Gesundheitspsychologie (Fach) / 1 (KS 1-4) Einführung in GP (Lektion)
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Einführung in Gesundheitspsychologie
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- Was ist Gesundheitspsychologie? …der wissenschaftliche und professionelle Beitrag der Psychologie zur: • Förderung und Erhaltung von Gesundheit • Prävention und Behandlung von Krankheiten • Förderung der Rehabilitation • Identifikation von psychischen Faktoren, die zur Entstehung von Krankheiten beitragen • Identifikation von Determinanten des Krankheitsbewältigungs- und Genesungsprozesses und zum • Einfluss des Zusammenwirkens zwischen Gesundheitssystem und Patient auf das individuelle Gesundheitsverhalten
- Was ist Gesundheitspsychologie? Gesundheitspsychologie • „… befasst sich mit dem menschlichen Erleben und Verhalten angesichts gesundheitlicher Risiken und Beeinträchtigungen sowie mit der Optimierung von Gesundheit, im Sinne von Fitness oder Wellness.“ (Schwarzer, 2004) • Forschungsfragen: – Wer bleibt gesund und warum? – Wer erholt sich gut von einer Krankheit bzw. was steigert die Lebensqualität bei vorhandener Krankheit und warum? – Wie lassen sich Erkrankungen verhüten?
- Was ist Gesundheitspsychologie?(2) Definition Gesundheitspsychologie (GP) – Subdisziplin der Psychologie – seit den 1980er Jahren eigenständiges Fach - Integration Fragestellungen und Wissen aus allen Bereichen der Psy und Gesundheitswissenschaft • Gegenstand der GP „sind psychologische Prozesse, die bei der Förderung und Erhaltung von Gesundheit, Vermeidung von Krankheit und in der Gesundheitsversorgung und Rehabilitation eine Rolle spielen.“ UNtersuchen Verhalten, Kognitionen, Emotionen, Motivation und Persönlichkeit einer Person ihre gesundheit beeinflusst - zentrale Forschungsfrage der GP: "Welche Verhaltensweisen fördern den ERhalt von Gesundheit? -> Was sind wirksame Maßnahmen der Prävention von Krankheiten? -> Welche Faktoren fördern die Lebensqualität bei vorhandener Krankheit?
- Forschungsfelder • Grundlagen-Forschungsfelder – gesundheitsrelevantes Verhalten (Ernährung, …) – Stressbewältigung – Risikowahrnehmung – Subjektive Krankheitstheorien - fabei werden individuelle Faktoren wie Persönlichkeit, konstitutionelle Veranlagung, Informationsverarbeitungsprozesse, als auch soziale Faktoren wie soziale Netzwerke, konkrete Unterstützungsleistung, Verhaltensnormen, Zugang zu medizinischen Versorgungssystemen berücksichtigt • Angewandte Gesundheitspsychologie – Entwicklung und Evaluation von Gesundheitsförderungsprogrammen - gehört zu anwendungsbezogenen Fächern der Psy - Unterscheidung grundlagenbezogene Forschungsfelder von angewandten Forschungsgebieten - spezifische Grundlagen-
- Gesundheitspsychologie (4) versteht sich „als ein neues psychologisches Fach, das sich mit den Entstehungsbedingungen und der Prävention von gesundheitlichen Störungen und Risikofaktoren befasst. Dies geschieht unter dem Rückgriff auf Erkenntnisse anderer psychologischer Fächer* und unter besonderer Berücksichtigung protektiver Faktoren von Gesundheit.“ 15 (Schwarzer, 2001, zit. n. Knoll et al., 2013) * z.B. Sozial-, Kognitions-, Emotions-, Entwicklungs-, Klinische, Biopsychologie Kennzeichnend für GP: als wissenschaftliche Disziplin ist die Integration von Befunden aus verschiedenen Bereichen der Psy wie Sozialpsy, Wahrnehmungs und kognitive Psy, Entwicklungspsy, sowie Verpflichtung gegenüber biopsychosozialen Modell
