Psychologie (Fach) / Psychologie als Wissenschaft (Lektion)

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Grundlagen der Psychologie

Diese Lektion wurde von KleenAnna erstellt.

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  • Wie lautet eine allgemeine Definition von Psychologie? Wissenschaft vom Verhalten und Erleben, Psychologie als Wissenschaft vom Verhalten und Erleben und von den mentalen Prozessen
  • Welche Schwerpunkte psychologischer Tätigkeiten werden unterschieden? Finden Sie Beispiele zu den Schwerpunkten. Ziele Beschreibung von Erleben und Verhalten Erklären von Erleben und Verhalten (innerhalb und außerhalb des Individuums) Vorhersage (Prognose) von Erleben und Verhalten Beeinflussung (Kontrolle) von Erleben und Verhalten Beispiele: Sprachentwicklung, schulische Leistung, Rauchen
  • Was macht die Allgemeine Psychologie aus, was die Entwicklungspsychologie? Welche Fragen sind jeweils relevant? Allgemeine Psychologie: Wichtigste Forschungsfelder: Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Lernen, Gedäöchtnis, Sprache, Denken, Motivation und Emotion + Entwicklung von Forschungsmethoden Entwicklungspsychologie: beschreibt und erklärt die Entwicklung des Menschen. sie fragt danach, wie einzelne Funktionen (z.B. Denken), Merkmale der Person (z.B. Intelligenz) oder einzelne Verhaltensaspekte (hilfreiches Verhalten) sich im Laufe des Lebens verändern. Differenzielle Psychologie: Gegenstück zur Allgemeinen Psychologie, untersucht Unterschiede zwischen Personen und versucht diese zu erklären, individuelle Besonderheiten und interindividuelle Unterschiede Sozialpsychologie: Beeinflussung von Verhalten, Erleben und Urteilen durch den sozialen Kontext
  • Welche Gütekriterien gibt es und worin grenzen sie sich voneinander ab. Beschreiben Sie dies an Hand eines Beispiels! Überlegen Sie sich Beispiele für die Verletzung eines Gütekriteriums a) Objektivität: Die Ergebnisse sind unabhängig vom Untersucher u. Auswerter, wenn mehrere Personen denselben Gegenstand untersuchen, sollte jeweils dasselbe Ergebnis herauskommen. b) Reliabilität: Die Ergebnisse sind bei Wiederholung des Tests dieselben, unabhängig von den Untersuchten. Die Messinstrumente sind zuverlässig (z.B. gleicher Fragebogen) Voraussetzung: der gegenstand verändert sich nicht c) Validität: Es wird das gemessen, das gemessen werden soll. (ein test, der nicht valide ist z.B. Textaufgaben in Mathe messen gleichzeitig Lese- und Rechenkompetenz, auch wenn der Test vorgibt, nur Rechenkompetenz zu messen) Text: Beispiel Intelligenz soll untersucht werden und nicht anderes z:B. Aufmerksamkeit
  • Was versteht man unter einem hypothetischen Konstrukt? Nennen Sie Beispiele! Hypothetisches Konstrukt: eine nicht beobachtbare, vermutete oder angenommene Größe (z.B. Intelligenz, Egoismus, Schüchternheit, Aggressivität) Theoretische Konstrukte (konkretes Verhalten, müssen zunächst operalisiert werden): z.B. Extraversion
  • Was versteht man unter Operationalisierung? Verbindung zwischen Theorie und Emperie Das Vorgehen der Zuordnung eines hypothetischen Konstrukts zu beobachtbaren Sachverhalten
  • Wie ist der Satz "Nur Theorien systematisieren die empirischen Sachverhalte (Daten) und geben ihnen einen Sinn" zu verstehen? Nur aufgrund von Theoriensind Vorhersagen über empirische Sachverhalte möglich. Andererseits entscheidet sich nur in der Empirie das Zutreffen von Theorien.
