Biologische Psychologie (Fach) / Chemische Sinne_II (Lektion)

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SS2015

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  • 4 Klassen beim Geschmack + 5. umstrittener bitter, sauer, süß, salzig + Umami (fleischig/Glutamat)
  • Nebenqualitäten seifig/laugig oder metallisch
  • Eindeutige Zuordnung von chemischer Struktur und Empfindung scheitert, denn chemisch sehr verschiedene Stoffe (Zucker, Saccharin) schmecken gleich.
  • am höchsten ist unsere Empfindlichkeit für ..., am niedrigsten für ... und mittelgut für ... Stoffe. am höchsten ist unsere Empfindlichkeit für Bitterstoffe + das Süßstoff Saccharin,  am niedrigsten für Salziges und Zucker und mittelgut für saure Stoffe.
  • Geschmacksqualität hängt ab von - Konzentration des Stoffes  - Temperatur der Substanz - Adaptationsgrad bei andauernder Reizung
  • Kochsalz schmeckt in welcher Konzentration süß? in geringer Konzentration (0.02-0.03molar)
  • Salzig schmeckt Kochsalz erst, wenn es ... ist. höherkonzentriert ist. 
  • Einflussfaktoren auf Geschmacksneigungen - Art (Artspezifität) - Ernährungszustand - ob gelernt oder nicht (Unterscheidungsvermögen und Vorlieben)
  • Funktionen des Geschmacks 1) Info über Verträglichkeit --> Warnfunktion 2) Beteiligung an reflektorischer Steuerung der Sektretion der Verdauungsdrüsen (Sekretmenge und Zusammensetzung vom Schmeckreiz beeinflusst - sich antizipatorisch einstellender Effekt) 3) Hedonische Funktion (Verstärker, Bestrafungsreiz)
  • Lebensdauer von Schmeckzellen 10 Tage 
  • Wo werden Schmeckzellen neu gebildet? Basalzellen
  • Wie viele Geschmacksknospen hat der Mensch und was beinhalten sie? 2000 Stück, beinhalten Stütz-, Basal- und Schmeckzellen. 
  • Größe einer Knospe ~70 x 40mm
  • Wie viele Schmeckszellen hat eine Knospe? 10-150 Schmeckzellen
  • Am Kontakt zwischen flüssigkeitsgefüllter Pore (Porus) und Schmeckzelle befinden sich (Angeben was und welche Funktion) fingerförmige Mikrovillii, die zur Flächenvergrößerung dienen
  • Was erreicht die Schmeckzellen durch den Ports und bindet an Rezeptoren? wasserlösliche Geschmacksstoffe 
  • Was wird dadurch ausgelöst, dass Geschmacksstoffe Schmeckzellen durch den Porus erreichen und an Rezeptoren binden? 1) Ionenströme werden ausgelöst 2) Neurotransmitter werden an der Basis der Sinneszelle ausgeschüttet  3) Information gelangt auf die die Schmeckzelle innervierenden Fasern
  • Schmeckzellen bilden keine eigenen Axone aus, sind also.. sekundäre Sinneszellen
  • Wo befinden sich Pilzpapillen und wie viele gibt es? Gesamte Oberfläche, größte Gruppe (200-400)
  • Blätterpapillen(Anzahl und Ort) Hinterer Seitenrand der Zunge, 15-20
  • Wallpapillen befinden sich wo? und wie viele gibt es? v.a. a.d.Grenze zum Zungengrund; nur 7-12
  • Unterschied zw. den verschiedenen Papillenarten außer Anzahl und Ort 1) Pilzpapillen nur wenige Geschmacksknospen, Wall- und Blätterpapillen dagegen Hunderte 2) Wall- und Blätterpapillen haben Spüldrüsen in den sie umgebenden Gräben, Pilzpapillen nicht 
  • Was ist der Unterschied zwischen den 3 normalen Papillenarten (Pilz-, Wall-, Blätterpapillen) und den Fadenpapillen? Fadenpapillen sind nicht geschmackssensitiv sondern mechanosensitiv (reagieren auf Tastempfindungen, bilden die raue Oberfläche der Zunge)  
  • Zuordnung der Geschmacksqualitäten zu Zungenbereichen: Süß, Salzig, sauer = vordere Region bitter = am hinteren Zungenabschnitt
  • Durch welche Hirnnerven werden Geschmacksknospen innerviert? Unterscheide Vorne und Hinten Vorderer Abschnitt mit Pilzpapillen vom N. Facialis (7)  hinterer Abschnitt mit Wallpapillen vom N. Glossopharyngeus (9)  --> Nervdurchtrennung = Schmeckzellendegeneration
  • Was trägt außer Schmeckzellen noch zum (stechenden/scharfen) Geschmack bei? Riechzellen zum Geschmack insgesamt Nasale und nozizeptive orale Afferenzen des Trigeminus zum Geschmack von Stechendem/ Scharfem
  • Was leistet einen weiteren wichtigen Beitrag zum Essgenuss außer die Schmeckzellen? Die von den Mechanorezeptoren i.d. Mundhöhle vermittelten sensorischen Empfindungen der Textur der Nahrungsmittel.