- Abgrenzung der Gesundheitspsychologie von anderen Fächern Psychiatrie: - Beschäftigung psychischer Störungen -Unterschied zu klin Psy -> breites Behandlungskonzept angelegt - Pharmakotherapie,sozialtherapeutische Maßnahmen, Psychotherapie(gering Gewicht) angewandt -Grundvoraussetzung für Beruf Psychiater: Medizinstudium, Facharztausbildung erfordert psychotherapeutische Weiterbildung Konsultationspsychiatrie: - Subdisziplin innerhalb der psychiatrischen Versorgung - Aufgabe: Versorgung somatisch kranker Patienten, bei denen psychische Probleme bekannt sind oder auffällig werden, die entweder in direktem Zusammenhang stehen mit der Genese der somatischen Erkrankung vermutet werden - oder als Folge davon auftreten - Konsultationspsychiater: erstellen Diferentialdiagnosen und spezifische Behandlungen der psychischen Probleme vorzuschlagen Psychosomatik: - Zweig der Medizin - beschäftigung mit Forschung und Klinik, Verbindung biologischer, psychologischer, sozialer Determinanten von Krankheit - holistischen Ansatz wird gelegt -> Therapie von Erkrankungen liegt zugrunde - nur konsequente multikausale dh körperliche und psychische Faktoren betreffende, Betrachtungsweise der Erklärung der Entstehung von Krankheit gerecht wird - psychosomatische Forschung legt im Vergleich zur GP einen größeren Schwerpunkt auf konkrete Schnittstellenmechanismen, die Erleben und Verhalten in physiologische Reaktionen übersetzen - GP: in erster Linie die Krankheitsvorbeugung und Gesundheitsförderung beinhaltet Public Health: - interdisziplinäres Forschungs- und Praxisfeld zur Verbesserung der Gesundheit, Krankheitsverhütung, Lebensverlängerung und Förderung des Wohlbefindens mittels gemeindebezogener Maßnahmen bzw mittels Beeinflussung des Gesundheitssystems Medizinische Psychologie: - Betätigungsfeld für Psychologen, die in medizinischen Versorgungsstrukturen (insbesondere Unikliniken) tätig sind -Medizinische Psychlogen mit Ausbildung von Studierenden der Humanmedizin beauftragt - im Sinne Krankheitspsychologie werden die psychischen Aspekte von Erlranungen, deren Ursachen und Folgen untersucht - im Vordergrund Erleben und Verhalten der Patienten und deren Interaktion mit medizinischen Fachpersonal in unterschiedlichen medizinischen Kontexten Verhaltensmedizin: - am engsten mit GP verknüpft - am schwierigsten von GP abzugrenzen - interdisziplinäres Fach: Integration von biomedizinischen, Verhaltens- und psychosozialen Modellen voran, insofern diese für die Prävention, Diagnose, und Behandlung somatischer Störungen relevant ist - greift auf Erkenntnisse der Psy und auch Medizin zurück - Forschungsschwerpunkt: im Vergleich zur GP weniger auf Prävention, sondern auf Behandlung und Rehabilitation - dennoch viele Überschneidungen und fachspezifische Konferenzen wedren von Vertretern beider Diszplinen besucht Klinische Psychologie: - beschäftigt sich mit der Erforschungs von Ursachen und effektiven Behandlungsstrategien psychischer Störungen zb PPhobien, Depression, Substanzmissbrauch etc - in kognitiven Depressions und Angsttheorien sowie den darauf abgeleiteten verhaltenstheraapeutischen Interventionen finden sich viele Schnittstellen zu gesundheitspsychologischen Verhaltensmodellen - GP: beschäftigt sich nicht so stark mit psychischen Störungen des menschlichen Erlebens und Verhaltens und auch keine Behandlung psychischer Störungen
- Das biomedizinische Modell von Gesundheit • im 19. Jahrhundert entstanden • Krankheit/Gesundheit als naturwissenschaftlich objektivierbare Zustände biologischer Organismen • empirische Kriterien: – Abweichungen von einer Norm – Störungen des Organismus • Ursachen: genetisch oder extern (z.B. Virus, …) • Behandlung: somatisch (z.B. OPs, Medikation,…) Behandlung rein somatisch
