Diagnostik II (Fach) / Klinisch-psychologische Diagnostik (Lektion)

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Normorientiert, Kriteriumsorientiert etc.

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  • Welche zwei diagnostischen Strategien gibt es in der Klinisch-psychologischen Diagnostik? - Normorientierte und Kriteriumsorientierte Diagnostik
  • Was kennzeichnet normorientierte Diagnostik? - Als Ausgangslage dient eine Eichstichprobe aus einer Referenzpopulation zur Erstellung einer Normentabelle = soziale Bezugsnorm- Bei dieser Strategie werden die individuellen Testwerte an den Ergebnissen einer Referenzpopulation relativiert- Prozentränge geben eine dimensionale Einordnung der Testleistung
  • Was kennzeichnet die kriteriumsorientierte Diagnostik? - "...bedeutet, dass andere Vergleichsmaßstäbe zur Interpretation eines Testwerts herangezogen werden als die Testwertverteilung in der Referenzpopulation." (Kubinger, 2009) Unterscheidung zwischen: 1. soziale Bezugsnorm (Referenzpopulation) 2. individuelle Bezugsnorm (ein früherer Testwert der Tp) 3. sachliche oder „kriteriumsorientierte“ Bezugsnorm = wenn der Testwert auf ein bestimmtes Kriterium (Lern- oder Therapieziel) bezogen wird. - Zuerst legt man sachlich begründetes Kriterium fest (z.B.: ein Lern oder Therapieziel)- Die individuellen Testergebnisse werden an diesem Kriterium relativiert- Kategoriale Einordnung der Testleistung => Kriterium erreicht/ nicht erreicht- manchmal kann aber auch die soziale Bezugsnorm als Kriterium herangezogen werden
  • Welche Anwendungsbereiche bieten sich für kriteriumsorientierte Diagnostik an? - Pädagogisch-psychologische Diagnostik (Erreichung von Lehr -& Lernzielen):Förderungsorientierte Diagnostik => Referenzpopulation notwendig, um Schwäche zu diagnostizieren.- Eignungsdiagnostik und Personalauswahl (Erfüllen eines Qualitätskriteriums).- Klinisch-psychologische Diagnostik
  • Welche Aufgaben hat die klinisch-psychologische Diagnostik? - Qualitative und quantitative Beschreibung der vorliegenden Störung- Klassifikation der psychischen Störung nach ICD-10 oder DSM-V- Exploration von besonderen Bedingungen bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der Störung, um optimale Maßnahmen ableiten zu können- Adaptive Diagnostik, Verlaufsdiagnostik- Qualitätssicherung
  • Was kennzeichnet Dimensionale Diagnostik? - Erfassung von Persönlichkeitsdimensionen auf einem Kontinuum- Quantifizierbare Ausprägung psychischer Auffälligkeiten (z.B. Aggression, Hyperaktivität)
  • Wodurch ist die Kategoriale Diagnostik charakterisiert? - Psychische Auffälligkeiten werden in möglichst kleine klar abgegrenzte diagnostische Einheiten unterteilt (z.B. aggressiv vs. nicht-aggressiv)- Internationale Klassifikationssysteme legen die Diagnosekriterien für Störungsbilder fest (ICD-10, DSM-V)
  • Was ist Multiple Verhaltens- und Psychodiagnostik? - verbindet kategoriale und dimensionale Diagnostik.1. Basisdiagnostik: Orientierende Diagnostik zur Eingrenzung der Störungsbilder2. Störungsspezifische Diagnostik: Differenzierte Diagnostik der in Frage kommenden Störungen
  • Wie wird die Basisdiagnostik charakterisiert? = Orientierende Diagnostik zur Eingrenzung der in Frage kommenden Störungsbilder- klinisches Urteil- Fremdeinschätzung- Selbsteinschätzung
  • Wie wird die Störungsspezifische Diagnostik charakterisiert? = Differenzierte Diagnostik der in Frage kommenden Störungen- Klinisches Urteil- Fremdeinschätzung- Selbsteinschätzung