  • Antwortet jede Geschmacksnervenfaser aus der Chorda Tympani nur auf eine Qualitätsklasse? Nein, auf alle vier Geschmacksnervenfasern auf alle Qualitätsklassen, allerdings mit unterschiedlicher Empfindlichkeit.
  • Inwiefern sind unterschiedliche Hirnnerven beteiligt am schmecken? N. olfactorius (I,1)                                             --> Geruchskomponente N. trigeminus (V,5)                                            -->  Mechano- & Nozizeption N. facialis (VII,7)  G. geniculi                            --> Schmecken, Steuerung der Mimik N. glossopharyngeus (IX,9) G. petrosum          -->  Schmecken N. vagus (X,10) G. nodosum                            -->  Schmecken, stimuliert Drüsensekretion
  • Neurone, die Geschmacksknospen innervieren haben (kleine/große) rezeptive Felder, denn sie sitzen in 2 Ganglien, deren Fasern ... große rezeptive Felder 2 Ganglien, deren Fasern sich im Zungenbereich verzweigen und mehrere Geschmacksknospen kontaktieren 
  • Bahn des Schmeckend (Stationen) Neurone der 2 Ganglien schicken Info auf der Höhe der Medulla in den Tractus solitarius Fasern ziehen zum gustatorischen Anteil des Nucleus Tractus solitarius  Dessen Neurone zum Thalamus (Nucleus ventralis posterior, medialer Anteil) in den Gustatorischen Cortex 
  • Wo liegt der gustatorische Cortex? In der Grenzzone zwischen vorderer Insula und dem frontalen Operculum im postcentralen Gyrus 
  • Wo wird die Geschmacksunterscheidung im Hirn geleistet, bzw. wo liegt der gustatorische Cortex? Region zwischen vorderer Insula und dem frontalen Operculum im postzentralen Gyrus 
  • Woraus setzt sich Geschmacksunterscheidung zusammen? Schmeck-, Riech-, und somatosensorische Empfindungen. 
  • Weitere gustatorische Rindenfelder und subcorticale Bahnen neben dem gustatorischen Cortex und der primär gustatorischen Bahn? - Im Inselcortex, im präfrontalen und im orbitofrontalen Cortex.  - subcortikale Bahn vom Nucleus des Tractus solitarius über die Pons zum limbischen System --> Amygdala und Hypothalamus. 
  • Womit wird die Subcortikale Bahn, die zum limbischen System zieht, assoziiert? Hormonelle und emotionale Funktionen des Geschmacks
  • Womit werden Orbitofrontale Projektionen assoziiert? Wegen Ihrer Nachbarschaft zu belohnungsvermittelnden Arealen mit den hedonischen Verstärkerfunktionen des Geschmacks 
  • Anosmien (Fehlen des Geruchssinns) - generelle Natur, können auch bestimmte Duftstoffe betreffen - können peripher bedingt sein (allgemeine Reduktionen transienter Natur bei Schnupfen und ähnl. peripheren Infektionen) - evtl. bestimmte Rezeptortypen nicht angelegt -> Bestimmte Stoffe dann nicht riechbar, sensibilität für andere Stoffe bleibt - Große Varianz der Geruchsfähigkeit bei Menschen - 1000-fache Unterschiede  ==> das, was als normale Empfindlichkeit zählt, breit gefächert 
  • Wodurch werden generelle Anosmien verursacht? - Abreißen der Filae im Siebbein (Schädel-Hirn-Trauma), das dann durch Narbengewebe verstopft (keine neuen Axone) - Abscheren der Bulbi 
  • Welche Geruchsempfindungen bleiben nach Schädel-Hirn-Trauma erhalten? Von anderen Hirnnerven vermittelte Geruchsempfindungen, die aus Rachenraum vom N. glossopharyngeus, N. Vagus und die stehenden, die vom N. trigeminus vermittelt werden bleiben über. 
  • Nenne andere vom Entdeckungs- und Unterscheidungsvermögen abgrenzbare Geruchsagnosien oder Erkennungsstörungen. Selektives, generelles Herabsetzen des Geruchssinns Hyperosmien: ungewöhnlich hohe Geruchsempfindlichkeit, die partiell oder gneerell sein kann Geruchshalluzinationen (Phantasosmien)
  • Was ist Ageusie? Verlust der Schmeckfähigkeit, der durch periphere (die Ganglia der die Papillen innervierenden Nerven) oder zentrale Läsionen bedingt ist. 
  • Dysgeusie Veränderung in der Geschmackswahrnehmung
  • Hypogeusie deutlich verminderte Wahrnehmung
  • Welcher Teil des Thalamus ist am Schmecken beteiligt? nucleus ventralis posterior, medialer Anteil