- Definition der Gesundheit biomedizinische Modell von Gesundheit • Gesundheit als Abwesenheit von Krankheit
- Das biomedizinische Modell von Gesundheit(2) Axiome und Folgen: • wg. der externen Faktoren: keine Eigenverantwortung • Dualismus Körper-Geist • Präventivmaßnahmen: externe Faktoren beeinflussen (z.B. Impfungen, schädliche Stoffe in der Umwelt reduzieren, …) daher gibt es keine Verantwortlichkeit für die eigene Gesundheit - Körper und Geist als getrennte Einheiten betrachtet - Krankheiten können psychisches Unwohlsein hervorrufen, aber nicht umgekehrt - Präventivmaßnahmen beinhalten Impfungen, Reduktion schädlicher Stoffe in Umwelt
- Ottawa Charta 1986 -neues Gesundheitsbewusstsein -Gesundheit für alle = Ziel -Verbesserung Lebensqualität und Umweltbedingungen in Städten - nicht mehr Bewältigung bereits entstandener Umwelt- oder Gesundheitsschäden -> sondern vorbeugende Strategie der Gesundheitsförderung im Mittelpunkt der Gesundheitspolitik
- Ottawa Definition von Gesundheit "Gesundheit ist mehr als die bloße Anwesenheit von Krankheit. Sie ist vielmehr ein Zustand umfassenden körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens." -Erlangung umfassendes körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden: notwendig Bedürfnisse befriedigen, Wünsche und Hoffnungen wahrnehmen und verwirklichen sowie Umwelt meistern bzw verändern - Gesundheit = wesentlicher Bestandteil des alltäglichen Lebens zu verstehen und nicht als vorangiges Lebensziel -Gesundheit stets für ein positives Konzept, das in gleicher Weise die Bedeutung sozialer und individueller Ressourcen betont wie körperliche Fähigkeiten
- ICF: Inwieweit ist man behindert? Erkläre anhand des medizinischen und des sozialen Modells medizinische Modell: -Behinderung als Problem einer Person -unmittelbar von einer Krankheit, Trauma oder anderes Gesundheitsproblem verursacht wird -bedarf der medizinischen Versorgung -> durch individuelle Behandlng von Fachleuten -Management von Behinderung zielt auf Heilung, Anpassung oder Verhaltensänderung des Menschen ab soziale Modell: -Behinderung als ein verursachtes gesellschaftliches Problem -Frage der vollen Integration Betroffener in Gesellschaft -Behinderung ist kein Merkmal einer Person -> sondern Geflecht von Bedingungen, von denen viele vom gesellschaftlichen Umfeld geschaffen werden Konzept ICF: Integration beider gegensätzlicher Modelle
- Ziele der ICF ICF als Mehrzweckklassifikation für verschiedene Disziplinen und Anwendungsbereiche entwickelt Ziele: -liefert wissenschaftliche Grundlage für Verstehen und Studium des Gesundheitszustands und der mit Gesundheit zusammenhängenden Zustände, ergebnisse und der Determinanten -stellt eine gemeinsame Sprache für Beschreibung des Gesundheitszustands und der mit Gesundheit zusammenhängenden Zustände zur Verfügung, um Kommunikation zwischen verschiedenen Benutzern wie Fachleute im Gesundheitswesen, Forschern , Politikern und der Öffentlichkeit, einschließlich Menschen mit Behinderungen zu verbessern -Sie stellt ein systematisches Verschlüsselungssystem für Gesundheitsinformationssysteme bereit
- ICF-Beispiel aus der Sprachtherapie Aktivitäten und Partizipation Ben produziert sprachliche Äußerungen, die für Andere teilweise unverständlich sind (d330.3). Der Umgang mit der Familie oder Gleichaltrigen ist nicht beeinträchtigt (d760.0, d750.0). Kontextfaktoren: Umweltfaktoren. Der Familienkreis kann durch das Engagement als Förderfaktor eingestuft werden (e310+3). Personfaktoren werden nicht codiert.