  • Was verbirgt sich hinter dem Begriff "messen" im psychologischen Kontext? vergleichen
  • Was versteht man unter deskriptiver Statistik? beschreibende Statistik: Sie systematisiert und stellt daten so dar, dass ein Überblick möglich wird
  • Was ist ein arithmetisches Mittel? ugs. Durchschnitt, Maße der zentralen Tendenz beschreiben einen Wert, der für eine Gruppe von Objekten (Personen) typisch ist
  • Formel für Mittelwert + Erläuterung M = x= (x1 + x2 + x3 + ...+xn) / n benutzt um Standartabeichung (SD) zu berechnen M = Mittelwert
  • Standardabweichung Maße der Variationen enthalten die Information, wie weit die einzelnen Messwerte vom festgestellten Mittelwert abweichen. Messwerte können sehr startk oder sehr schwach vom Mittelwert abweichen
  • Formel für Standartabweichung nennen und erläutern SD = Wurzel aus (((x1 - M)2 + (x2 - M)" + ...+ (xn - M)2) / n) Varianz = (((x1 - M)2 + (x2 - M)+ ...+ (xn - M) /n) Maß für die Unterschiedlichkeit (Streuung) von Messwerten Maß für die mittlere Abweichung (Streuung der Werte einer Zufallsvariablen) vom Mittelwert Größere Abweichungen werden stärker gewichtet als kleinere verwendung in Gaußscher Normalverteilung
  • Korrelation Zusammenhang zwischen zwei Merkmalen/ Aspekten, negativ/positiv (nicht-experimentelle Psychologie)
  • Korrelationskoeffizient r = 1.00: perfekter positiver linearer Zusammenhang r = -1.00: perfekter negativer linearer Zusammenhang r = .00: kein Zusammenhang Beispiel: Die Studienzufriedenheit zu Beginn des Lehramtstudiums korreliert: mit intrinsischer Studienwahlmotivation: r = .48 nicht mit extrinsischer Studienwahl motivation: r = .03 mit Gewissenhaftigkeit "Big-Five" der Persönlichkeit): r = .29
  • Normalverteilung In der Messtechnik wird häufig eine Normalverteilung angesetzt, die die Streuung der Messfehler beschreibt
  • Standardnormalveteilung Bestimmte Eigenschaften: bestimmte Form: Glockenkurve symmetrisch ca. 68% der Werte liegen zwischen dem Wert, der eine SD unter dem Mittelwert liegt (M - 1 SD) und dem Wert, der eine SD über dem Mittelwert liegt (M + 1 SD)
  • Alpha-Fehler "Aberglaube", aufgrund eines Stichprobenergebnisses wird eine Gesetzmäßigkeit in der Population angenommen, die nicht existiert (wird möglichst vermieden)
  • Beta-Fehler "Unfähigkeit", man vermutet keine Gesetzmäßigkeit in der Population, obwohl sie vorhanden ist (wird eher in Kauf genommen)
  • Wann kann es bei der Analyse von Alltagsphänomenen oder in beruflichen KontextenSinn machen, einen Mittelwert auszurechnen? In welchem Kontext könnte Sie die Bestimmung einer Standardabweichung interessieren? Fehlzeiten, Klausurenergebnis Fehlzeiten
  • Methoden Mittel, durch die die Forschung zu ihren Resultaten kommt
  • Hypothese wissenschaftliche Aussage
  • Theorie Menge, inhaltlich miteinander verbundener wissenschaftlicher Aussagen (Hypothesen)
  • Unterscheidung von Methodik I und Methodik II Methodik I: Methoden zur Bildung von Hypothesen (z.B. induktive Methode, Versehen) Methodik II: Methoden zur Überprüfung der Hypothesen Forderung an empirisches Forschen: Präzision und Eindeutigkeit von Begriffen und Methoden; Objektivität, Nachprüfbarkeit, Wiederholbarkeit
  • Was bedeutet Falsifizierbarkeit von Hypothesen und Theorien? kritischer Rationalismus es können Angaben darüber gemacht werden, welche Faktoren eine Hypothese widerlegen die widerlegte Hypothese wird aufgegeben
  • Welchen Umgang mit Hypothesen hat den strengen Falsifikationismus abgelöst? Strukturalistische Theoriekonstruktion Theorien lassen sich nicht durch einige widersprechende Tatsachen "vernichten"
