN des Hypothalamus -> CRH -> Hypophyse -> ACTH -> Nebennierenrinde -> Cortisol -> LC-NA/Sympathikus /Hypophyse / STRESS PVN des Hypothalamus / Adrenalin/Noradrenalin Nebennierenmark: LC-NA/Sympathikus -> Sympathikusaktivierung -> Nebennierenmark-> Adrenalin/Noradrenalin Wechselwirkung PVN des Hypothalamus und LC-NA/Sympathikus
  • Weitere endokrine Achsen… • …sind ebenfalls stress-sensitiv, z.B. – HH-Gonaden-Achse – HH-Wachstumshormon-Achse – HH-Prolaktinerges System – HH-Schilddrüsen-Achse
  • Zusammenfassung: Körperliche Stressreaktion • Aktivierung und Umleitung von Energie für bessere Aufmerksamkeitsfokussierung und körperliche Reaktion bei akutem Stress • Reaktion durch psychosoziale Faktoren beeinflussbar: wahrgenommene soziale Unterstützung reduziert kardiovaskuläre Reaktivität auf wahrgenommenen Stress • Puffermodell: durch Reduzierung v. negativem Affekt 
  • Behaviorally Conditioned Immunosupression Wie schafft man es durch die Gabe von Fruchtsorbetbonbons allein, eine Immunreaktion zu provozieren? An illness-induced taste aversion was conditioned in rats by pairing saccharin with cyclophosphamide, an immunosuppressive agent. Three days after conditioning, all animals were injected with sheep erythrocytes. Hemagglutinating antibody titers measured 6 days after antigen administration were high in placebo-treated rats. High titers were also observed in nonconditioned animals and in conditioned animals that were nor subsequently exposed to saccharin. No agglutinating antibody was detected in conditioned animals treated with cyclophosphamide at the time of antigen administration. Conditioned animals exposed to saccharin at the time of or following the injection of antigen were significantly immunosuppressed. An illness-induced taste aversion was also conditioned using LiCl, a nonimmunosuppressive agent. In this instance, however, there was no attenuation of hemagglutinating antibody titers in response to injection with antigen. Experiment ADer und Cohen - anchweisen ob das Immunsystem durch psychische Faktoren durch zb Klassische Konditionierung beeinflusst werden kann -konditionierte Veränderung finden immer dann statt wenn ein ehemals neutraler Reiz nach wenigen Lerndurchgängen dh raumzeitlichen Koppelungen mit einem immunregulativen Mittel eine Immunantwort auslösen oder unterdrücken vermag -im Rattenexperiment -Verabreichung von Versuchstieren einer Experimentalgruppe einen Immunsuppressor (Zyklophophamid, UCS) und zeitgleich eine Saccharinlösung (Süßstoff,CS) -nach ner Zeit wurden Tieren Lösung roter Blutkörperchen von Schafen injiziert um Immunantwort zu provozieren Experimentalgruppe kurz darauf Saccharinlösung verabreicht (CS) -Experimentalgruppe auf Gabe der Saccharinlösung hin mit einer verminderten Immunantwort reagierte obwohl dieses Mal kein Zyklophasmid verabreicht wurde -bei Tieren der Kontrollgruppe stellte sich vergleichsweise bessere Immunantwort ein -ähnliche Experimente allerdings auf menschliche Immunreaktion abzielend, führten Buske-Kirschbaum mit Versuchsteilnehmern durch: ->Ziel der Studie: Nachweis konditionierter Veränderung der natural killer- Antwort als Folge der Gabe der Fruchtsorbetbonbons (CS), insofern diese bei vorherigen Durchgängen mit Adrenalininjektion (UCS) gekoppelt worden waren -> normalerweise lösen Adrenalininjektionen eine Steigerung der NK_Anwtort aus ->Fruchtsorbetbonbons machen das nicht ->Koppelt man Adrenalingabe mit Fruchtsorbetbonbons, dann können diese allein in späteren Durchgängen eine Steigerung der NK-Antwort bewirken
  • Stress & Immunsystem Psychoneuroenimmunologie: • Interaktion zwischen Psyche, ZNS & Immunsystem • In Folge der Untersuchung von Ader & Cohen (1975) Immunsystem ist nicht autonom, sondern durch äußere Merkmale konditionierbar Ergebnisse auf Menschen übertragbar (Bauske- Kirschbaum et al., 1994) und dem endokrinen System -durch äußere Manipulationen ist das Immunsystem konditionierbar -> dies ist möglich, weil Immunzellen  über Rezeptoren aus dem ZNS und endokrinen System verfügen und umgekehrt
  • Immunsystem & Stress • Viele Befunde, dass das Immunsystem von akuter und chronischer Stressexposition beeinflusst wird durch: – Neuronale Steuerung (sensorische, sympathische, parasympathische Nerven) – Glucocorticoide wie Cortisol