- Das biopsychosoziale Modell von Gesundheit Kontinuum von Krankheit und Gesundheit – Auftretenszeitpunkt – Chronizität Belastung – Funktionieren im Alltag – Subjektives Befinden – Soziale und moralische Normen -> Belastung Gesundheit und Krankheit nicht als dichotome Entitäten angesehen, sondern als Endpunkte eines Kontinuums. - Dabei spielen Auftretenszeitpunkt und Chronizität und die Auswirkungen auf das Funktionieren im Alltag eine wichtige Rolle für Annahmen über die Belastung, die eine Erkrankung mit sich bringt. - so ist es für einen gesunden Menschen normal gelegentlich an einer Erkältung zu erkranken. - aber längere Zeit als das gilt als ungesund und behandlungsbedürftig -Unterscheidung "gesund/krank" wird nicht unabhängig vom subjektiven Befinden einer betroffenen Person o. vom soz. und moralischen Werten oder Normen gesehen. So können zwei Personen mit Hausstauballergie sich in unterschiedlichem Maße in ihrem Wohlbefinden oder in ihrer allgemeinen Leistungsfähigkeit beeinträchtigt fühlen oder im unterschiedlichem Maße das Versorgungssystem in Anspruch nehmen und oft richten sich die Behandlungsentscheidungen einer Ärztin oder eines Arztes nach dem Ausmaß subjektiver Beschwereden ihrer Patienten biopsychosoz: ->Feststellung:subjektiv funktioniere ich nicht mehr deswegen bin ich krank Kriterium:Befinden, Funktionieren im Alltag -biomedizinisch: ->Abweichung von Norm(Feststellung) ->biologische NOrm(Kriterium) Feststellung Gesundheit oder Krankheit in biopsychosozialen Modell unterschied von hbiomedizinisch -biopsychosoz: -> subjektive Wohlbefinden biomed: auf empirischen Kriterien -Ableitung von Norm um Störung festzustellen, subjektives Wohlbefinden ignoriert -Krankheit kann auftreten, solang es für INdividuum nich schlimm ist,nicht belastet dann nach biopsychosoz Modell nicht Krankheit -> nach biomedizinisch wäre man krank
- Das biopsychosoziale Modell von gesundheit Bio: Viren, Bakterien,Verletzungen, genetische Dispositionen Psycho: Verhalten,Einstellungen/subjektive Krankheitstheorien,Bewältigung,Stress,Schmerz Sozial:sozioökonimischer Status,Arbeitsverhältnisse,ethnische Zugehörigkeit es gibt nicht nur empirische Kriterien, sondern auch psychologische und soziale Kriterien -wie gesund bin ich subjektiv? wie fühle ich mich, wie geht es mir? Was kann ich amchen, was kann ich nicht machen? ->subjektive und psychologische Komponente -> ICF Partizipation... -Kriterien: subjektive, psychologische, soziale Kriterien Krankheit von Wechselspiel biologischer, psychologischer und sozialer Faktoren verursacht werden Bei Krankheit sind psychische Faktoren wie Emotionen (zB chronische Angst, Trauer) und Kognitionen (zb subjektive Theorien über Verhaltensweisen, die zur Genesung beitragen, Erwartungen an Krankheitsverhalten) sowie sozial-gesellschaftliche Faktoren (zB Erwartungen an Krankheitsverhalten, finazielle Entlastung in der Versorgung) beteiligt.
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- Das biopsychosoziale Modell von Gesundheit • aktive Rolle des Patienten… … stärken ist eines der wesentlichen Ziele der GP - spezifische Emotionen (z.B. Angst, Schuld,…) - kognitive Inhalte (z.B. Pessimismus, Rumination,…) - Verhaltensweisen (z.B. sozialer Rückzug, …) • Faktoren des Gesundheitsverhaltens – förderliches Verhalten zb körperliche Aktivität,gesunde Ernährung, Nichtrauchen – Abbau von Risikoverhalten zb Rauchen aufgeben Biopsychosoz Modell betont aktive Rolle des Individuums bei Erhaltung und Förderung Gesundheit im Genesungs und Rehabilitationsprozess -um aktive Rolle d. Patienten zu unterstützen ist Ziel der GP -GP greift auf Erkenntnisse der soziapsychologischen Grundlagenforschung zurück - bsp erforscht welche spez. Emotionen (zB Angst, trauer, Schuld), kognitive Inhalte (Pessimismus, Ruminieren=Bedenken) und Verhaltensweisen (zB Suche nach soz Unterstützung vs passiver sozialer Rückzug) - auch Untersuchung dieser Faktoren im Hinblick auf gesundheitsförderndes und -erhaltendes Potenzial auch während Abwesenheit Krankheit untersucht
- Definition von Gesundheit nach dem biopsychosozialen Modell Gesundheit ist ein positiver funktioneller Gesamtzustand im Sinne eines dynamischen biopsychosozialen Gleichgewichtszustandes, der erhalten bzw. immer wieder hergestellt werden muss. (WHO)
- Gesundheit wie lässt sie sich erreichen oder fördern? – Ausgangslage: wie gesund sind die Menschen? – Beeinflussende Faktoren: Was wirkt sich wie auf die Gesundheit aus? Empirische Studien – Warum verhalten sich Menschen oft so wenig gesundheitsfördernd? – Wie kann man das Gesundheitsverhalten positiv beeinflussen? Modelle des Gesundheitsverhaltens