  • Was macht eine Untersuchung aus, die als Experiment bezeichnet werden kann? Experimente ermöglichen die Prüfung von Kausalhypothesen (Ursache-Wirkungs-Zusammenhang) Untersuchung von Wirkungen: eines interessierenden Faktors ("unabhängige Variable", willkürlich vom Wissenschaftler manipuliert), auf eine "abhängige Variable" (vom Wissenschaftler gemessen), bei Kontrolle (z.B. Konstanthaltung) anderer Faktoren
  • Was umfasst das Konstrukt Persönlichkeit im engeren Sinne (nicht)? Im engeren Sinne: Temperament, Emotionalität, soziales Verhalten, Motivation und Interessen Persönlichkeit ist die Gesamtheit aller Merkmale einer Person, in denen sie sich von anderen unterscheidet nicht Intelligenz und Leistung /Verhalten)
  • Was sind interindividuelle Unterschiede? verschiedenen Menschen zeigen hinsichtlich definierter Merkmale feststellbare Merkmale
  • Was sind intraindividuelle Veränderungen? Unterschiede im Verhalten und Erleben einer Person über die Zeit bzw. in unterschiedlichen Situationen
  • Welche Temperamentseigenschaften hebt Eysenck hervor? Extraversion (mit den Polen introvertiert und extrovertiert) Neurotizismus (mit den Polen labil und stabil) (Psychotizismus) Temperamentstypen "4 Säfte Lehre" (Galen & Hippokrates): Sanguiniker = sanguis - Blut (heiter, aktiv) Choleriker = Chole - gelbe Galle (reizbar, unausgeglichen) Phlegmatiker = phlegma - Schleim (bedächtig, behäbig) Melancholiker = mela chola - schwarze Galle (verzagt, schwermütig)
  • Was bedeutet Interaktionismus im Sinne einer einer Wechselwirkung von Person und Situation? Erläutern Sie an einem Beispiel Menschliches Erleben und Verhalten lässt sich nur aus der Kombination von Persönlichkeit und Situation vorhersagen (Interaktion)- Wechselwirkung Weder Persönlichkeitsfaktoren noch die Situationsparameter allein, sondern das Zusammenspiel zwischen diesen beiden Größen entscheidet über die Verhaltensdifferenzierung
  • Was ist der Unterschied zwischen Trait und State? ein State ist ein Zustand/ eine Situation, ein Trait eine Persönlichkeitseigenschaft (Charakterzug) man verhält sich unterschiedlich in verschiedenen Situationen (Trait: Schüchternheit, Situation 1 ein Rede halten - Annäherungsvermeidung, Situation 2 intime Begegnungen - Schweigen
  • Was besagt die Big-Five-Theorie? Extraversion (gesprächig, energiegeladen, durchsetzungsfähig vs. ruhig, zurückhaltend, schüchtern) Verträglichkeit (mitfühlend, freundlich, herzlich vs. kalt, streitsüchtig, unbarmherzig) Gewissenhaftigkeit (organisiert, verantwortungsbewusst, vorsichtig vs. sorglos, leichtsinnig, verantwortungslos) Neurotizismus (stabil, ruhi, zufrieden vs. ängstlich instabil, launisch) Offenheit für Erfahrungen (kreativ, intellektuell, offen vs. einfach, oberflächlich, nicht intelligent)
  • Auf welcher Basis ist die Theorie der Big-Five entstanden? Die Entwicklung der Big Five begann bereits in den 1930er Jahren mit dem lexikalischen Ansatz. Diesem lag die Auffassung zugrunde, dass sich Persönlichkeitsmerkmale in der Sprache niederschlagen. Auf der Basis von Listen über 18.000 Begriffen wurden durch Faktorenanalyse fünf sehr stabile, unabhängige und weitgehend kulturstabile Faktoren die Big Five, gefunden. Auf der Grundlage dieses Modells entwickelten Paul T. Costa und Robert R. McCrae mit dem NEO-Fünf-Faktoren-Inventar (NEO-FF) einen heute international gebräuchlichen Persönlichkeitstest für Jugendliche und Erwachsene. Dabei handelt es sich um ein multidimensionales Persönlichkeitsinventar, das fünf Faktoren umfasst und sich auf "normal gesunde" Individuen konzentriert.
  • Was versteht man in diesem Ansatz (Humanistische Psychologie und Gesprächstherapie) unter (Selbst-) Aktualisierungstendenz (Selbstverwirklichungstendenz)? Jeder Mensch hat eine Aktualisierungstendenz (Rogers) = Prozess Aktualisierungstendenz nach Rogers: Motor zur Entwicklung des Selbst streben nach positiven Entwicklungen Tendenz zu geistiger Weiterentwicklung und Gesundheit
  • Was versteht man unter Kongruenz, Akzeptanz und Empathie und was bewirken diese Grundlagen jeweils? Kongruenz (Übereinstimmung mit sich selbst, echt und ohne Fassade sein, Gefühle und Einstellungen offen leben): wenn man diese Echtheit in einer Beziehung durchscheinen lässt, wird daraus eine bedeutsame Begegnung, in der beide etwas dazu lernen und sich weiterentwickeln Akzeptanz (emotionales Engagement): Klient wird in seinem Verhalten und Erleben als eigenständige Person geachtet und nicht bewertet, wird ohne Vorurteile und Wertung angenommen Empathie (einfühlendes nicht-wertendes Verstehen): "wenn ein Therapeut die innere Welt des Klienten mit ihren ganz persönlichen Bedeutungen so verspürt, als wären sie die eigenen" (Rogers), volle Zuwendung zu einem anderen Menschen
  • Humanistische Perspektive Menschenbild positiv: weder durch starke Kräfte getrieben, noch durch ihre Umgebung manpuliert Menschen als aktive Geschöpfe, die von Grund auf gut sind Freiheit der Wahl Ganzheitlich
  • Bedürfnishierachie nach Maslow plausibles Modell, kaum empirische Bestätigung Wachstum und Selbstverwirklichung Bestätigung und Wertschätzung Zugehörigkeit und Liebe Sicherheit Physiologische Ebene - wenn es schon an der physiologischen Ebene (Hunger, Durst) scheitert, ist es schwierig sich selbst zu verwirklichen
  • Psychodynamische Perspektive, Freud, Es, Ich, Über-ich Verhalten ist durch innere Kräfte angetrieben - Organismus strebt nach Lustbefriedigung und Triebreduktion Es: funktioniert nach Lustprinzip, verlangt sofortige Befriedigung von Trieben, ab Geburt Ich: Vermittler zwischen Es und Über-ich, Realitätsprinzip unbewusste und bewusste Anteile, Abwehrmechanismen Über-ich: Gewissen, erziehungsgebunden, entwickelt sich im Laufe des Lebens, übergeordneter Richter Es  und Über-ich stehen häufig im Konflikt Persönlichkeit entwickelt sich bei Zusammenspiel der Instanzen
  • Wie funktionieren Abwehrmechanismen nach Freud? Beispiele Das Ich reagiert auf Konflikte zwischen dem Es und dem Über-ich mit Angst. Abwehrmechanismen reduzieren Konflikte. Abwehrmechanismen können sein: Verdrängung: Inhalte werden in das Unbewusste verbannt Identifikation: Übernahme von Normen und Werten Regression: Zurückfallen auf frühere Entwicklungsstufen Projektion:die eigenen Fehler/Wünsche/Triebe bei anderen suchen
  • Lebenszyklusmodell nach Erikson Bearbeitung der Krise ist Aufgabe des aktiven Individuums der Kontext stützt, fordert heraus, überfordert, schont Adäquate Lösung ist nicht Voraussetzung für Übergang auf die nächste Stufe, aber Qualität der Lösung hat Einfluss auf die weiteren Entwicklungsstufen NEU: Persönlichkeitsentwicklung über die ganze Lebensspanne, Ich (nach Freud) im Zentrum der Entwicklung
  • Definition Intelligenz Intelligenz ist eine sehr allgemeine geistige Fähigkeit, die unter anderem die Fähigkeiten zum schlussfolgerndem Denken, zum Verstehen komplexer Ideen, zum raschen Auffassen von Aufgaben und zum Lernen aus Erfahrung einschließt
  • Auf welcher Skala wird Intelligenz üblicherweise dargestellt? Gaußsche Normalverteilung
  • Was sagt ein IQ von 100 aus? durchschnittliche Intelligenz Individuen, deren Leistungen ihrem Lebensalter entsprachen, besitzen einen IQ von 100
  • Wie definiert sich der klassische Intelligenzquozient nach Stern? IQ ist ein numerisches, standartsiertes Maß der Intelligenz IQ= Intelligenzalter / Lebensalter x 100 Beispiel: Löst ein 8-jähriges Mädchen so viele Aufgaben des Tests wie ein durchschnittliches 10-jähriges, wurde ein IQ von 10/8x100 = 125 berechnet Individuen, deren Leistungen ihrem Lebensalter entsprachen, besitzen einen IQ von 100
  • Wie definiert sich heute der Intelligenzquozient? Heute wird das Individuum mit der Norm einer gleichaltrigen Stichprobe verglichen. (Der Begriff "Intelligenzquozient" wurde dennoch beibehalten.) Mittelwert von 100 mit einer Standardabweichung von 15 verteilt (Normalverteilung) IQs zwischen 90 und 110 gelten heute als "normal"
  • Generalfaktor allen Einzelleistungen liegen gemeinsame Intelligenzbedingungen zugrunde (g-Faktor) (Bsp: die Guten sind mehr oder minder in allen Bereichen gut und die Schlechten schlechter)
  • Fluide Intelligenz (Mechanik) entspricht am ehesten dem g-Faktor und umfasst Leistungen des Denkens, der Wahrnehmung, des Gedächtnisses und der Motorik, sinkt im Alter deutlich ab
  • Kristalline Intelligenz (Pragmatik) wird durch Wissen und Sprache repräsentiert, wächst über Lebensspanne an und bleibt bis ins Alter erhalten